DE959037C - Elektrischer Durchfuehrungskondensator fuer Entstoerungszwecke - Google Patents
Elektrischer Durchfuehrungskondensator fuer EntstoerungszweckeInfo
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Description
- Elektrischer Durchführungskondensator für Entstörungszwecke Ein wichtiges Anwendungsgebiet für elektrische Kondensatoren ist die Entstörung. Hierbei handelt es sich darum, unerwünschte Ströme von irgendwelchen elektrischen Leitungen abzuführen, um zu verhindern, daß an den Leitungen angeschlossene Geräte gestört werden bzw. daß diese Leitungen als Sendeantenne für hochfrequente Störungen wirken. Es liegt auf der Hand, daß die Entstörungskondensatoren hinsichtlich des Verwendungszweckes besondere Eigenschaften besitzen müssen, um eine besonders gute Entstörungswirkung zu zeigen. Teilweise Werden diese erforderlichen Eigenschaften durch die Konstruktion des Kondensatorkörpers, der Anbringung seiner Anschlüsse u. dgl. hervorgerufen, teilweise hängen diese Eigenschaften auch von der Wahl der zum Aufbau des Kondensators verwendeten Stoffe ab.
- Für die Konstruktion der Entstörungskondensatoren hat sich in jüngster Zeit der sogenannte Durchführungstyp als besonders zweckmäßig herausgestellt, weil dieser über geringste Zuleitungsinduktivitäten verfügt, die gerade bei dem gekennzeichneten Anwendungszweck äußerst störend sind. Den zum Aufbau benötigten Rohstoffen hat man bisher nur insoweit Beachtung geschenkt, als sie den auftretenden Beanspruchungen an der Stelle ihrer Verwendung entsprechen mu.ßten. Man hat also beispielsweise, insbesondere, wenn es sich um Kunststoffdielektrika handelte, diese so ausgewählt, daß sie den auftretenden thermischen Beanspruchungen gewachsen waren. Man hat jedoch nicht die zur Verfügung stehenden dielektrischen Stoffe hinsichtlich spezifisch geeigneter Wirkungen für den Entstörungszweck ausgewählt.
- Mit der vorliegenden Erfindung wird nun vor geschlagen, für den Aufbau von Durchführungskondensatoren einen bestimmten dielektrischen Stoff zu verwenden, weil dieser in vorzüglichster Weise alle jene Eigenschaften in sich vereinigt, -livon einem Dielektrikum für Entstörungskapazitäten erfüllt werden müssen.
- Nach dem Kennzeichen der Erfindung besteht das Dielektrikum von Entstörungskondensatoren aus Zellulose-Essigsäure-Estern. Derartige Produkte sind als Azetatfolien bekannt. Der hauptsächlichste Vertreter ist Triazetat, das in der Elektrotechnik bereits vielseitig Anwendung fin det. Man hatte die Azetatfolien auch hinsichtlich der Verwendungsmöglichkeit für elektrische Kondensato,ren untersucht, jedoch feststellen müssen, daß sie unverwendbar sind, was in der Hauptsache auf die hohen dielektrischen Verlustfaktoren, die je nach der Folienart oder ihrer Herstellungsweise zwischen 15 bis ioo,io-3 liegen, zurückzuführen ist. Nun ist aber gerade der dielektrische Verlust bei Entstörungskondensatoren eine nahezu unwesentliche Größe, da es ganz gleichgültig ist, ob die abgeleiteten Ströme verlustarm oder verlustbehaftet abgeführt werden.
- Hingegen sind die anderen Eigenschaften der Azetatfolien zum Teil auch wieder spezifisch für den Entstörungskondensator äußerst brauchbar. Zunächst besitzen die Azetatfolien eine gute Formbarkeit, können also in billiger und einfacher Weise in immer gleichmäßiger Qualität und Stärke hergestellt werden, so daß die Wickelkörper aus der Wickelmaschine unmittelbar auf den benötigten Sollwert gefertigt werden können und komplizierte Abgleicheinrichtungen kaum erforderlich sind. @,#'eiterhin lassen sich die Azetatfolien sehr einfach verkleben, wodurch eine einfache Aufbauweise des Wickelkörpers gewährleistet wird. Weiterhin sind sie unempfindlich gegen Fette und Öle, und schließlich besitzen sie eine sehr hohe Wärmefestigkeit. Zwar wird eine möglichst hohe Wärmefestigkeit immer beim Aufbau eines elektrischen Kondensators erstrebt, jedoch ist es normalerweise ein Wunsch, der nicht unbedingt erfüllt zu werden braucht. Bei Entstörungskondensatoren ist die hohe Wärmefestigkeit dagegen häufig lebensnotwendig, weil, um eine gesicherte Entstörung zu bieten, der Kondensator häufig dicht an einer Maschine oder einem Gerät angebracht werden muß, welches sich auf höherer Temperatur befindet, und diese dem dicht benachbarten Kondensator mitteilt und der Durchführungskondensator selbst eine hohe Eigenerwärmung infolge der Erwärmung des Stromdurchführungsleiters durch den Betriebsstrom aufweist.
- In elektrischer Beziehung verfügen die Azetatfolien über eine auch für den vorliegenden Anwendungszweck besonders angenehme Eigenschaft, nämlich eine verhältnismäßig hohe Durchschlagsfestigkeit, die je nach der Folienart zwischen ioo bis aoo kV/mm liegt. Weiterhin ist die Dielektrizitätskonstante der Azetatfolien im Gegensatz zu anderen Kunststoffolien verhältnismäßig hoch, so daß die Raumkapazität groß wird bzw. vorgeschriebene Kapazitäten nur einen geringen Raum einnehmen.
- Endlich zeigt dieser dielektrische Stoff einen hohen Verlustwinkel, wie bereits erwähnt, der nun beim Entstörungskondensator allgemein nicht nur nicht schädlich, sondern insbesondere beim Durchführungskondensator sogar von großem Vorteil ist, weil bei dieser Konstruktion bekanntlich je nach der Ausführung zwischen i bis io MHz, vorzugsweise bei 5 MHz, im Kernwiderstandsverlauf Resonanzen auftreten, die die Entstörungswirkung gerade an einer sehr wichtigen Stelle des Störfrequenzbandes zunichte machen. Man hat beim Aufbau von Durchführungskondensatoren große Mühe, um diese Resonanzen zu dämpfen bzw. in uninteressante Frequenzgebiete zu verlagern. Dies ist nun bei dem Aufbau von Entstörungskondensatoren nach dem Kennzeichen der vorliegenden Erfindung nicht notwendig, weil infolge des hohen Verlustwinkels des benutzten dielektrischen Stoffes diese Dämpfung der Resonanzspitzen selbsttätig erfolgt und besondere Konstruktionsmaßnahmen zur Verhinderung des beschriebenen Effektes hinfällig werden.
- Während also die Zellulose-Essigsäure-Ester in der Elektrotechnik als Isolierstoffe vielfach Anwendung finden, jedoch beim Aufbau von elektrischen Kondensatoren unbrauchbar sind, können sie für den beschriebenen Sonderzweck mit gutem Erfolg auch für den.Aufbau von elektrischen Kondensatoren benutzt werden und verursachen in diesem Falle sogar eine Vereinfachung und Verbilligung der Herstellungsweise dieser Kondensatoren für die Entstörungstechnik.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Durchführungskondensator für Entstörungszwecke mit Kunststoffdielektrikum, dadurch gekennzeichnet, daß das Dielektrikum aus Zellulose-Essigsäure-Estern besteht. Durchführungskondensator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Dielektrikum aus Triazetat besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 60a 33a, 581 56a.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES12426D DE959037C (de) | 1944-10-26 | 1944-10-26 | Elektrischer Durchfuehrungskondensator fuer Entstoerungszwecke |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE959037C true DE959037C (de) | 1957-02-28 |
Family
ID=7473979
Family Applications (1)
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DES12426D Expired DE959037C (de) | 1944-10-26 | 1944-10-26 | Elektrischer Durchfuehrungskondensator fuer Entstoerungszwecke |
Country Status (1)
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE581562C (de) * | 1926-06-09 | 1933-07-29 | Dubilier Condenser Co 1925 Ltd | Elektrischer Kondensator, bestehend aus einzelnen, abwechselnd angeordneten, leitenden und nichtleitenden Schichten, letztere aus Zellulose-Derivaten |
DE602332C (de) * | 1931-01-29 | 1934-09-06 | Aeg | Elektrischer Fluessigkeitskondensator |
-
1944
- 1944-10-26 DE DES12426D patent/DE959037C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
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DE602332C (de) * | 1931-01-29 | 1934-09-06 | Aeg | Elektrischer Fluessigkeitskondensator |
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