DE958443C

DE958443C - Stufenlos regelbarer Antrieb fuer schwere Planscheiben von Werkzeugmaschinen

Info

Publication number: DE958443C
Application number: DER13792A
Authority: DE
Inventors: W Karl Meyer
Original assignee: Ruhrstahl AG
Current assignee: Ruhrstahl AG
Priority date: 1954-03-17
Filing date: 1954-03-17
Publication date: 1957-02-21

Description

Stufenlos regelbarer Antrieb für schwere Planscheiben von Werkzeugmaschinen Es sind Einrichtungen.bekannt, mit deren Hilfe versucht wird, die -Antriebsverhältnisse beim Anlauf zu verbessern, indem zusätzlich zu dem Antrieb über das stufenlos einstellbare Getriebe ein Direktantrieb von einem besonderen Motor vorgesehen ist. Dieser inuB aber mindestens die gleiche Leistung haben wie der Hauptmotor, der über das stufenlos einstellbare Getriebe arbeitet, so daß eine erhebliche Verteuerung der Anlage eintritt. Wesentlich ist aber auch, daß die beiden Motore sich in unkontrollierbarer Weise beeinflussen.
Weiterhin sind Einrichtungen mit stufenlosen Getrieben und einem Direktstrang bekannt, denen die Aufgabe zugrunde liegt, die Anfahrverhäftnisse bei Maschinen, hauptsächlich bei Fahrzeugen, so zu beherrschen, daß man langsam auf die gewünschte Drehzahl ansteigt und nach Erreichen dieser Drehzahl das stufenlose Getriebe ausschaltet und durch den Direktstrang umgeht.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein schnelles Anfahren bzw. auch AJbbremsen von schweren Planscheiben an Werkzeugmaschinen zu erreichen, beispielsweise um die für ein kurzzeitiges Messen eines zu bearbeitenden Werkstückes notwendigen Anlauf- und Abbremszeiten zu verkürzen. Die Lösung dieser Aufgabe ist mit den Mitteln der bekannten Einrichtungen allein nicht möglich.
Erfindungsgemäß kennzeichnet sich der stufenlos regelbare Antrieb für schwere Planscheiben von Werkzeugmaschinen durch einen zweiten, parallel zu dem Antrieb über das stufenlose Getriebe verlaufenden ein- und ausrückbaren unmittelbaren Antriebsstrang vom Motor zur Planscheibe, eine steuerbare, auf das Nenneingangsdrehmoment des Getriebes eingestellte Schlupfkupplung zwischen Motor und Getriebe und einen drehzahlabhängigen Schalter auf der Eintriebswelle des Getriebes, der beim Anfahren den bei gelöster Schlupfkupplung mittels einer Elektromagnetkupplung gekuppelten unmittelbaren Antriebsstrang bei Erreichen der Solleingangsdrehzahl des Getriebes entsprechend der Solldrehzahl der Planscheibe ab- und die Schlupfkupplung vor dem Getriebe einschaltet. Hierdurch wird eine Schonung des nur das Nenneingangsdrehmoment übertragenden stufenlos einstellbaren Getriebes beim Anlauf und bei der Bremsung sowie eine Verkürzung der Bremszeit erreicht.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist ein drehzahlabhängiger Schalter oder ein Drehzahldynamo auf der Eintriebswelle des Getriebes vorgesehen, der beim Anfahren den bei gelöster Schlupfkupplung mittels einer Elektromagnetkupplung gekuppelten unmittelbaren Antriebsstrang bei Erreichen der Solleingangsdrehzahl des Getriebes entsprechend der Solldrehzahl der Planscheibe abschaltet und die Schlupfkupplung vor dem Getriebe einschaltet.
Zweckmäßig wird der Antriebsmotor als Bremsmotor ausgenutzt, der hierzu in bekannter Weise eine besondere Erregung erhält. Nach der Erfindung wird mit dem Bremsimpuls die Kupplung vor dem Getriebe ausgerückt und ein Zeitrelais in Lauf gesetzt, welches nach dem-eingestellten Zeitwert die Kupplung in dem unmittelbaren Antriebsstrang einrückt.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung eine beispielsweise Ausführungsform des Antriebes schematisch dargestellt. Es ist i der anzutreibende Rotationskörper, eine Planscheibe beispielsweise eines Drehwerkes, .a das stufenlos einstellbare Getriebe, 3 der einzige Antriebsmotor, 4 eine Magrietpulverkupplung und 5 eine ein- und ausrüekbare Kupplung, die als Elektromagnetkupplung ausgebildet ist.
Von dem Motor 3 geht ein Antriebsstrang über die Magnetpulverkupplung 4, den Riementrieb 6, das stufenlos einstellbare Getriebe 2, das Kegelrädergetriebe 7 und das Ritzel 8 auf dem Zahnkranz 9 der Planscheibe i.
Parallel hierzu liegt der Getriebestrang über die Elektromagnetkupplung 5, den Riementrieb io, das Kegelrädergetriebe 7 und das Ritzel 8 zum Zahnkranz 9 der Planscheibe als unmittelbarer Antriebsstrang vom Motor zum Rotationskörper der Planscheibe. Auf der Eingangswelle i i des Getriebes 2 ist ein Fliehkraftschalter r2 angeordnet; der beim Anlauf bei Erreichen der konstanten Solleingangsdrehzahl über ein Relais 13 die Kupplung 5 abschaltet und die Kupplung 4 einrückt, die als Schlupfkupplung auf das Nenndrehmoment des stufenlos einstellbaren Getriebes 2 eingestellt ist.
Beim Abbremsen wird in bekannter Weise die Ständerwicklung eines als Drehstrommotors ausgelegten Antriebsmotors zweiphasig -mit Gleichstrom erregt. Mit dem Impuls zum Bremsen wird die Kupplung 4 abgeschaltet und ein nicht dargestelltes Zeitrelais in Lauf gesetzt, welches seinerseits nach dem eingestellten Zeitwert die Kupplung 5 einschaltet. Der eingestellte Zeitwert wird unter Berücksichtigung der Schwungmasse und der Reibungsverhältnisse des Antriebsmotors 3 so groß gewählt, daß die Drehzahl_des Motors im Leerlauf mindestens bis auf die Drehzahl absinkt, die der zum Riementrieb io führenden Kupplungsseite entspricht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Stufenlos regelbarer Antrieb für schwere Planscheiben von Werkzeugmaschinen, gekennzeichnet durch einen zweiten, parallel zu dem Antrieb über das stufenlose Getriebe (2) verlaufenden ein- und ausrückbaren unmittelbaren Antriebsstrang (5, io, 7, 8) vom Motor zur Planscheibe, eine steuerbare, auf das Nenneingangsdrehmoment des Getriebes (2) eingestellte Schlupfkupplung (4) zwischen Motor und Getriebe und einen drehzahlabhängigen Schalter (i2) auf der Eintriebswelle (i i) des Getriebes (2), der beim Anfahren den bei gelöster Schlupfkupplung (4) mittels einer Elektromagnetkupplung (5) gekuppelten unmittelbaren Antriebsstrang (5, 1o, 7, 8) bei Erreichen der Solleingangsdrehzahl des Getriebes entsprechend der Solldrehzahl der Planscheibe ab-und die Schlupfkupplung (4) vor dem Getriebe (2) einschaltet.
2. Antrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor in an sich bekannter Weise als Bremsmotor ausgelegt ist und daß ein Zeitrelais vorgesehen ist, welches mit dem Bremsimpuls, durch den zugleich die steuerbare Schlupfkupplung ausgerückt wird, in Lauf gesetzt wird und welches nach dem eingestellten Zeitwert den unmittelbaren Antriebsstrang einrückt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 502 287, 762 432.