DE957859C - Verfahren zur Stabilisierung von Fernmeldekabeln gegen Nebensprech-Kopplungsänderungen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von Fernmeldekabeln gegen Nebensprech-KopplungsänderungenInfo
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- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
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Description
Die Einführung der Trägerfrequenztechnik bat zu sehr viel höheren Anforderungen hinsichtlich
der Nebensprechfreiheit der zur Übertragung der Trägerfrequenzströme verwendeten Fernmeldekabel
geführt, als sie vor dieser Zeit üblich und notwendig waren. Die Forderung nach hoher Nebensprechfreiheit
ist bekanntlich gleichbedeutend mit der Forderung nach sehr kleinen kapazitiven,
■magnetischen und komplexen Kopplungen zwischen den Übert.raguaigskreisen.
Es sind bereits viele Versuche unternommen worden, um Fernmeldekabel mit besonders günstigen
Nebensprechwerten herzustellen, sei es durch tabrikatorische Maßnahmen zur Vergleichmäßigung
der Herstellfing der Fernmeldekabel, sei es durch konstruktive Maßnahmen beim Aufbau der Kabel,
■/.. B. durch Wahl besonders günstiger DraliverhaM-nisse,
Anordnung von Abschirmungen zwischen den Adergruppen- und VeEseillagen usw. Trotz der
. auf diese Maßnahmen verwendeten umfangreichen und kostspieligen Bemühungen hat sich jedoch die
Erkenntnis durchgesetzt, daß es auch bei allen auf diesen Wegen erzielten Erfolgen nicht möglich ist,
so kopplufigsarme Fernmeldekabel herzustellen, wie sie von der zu immer höheren Frequenzen und breiteren
Frequenzbändern übergehenden Trägerfrequenztechnik verlangt werden. Man ist deshalb
mehr und mehr dazu übergegangen, die hohen N ebensprechanf orderungen der Trägerfrequenztechnik
bei der Montage dar Fernmeldekabel durch eine prinzipielle Verbesserung und graduelle Verfeinerung
des nachträglichen Ausgleichs der Fernmeldekabel zu erfüllen. Die hierfür verwendeten Ausgk-ichselemente
sind in den letzten Jahren bedeu-
tend verbessert worden, so daß beispielsweise stabile kapazitive Ausgleichsmittel in der Größen-'
anordnung von weniger als ι Pikofarad zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der verbesserten Methoden
und Ausgleichsmittel -.stünde man deshalb noch lange nicht am Ende der erreichbaren Ausgleichegenauigkeit,
wenn sich nicht eine Schwierigkeit aus einem ganz anderen Grunde ergeben hätte. Es ist
nämlich die Beobachtung gemacht worden, daß die
ίο erreichten hohen Symmetriewerte der Fernmeldekabel
nicht stabil bleiben. Infolgedessen setzt neuerdings die Unstabilität der Kopplungen
zwischen den Übertragungsleitungen der durch die Trägerfrequenztechnik erweiterten Auisnutzbarkeit
der Kabel eine Grenze.
Die an einem bereits verlegten und ausgeglichenen Kabel auftretenden Kopplungsänderungen lassen
sich im wesentlichen in drei Arten unterteilen: i. thermische Änderungen,
2. Änderungen durch Alterung,
3. mechanische Änderungen.
Die erste Art ist weniger auf momentane, als vielmehr jahreszeitlich bedingte Temperatursehwankunigen zurückzuführen und ist bei erdverlegten Fern.meldeka.beln relativ geringfügig.
3. mechanische Änderungen.
Die erste Art ist weniger auf momentane, als vielmehr jahreszeitlich bedingte Temperatursehwankunigen zurückzuführen und ist bei erdverlegten Fern.meldeka.beln relativ geringfügig.
Die zweite. Art .zeichnet sich im allgemeinen
durch zeitlich ziemlich stetig zunehmende, aber nur geringe Veränderungen aus, die einem bestimmten
Endzustand zustreben. Die Veränderungen dieser beiden ersten Arten lassen sich im großen und
ganzen durch einige hierfür bekanntgewordene Maßnahmen an den Kabeln und auch an den Verstärkern
beherrschen.
Die dritte Art ist als Folge zahlreicher äußerer mechanischer Einflüsse unstetig und von Zufälliigkeiten
sehr abhängig; beispielsweise sind Kabel auf Brücken mit starkem Verkehr diesen Änderungiseinflüssen
besonders ausgesetzt.
Hieraus ist die Erkenntnis gewonnen worden, daß es die auch ihrer absoluten Größe nach überwiegenden Änderungen der dritten Art sind, also
die mechanischen Änderungen des Kopplüngszustandes der Fernmeldekabel, die im Betrieb der
Trägerfrequenzkabel zu Schwierigkeiten geführt haben. Die Beseitigung oder wenigstens die Verminderung
der Kopplungssehwankungen mechanischen Ursprungs ist infolgedessen für die Trägerfrequenzkabeltechnik
von größter und vielleicht sogar zur Zeit entscheidender Bedeutung.
Die Unstabilität der Kabelkopplungen·, die mechanischen Ursprungs ist, spielte allerdings auch
schon vor der Einführung der Trägerfrequenznachrichtenübermittlung
eine gewisse Rolle. Es wurde beispielsweise schon vor vielen Jahren festgestellt,
daß der Kopplungszustand der Fernmeldekabel sich auch schon während der Herstellung der
Kabel und vor allem auch während ihrer Verlegung ändert, so daß in den Kabelfabriken andere Kopplungswerte
gemessen werden als auf der Strecke. Um diese für die Kabelhersteller lästigen Änderungen
zu beseitigen, sind bereits einige Maßnahmen bekannt, die darauf abzielen, die von den Adern und
Adergruppen in den Kabeln einmal eingenommene
Lage derart festzulegen, daß sie sich sowohl beim Fortgang der Kabelherstellung in der Fabrik als
auch bei der Verlegung der fertigen Kabel auf der Strecke nicht mehr ändern sollte.
Zu den Maßnahmen dieser Art gehört die gegenseitige Verklebung der Adern, der Adergruppen
oder auch ganzer Verseillagen. Die einzelnen Verseiilelemente sollten aus diesem Grunde beispielsweise
mit vorgeleiinten Bändern oder Kordeln umhüllt werden, und dann sollten die Verseilelemen.te
oder die Kabelseele nachträglich angefeuchtet oder ■erwärmt werden, so daß die Bänder und Kordeln und
mit ihnen die Verseilelemenite miteinander fest verklebt werden. Es ist auch daran gedacht worden,
die Hüllen der Adern nur an ihren Berührungsflächen durch Klebemittel miteinaai.der starr zu verbanden
oder die Adern mit sogenannten Herzkoirdeiki
zu verkleben. Als Klebstoff wurden alle schnelltrocknenden Klebemittel, z. B. außer KaIt-
-leiini auch Lacke, in Erwägung gezogen. An Stelle
einer Verklebung mit Leim sollte das Aneinanderhaften der Adern oder Verseilelemenite aber auch
durch Vulkanisieren, Behandeln der zu verklebenden Stellen mit chemischen Lösungen od. dgl. erreicht
werden. Maßgeblich war immer der Gesichtspunkt, die Adergruppen oder höheren VerseileLeimemte
zu einem möglichst starren Gebilde zu go machen, bevor die Verseilelemente durch Biegung
auf der Abzugsscheibe, den Aufnahmetronimeln oder bei der Auslegung Formveränderungen erleiden.
Diese Maßnahmen haben sich praktisch nicht bewährt, und es ist beispielsweise schon darauf hingewiesen
worden, daß die Verklebung der Adern einen. auf der einen Seite im Vergleich zu. dem
erzielten Erfolg zu großen Aufwand darstellt, auf der anderen Seite bei ungleichmäßiger Verteilung
des Klebstoffes sogar schädliche Kapazitätsumsymmetrien auftreten und schließlich die Kabel
so unbiegsam werden, daß die insbesondere bei der Verlegung auftretenden Nachteile die allenfalls erzielten
Vorteile überwiegen. Auch in der Beschränkung auf solche Stellen der Fernmeldekabel, an
denen die Adern oder höheren Verseilelememte zum
Ausgleich von fabnikatoriisch bedingten Unsymmetriem
streckenweise umgelegt werden, und ferner auch in der Verbindung mit anderen Maßnahmen,
nämiliich z. B. bei Sternvierern die Ausfüllung der äußeren Zwickelräume mit profilierten Beiläufen,
hat sich die Verklebung der Fernmeldekabel nicht einbürgern können.
Die Erfindung geht nun auf die Erkenntnis zurück, daß es nicht darauf ankommt, den Kopplungszustand
der Trägerfrequenzfernmeldekabel während ihrer Herstellung und Verlegung stabil
zu machen, sondern ihn nach der Verlegung, insbesondere in Verbindung mit dem Ausgleich oder
nach erfolgtem Ausgleich, zu .stabilisieren. Das Verfahren zur Stabilisierung von Fernmeldekabeln
gegen Nebenspreoh-Kopplungsänderungen besteht ■ infolgedessen-gemäß der Erfindung darin, daß die
an. sich bekannte Verklebung der niederen und/oder höheren Verseilelemenite zur endgültigen Festlegung
ihrer geometrischen Lage mit- oder gegen-
einander erst nach der Verlegung des Kabels
während oder neben dem mit anderen bekannten Mitteln vorgenommenen Kopplungsausgleich durch
einen besonderen thermischen Vorgang bewirkt wird. Dabei sollen unter Verseilelementen sowohl
die einzelnen Adern einer Adergruppe als auch die Adergruppen als solche und schließlich auch
einzelne Verseillagen oder die ganze Kabelseele verstanden werden. Das Ausmaß der Festlegung
ίο richtet sich somit nach dem angestrebten Grad der
Stabilität der einzelnen Kopplungsarten.
Die Verklebung der Verseilelemente des verlegten Kabels kann insbesondere mit zusätzlichen
Mitteln erfolgen und bereits bei seiner Herstellung vorbereitet werden, soll jedoch auf jeden Fall erst
nach der Verlegung des Kabels bewirkt werden, woduroh sich die Erfindung grundsätzlich von den
bisiherigen Maßnahmen der Verklebung unterscheidet.
Andererseits unterscheidet sich die Erfinduing durch die vorzugsweise mit zusätzlichen
Mitteln bewirkte Verklebung aber auch von dem ebenfalls schon bekannten Verfahren, die elektrischen
Eigenschaften von Fernsprechkabeln bewußt und gerade ohne Anwendung dielektrischer
Zusätze allein durch elektrischen Stromdurchgang oder Anlegen einer elektrischen Spannung zu verändern.
Dieses Verfahren soll vorzugsweise zum Ausgleich von Kapazitätsdifferenzen dienen und
soll unter anderem zwar auch erst nach der Verl'Ogung
der Kabel durchgeführt werden; es ist jedoch auf eine Änderung und somit gerade nicht
auf eine Stabilisierung der elektrischen Eigenschaften
ausgerichtet.
Der thermische Vorgang, mit dem die Verklebung der Verseilelemente bewirkt wird, kanal auf
verschiedenem Wege herbeigeführt werden. Die Verseilelemente können nämlich durch heiße Gase,
die durch, die Kabel hindurchgeführt werden, oder vorzugsweise auf elektrischem Wege dadurch
erwärmt werden, daß einzelne oder alle Adern des Fenimeldekabels und/oder der Kabelmantel, bei
nichtmetallischen Kabelmänteln eventuell auch die äußere metallische Bewehrung, durch einen hitidurchgeschiekten
entsprechend starten elektrischen Strom erwärmt werden. Die Erwärmung kann
kurzfristig durch sehr starke Stromstöße oder langfristig bei niedrigeren Stromstärken erfolgen. Das
Verfahren läßt sich nicht nur bei mit Faserstoffen, z. B. Papier, isolierten Kabeln anwenden, sondern
auch bei Kabeln mit thermoplastischer Isolation. Bei der Verwendung von in warmem Zustand bei
ihrer Herstellung gereckten Formsträngen aus Polystyrol kann hilfsweise auch von der Eigenschaft
Gebrauch gemacht werden, daß das gereckte Polystyrol sich bei der Erwärmung entreckt und
dabei verkürzt, so daß gewissermaßen eine innere Verschnürung der Kabelseele eintritt. Ferner kann
die die Verklebung bewirkende Erwärmung hilfsweise auch so durchgeführt oder dazu ausgenutzt
werden, daß die in den Versiei !elementen vorhandenen,
von der Herstellung oder Verlegung der Kabel herrührenden mechanischen Spannungen
vermindert oder ganz beseitigt werden·. Schädliche mechanische Spannungen sind nicht nur in den
metallischen Leitern,, sondern auch itti den mehr
oder weniger steifen Isolierstoffhüllen der Kabeladern vorhanden. Infolgedessen ist es wohl nicht
unbedingt erforderlich, die Adern oder ihre Leiter so weit zu erwärmen, daß ein Spannungsausgleich
des Lcitcrmetalls im metallurgischen Sinn entsteht;
es genügt vielmehr die für die Verklebung angewendete geringfügige Erwärmung. Als Klebstoff
können beispielsweise außer warmflüssigen Lacken vor allem thermoplastische Kunststoffe mit möglichst
niedrigem Schmelzpunkt verwendet werden, z. B. Polystyrol, wobei darauf zu achten ist, daß der
Klebstoff die Kapazitätsverhältnisse im Kabel selbst möglichst wenig verschlechtert. Die Kunststoffe
sollen beispielsweise in Form von geeigneten Strängen, z. B. Fäden, Kordeln, Bändern oder Profiltrensen,
eingebracht werden. Die Verklebung könnte auch durch einen möglichst warmen, chemisch wirksamen
Gasstom bewirkt werden.
Es kommt, wie in diesem Zusammenhang erwähnt werden soll, bei dem Verfahren gemäß der
Erfindung im Prinzip nicht darauf an, daß die Kabelseele stets auf ihrer ganzen Länge völlig
starr gemacht wird. Es genügt vielmehr mitunter eine an allerdings möglichst vielen einzelnen Punkten
der Kabelseele bewirkte Verklebung oder sonstige
Festlegung der Adern.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, wobei die Fig. 1
bis 4 und 6 Querschnitte von einzelnen Sternvierern darstellen, die Fig. 5 jedoch eine Kabelseele
aus sieben Sternvierern darstellt.
Fig. ι zeigt einen Sternvierer aus vier in der üblichen
Weise mit Papier isolierten Adern 1, 2, 3 und 4. Die Adern bestehen aus den elektrischen
Kupferleitern, die zunächst in offener Schrauben linie mit einer Papierkordel und dann mit einer
geschlossenen Papierbandlage umwickelt sind. Bei der Verseilung der vier Adern zum Sternvierer
werden die äußeren Papierbandhüllen fortlaufend mit einem genügend breiten Streifen Klebstoff an
den Stellen bestrichen, an denen die.Papierhüllen , bei der Verseilung aneinander anliegen. Diese mit 5
bezeichneten Klebstoffstreifen werden dann nach der Verlegung des Kabels gemäß der Erfindung
erwärmt oder auf andere Weise zum Kleben ge- no bracht, so daß der Vierer dann zu einem starren
Gebilde wird.
In Fig. 2 sind die einzelnen Adern des Sternvierers,
die wieder mit 1 bis 4 bezeichnet sind, sämtlich in offenen Schraubenwindungen mit Bändem
aus einem Kunststoff von niedriger Erweichungstemperatur bespannen. Ein Kunststoff dieser
Art ist z. K Polystyrol. Wenn ein in dieser Weise vorbereitetes Kabel aus solchen Sternvierern dann
nach der Verlegung erwärmt wird, z. B. auf Temperaturen von über 8o°, so verkleben die Polystyrolbänder
an den Stellen, an denen sie sich in Abständen berühren, fest miteinander, und es entsteht
auch auf diese Weise ein starrer Sternvierer.
In Fig. 3.1st ein Sternvierer aus vier wieder mit ι bis 4 bezeichneten Adern dargestellt, der jedoch
als Ganzes mit einem Klebeband 7 umsponnen ist. Dieses Band kann z. B. ein mit bei Erwärmung
flüssig werdendem Lack bestrichenes Band sein, das bei der Herstellung des Vierers in kaltem Zu-"stand
aufgesponnen wird. Bei der nachträglichen Erwärmung des Kabels verklebt dann dieses Band 7
die vier Adern 1 bis 4 außen an den Stellen seiner Auflage auf den Adern. Das Band 7 kann in einer
mehr oder weniger offenen Schraubenlinie aufgebracht sein.'
In Fig. 4 ist ein Sternvierer dargestellt, bei dem innen zwischen den vier Adern 1 bis 4.ein Formstrang
8 eingelegt ist. Dieser Formst-rang 8 kann beispielsweise eine sogenannte Herzkordel sein, die
' in der gleichen Weise wie das Band 7 der Fig. 3
mit Lack bestrichen ist und durch nachträgliche Erwärmung zum Festkleben an den vier Adern
gebracht wird. Der Nachteil dieser Anordnung besteht allerdings darin, daß die Kapazität zwischen
den Adern erhöht wird, worauf es jedoch bei Trägerfrequenzkabel!! mit hoher Verstärkung nicht
entscheidend ankommt. Dagegen hat diese Anordnung den Vorzug, daß die Herzkordel auch als
innere Abstützung des Ster.nvierers wirkt. Wenn die Herzkordel aus einem schaumstofförmigen Iso-.
lierstoff hergestellt, wird, läßt sieh der Nachteil der
Kapazitätserhöhung im übrigen erheblich,-verkleinern.
Man kann im übrigen auch die Poren einer solchen Schaumstoff kordel mit einem sieh bei Erwärmung
stark aufblähenden Klebstoff füllen, der auch in die inneren· Zwickelräume des Sternvierers
eindringt und auf diese Weise die Adern besonders gut verklebt. Ferner kann die Herzkordel im ganzen
aus einem sich bei Erwärmung unter Volumenvergrößerung weich auseinanderfiieß enden Stoff
hergestellt werden.
In Fig. s ist der Querschnitt einer aus sieben
Sternvierern bestehenden Kabel seele gezeigt, um auch ein Beispiel für die Verklebung von Vierern
untereinander zu geben. Die Vierer können beispielsweise
solche der in Fig. 3 dargestellten Art sein, so daß die einzelnen Vierer außen mit einem
durch Erwärmung zum Kleben gebrachten. Band umsponnen sind. Diese Bänder 7 berühren sich in
einem Querschnitt an zwölf Stellen, von denen der Übersichtlichkeit halber nur je eine Steile in der
Außenlage und am Innenviierer mit 9 bezeichnet worden ist. Die Berührungsstellen wiederholen sich
in Abständen längs der Kabelachse, die von der Breite und Steigung der in offenen Schraubenwindungen
aufgebrachten Bändern 7 abhängen. Außerdem kann auch die Kabelseele als Ganzes noch mit
einem Band 10 umsponnen sein, so daß sich auch noch eine Verklebungss teile 11 zwischen jedem
Sternvierer und dem Band 10 ergibt. Die Verklebungsstellen 9 und 11 sind in Fig. 5 zwar sämtlich
in der Ebene des Kabelquerschnittes gezeichnet, liegen in Wirklichkeit aber der Breite und Steigung
der Bespinnungsbänder 7 und 10 entsprechend in
Richtung der Kabelachse hintereinander. Die Anzahl der Verklebungsstellen kann mehr oder
weniger groß gemacht werden, so daß sich bei der nachträglichen Verklebung gemäß der Erfindung
eine mehr oder weniger starre Kabelseele ergibt.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Isolation jeder der
vier Adern besteht aus zwei Schichten 12 und 13. Die Schicht 12 ist eine elektrisch hochwertige
relativ dicke innere Schicht aus einem Isolierstoff hoher Erweichungstemperatur. Die Schichten 12
sind zwar als Vollisolation gezeichnet, können aber auch aus einer sogenannten Luftraumisolation oder
auch aus einer Sdiaumistoffisolation bestehen. Die
dünnen äußeren Schichten 13 bestehen aus einem Isolierstoff mit niedriger Erweichungstemperatur
und sind beispielsweise geschlossene Schichten, die entweder in der Spritzmaschine oder durch Längsbedeckung
aufgebracht werden. Die Herstellung der Vierer und des ganzen Kabels erfolgt bei Temperaturen,
die wesentlich unter den Erweichungstemperaturen beider Schichten liegen. Ein aus
solchen Adern und Vierern aufgebautes Trägerfrequenzkabel unterscheidet sich deshalb hinsichtlich
der Verlegung in keiner Weise von einem Kabel der bisher üblichen Bauart und ist zunächst
geschmeidig. Nach der Verlegung werden die einzelnen Werkslängen des Kabels dann einer thermischen
Nachbehandlung unterworfen. Dabei wird das Dielektrikum der Adern auf eine Temperatur
erhitzt, die noch unter der Erweichungstemperatur der Isolationsschicht 12, jedoch etwas über der Erweichungstemperatur
der Isolationsschicht 13 liegt. Nimmt man beispielsweise für den Aufbau der
inneren Isolationsschicht den unter dem Namen Lupolen H bekannten Isolierstoff eines Polyäthylens
mit einem Erweichungsbereich von 112 bis 1150C und für die äußere Schicht beispielsweise
eine unter dem Namen Styroflex bekannte Folie aus in warmem Zustand gerecktem Polystyrol
mit einer Erweichungsgrenze von etwa 8o° C, so genügt eine Temperatur von etwa 85 bis ioo°, um
ein Zusammenkleben aller äußeren Isolationsschichten 13 herbeizuführen und dadurch die gemäß
der Erfindung angestrebte Verfestigung des inneren Kabelgefüges zu bewirken. Um eine möglichst
feste Verklebung der Sternvierer herbeizuführen, können in die äußeren Zwickeliräume des
Sternvierers 'zusätzliche Beiläufe aus dam gleichen oder einem ähnlichen Material wie die äußeren
Isolierschichten 13 eingelegt werden. In der Fig. 6 sind solche z. B. aus dünnen Rundkordeln bestehende
Beiläufe 14 eingezeichnet, die bei der Verklebung mit den äußeren Aderschiiehten 13 zusammenfließen
sollen.
Es sollen nun noch einige Gesichtspunkte für die Ausführung dar thermischen Nachbehandlung angegeben
werden. Die thermische Nachbehandlung kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, daß
die Verseilelemente zunächst entspannt und dann verklebt werden, wobei die Vorgänge bei entsprechender
Lenkung der Erwärmung auch die Umgekehrte Reihenfolge haben können. Man kann, wie schon erwähnt, die thermische Nachbehandlung
der verlegten Werkslängen auf elektrischem Wege durchführen, also beispielsweise'dadurch, daß man
durch den metallischen Kabelmantel oder durch die metallischen Leiter der Kabeladern oder durch
beide Aufbauelemente des Kabels genügend starke Ströme schickt. Im Falle der Erhitzung mit Hilfe
des metallischen Kabelmantels ist es zweckmäßig, den Kabelmantel mit einer genügend starken Isolationsschicht
schlechter Wärmeleitfähigkeit, z. B. aus getränktem Papier oder aus Kunststoff, zu umgeben,
um den Austritt des Heizstromes auf die
ίο Umgebung des Kabels zu vermeiden. Kabel mit
solchen äußeren Umhüllungen des Kabelmantels sind schon bekannt und deshalb in der Zeichnung
nicht dargestellt. Andererseits ist es zweckmäßig, die unter dem Kabelmantel liegende sogenannte
Seelenbewieklung möglichst wärmedurchlässig zu gestalten, also z. B. mit Entlüftungsschlitzen zu
versehen. Als Seelenbewieklung kann beispielsweise auch die in Fig. 5 dargestellte äußere Bandlage
10 dienen. Da bei Trägerfrequenzkabeln eine mehrlagige Seelenbewieklung ohnedies von Vorteil
ist, insbesondere um die äußere Verseillage aus
elektromagnetischen Gründen in einen größeren Abstand vom Bleimantel zu bringen, braucht durch
derartige Maßnahmen die Durchschlagsfestigkeit der Adern gegen den Bleimantel nicht zu leiden.
Die Seelenbewieklung des Kabels kann beispielsweise aus einer inneren zur Verklebung benutzten
Folie 10 und mehreren z. B. auch mit entgegengesetzter Steigung aufgewickelten Papierbändern
bestehen.
Die andere Art der Erwärmung besteht, wie schon, gesagt, darin, durch die genügend locker gefahrenen
Werkslängen des Kabels der Länge nach einen heißen Gasstrom zu schicken. Wichtig ist
dabei eine möglichst gleichmäßige und kontrollierte Erwärmung der Aderi-solation bis zu der für-die
Verklebung notwendigen Temperatur. Es handelt sich bei der Erfindung somit nicht um das an sich bekannte
Verfahren der nachträglichen Austrocknung der Kabefeeele, da die Erwärmung der Kabelseele
sofort aufhören kann, wenn die Verklebungstemperatur erreicht oder aus Sicherheitsgründen etwas
überschritten worden ißt. Kleine Kopplungsänderungen, die bei der Erwärmung der Kabelseele
auftreten können, sind ohne Bedeutung, da sie bei dem anschließenden Endausgleich des Kabels mit
bekannten Mitteln berücksichtigt werden können.
Claims (10)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Fernmeldekabeln gegen Nebensprech - Kopplungsänderungen durch Verklebung der niederen
und/oder höheren Verseilelemente, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung der Verseilelemente
zur endgültigen Festlegung ihrer geometrischen Lage mit- oder gegeneinander erst
nach der Verlegung des Kabels während oder neben dem mit anderen bekannten Mitteln
vorgenommenen Kopplungsau'sgleich durch einen besonderen thermischen Vorgang bewirkt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verseilelemente in an sich bekannter Weise mit zusätzlichen Mitteln festgelegt
werden und daß diese Festlegung bereits bei der Her stellung des Kabels vorbereitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den thermischen Vorgang zur Verklebung hilfsweise die in den Verseilelementen
vorhandenen, von der Herstellung oder Verlegung des Kabels herrührenden mechanischen
Spannungen vermindert oder ganz beseitigt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verklebung dadurch bewirkt wird, daß einzelne oder alle Adern des
verlegten Kabels, der Kabelmantel und/oder die äußere metallische Bewehrung durch einen hindurchgeschickten
starken elektrischen Strom erwärmt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung durch bei der
Herstellung zusätzlich eingelegte Formstränge vorbereitet wird, die dann durch Erwärmung
nachträglich zum Verkleben gebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die niederen und/oder höheren Verseilelemente bei der Herstellung des Kabels mit offenen Bandwendeln aus Kunststoffen
umsponnen werden, die nach der Verlegung des Kabels an ihren Berührungs stellten
miteinander verklebt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff mittels Formsträngen
aus einem vielporigen Isolierstoff,
z. B. einem Schaumstoff, in das Kabel eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Formstränge aus einem bei
Erwärmung unter Volumenvergrößerung weich auseinanderfließ enden Stoff in.das Kabel eingebracht
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolation der Adern aus zwei bei verschiedenen Temperaturen erweichenden
Isolierstoffen hergestellt wird und nach der Verlegung des Kabels die äußeren Schichten
durch Erwärmung miteiinander verklebt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in die äußeren Zwickelräume der höheren Verseitelemenite zusätzlich Beiläufe
eingelegt werden, die mit den äußeren Isolierschichten der Adern bei Erwärmung zusammenfließen
und deren Verklebung unterstützen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 497 730, 708 630, 724006;
schweizerische Patentschrift Nr. 196456.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 781 1.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE957859C true DE957859C (de) | 1957-01-17 |
Family
ID=582342
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT957859D Expired DE957859C (de) | Verfahren zur Stabilisierung von Fernmeldekabeln gegen Nebensprech-Kopplungsänderungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE957859C (de) |
-
0
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