DE1515847C - Fernmeldekabel - Google Patents
FernmeldekabelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fernmeldekabel, dessen Adern mit Polyäthylen-Schaumstoff isoliert und
von einem alle Adern umfassenden Mantel umgeben sind. In axialer Richtung ist das Kabel durch gas- und
wasserdichte Wände unterteilt, welche im rechten Winkel zur Kabelachse verlaufen. Die Wände bestehen
aus der Schaumstoffisolierung der Adern und einem die Zwickel zwischen den Adern sowie den Adern und
dem Mantel ausfüllenden Gießharz oder ähnlichem Material.
Fernmeldekabel mit kunststoffisolierten Adern und einem Kunststoffmantel oder mit einem mit einer
Kunststoffschicht bedeckten Metallmantel sind, im Gegensatz zu Fernmeldekabeln mit papierisolierten
Adern, gegenüber Wassereinbrüchen relativ empfind-Hch, da sich das Wasser ungehindert längs der Adern
ausbreiten kann und nicht durch quellendes Papier aufgehalten wird. Ein Vorteil der kunststoffisolierten
Fernmeldekabel besteht darin, daß sie nur eine geringe Korrosionsfähigkeit besitzen.
Um bei kunststoffisolierten Fernmeldekabeln ein Ausbreiten des Wassers längs der Adern zu verhindern,
sind die Kabel durch Wände in Überwachungsabschnitte unterteilt, die mit einem unter Druck
stehenden Gas gefüllt sind. Tritt nun in einem derartigen Überwachungsabschnitt ein Wassereinbruch "
auf, so kann sich das Wasser nur in diesem Abschnitt ausbreiten. Durch Erhöhung des Gasdruckes in dem
Überwachungsabschnitt kann der Wassereinbruch vermindert oder sogar verhindert werden. Die Wände der
Überwachungsabschnitte — nachfolgend kurz Stopfen genannt — sind so aufgebaut, daß auf eine bestimmte
Länge die zwischen den Adern auftretenden Zwickel und ebenso die zwischen den Adern und dem Mantel
liegenden Zwickel mit einem Kunststoff, meist einem Gießharz, ausgefüllt sind. Die so aufgebauten
Stopfen haben bei einer festen und glatten Kunststoffisolierung der Adern eine hohe Gas- und Wasserdichtigkeit.
Beim Übergang zu schaumstoffisolierten Adern — der aufgeschäumte Kunststoff hat eine wesentlich
niedrigere Dielektrizitätskonstante und einen kleineren Verlustwinkel als der nicht geschäumte, so daß durch
das Aufschäumen die Übertragungseigenschaften des Fernmeldekabels verbessert werden — sinkt jedoch
die Gas- und Wasserdichtigkeit der Stopfen beträchtlich ab, da die Schaumstoffe gegenüber Gas und zum
Teil auch Wasser, bedingt durch den porenreichen Aufbau, durchlässig sind.
Es hat sich herausgestellt, daß die Durchlässigkeit der Stopfen zwei Effekte beinhaltet: Einmal tritt eine
direkte axiale Durchlässigkeit auf, zum anderen eine Kombination von radialer und axialer Durchlässigkeit,
wobei die letzte überwiegt. Bei dieser dringt das Gas durch die relativ dünne Wand der Schaumstoffisolierung
der Adern bis zu den Leitern und gelangt zwischen Leiter und Schaumstoffisolierung in die benachbarten
Uberwachungsabschnitte. Dieser Effekt beruht darauf, daß die Schaumstoffisolierung, insbesondere die Polyäthylen-Schaumstoffisolierung,
keine genügende Haftfestigkeit am Leiter besitzt und somit sich zwischen Schaumstoffisolierung und Leiter Kanäle ausbilden
können.
Es ist versucht worden, diese Art der Durchlässigkeit dadurch zu verhindern, daß die Stopfen in Stopfenbreite
ringförmig zusammengedrückt wurden, um die geringe Haftfestigkeit der Schaumstoffisolierung am
Leiter durch einen erhöhten Anpreßdruck auszugleichen. Es zeigte sich jedoch, daß damit nur eine geringfügige
Dichtigkeitserhöhung erzielt werden konnte. Die erforderliche Dichtigkeit konnte auch nicht durch
eine Oxydschichtbildung am Leiter, die ihrerseits wieder die Polyäthylen-Schaumstoffoberfläche oxydiert
und dadurch eine gute Adhäsion zwischen Metall und Kunststoff hervorruft, erreicht werden. Um eine
gute Gasdichtigkeit zu erhalten, ist die Adhäsion zu gering.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Fernmeldekabel der eingangs geschilderten Art anzugeben,
welches gegen das ■ Eindringen von Gas und Wasser in Längsrichtung abgedichtet ist. Gelöst wird
diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß zwischen dem Leiter und der Schaumstoffisolierung
jeder Ader eine am Leiter gut haftende, mit der Schaumstoffisolierung verschweißte, dünne Kunststoffschicht
aus einem Ionomer des Polyäthylens am geordnet ist.
Mit Hilfe dieser Kunststoffschicht ist es möglich, die gewünschte, zum einwandfreien Überwachen der
Kabelabschnitte notwendige Dichtigkeit zwischen den einzelnen Abschnitten zu erhalten. Die nun noch auftretenden
Leckverluste von einem Abschnitt zum anderen hängen nur von der direkten axialen Durchlässigkeit
des Schaumstoffs ab und sind je nach Anforderung durch die Herstellung einer bestimmten
Stöpfendicke vernachlässigbar klein,
Die Kunststoffschicht kann aus den verschiedensten Werkstoffen aufgebaut sein und muß lediglich der
Forderung nach guter Haftfestigkeit an Kupfer oder Aluminium — je nachdem, welches Metall für die
Adern benutzt wird — genügen und gleichzeitig mit der darüberliegenden Schaumstoffschicht verschweißbar
sein. Ein Ionomer des Polyäthylens hat jedoch eine vorzügliche Haftfestigkeit am Leiter, insbesondere
an Kupfer, und läßt sich darüber hinaus gut mit der darüberliegenden Polyäthylen-Schaumstoffschicht
verschweißen.
Die Dicke der Kunststoffschicht hängt unter anderem von der benötigten Haftfestigkeit ab, die eine
möglichst große Schichtdicke verlangt, und von der Konstanz der elektrischen Übertragungseigenschaften
gegenüber dem Normalkabel — also ohne Kunststoffschicht —, die eine möglichst kleine Schichtdicke
fordert. Als vorteilhaft hat sich eine Schichtdicke von etwa 20 μ. erwiesen, die eine gute Haftfestigkeit
ergibt.,. -- T,.^.··
- Eine nur 20 μ starke — also sehr dünne —
Kunststoffschicht ändert die elektrischen Eigenschaften einer Kabelader gegenüber einer Kabelader ohne diese Kunststoffschicht nur unwesentlich.
Anders ausgedrückt bedeutet das, daß bei gleichen elektrischen Eigenschaften einer Ader
mit Kunststoffschicht und einer Ader ohne Kunststoffschicht sich nur geringfügige Unterschiede
der Außendurchmesser der Adern ergeben. Zur weiteren Erläuterung dient das in der Zeichnung
dargestellt Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein Zahlenbeispiel. ■
Mit 1 ist der Leiter einer Kabelader bezeichnet, welcher den Durchmesser d0 besitzt. Die der Übersichtlichkeit
halber stark übertrieben dargestellte Kunststoffschicht 2 besitzt den Außendurchmesser d
und die relative Dielektrizitätskonstante C1. Die
Schaumstoffisolierung der Kabelader ist mit 3 bezeichnet und weist den Außendurchmesser D sowie die
relative Dielektrizitätskonstante ea auf.
Die Gesamtkapazität Cma eines gemäß der Zeichnung
aufgebauten Kabels ist:
Die Ader mit der Kunststoffschicht 2 ist also nur um 2,4% dicker als eine Ader ohne Kunststoffschicht, was
durchaus den Fertigungstoleranzen entspricht.
D d
E1 In Y B2 In
d
i/0
wobei K eine Proportionalitätskonstante ist. Die
Kapazität C0 einer Kabelader ohne die Kunststoffschicht
2 beträgt
wobei D0 der Außendurchmesser dieser Kabelader ist.
Da nun die beiden Kapazitäten Cgea und C0 gleich
sein sollen, ergibt sich durch Umformen
20
In— =11 -I In- .
D0 \ S1I i/0
Im praktischen Fall ist bei einem Polyäthylen-Schaumstoff
ε2 = 1,5 und bei einem geeigneten Haft-Vermittler (Kunststoff schicht 2) E1 = 2,4. Mit d0
= 0,6 mm und einer oben angegebenen Stärke der Kunststoffschicht von 20 μ wird d = 0,64 mm, so daß '
sich für das Durchmesserverhältnis D0 = 1,024 ergibt.
Claims (2)
1. Fernmeldekabel, dessen Adern mit Polyäthylen-Schaumstoff isoliert und von einem alle
Adern umfassenden Mantel umgeben sind, welches in axialer Richtung durch gas- und wasserdichte,
im rechten Winkel zur Kabelachse stehende Wände unterteilt ist, die aus der Schaumstoffisolierung
der Adern und einem die Zwickel zwischen den Adern sowie den Adern und dem
Mantel ausfüllenden Gießharz od. dgl. bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Leiter (1) und der Schaumstoffisolierung (3) jeder Ader eine am Leiter (1) gut haftende, mit
der Schaumstoffisolierung (3) verschweißte, dünne Kunststoffschicht (2) aus einem Ionomer des
Polyäthylens angeordnet ist.
2. Fernmeldekabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht (2) eine
die elektrischen Übertragungseigenschaften vernachlässigbar ändernde Dicke, vorzugsweise von
etwa 20 μηι hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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