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Behandlungshaspel für künstliche Fäden Bei der Herstellung oder bei
der Nachbehandlung von künstlichen Fäden auf Fadenförderhaspeln wird der Faden bei
seiner schraubenförmigen Bewegung entlang dem Haspel einer Behandlung durch: verschiedene
Flüssigkeiten unterzogen, worauf anschließend eine Trocknung auf dem Haspel erfolgen
kann. Die bei dieser Fabenbehandlung anfallenden überschüssigen Flüssigkeitsmengen
müssen abgeführt werden:, und es lohnt sich, diese nur teilweise verbrauchten Flüssigkeiten
wiederverwendungsfähig zu machen. Es ist daher wünschenswert, diese Flüssigkeiten,
soweit dies möglich ist, getrennt voneinander abzuführen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin:, die zur Abführung dieser
Flüssigkeiten aus dem Haspel dienenden Einrichtungen zu -verbessern. Da der Faden
sich in schraubenlinienförmigen Windungen entlang dem Haspel bewegt, ist es ferner
wünschenswert, die Fadenwindungen voneinander getrennt zu halten, um die Bildung
von Fadenanhäufungen zu verhindern, die eine wirkungsvolle Fadenbehandlung und ein
zufrieden stellendes Arbeiten des Haspels stören. Da in, der Spannung bzw. in der
Reibung des über den Haspel laufenden Fadens oft Änderungen auftreten. und die Fäden,
deshalb dazu neigen, von Zeit- zu Zeit nahe aneinanderzurücken und Bänder aus aneinanderliegendem
Fadenwindungen zu bilden, ist es bereits. bekannt, die Haspelwalzen mit Gewindegängen
zum Aufnehmen und zum Getrennthalten der Fadenwindungen zu versehen. Wenn die Steigung
eines solchen Gewindes groß ist, wird. jedoch die Anzahl
der auf
eine gewisse Haspellänge entfallenden Fadenwindungen klein. Andererseits ist bei
geringer Steigung die Reibung unzulässig hoch.
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Ebenfalls wird durch ein Abführen der Behandlungsflüssigkeiten durch
Leitungen, die sich aus dem Haspel nach oben erstrecken oder aus einem der Haspelenden
herausragen., die Bauart des Haspels unübersichtlich, und die Brauchbarkeit des
Haspels wird beeinträchtigt.
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Zur Beseitigung der im vorstehenden erwähnten Nachteile besteht daher
eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, Einrichtungen zu schaffen, welche zum
verbesserten Abführen der Flüssigkeiten, und zum Verhindern einer unerwünschten
Bandbildung der Fadenwindungen. dienen.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben.
Von den Zeichnungen zeigt Fig. r eine teils im -Schnitt, teils. im Seitenriß gezeigte
Ansicht eines Fadenförderhaspels, Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie 2-2 der
Fig. z, Fig. 3 eine Ansicht des unteren und mittleren Teils von Fig. 2, wobei aber
einzelne Teile in einer anderen Stellung als in Fig. 2 gezeigt sind, Fig.4 eine
im vergrößerten Maßstab. gezeigte perspektivische Ansicht der zum Abführen der Flüssigkeiten
und zum Auseinanderhalten der Fadenwindungen dienenden Einrichtung und Fig. 5 eine
schematische, teils im Schnitt, teils im Aufriß gezeigte Ansicht, aus der die Wirkungsweise
der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung ersichtlich ist.
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Der in den Figuren gezeigte Haspel hat eine Anzahl von Walzen ro,
1z, r2, 13, 14, 15, 16 und 17, deren Enden, in. den Stirnplatten 18 und 2o
in sich selbst ausrichtenden Lagern üblicher Art gelagert sind. Die Stirnplatte
2o ist an einen Rahmen 22 abgestützt und trägt die Haspelachse 24, an der die Stirnplatte
r8 befestigt ist. Die Walzen werden um ihre eigenen Achsen durch den Motor M gedreht,
der über ein mittleres. Antriebszahnrad 26 die Zahn räder 28 der Walzen io bis z.7
antreibt. Die Achsen der Walzen sind in bezug auf die mittlere Haspelachse 24 schräg
gestellt, wodurch erreicht wird, daß nach dem Anspinnen des Fadens 30 an
dem in Fig. z rechten Ende des Haspels der Faden sich in schraubenlinienförmigen
Windungen zum Ablaufende des Haspels bewegt. Der Faden kann entweder ein schon fertiger,
noch nachzubehandelnder Faden oder ein eben erst aus -der Spinndüse 32 in das Fällbad
33 ausgetretener, frisch gesponnener Faden sein. In üblicher Weise wird der Faden
über eine Führungsrolle 34 und über eine oder mehrere angetriebene Führungswalzen
36 dem Auflaufende des. Haspels zugeführt. Die Führungswalze 36 kann auf beliebige
Weise angetrieben werden, beispielsweise mittels eines Riemens 38, welcher über
eine auf der Motorwelle angeordnete Riemenscheibe 39 und eine weitere auf der Welle
der Führungswalze 36 angeordnete Riemenscheibe 40 läuft.
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Bei seiner Bewegung entlang dem Haspel wird der Faden einer Behandlung
durch verschiedenartige Flüssigkeiten, wie Säuren, Basen, Alkalien,, Seife und Waschwasser
usw., unterzogen, welche durch eine Reihe von, im- Abstand angeordneten Rohren P1,
P2, Ps, P4, P5 usw. zufließen, wobei der Faden in der Nähe des Ablaufendes
des Haspels durchZuführung von Wärme getrocknet werdenkarin.
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Der überschüssige Teil der dem Faden bei seiner Bewegung durch die
verschiedenen Behandlungszonen zugeführten Flüssigkeiten tropft auf Grund seines
Eigengewichts von den Walzen io und 17
ab. Die an den Walzen in Form eines
Films haftengebliebene Flüssigkeit wird teilweise von den zugekehrten Seiten dieser
Walzen mittels einer Abwischeinrichtung 46 abgestreift (Fig. 2).
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Die bisher beschriebenen Teile der Vorrichtung bilden keinen Teil
der Erfindung und sind lediglich zur Erleichterung des. Verständnisses des Erfindungsgegenstandes
angeführt. Es genügt hier darauf hinzuweisen, daß bei der Bewegung des Fadens entlang
der Haspeloberfläche dem Faden verschiedene Behandlungsflüssigkeiten. zugeführt
werden, und daß es wünschenswert ist, diese nur teilweise verbrauchten Flüssigkeiten
voneinander getrennt abzuführen.
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Zu diesem Zweck ist unterhalb der Walzen io und 17 ein Trog 411. vorgesehen.,
der durch Trennwände 47 in eine Anzahl von Fächern 48, 49, 5o, 5" 52. 53 und 54
usw. unterteilt ist, deren Zahl der Anzahl der verschiedenen, zugeführten. Behandlungsflüssigkeiten
entspricht. So wird sich beispielsweise die durch Rohr P1 zugeführte Flüssigkeit
im Fach 49 und die durch Rohr P2 zugeführte Flüssigkeit im Fach 51 sammeln usw.
An den Fächern 48 bis 54 sind die Abführungsleitungen 58, 59; 6o, 6z, 62, 63 und
64 fest angeschlossen, weiche, wie in Fig. 2 gezeigt, so abgekrümmt sind, daß sie
um die Haspelachse 24 herumführen.
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Würde man die Rohre 58 bis 64 mittels weiterer, aus, dem einen oder
dem anderen Ende des Haspels herausragender Rohre mit den Stellen, verbinden, an
denen die Flüssigkeiten gesammelt oder wiederverwendungsfähig gemacht werden, so
wird der Haspel schwer und unübersichtlich, wodurch seine Bedienung erschwert und
seine Brauchbarkeit herabgesetzt wird. Auch ist es wegen. der Antriebsräder 26 und
28 unmöglich, derartige Rohre durch die abgestützte Stirnplatte 2o hindurchzuführen.
Würde man die Rohre durch die Stirnplatte 18 führen, so würde die Gesamtlänge des
Haspels vergrößert werden und der Ausbau dieser Stirnplatte bei einer Reparatur
des Haspels sehr umständlich und teuer sein.
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Zur Vermeidung dieser Übelstände sind erfindungsgemäß Rohre 58a, 59Q,
Goa, 6ra, 62a, 63, und 64a vorgesehen, die deal Rohren 58 und - 64 entsprechen.
Diese Rohre Goa bis 64" sind an ihren oberen Enden erweitert, so daß sie die unteren
Enden der Rohre 58 bis 64 teleskopartig umfassen. Mit anderem. Worten, die unterer.
Enden der Rohre 58 bis 64 reichen bloß bis in die oberen Enden. der Rohre 58" bis
64" hinein, ohne mit diesen fest verbunden ziL sein.
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Um zu vermeiden, daß die verschiedenen. Behand- i lungsflüssigkeiten
mit dem über die untersten
Walzen 13 und 14 laufenden Faden in Berührung
kommen, müssen die unteren Enden der Rohre 58a bis 64" sich durch die Bewegungsbahn
des Fadens hindurch erstrecken. Zu diesem Zweck sind die unteren Enden der Rohre
abgeflacht und haben. eine Breite, die im wesentlichen dem normalerweise zwischen
dem. Fadenwindungen bestehenden Abstand gleich ist. Bei bisher ausgeführten Maschinen
haben die flachen Enden 66 der Rohre eine Breite von etwa 3 mm oder weniger.
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Bei dieser Anordnung werden die sich in den Fächern. des. Trogs 44
sammelnden Flüssigkeiten mittels der Rohre 58 bis 64 und 58a bis 64" in einen weiteren,
unterhalb des Haspels. angeordneten Trog 44" geführt, der durch Trennwände 47a in
ähnlicher Weise wie der Trog 44 in Fächer unterteilt ist. Von den Fächern des Troges
44" führen Abflußrohre 70 zu den Stellen, an denen die Flüssigkeiten wieder aufbereitet
oder weggeführt werden. In Fig.4 ist nur eines dieser Rohre 70 gezeigt.
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Während des Anspinnvorgangs ist es notwendig, daß die unteren flachen
Enden 66 der Rohre 58, bis 64" nicht in die Bewegungsbahn des Fadens hineinragen..
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Zu diesem Zweck sind Einrichtungen vorgesehen, mittels deren die Rohre
58a bis 64" in ihre obere, in Fig.3 und 5 gezeigte Stellung oder in ihre untere,
in Fig. i, 2 und 4 gezeigte Stellung gebracht werden können.. Die Rohre 58, bis
64" sitzen. an einer Stange 72, welche beispielsweise mit dem in Fig. 4 gezeigten,
mit der Welle 76 verbundenem Glied 74 im Eingriff steht. Die Welle 76 ist in Lagern
78 gelagert, die in an der Haspelachse 24 befestigten, Armen 79 angeordnet sind.
Die Welle 76 kann, mittels des in. Fig. i und 4 gezeigten Handgriffs 8o gedreht
werden. Wird bei einer Drehung der Welle 76 das Glied 74 in seine in Fig. 2 und.
4 gezeigte horizontale Lage gebracht, dann befinden sich die unteren Enden 66 der
Rohre 58" bis 64a in ihrer unteren Stellung, in der sie, wie in diesen Figuren gezeigt,
zwischen den Windungen des Fadens liegen. Wird andererseits die Welle 76 so gedreht,
daß das Glied 74 in seiner in Fig. 3 und 5 gezeigten. Stellung ist, so befinden
sich die unteren Rohrenden innerhalb der von den Fadenwindungen beschriebenen Bewegungsbahn.
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Auf Grund von Abweichungen in der Feuchtigkeit einzelner Walzen oder
Teile einer Walze oder auf Grund von Unterschieden in der Stärke oder der Beschaffenheit
des Fadens usw. werden manchmal eine oder mehrere Fadenwindungen weniger schnell
am Haspel vorrücken. als die benachbarten Fadenwindungen, so, daß sich eine Fadenanhäufung
bildet, welche die Fortbewegung des Fadens auf dem Haspel und die Fadenbehandlung
stört. Das Bilden derartiger Fadenanhäufungen, kann verhindert bzw. die Gefahr des
Entstehens solcher Fadenanhäufungen. erheblich vermindert werden, wenn man entlang
der Bewegungsbahn des Fadens in Abständen voneinander angeordnete, zwischen den
Fadenwindungen hin.durchragende Abstandsstücke vorsieht. Bei der im vorstehenden
beschriebenen Einrichtung dienen die zwischen den Windungen hindurchragenden flachen
Enden 66 der Rohre 58" bis. 64" als Abstandsstücke, die der Neigung des Fadens zur
Bandbildung entgegenwirken. Die Rohre 58, bis 64" dienen also sowohl zum Abführen
der überschüssigen Behandlungsflüssigkeiten als auch zum Auseinanderhalten der Fadenwindungen.