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Schaltungsanordnung für den Wahlanruf von 6 in Parallelschaltung an
eine einzige Leitung angeschlossenen Fernsprechstationen Es .ist bekannt, mehrere
Fernsprechstationen, im allgemeinen 0.B.-Stationen, parallel an eine einzige Fernsprechleitung
anzuschließen. Bei dieser an sich sehr einfachen Anordnung liegt eine Schwierigkeit
darin, eine bestiimmte unter den an die Leitung angeschlossenen Stationen zu rufen.
Der Ruf wird zumeist mittels eines akustischen Kodes erzeugt, und zwar dadurch,
daß eine anrufende Station die Erregung aller Wecker der restlichen an die Leitung
angeschlossenen Stationen bewirkt und die gewünschte Station .durch Aussendung von
einem oder zwei oder mehreren Rufstößen kennzeichnet bzw. dadurch, daß der Ruf nach
den einfachsten Zeidhen des Morse-Alphabetes erfolgt.
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Es ist weiter bekannt, zum wahlweisen Anruf einer bestimmten .der
an eine Gesellschaftsleitung angeschlossenen Abzweigstellen ,an jede Ader der Gesellschaftsleitung
eine Stromquelle bestimmter Richtung und Spannung anzulegen und/oder mit Spannungsimpulsen
bestimmter Polarität und Länge zu arbeiten.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung den Ruf der einzigen gewünschten
Station zu ermöglichen,
unter ausschließlicher Verwendung dies von
einem normalen Rufgenerator gelieferten Wechselstromes, der für eine beliebige Dauer
in die Leitung geschickt werden kann.
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Nach einer weiteren bekannten Schaltungsanordnung liegen die Wecker
von 2 an eine Ge:sellschaftsleitung angeschlossenen Fernsprechstationen je zwischen
einer der beiden Sprechadern und Erde, wobei zum Anrufen einer der beiden Stationen
eine Wechselstromquelle jeweils zwischen die entsprechende Sprechader und Erdie
eingeschaltet wird.
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Die Erfindung geht nun von letzterem Stand der Technik aus und schlägt
eine Schaltungsanordnung vor zum wahlweisen Anruf von 6 in Parallelschaltung an
eine zweiadrige Leitung angeschlossenen Fernsprechstationen mit je einem als polarisiertes
Relais finit zwei Wicklungen ausgebildeten Wecker, der mit seinen Wicklungen unimittelbar
zwischen die Leitung und Erde geschaltet ist. Erfindungsgemäß ist die Schaltungsanordnung
dadurch gekennzeichnet, daß - abgesehen von 2 Fernsprechstationen, bei denen die
beiden Wicklungen, in bekannter Weise in Reihe geschaltet, entweder zwischen der
einen oder zwischen,der anderen Ader undi Erde liegen - an jeder die-r übrigen .4
Fernsprechstationen jede der beiden Weckerwicklungen für sich in Reiche mit einem
Gleichrichter zwischen eine Ader und Erde geschaltet ist, derart, d@aß von den von
einer anrufenden Stelle abwechselnd im Rhythmus einer We.chselstromfrequenz über
die eine oder die andere der beiden Adlern undl Erde ausgesandten Wechsel.strom-Hallwellen
nur an der gewäih:lten Fernsprechstelle die beiden Weckerwic'klumgen so vom Strom
durchflossen werden, daß allein der Wecker dieser Fernsprechstation anspricht.
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Der gegenständlichen Erfindung liegt daher erstmalig d.ie Erkenntnis
zugrunde, daß mehrere Wecker einer gemeinsamen Gesellschaftsleitung unmittelbar
durch einen besonderen Rufstrom wahlweise erregt werden können, ohne daß hierzu,
wie bisher üblich, ein zusätzlicher Aufwand von entsprechenden Schaltmitteln, wie
Gleichstromrelais, Wechsel,stromrelais, Schrittschalt-Dreihwähler, Wählerrelais
od. dgl., und gegebenenfalls auch noch einer besonderen Speisestromquelle oder einer
entsprechenden Speiseleitung für den Wecker _ der jeweiligen Empfangsstation erforderlich
wäre. Darüher hinaus arbeiten in bekannten Anordnungen die Schaltmittel zurAuswertu,ng
der Wechselstrotn-Rufzeichen unter ungünstigen Erregungsbedingungen; denn bei jedem
Ruf fließt der Rufstrom jeweils gleichzeitig durch zwei derartige Schaltmittel,
so daß letztere, unter Zuhilfenahme eines Vorschalte Widerstandes, einer genauen
Fehlstrom-Bedingunggenügen müssen. Demgegenüber arbeiten die Wecker der erfindungsgemäßen
Anordnung ohne jede Fehlstrom-Bedingung, was eine: viel größere Betriebssicherheit
zur Folge, hat.
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Die vorliegende Erfindung bringt somit gegenüber den bekannten Anordnungen
gleichzeitig einen technischen und wirtschaftlichen Vorteil mit sich, unter Erzielung
einer vollkommen betriebssicheren Anordnung.
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Eine Anordnung nach der Erfindung, die den Anscbluß von maximal sechs
Stationen an eine einzige Leitung gestattet, ist beispielsweise in Fig. i der Zeichnung
dargestellt, diie für jedes einzelne der sechs Fernsprechgeräte i, 2 ...
6 im Abschnitt I die Schaltung des Weckers zwischen den Adern a, b-Erde, im Abschnitt
II die Stromform, die der Rufstrom in den Stromkreisen a-Erde, b-Erde annimmt, um
den Wecker der betreffenden Station zu erregen, und im Abschnitt III eine mögliche
Reihe von Schaltungen für den Rufstromgenerator einer beliebigen der sechs Stationen,
um die Stromform von Abschnitt II zu erhalten, zeigt.
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Wenn Station i von einer beliebigen der anderen fünf Stationen aus
gerufen werden soll, so legt die rufende Station ihren Rufstromgenerator nach Stromkreis
III i an die Leitung. Eine Halbwelle des Rufstromes 1I a fließt über: Erde, Generator
G, Gleichrichter Rd.' a-Ader, Gleichrichter Rdi, Wicklung SI des Weckers, Erde;
die andere Halbwelle II b fließt über: Erde, Generator G, Gleichrichter Rd4, b-Ader,
Gleichrichter Rd" Wicklung SII, Erde.
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Die Wicklungen SI und SII-des Weckers sind so gerichtet, daß sich
die beiden Halbwellen magnetisch entgegenwirken; der Anker bewegt sieh daher bei
jeder halben Schwingung, und der Wecker wird erregt.
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Kein anderer Wecker der übrigen an die Leitung angeschlossenen Stationen
kann erregt werden, und zwar aus folgenden Gründen: In Station 2 ist der Stromkreis
für die erste Hafibwelle des Rufstromes Ha geschlossen über: Erde, Generator G,
Gleichrichter Rd" a-Ader, Gleichrichter Rd., Wicklung SI, Erde, während der Stromkreis
für die zweite Halbwelle durch den Gleichrichter Rd. unterbrochen ist, der gegensinnig
zu Rd4 des Generators geschaltet ist.
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In Station 3 ist der Stromkreis für die erste Halbwelle 1I a durch
den Gleichrichter Rdi unterbrochen, während der Stromkreis für die zweite Halbwelle
II b geschlossen ist.
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In Station .I sind beide Stromkreise durch die Gleichrichter Rdi und
Rdz unterbrochen. In Station 5 ist nur der Stromkreis für die erste Halbwelle II
a geschlossen über: Erde, Generator G, Gleichrichter R1.3, a-Ader, Wicklungen SI,
SII, Erde.
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In Station 6 ist endlich nur der Stromkreis für die zweite Halbwelle
II b geschlossen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß, wenn Station i gerufen
wird, der Wecker von Station 4. überhaupt keinen Strom erhält, während diie Wecker
der übrigen Stationen 2, 3, 5, 6 pulsierenden Strom erhalten (je eine Halbwelle
des Rufstromes) ; da aber die Wecker polarisiert sind, nimmt deren Anker die der
Richtung dieser Stromstöße: entsprechende Lage ein, falls er sich nicht bereits
.in dieser Lage befindet, und verbleibt in dieser Stellung.
Sinngemäß
entsprechende Überlegungen gelten für den Fall des Anrufes der Stationen 2, 3 und
4; ,die unterschiedliche Anordnung des Generators für dde Stationen :2 und 3 ist
auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Richtung einer der beiden Stromhalbwellen
gegenüber dien Stationen i und 4 umzukehren. Die Stromkreise für die beiden Halbwellen
sind j in dien Stationen 2 und 3 die folgenden: Erde, Rd., Generator G, Rd.' a-Ader;
Erdre, Rd., Generator G, Rd4, b-Ader. Wenn die Stationen 5 und 6 gerufen werden
sollen, wird: der Generator unmittelbar zwischen Erde. und Adern a bzw.
b eingeschaltet; auch in diesem Falle erhält einer der beeiden Wecker (Wecker
6 bzw. 5) keinen Strom, und alle anderen Wecker (i bis .4) erhalten nur eine Halbwelle
des Rufstromes.
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Um dien Ruf durchzuführen, erhält jede Station eine Anzahl von Tasten
oder Schaltern, die der Anzahl der weiteren angeschlossenen Stationen entspricht;
mittels dieser Tasten oder Schalter wird der gewünschte Rufstromkreis in selbstverständlicher,
in der Zeichnung nicht dargestellter Weise vorbereitet.
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Als Generator für den Rufstrom kann der übliebe Kurbelinduktor der
0.13.-Stationen oder ein an das Netz angeschlossener Transformator verwendet werden,
dessen Sekundärwicklung an Stelle dies Kurbelinduktors eingeschaltet wird.
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Die vorbeschriebene Schaltun:gsanordmung benötigt für jedes der 6
in einer einzigen Sprechleitung parallel geschalteten Fernsprechgeräte eine geerdete
Ableitung zur Vervollständigung dies oder der Rufstromkreise. Es ist bekannt, daß
solche Ableitungen Gesprächsstörungen hervorrufen, wenn sie nicht symmetrisch zu
dien beiden Leitungsadern ausgeführt sind. DieAhleitunamen müssen außerdem eine
hohe Impedanz für die Sprechströme aufweisen, um unzulässige Dämpfungen zu vermeiden,
und einen genügend- hoben ohmschen Widerstand, damit der Rufstrom auf die einzelnen
angeschlossenen Stationen gleichmäßig verteilt wird.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ver-,virklicht diese Bedingung
dadurch, daß die zur Vervollständigung der Rufstromkreise erforderlichen Ableitungen
mit Schaltelementen, wie Impedian7en oder Glimmlampen, versehen werden, die den
Durchgang .der Rufströme gestatten, dagegen .den Durchgang,der Sprechströme oder
der von dien geerdeten Ableitungen stammenden Störströme fernhalten, wobei diese
Schaltelemente durch weitere Mittel, wie Kondensatoren und Gabelumschaltier oder
Handiapparatkontakt bzw. Erdung über Glimmlampe, von für den Anruf nicht zur Verwendung
kommenden Ableitungen ergänzt werden können, um den Sprechstromkreis der einzelnen
angeschlossenen Stationen gegen Erde symmetrisch auszubilden.
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Zwei diesbezügliche Anordnungen sind: in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
In beiden Figuren ist der Anschluß der Stationen i (Al), 2 (A2) und 5 (A5)
diargestellt; in sinngemäßer Weise werden die Stationen 3, 4 und 6 angeschaltet.
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Im Ruhezustand- ist der Stromkreis der Fernsprechapparate derart durch
den. Gab:elumachalter oder Handapparatkontakt (GI in Fig. 2 bzw. G in Fig. 3) unterbrochen,
d!aß nur der Stromkreis für den Rufstrom an die Leitung angeschlossen bleibt. In
Fi,g. 2 besteht dieser Stromkreis aus den beiden Ableitungen (z. B. Stationen 2
und: 4) Die Drosseln Il und 12 sind so ausgebildet, daß sde für kleinere Ströme,
wie .die Sprechströn ie; eine sehr hohe Impedianz aufweisen, dagegen bei stärkeren
Strömen, wiie die Rufströme, gesättigt werden, so. daß ihr Widerstand auf einen
Bruchteil dies vorgenannten Widerstandes herabsinkt. Des weiteren wird der ohmsche
Widerstand der Drosseln Il und 12 so gewählt, d@aß eine gleichmäßige Verteilung
des Rufstromes auf die einzelnen den angeschlossenen Stationen entsprechendien Ableitungen
erzielt wird.
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In den Stationen i und,' 3, in denen die Gleichrichter un:symmetrnsch
geschaltet sind, werden den Gleichrichtern zwei Kondensatoren C1 und C2 paralliel
geschäftet, die einen Kurzschluß für die Sprechströme und reine Sperrung für die
gleichgerichteten Rufströme bilden. Dieselben Kondensiatoren werden in dien Stationen
5 und 6 vorgesehen, in denen beiidie Wicklungen SI und SII ohne Gleichrichter an
die a- bzw. b-Adier angeschlossen sind.
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In jedem Fall werden @im Gesprächszustand die Rufstromkreise durch
den Gabelumschalter oder Handapparatkontakt GII von Erde getrennt, so daß der Stromkreis
der sprechenden Stationen völlig symmetriisch wird.
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In der .in Fig. 3 diargestellten Lösung ist der Rufstromkreis aus
den beiden nachstehend angeführten Ableitungen gebildet (z. B. Station 1,'2, 3 und
4) : a-Ader, Impedanz Il, Gleichrichter Rd" Wicklung SI dies Weckers, Gabelumschalter
oder Hand,apparatkontal<:,t GII, Erde.
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b-Ader, Impedanz I2, Gleichrichter Rd 2, Wicklung SII des Weckers,
Gabelumsdh.alter oder Hand apparatkontakt GII, Erde. a-Ader, Widerstand R1, Gleichrichter
Rdl, Glimmlampe L1, Wicklun:g SI dies Weckers, Erde.
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b-Ader, Widerstand R2, Gleichrichter Rd2, Glimmlampe L2, Wicklung
SH des Weckers, Erdre. Die beiden Glimmlampen L1 und L2 zünden nur bei Vorliegen
einer gewissen Spannung und sind nur für diieRufströme durchlässig, während. sie
den Durchgang sowohl der Sprechströme wie auch dien von den geerdeten Ableitungen
stammenden, Störströme verhindern. Die Widerstände R1 und R2 dienen dazu, den Rufstrom
gleichmäßig auf die einzelnen den angeschlossenen Stationen zugehörigen Ableitungen
zu verteilen.
In den Stationen 5 und 6, in denen beide Wicklungen
SI lind SII ohne Gleichrichter an die Ader a und b angeschlossen sind, kann auch
die andere Ableitung (der b-Ader bzw. der a-Ader) geerdet werden, wenn man im Gesprächszustand
auch die nur geringe Kapazität der Glimmlampe ausgleichen will.
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Infolge der elektrischen Eigenschaften der Glimmlampen erübrigt es
sich, in d er Lösung nach Fig. 3 .die geerdete Ableitung der Rufstromkreise in Gesprächszustand.
abzuschalten.