DE954683C

DE954683C - Verfahren zum Herstellen von Rohrlaeufen fuer Hand- und Maschinenwaffen

Info

Publication number: DE954683C
Application number: DEK5354D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Vogel
Original assignee: KABEL und METALLWERKE NEUMEYER
Current assignee: KABEL und METALLWERKE NEUMEYER
Priority date: 1944-01-18
Filing date: 1944-01-18
Publication date: 1956-12-20

Description

Rohrläufe von Hand- und Maschinenwaffen werden bisher aus hochwertigem Sonderstahl mit ungefähr o,7 % C, 0,35% Si, 0,74"/@ Mn und geringen Zusätzen an P, S und Cu durch Schmieden von vod len oder von dick@van:d:ig en rohrförm;i gen Roblinäen und deren anschließende Zerspanung hergestellt. Der hierfür verwendete Stahl hat im weichgeglühten Zustand eine Festigkeit von ungefähr 6o kg/mm2 und läßt sich wegen seiner hohen Festigkeit nur im warmen Zustand spanlos verformen. Die Herstellung dieser Läufe ist wegen des Schmiede- und Zerspanüngsvorganges langwierig und teuer.
Derartige Läufe können erfindungsgemäß wesentlich billiger und schneller hergestellt werden, wenn dazu ein Stahl mit einer Festigkeit von ungefähr 35 bis 37 kg/mm2 in normalisiertem Zustand, also beispielsweise ein Stahl mit o,o8 bis o,12% C, max., 0,12% Si, 0,3o bis o,qo0/wMn sowie geringen Zusätzen an P, S und Cu benutzt und dieser Stahl nach dem Kaltspritzverfahren spanlos verformt wird. Ein derartiger Stahl mit dieser Festigkeit ist nämlich noch kalt spritzbar und erlangt durch das Kaltspritzen eine ausreichende Festigkeit für den Gebrauch als Lauf einer Hand- oder Maschinenwaffe.
Der Lauf wird nach dem Spritzvorgang nicht mehr normalisierend oder rekristallisierend geglüht. Nach dem Kaltspritzverfahren fertig hergestellte Läufe werden nicht, wie z. B. wie bisher, aus einer vollen, langen Stange unter mühevoller Bohrung der Längsöffnung erzeugt, sondern unter Verwendung eines wesentlich kürzeren, aber dickeren, leicht zu lochenden oder zu durchbohrenden Rohlings, der das Ausgangswerkstück für den Kaltspritzvorgang bildet. Dazu wird, wie bei Fließpreßvorgängen üblich, ein Preßstempel benutzt, der einen wenigstens in die Spritzdüse hineinragenden Führungsdorn hat, der in die Bohrung des Rohlings eingeführt, die Einshaltung der genauen Wandstärke des zu spritzenden Laufes während des Spritzvorganges gewährleistet.
In weiterer Ausbildung des Verfahrens nach der Erfindung wird die Laufbohrung konisch gespritzt. In der Zeichnung zeigt Abb. 1 den in ein Gesenk b eingelegten Rohling a.. Bei Abwärtsbewegung des Pressenstößels wird der Führungsdorn d so weit in die Bohrung des Rohlings a eingeführt, daß dieser bei Aufsitzen des Preßstempels c über die Spritzdüse hinausragt. Bei weiterer Abwärtsbewegung des Preßstempels c wird das Material zum Abfließen gebracht, wobei der Führungsdorn d die Bohrung des in Abb.2 dargestellten gespritzten Körpers bestimmt.
Durch die konische Ausbildung des Führungsdornes d ist es in an sich bekannter Weise möglich, eine konische Bohrung herzus;teldeni, wie in Abb.3 dargestellt.
Auch kann das Patronenlager innerhalb eines Laufs gefertigt werden, indem der Rohling bereits die Form des Patronenlagers erhält und der in den Rohling eingeführte Führungsdorn so gestalttet wird, daß er sich in seinem oberen Teil, wo er am Stempel befestigt ist, dem Patronenlager genau entspricht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Rohrläufen für Hand- und Maschinenwaffen, dadurch gekennzeichnet, daß der fertige Lauf aus einem kohlenstoffarmen Stahl, der in normalisiertem Zustand eine Festigkeit von ungefähr 35 bis 37lcg/nvn2 hat, kailtges,pritzt wird..
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, d.aß die Laufbohrung konisch gespritzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 44416, 100004, 108195, 391993, 475044, 497493, 610369, 717 679, 728 764; britische Patentschrift Nr. 570 954; französische Patentschrift Nr. 371 881; schweizerische Patentschrift Nr. 220 539; »Werkstoff-Handbuch Stahl u. Eisen.«, Verlag Stahleisen G. m. b. H. Düsseldorf, 2. Aufl., 194o, S.T3r-1.