-
Schleudervorrichtung zum Einbringen von Bergeversatz Die Erfindung
betrifft eine Schleudervorrichtung zum Einbringen von Bergeversatz im Grubenbetrieb.
-
Für das maschinelle Einbringen von Bergeversatz werden im wesentlichen
zwei Verfahren angewendet, von welchen jedoch keins den Erfordernissen der Praxis
in völlig zufnedenstelfender Weise entspricht.
-
Das eine dieser Verfahren, das pneumatisch arbeitende Blasversatzverfahren,
ermöglicht zwar ein sehr dichtes Verpacken desVersatzgutes, jedoch sind seine Betriebskosten
hoch, und es erfordert in seine Anwendung verteuernder Weise große Luftmengen, d.
h. die Verwendung von Kompressoren entsprechend großer Leistung, die vielfach nicht
zur Verfügung stehen, sowie von Zuführungsleitungen, die diese mit der Versatzmaschine
verbinden.
-
Die die zweite Gruppe der bekannten Verfahren bildenden mechanischen,
insbesondere Schleuderversatzverfahren, arbeiten wesentlich billiger, jedoch sind
ihre Anwendungsmöglichkeiten bisher auf Flöze von vergleichsweise großer Mächtigkeit
beschränkt, weil sie eine Mindesthöhe des Arbeitsraumes von etwa 120 cm und für
die Zuführung des Guts die Verlegung eines Bandförderers innerhalb des Strebs längs
des Stoßes erfordern, so daß es ausgeschlossen ist, Gewinnung und Versatz gleichzeitig
durchzuführen.
-
Ferner ermöglichen die bekannten Schleuderverfahren kein so dichtes
Verpacken des Versatzgutes,
wie es an sich erwünscht ist und bei
den Blasversatzverfahren erreicht wird. Das ist dadurch bedingt, daß beim Einschleudern
des Gutes in die zu verfüllenden Räume die Abschleudergeschwindigkeit des Gutes
auf dem Weg von der Schleudervorrichtung bis in das Versatzfeld zu stark absinkt
bzw. daß das Gut am Ende des Schleudervorganges keine hinreichende kinetische Energie
mehr besitzt.
-
Die Erfindung schafft eine Versatzschleudervorrichtung, die die beschriebenen
Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermeidet. Sie geht von einer bekannten Konstruktion
von Versatzschleudervorrichtungen mit einem in Form eines Kreisbogens um eine Trommel
geführten endlosen Schleuderband, das den äußeren Abschluß eines nach dem Trommelinneren
zu geschlossenen Kanals bildet, welcher das Gut auf der Innenfläche des Schleuderbandes
aufnimmt und von diesem unter Reibungsschluß mitgenommen wird, aus.
-
Diese bekannte Schleudervorrichtung ermöglicht es nicht, eine hinreichende
Beschleunigungswirkung zu erzielen, weil bei ihr das Gut nur auf einem kurzen Winkelbereich
um die Trommel herumläuft.
-
Außerdem ermöglicht es die bekannte Vorrichtung nicht, nennenswerte
Entfernungen vom Standort der Maschine bis zu dem zu verfüllenden Bereich zu überbrücken.
-
Durch die Erfindung wird eineSchleudervorrichtung geschaffen, welche
den Vorteil einer besonders günstigen Beschleunigungswirkung und damit großer Leistung
bei verhältnismäßig kleinen Abmessungen der zu seiner Durchführung notwendigen Apparatur
mit dem verbindet, daß sie es ermöglicht, das abgeschleuderte, bereits auf eine
hohe Geschwindigkeit vorbeschleunigte Gut mit dieser, gegebenenfalls mit vorzugsweise
einer noch weiter gesteigerten Geschwindigkeit über lange Strecken der Verwendungs
stelle zuzufördern.
-
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß unter an sich
bekannter Verwendung eines in einem Kreisbogen um die Seitenscheiben einer Trommel
geführten endlosen Sehleuderbandes, das den äußeren Abschluß eines nach dem Trommelinneren
zu geschlossenen Kanals bildet, der innere Abschluß des Kanals durch ein in der
gleichen Richtung wie das Schleuderband und mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit
wie dieses laufendes endloses Band gebildet wird, das durch Ausrichten seiner Trume
etwa parallel zu den anschließend an den umschlungenen Teil geradlinig verlaufenden
Teilen der Förderfläche des Schleuderbandes den zwischen beiden Bändern gebildeten
Kanal verlängert. Mit dieser Schleudervorrichtung wird eine anschließende pneumatische
Förderleitung kombiniert, in welche das Gut eingeschleudert wird, und deren Mündungsbereich
von einer ringförmigen Strahldüse zur Einführung von Blasluft umgeben ist, deren
Geschwindigkeit der Gutsgeschwindigkeit mindestens entspricht, vorzugsweise aber
imstande ist, eine Beschleunigung des eingeschleuderten Gutes zu bewirken.
-
In einer in dieser Weise ausgebildeten Schleudertrommel wird infolge
des langen Weges, auf dem die beschleunigende Einwirkung auf das Gut erfolgt, eine
entsprechend sehr hoheBeschleunigung erzielt, ohne daß ungünstigeReibungsbeanspruchungen
durch Relativbewegungen zwischen Schleuderband und Gut auftreten.
-
Besonders vorteilhaft für die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung
ist ein vergleichsweise großer Umschlingungswinkel des Bandes um die Trommel, der
über Ig0° betragen soll, weil hierdurch eine völlige Ausnutzung der Zentrifugalkraft
im Sinne des Anpressens des Gutes an das Schleuderband und damit zwangläufige Mitnahme
desselben mit der Bandgeschwindigkeit erzielt wird.
-
Das Gut tritt aus der anschließenden Förderleitung mit der für ein
dichtes Verpacken notwendigen Geschwindigkeit aus.
-
Die neue Schleudervorrichtung wird vorzugsweise in der Strecke an
einem Ende der Einmündung des Strebes in diese aufgestellt. Die pneumatische Förderleitung,
die im allgemeinen ähnlich ausgebildet sein kann, wie die bei dem bekannten Blasversatzverfahren
verwendeten, wird parallel zum Stoß, und zwar in möglichst gerader Richtung ohne
Biegungen verlegt. Obwohl der Verbrauch an Preßluft sich mit der Länge und dem Neigungswinkel
der Rohrleitung sowie der Art des Versatzgutes ändert, ist festzustellen, daß sogar
bei einer horizontalen Länge des Stoßes von 240 m die Menge an Preßluft (wenn diese
mit dem gewöhnlichen Druck von ungefähr 4 at zugeführt wird), welche für die Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung notwendig ist, nur ein Fünftel oder ein Viertel
derjenigen beträgt, die für die bekannten Blasversatzverfahren erforderlich ist.
Der Rest der Luft, die durch die Leitung strömt, wird durch die Injektorwirkung
der Strahlen eingesaugt. Darüber hinaus kann, da der Abfall des Luftdruckes auf
dem Wege durch die Leitung nur 0,2 oder 0,3 at beträgt, statt mit der üblichen Hochdruck
preßluft mit niedriggespannter Preßluft von etwa 0,4 bis 0,5 atü gearbeitet werden.
So niedriggespannte Luft kann örtlich durch ein Gebläse mit elektrischem Antrieb
erzeugt werden, welches auf der mechanischen Schleudervorrichtung angeordnet ist,
so daß das neue Verfahren auch in Gruben Anwendung finden kann, die nicht mit geeigneten
Preßlufterzeugern ausgerüstet sind.
-
In der Zeichnung ist eine vorzugsweise Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, und zwar lediglich schematisch
veranschaulicht.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird die mechanische Beschleunigungsvorrichtung
bzw.
-
Schleudervorrichtung durch drei Trommeln 2, welche mit zueinander
parallelen horizontalen Achsen umlaufen, gebildet, von denen eine oberhall> der
beiden anderen angeordnet ist Innerhalb des so durch diese Trommeln gebildeten Dreiecks
liegt parallel zu derAchsrichtung der Trommel eine Welle, auf welcher zwei im Abstand
voneinander angeordnete Scheiben 3 von verhältnismäßig großem Durchmesser angebracht
sind. Die drei Trommeln 2 und die Scheiben 3 bilden die Führung für das end-
lose
Gummiband I, welches um die drei Trommeln läuft und zwischen einer der unteren Trommeln
und der oberen Trommel eine um die Scheiben 3, auf denen lediglich die Seitenränder
des Bandes aufliegen, gelegte Schlinge bildet, die den Raum zwischen den Scheiben
auf dem größten Teil ihres Umfanges gehäuseartig abschließt.
-
Das Versatzgut wird beispielsweise durch ein Transportband 4 an der
Stelle aufgegeben, an welcher das Band von der unteren Trommel 2 nach den Scheiben
3 läuft.
-
Infolge der Einwirkung der Zentrifugalkraft wird das Gut stark auf
das mit hoher Geschwindigkeit laufende Band aufgepreßt und derart schnell auf die
Geschwindigkeit des Bandes beschleunigt. An dem Punkt, an welchem das Band von den
im Abstand voneinander angeordneten Scheiben nach der oberen Trommel 2 läuft, wird
das Versatzgut in einem ständigen Strom ab und in die Austrittsöffnung 6 der Blasrohrleitung
7 eingeschleudert.
-
Die hohe Geschwindigkeit des Bandes I erzeugt ferner einen in Richtung
desselben fließenden Luftstrom. Um diesen Luftstrom zu führen und zu verstärken,
ist in weiterer Ausbildung der Erfindung ein zweites endloses Gummiband 8 vorgesehen,
das um eine Trommel 9, die zwischen den im Abstand voneinander angeordneten Scheiben
3 auf deren Welle befestigt ist und um eine Trommel 10 läuft, die unmittelbar unterhalb
der Mündung der Rohrleitung angeordnet ist.
-
Der Mündungsteil ist von einer ringförmigen Luftkammer II umgeben,
in welche Preßluft entweder aus der Preßluftleitung oder von einem nicht dargestellten
auf der Schleudervorrichtung angeordneten Gebläse her eingeführt wird. Entweder
die Schleudervorrichtung als Ganzes oder die Teile derselben, welche bestimmend
für die Richtung sind, in welcher der Strom des Versatzgutes von dem Band abgeschleudert
wird, sind um eine horizontale Achse winkelverstellbar angeordnet, so daß die Richtung
des Stromes mit der Neigung des Arbeit&stoßes und der der Rohrleitung in Überein
stimmung gebracht werden kann. Die dieseVerstellung ermöglichenden Vorrichtungen
sind aus Gründen der Vereinfachung in der Abbildung nicht dargestellt.
-
Aus den oben bereits erläuterten grundsätzlichen Vorzügen des neuen
Verfahrens besitzt die beschriebene Anordnung den Vorteil, daß das Versatzgut in
für die Wirkung vorteilhafter Weise in einem niedrigen Niveau zugeführt und in einem
hohen Niveau abgegeben wird.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die im einzelnen beschriebene
und in der Abbildung veranschaulichte Ausführungsform beschränkt, ebenso wie auch
nicht auf die gemeinsame Anwendung der beschriebenen Merkmale. So liegt für sich
im Rahmen der Erfindung sowohl die Anwendung des Gedankens, die Beschleunigung durch
die Wirkung der Zentrifugalkraft zu unterstützen, wie auch andererseits die der
Aufrechterhaltung der Geschwindigkeit des in die Leitung eingeschleuderten Gutes
durch den eingeblasenen ringförmigen Luftstrom schlechthin, auch wenn die mechanische
Beschleunigung auf anderem Wege, beispielsweise mittels zweier endloser Bänder erfolgt,
die mit verschiedenen Geschwindigkeiten laufen und hintereinandergeschaltet angeordnet
sind, so daß das Gut von einem unteren und langsamer laufenden Band einem oberen,
schneller laufenden Band aufgegeben wird, welches das Gut in die Mündung der Rohrleitung
einschleudert.