DE951848C

DE951848C - Nachformwerkzeugmaschine, insbesondere Nachform-Fraesmaschine

Info

Publication number: DE951848C
Application number: DEN8954A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Wilhelm Sallwey; Georg Schlapp
Original assignee: NASSOVIA MASCHINENFABRIK HANNS
Current assignee: NASSOVIA MASCHINENFABRIK HANNS
Priority date: 1954-05-25
Filing date: 1954-05-26
Publication date: 1956-11-08

Description

AUSGEGEBEN AM 8. NOVEMBER 1956

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X 8954 Ib/49b

Die Erfindung bezieht sich auf eine Nachformwerkzeugmaschine, insbesondere eine Nachform-Fräsimaschine. Es ist bekannt, solche Maschinen mit einem Tastaggregat und einem oder mehreren Fräsaggregaten zu versehen, derart, daß wahlweise model lgleidhe oder spiegelbildlikihe Kopien hergestellt werden können.

Die bekannten Maschinen dieser Art sind indessen so ausgebildet, daß jeweils nur abwechselnd, entweder modellgfeich oder spiegelbildlich, nachgeformt bzw. gefräst werden kann, d. h., modellgleiche und spiegelbildliche Kopien können zeitlich nicht gleichzeitig hergestellt werden, sondern nur nacheinander.

Die Erfindung schafft hier eine Verbesserung ki-. sofern, als es die erfindungsgemäße Maschine gestattet, nicht allein nacheinander modellgleiche und spiegelbildliche Kopien zu erzeugen, sondern auch gleichzeitig modellgleiche und spiegelbildliche Kopien herzustellen, worin ein beachtiicher technischer Fortschritt zu erblicken ist.

Erfindungsgemäß sind die Aggregate wahlweise fest miteinander zur Erzeugung modeHgleiHier Kopien oder in einer Richtung in waagerecnter

Ebene gegenläufig laufend zur Erzeugung spiegelbildlicher oder gleichzeitig modellgleicher und spiegelbildlicher Kopien mit einer die erforderliche Laufrichtung erzeugenden Steuervorrichtung kuppelbar.

Einzelheiten und weitere Merkmale dier Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeisp'ielen. Es zeigt

ίο Fig. ι in sdhematischer Darstellung die Vorderansicht einer mit einem Tast- und Fräskopf ausgerüsteten Nachform-Fräsmaschine,

Eig. 2 die Ansicht von links auf die Nachform-Fräsmaschine gemäß Fig. i,

Fig· 3 und 4 je eine Draufsicht auf den Tast- und Fräskopf mit der Gewindespindel der in Fig. 1 und 2 dargestellten Maschine mit verschiedener Schaltung,

Fig. 5 und 6 eine abgewandelte Ausführung der Nachform-Fräsmaschine nach Fig. 1 und 2 mit zwei Fräsköpfen und

Fig. 7 und 8 je eine Draufsicht auf den Tastkopf und die Fräsköpfe mit Gewindespindel der in Fig. 5 und 6 dargestellten Maschine mit verschiedener Schaltung.

Die Nachform-Fräsmaschine nach den Fig. 1 bis 4 besteht aus einem Maschinengestell 1 mit den darauf in bekannter Weise verschiebbar angeordneten Quersdhlitten 2, Senkrechtschfitten 3 und Längsschlitten 4. Gemäß der Erfindung ist auf dem Längsstihlitten 4 noch ein kürzerer Längsechlitten 5 verschiebbar gelagert. Beide Längsschlitten sind durch eine Spanneinrichtung, z. B. Klemmschrauben 6, miteinander verriegelibar. Der Längsschlitten 4 trägt einen Fräskopf 7 mit seinem motorischen Antrieb 8. Auf dem zweiten Längsschlitten 5 ist der Tastkopf 9 mit seiner Steuereinrichtung 10 angeordnet. An dem SenkreehtscHitten 3 ist, vorzugsweise zwischen oder in Höhe der Schlittenführung 11, eine entsprechend lange Gewindespindel 12 mit je einem Rechtsgewinde 13 und einem Linksgewinde 14 in bekannter Weise drehbar gelagert. Der Längssdhliitten 4 trägt ein zur Gewindespindel 12 gerichtetes Ansatzstück 15, das mit Muttergewinde versehen ist und von der Gewindespindel mit dem Rechtsgewinde 13 durchdrungen wird. Der Längsschnitten 5 ist ebenfalls mit einem Ansatzstück versehen, das den Längs schütten 4 durch einen Längsschlitz 16 durchdringt und als Schloßmutter 17 ausgebildet ist und mit dem Linksgewinde 14 der Gewindespindel 12 zusammenarbeitet. Die Gewindespindel wird durch einen geeigneten Antrieb 18, z. B. einen schaltbaren Elektromotor oder Drehkolbenmotor, angetrieben. Die erforderlichen Bewegungen des Querschlittens 2 und des Senkrecbtschlittens 3 erfolgen im bekannter Weise, z. B. durch einen entsprechend gesteuerten hydraulischen Kolbentrieib 19 und 20.

Mit der bisher beschriebenen Nadhform-Fräsmasdhine sind folgende Möglichkeiten, nach einem Modell oder einer Schablone Kopien herzustellen, gegeben:

A. Herstellung einer modellgleichen Kopie (Fig. 3)

Auf dem Aufspanntisch der Maschine werden im Tastbereich des Tasters 21 das Modell 22 und im Arbeitsbereich des Fräsers 23 das Werkstück 24 aufgespannt. Der Längsschlirten S wird mit dem Längsschlitten 4 mittels der Klemmschraube 6 verspannt und die Sdhloßmutter 17 geöffnet. Wird jetzt die Gewindespindel im Sinne der Nachform-Steuerung angetrieben, so wenden die Längsscihlitten 4 und S gemeinsam und gleichsinnig in Längsrichtung der Gewindespindel bewegt, und der Fräser 23 arbeitet aus dem Werkstück 24 auf Grund der Abtastung des Modells 22 durch den Taster 21 eine modellgleidhe Kopie 24' aus.

Es sei vorausgesetzt, daß der Querschlitten 2 in Tastrichtung (Pfeil A, Fig. 3) vor- und zurückbtewegt wird. Dabei übernimmt die Gewindespindel 12 über den entsprechend gesteuerten Antrieb 18 im Augenblick der Umkehrsteuerung dies Quersohlittenis 2 die Zeilenbeistellung (Pfeile B und C, Fig. 3). Die Tastrichtung liegt also in Bewegungsrichtung das Querschlittens 2, während die gleichgerichtete Zeilenbeistellung in Richtung der Gewindespindel 12 erfolgt.

Es ist aber auch möglich, daß die hin- und hergehenden Tastbewegungen in Richtung der Gewindespindel gelegt wird. Der Antrieb der Gewindespindel erfolgt dann zu diesem Zweck, z. B. von einem im Sinne der Abtastung gesteuerten Wendemotoi" oder über eine Wendekupplung, abwechselnd rechts- und linksdrehend, und die Zeilenbeistellung wird über den Ouerschlitten 2 ausgeführt.

B. Herstellung einer spiegelbildlichen Kopie (Fig. 4)

Um mit der unter Punkt A beschriebenen Einrichtung eine spiegelbildliche Kopie herzustellen, ist lediglich die Schloßmutter 17 zu schließen und die Klemmeinrichtung zwischen LängsBchlitten 4 und Längssdhlitten 5 durch Lösen der Klemmschraube 6 aufzuheben. Führt jetzt die Gewindespindel 12 ihre Drehbewegungen im Sinne der Nachform-Steuerung aus, wind der Tastkopf 9 in gleidher Richtung (Pfeil C) wie unter Punkt A bewegt, während der Fräskopf 7 eine gegenläufige Bewegung (Pfeil B') erhält. Die Längsschlitten 4 und 5 führen also in Richtung der Gewindespindel 12 gegenläufige Bewegungen (Pfeile B' und C) aus, wodurch der Fräser 23 aus dem Werkstück 24 eine spiegelbildliche Kopie 24" ausarbeitet.

In den Fig. 5 bis 8 ist eine um einen Fräskopf erweiterte Ausführung der Nachform-Fräsmaschine nach den Fig. 1 bis 4 dargestellt. Mit dieser gemäß der Erfindung ausgerüsteten Maschine ist es möglieh, gleichzeitig zwei modellgleidhe oder gleichzeitig eine modellgleiche und eine spiegelbildliche Kopie herzustellen. Werden bei entsprechender Verlängerung der Längsschlitten und des Aufspanntisches noch zusätzlich weitere Fräsköpfe angesetzt, läßt sich die Zahl der gleichzeitig modell-

Claims

gleich bzw. spiegelbildlich herzustellenden Kopien vergrößern.

Da der grundsätzliche Aufbau und die Anordnung der Teile an den Fig. 5 bis 8 den nach den Fig. ι bis 4 entspricht, kann von einer nochmaligen Erklärung abgesehen werden. Gleiche Teile tragen gleiche Bezugszeichen.

Der Längsschliitten 4' trägt den Fräskopf 7 und der Längsschlitten 5' den Tastkopf 9 und den zweiten Fräskopf 25 mit seinem Antrieb 26. Wird die Schloßniutter 17 geöffnet und die. Klemmschraube 6 angezogen (Fig. 7), führen die Längsschlitten 4' und 5' und damit der Tastkopf 9 und die Fräsköpfe 7 und 25 im Sinne, der Nachform-Steuerung (Pfeil A) gleichsinnige Bewegungen (Pfeile B, B" und C) aus, wodurch aus den Werkstücken 24 und 28 mit den Fräsern 23 und 27 eine gleichzeitige Herstellung von zwei modellgleichen Kopien 24' und 28' erfolgt. Wird dagegen die

zo Schloß mutter 17 geschlossen und die die'Längsschlitten 4' und 5' vierbindende Klemmschraube 6 gelöst (Fig. 8), ist die Bewegung des Fräskopfes 25 gldchgeridhtet mit der des Tas-tkopfes 9 (Pfeil B" und C), während der Fräskopf 7 eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung (Pfeil B') ausführt. Es wird also gleichzeitig eine modellgle'iche Kopie 28' und eine spiegelbildliche Kopie 24" hergestellt.

_go Patentansprüche:

i. Nachformwerkzeugmaschine, inisbesondere Nachform-Fräsmaschine, mit einem Tastaggregat und einem oder mehreren Fräsaggregaten zur wahlweisen Herstellung modellgleicher oder spiegelbildlicher Kopien, dadurch gekennzeichnet, daß die Aggregate (7, 9 bzw. 7, 9, 25) wahlweise fest miteinander zur Erzeugung modellgleicher Kopien (Pfeile B, C bzw. B, B", C) oder in einer Richtung in waagerechter Ebene gegenläufig laufend zur Erzeugung spiegelbildlicher (Pfeile!?', C) oder gleichzeitig modellgleicher und spiegelbildlicher Kopien (Pfeile B', B", C) mit einer die erforderliche Laufrichtung erzeugenden Steuervorrichtung (12) kuppelbar sind.
2. Nachformwerkzeugmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aggregate (9/10; 7/8 und 25/26) tragenden Horizontalschlitten (4, 5 bzw. 4', 5') lösbar miteinander verbindbar sind und beide Schlitten mit einer als Antriebs- und Steuervorrichtung dienenden Einrichtung kuppelbar sind, durch die die Horizontalschlitten am für beide gemeinsamen Senkrechtschlitten (3) in gegenläufigen und/oder gleichsinnig gerichteten Bewegungen verschiebbar sind.
3. Nachformwerkzeugmaschine nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs- und Steuervorrichtung als eine am Senkrechtschlitten (3) waagerecht gelagerte, mit einem Rechtsgewindeäbschnitt (13) und einem Linksgewindeabschnitt (14) versehene Gewindespindel (12) ausgebildet ist und der eine Horizontalschlitten (4 bzw. 4') mit einem als Gewindemutter (15) dienenden Anschlußglied in steter Verbindung mit dem einen Gewindeabschnitt (13) ist, während der andere Horizontalschlitten (5 bzw. 5') durch ein als Sdhloßmutter (17) ausgebildetes Anschlußglied wahlweise mit dem anderen Gewindeabschnitt (14) verbindbar ist.
4. Nachformwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Horizontalschlitten (5 bzw. 5') auf dem anderen Horizontalschlitten (4 bzw. 4') in waagerechter Richtung verschiebbar und mittels geeigneter Spannelemente (6) festspannbar gelagert ist und das mit ihm verbundene Anschlußglied (17) ' den Horizontalschlitten (4 bzw. 4') in einem Längssdhlkz (16) durchdringt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 87 029, 626 564, 830761, 878295.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

θ 609514/165 5.56 (609 677 11.56)