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Zapfenschneidmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Zapfenschneidmaschinen
nach Patent 86o 107, bei denen man Holzteile mittels einer Kreissäge auf
Länge abschneiden und durch einen oder mehrere Messerköpfe mit Zapfen versehen kann.
Die Gesamtlänge des Werkstückes wird dabei durch den Abstand des Kreissägeblattes
von einem Längsanschlag bestimmt, der an einem parallel zum Sägeblatt verfahrbaren
Tisch längs verstellbar angeordnet ist, während die Länge der an den Holzenden anzuschneidenden
Zapfen durch den Abstand des Messerkopfes von der Sägeblattebene bestimmt wird.
Nun kommt es bei solchen Arbeiten häufig vor, daß an den beiden Enden des gleichen
Werkstückes Zapfen verschiedener Länge angeschnitten werden müssen. Dies wurde bei
den bisher bekannten Maschinen dadurch erreicht, daß man nach dem Schneiden der
einen Zapfenlänge die Maschine anders einstellte, indem man z. B. den Abstand der
Messerkopfwelle von der Sägeblattebene größer oder kleiner machte oder die Anschläge
in umständlicher Weise versetzte. Hierbei kommen leicht Einstellfehler vor, und
die wiederholte Einstellbarkeit bedingt natürlich auch. einen gewissen Aufwand an
Geld und Arbeitszeit.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß an dem Maschinentisch
in der Form eines Doppelanschlages zwei Längsanschläge vorgesehen sind, von denen
jeder für sich allein sowohl senkrecht zur Sägeblattebene verstellbar ist als auch
in
die Bahn des auf den Tisch gelegten Werkstückes eingerückt bzw. aus dieser entfernt,
z. B. beiseite geschwenkt werden kann. Mit Hilfe dieser beiden zu einem Doppelanschlag
vereinigten Anschläge ist es möglich, an ein und denselben Holzteil zwei Zapfen
verschiedener Länge nacheinander ohne dazwischenliegende Neueinstellung der Maschine
anzuschneiden.
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Die Erfindung ist in' der Beschreibung unter Hinweis auf zwei in der
Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt Fig. i eine Draufsicht
auf die schematisch dargestellte Maschine bei ausgeschwenkten Anschlägen, Fig. 2
eine andere Draufsicht, bei der beide Anschläge eingeschwenkt sind, Fig.3 eine dritte
Draufsicht, bei welcher der dem Sägeblatt zunächst liegende Anschlag ausgeschwenkt,
der weiter entfernte zweite Anschlag jedoch eingeschwenkt ist, Fig. 4 eine Ansicht
in der Richtung IV in Fig. i gesehen, Fig. 5 eine ungefähr nach der Schnittlinie
V-V der Fig. i gesehene Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Doppelanschlages,
wobei der dem Sägeblatt zunächst liegende Anschlag mit einem Zapfen im* zweiten
Anschlag verschwenkbar und längs verstellbar gelagert ist, Fig. 6 eine Draufsicht
zu Fig. 5, Fig. 7 eine Draufsicht des fertigbearbeiteten Werkstückes, Fig. 8 eine
Seitenansicht zu Fig. 7.
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i ist der.Maschinentisch, der mittels Laufrollen 2 auf Schienen bzw.
Rundstangen 3 parallel zur Ebene des Sägeblattes 4 verschoben werden kann. 5 ist
die seitliche Anschlagleiste des Maschinentisches, an der die eine Seitenkante des
Werkstückes 6 angelegt wird, um seine stirnseitigen Enden winkelrecht zu den Seitenkanten
gegen das Sägeblatt und den Messerkopf 7 führen zu können. Eine Klemmvorrichtung
8 dient zum Festspannen des Werkstückes 6 auf dem Tisch i. In seitlichen Augen 9
des Tisches i ist eine Rundstange io gelagert, die zugleich als Führungsschiene
und als Drehachse für einen längs verschiebbaren und verschwenkbaren Doppelanschlag
i i und 12 dient. Bei dem in Fig. i bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der als Hebel ausgebildete eine Anschlag i i auf einer langen Nabe des anderen,
ebenfalls als Hebel ausgebildeten Anschlages verschwenkbar und längs verschiebbar.
Zum Feststellen der Anschläge können beispielsweise Feststellschrauben 15 vorgesehen
werden, die man vorzugsweise mit einem verhältnismäßig großen gerändelten Kopf ausstattet,
wie dies in Fig. 2 angedeutet ist. An dem Anschlag i i befindet sich ein Drehbegrenzungsanschlag
oder Mitnehmerzapfen 22, welcher in der Arbeitsstellung gemäß Fig.2 auf der Oberseite
des Anschlages 12 aufliegt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Fig. 5 und 6 haben die
beiden Anschläge i i und 1.2 die Form von Winkelhebeln, wobei der obere waagerechte
Arm in der gezeichneten Arbeitsstellung über die Leiste 5 des Tisches i hinübergeführt
ist und die nach . unten abgewinkelten Enden die eigentlichen Anschlagflächen enthalten,
gegen welche die Stirnseiten des Werkstückes -anschlagen. Der Anschlaghebel i i,
der mit seinem Drehbegrenzungsanschlag 22 auf der Oberseite des waagerechten Armes
des Anschlaghebels 12 aufliegt, ist auf einem Zapfen 13 _ befestigt, der in einem
Auge 14 des Anschlaghebels 12 längs Verschiebbar und verdrehbar geführt ist. Zum
Feststellen in der jeweiligen Stellun- :bt eine Feststellschra,:be 25 vorgesehen,
wäl_. 1-nd lür andere Anschlaghebel i durch eint- Feststellschraube 26 in der jeweils
eingestellten Lage gesichert werden kann.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der beiden Anschläge i t und 12 wird
im folgenden erläutert. Zuerst wird der Anschlag 12 auf der Achse io so eingestellt,
daß der Abstand seiner dem Sägeblatt 4 zugekehrten Anschlagfläche von der Sägeblattebene
16 der Gesamtlänge L (Fig. 8) des fertigen Werkstückes entspricht. Dann wird der
zweite Anschlag i i auf einer Achse so eingestellt, daß der Abstand a (Fig. 6) seiner
Anschlagfläche von der Anschlagfläche des ersten Anschlages 12 dem Längenunterschied
der beiden an die Enden des Werkstückes 6 anzuschneidenden Zapfen 17 und 18 entspricht.
Schließlich wird noch der Abstand b (Fig. 3) entsprechend der Länge des längeren
Zapfens 17 eingestellt. Damit ist die Einstellung der Maschine beende, auf der nun
ohne weitere Änderung der Einstellung Werkstücke hergestellt werden können, deren
Endzapfenlängen sich um das mittels der Anschläge i i und 12 eingestellte Maß a
unterscheiden. Dabei ist noch der besondere Vorteil vorhanden, daß bei der Bearbeitung
von Werkstücken wechselnder Gesamtlänge L, aber gleichbleibendem Unterschied a der
beiden Zapfenlängen, nur der Abstand des Anschlages 12 von dem Sägeblatt 4 geändert
werden muß, was durch einfaches Verschieben des Anschlages 12 auf seiner Achse io
bewirkt wird. Der zweite Anschlag i i gelangt dabei von selbst in die richtige Arbeitsstellung,
weil er mit dem Anschlag 12 fest verbunden ist und mit diesem zusammen auf die neue
Gesamtlänge eingestellt wird.
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Nach der Einstellung des Doppelanschlages i i, 12 wird zunächst das
rohe, nur an den Längskanten bearbeiteteWerkstück 6 auf den Maschinentisch i gelegt,
wobei vorteilhaft die beiden- Anschläge i i und 12 ausgeschwenkt sind (Fig. i).
Dann wird das über den Tisch hinausragende Ende des Werkstückes mittels .der Säge
4 geradegeschnitten, so daß der Zopf 2o wegfällt (Fig. i). Nun werden beide Anschläge
i i und 12 eingeschwenkt und das geradegeschnittene Werkstückende an den vorderen
Anschlag i i angelegt (Fig.2). Bewegt man nun den Tisch in seiner Vorschubrichtung
27 gegen die Werkzeuge, so wird zunächst der Zopf 21 mittels der Säge 4 abgeschnitten
und hierauf mittels des Messerkopfpaares 7 der längere Zapfen 17 angeschnitten.
Das Werkstück 6 ist jetzt an beiden Enden gerade und auf die
Gesamtlänge
L zugeschnitten. Ferner ist es bereits an dem einen Ende mit dem längeren Zapfen
17 versehen. In diesem Zustand wird der Anschlag i i ausgeschwenkt (Fig.3) und das
Werstück auf den Arbeitstisch i derart aufgelegt, daß es mit dem Ende des Zapkns
17 gegen den allein eingeschwenkt verbliebenen Anschlag 12 zu liegen kommt. Bei
der nunmehr erfolgenden Vorschubbewegung auf die Werkzeuge 4, 7 zu geht das Werkstück
in den durch den Längenunterschied a der beiden Zapfen 17 und 18 gegebenen Abstand
an dem Sägeblatt 4 vorbei, ohne dieses zu berühren, worauf der Messerkopf 7 an das
noch unbearbeitete Werkstückende den kürzeren Zapfen i8 anschneidet. Auf diese Weise
erhält das Werkstück seine endgültige, aus - Fig. 7 und 8 ersichtliche Form. Es
kann dann vom Arbeitstisch heruntergenommen und bei unveränderter Einstellung des
Doppelanschlages 11, 12 kann hierauf mit beliebig vielen neuen Werkstücken das beschriebene
Arbeitsspiel wiederholt werden.
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Der von dem Anschlag i i auf den Anschlag 12 übergreifende Mitnehmerzapfen
22 ermöglicht es, beide Anschläge i i und 12 beim Ein- und Ausschwenken zu gemeinsamer
Bewegung miteinander zu kuppeln. So kann man durch Einschwenken des Anschlages i
i zugleich den Anschlag 12 mit einschwenken, weil der Mitnehmerzapfen 22 ihn hintergreift.
Umgekehrt kann man durch Ausschwenken des Anschlages 12 zugleich den Anschlag i
i mit ausschwenken, weil der Mitnehmerzapfen 22 in die Schwenkbahn des Anschlages
i2 hineinragt.