DE95144C - - Google Patents

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DE95144C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C7/00Leno or similar shedding mechanisms

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

PATENTAMT
atentschrift
KLASSE 86: Weberei.
Drehergeschirr.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Oktober i8g6 ab.
Mit Hülfe des nachstehend beschriebenen Geschirres gelingt es, feste Schnittkanten, wie überhaupt haltbare lose Gewebe (Gazegewebe) herzustellen.
Die Wirkung dieses Geschirres beruht auf einer eigentümlichen Schlinglitze und dem Schaft derselben und besteht darin, dafs die Schlinglitze beständig die Leistenfäden als Basis einer Pyramide umfafst und dafs das Auge dieser Litze den Schlingfaden durch das Zusammenspiel der Leistenschäfte und des Schlingschaftes in einem vollen Kreise bei einer Bindung um die Leistenfäden herumführt.
Der Schlingschaft führt hier eine gröfsere und schnellere Bewegung nach unten und oben aus als die Leistenschäfte, und die Schlinglitze ist vollständig um die Leistenfäden gewickelt, so dafs das Litzenauge mit dem Schlingfaden, wenn die Schäfte sich einmal nach oben und einmal nach unten bewegen, sowohl vorn an den Leistenfäden herunter als auch um diese herum und hinter ihnen wieder heraufgeführt wird, wodurch die Kettenfäden von dem Schlingfaden umschlungen werden, wobei sich aufserdem noch der Schlingfaden über und unter die Einschlagfäden legt, er somit eingewebt wird.
In den Fig. ι bis 16 ist ein solches Geschirr in seiner Wirkungsweise gezeigt.
K1 K2 K3 K^ sind die Schäfte für die Leistenfäden und K0 ist. der Schaft für den Schlingfaden. Der Schaft K1 führt mit dem Auge A1 der Litze L1 den Faden i, der Schaft K2 mit dem Auge A2 der Litze L2 den Faden 2, der Schaft K3 mit dem Auge A3 der Litze L3 den Faden 3, der Schaft K4 mit dem Auge Λ4 der Litze ΖΛ den Faden 4 und der Schaft K0 mit dem Auge A0 der Litze LP den Schlingfaden A. Die Schäfte sind an Schwingen aufgehängt und werden durch Tritte 'in Bewegung gesetzt. Die Litze L0 des Schaftes K0 ist länger als alle übrigen. Alle Fäden 1,2,3,4,4 gehen durch eine gemeinsame Rietöffnung zum Gewebe.
Die Litze L0 des Schaftes K0 ist im Kreise um die Fäden 1,2,3,4 herumgelegt. Wenn demnach der Schaft K0 gehoben und gesenkt wird, dann geht das Auge 4° der Litze L0 im Kreise um die Fäden 1, 2, 3,4 herum und nimmt den durch dasselbe gezogenen Schlingfaden A bei dieser kreisförmigen Bewegung mit.
Auf dem- Schaft K'2 ist aufser der Litze L2 noch die Litze Lh angebracht, durch deren Auge Ah der Schlingfaden A ebenfalls gezogen ist. Die Schäfte und K2 arbeiten entgegengesetzt, wenn der eine sich hebt, senkt sich der andere, so dafs, wenn der Schaft K0 mit der Litze L0 durch das Auge den Schlingfaden A heruntergezogen hat, dieser keinen Druck auf die Fäden, die hoch stehen, ausübt, sondern einen Stützpunkt in dem Auge Ah der Litze des Schaftes K2 findet.
Die Um- und Einschlingung des Schlingfadens erfolgt nun in folgender Weise.
Fig. ι und .2. Die Schäfte K2 und K3 stehen hoch, haben also durch die Augen A2 und AB der Litzen L2 und L3 die Fäden 2 und 3 hochgehoben. Die Schäfte K1 und K^ stehen tief, es sind demnach die Fäden 1 und 4 durch die Augen A1 und Ai heruntergezogen
worden. Die Fäden 2, 3 und 1, 4 halten somit die Litze L0 des Schaftes. K0 geöffnet (Fig. 2). Der Schlingfaden A erhält nun folgende Lage: Er wird, vom Kettenbaum kommend, durch das Auge Ab der Hülfslitze U> am Schafte K2 hindurchgezogen und geht an den Litzen L4 L3 L2 L1 vorbei, über die hochstehenden Fäden 3 und 2, hinter den Fäden 3,2 und 4, 1 herunter in das Auge 4° der Litze!.0 des Schaftes K0. Aus dem Auge A0 heraustretend, legt sich der Schlingfaden A, da, wo sich die Litze L0 um den Faden 4 legt, vor den aufsteigenden Theil der Litze L0 und geht nach vorn durch das Riet zum Gewebe.
Die Litze L0 ist durch das Gewicht G an der Litze Lg beschwert. Da die Litze L0 durch das Auge Ag der Litze Lg leicht hindurchgeht, so kann das Gewicht G ruhig nach unten hängen bleiben, während die Litze L0 sich bewegt. Das Fach ist offen und der Einschlagfaden E1 kann eingeschlossen werden.
Vor dem absteigenden Zweig der Litze L0 ist eine freischwebende Ruthe T angebracht, die verhindert, dafs die auf den langen Schenkeln eines spitzwinkligen Dreiecks (Fig. 1) ruhende Litze L0 nach der Spitze desselben gleitet und dadurch in das Riet kommt. Das Gewicht G zieht die Litze L0 nach unten, so dafs sie sich nicht quer legen kann, das Gewicht G verhindert also, dafs, falls einer der Leistenfäden ι, 2, 3 oder 4 an der Ausführung seiner ihm vorgeschriebenen Bewegung gehindert ist, die Litze L0 ihre Lage verändert und sich nicht ins Fach legt, was jedoch nur vorkommen kann, wenn einer der hochgehobenen Leistenfäden zerreifst oder sich hängt, während der andere wechselt. Im Uebrigen ist das Gewicht aber so leicht, dafs die Spannung der Fäden 1, 2, 3, 4 dasselbe trägt, damit es das Fach nicht zusammenzieht.
Fig. 3 und 4. Aus der Lage Fig. 1 und 2 gehen durch die fortschreitende Bewegung beim Weben die Fäden in die Lage, wie sie die Fig. 3 und 4 zeigen, über. Die Schäfte K1 und K2 sind stehen geblieben, also auch die Fäden 1 und 2. Schaft K3 hat sich dagegen bis zur halben Höhe des Faches gesenkt und Schaft K^ bis zur halben Höhe des Faches gehoben und mit ihnen die Fäden 3 und 4. Der Schaft K0 hat seine Lage nicht verändert, also auch der Schlingfaden A0 nicht.
Fig. 5 und 6. Aus der Lage der Fig. 3 und 4 gehen die Fäden in diejenige der Fig. 5 und 6 über. Die Schäfte Ks und Κ4" führen die in den Fig. 3 und 4 begonnene Bewegung zu Ende. K3 hat sich ganz nach unten gesenkt und K^ ganz nach oben gehoben. Die Schäfte K1K2 und K0 sind stehen geblieben, haben also noch dieselbe Stellung wie in Fig. ι und 2 und Fig. 3 und 4. Das Fach ist jetzt wieder offen und der Einschlagfaden E1 durch den Wechsel der Fäden 3 und 4 festgelegt worden. Jetzt wird der Einschlagfaden E'2 eingeschlossen.
Fig. 7 und 8. Die Schäfte K1 und K2 fangen jetzt an zu wechseln und es gehen die Fäden in die Lage Fig. 7 und 8 über. Schaft K2 hat sich gesenkt und Schaft K1 gehoben, und zwar jeder bis zur Hälfte des Faches. Die Schäfte Ks und K1 sind stehen geblieben. Der Schaft K0 hat jetzt auch eine halbe Bewegung gemacht. Dadurch ist das Auge A0 aus der Lage, welche es in Fig 6 inne hatte, um die Fäden 3,4 und 2 geglitten und steht also jetzt in gleicher Höhe mit den Augen A1 A2 bezw. Ab. Der Schlingfaden A, der durch den Einschlagfaden E'2 abgebunden war, geht nun von diesem Punkt aus über den Faden 4 hinüber.
Fig. 9 und 10. Durch Weiterbewegung treten die Fäden in die Lage Fig. 9 und 10. Schaft K2 setzt seine Bewegung nach unten und K1 seine Bewegung nach oben fort. Der Schaft K0 geht ebenfalls weiter nach oben, wodurch das Auge A0 um die Fäden 2, 3 und 4 herumgleitet und nach oben steigt. Das Auge .A0 ist hierbei gegen das Auge Ag der Litze Lg gestofsen und hat dadurch das Gewicht G in die Höhe gehoben. Der Faden A mufs sich nun hinter dem Einschlagfaden E2 um die Fäden 4, 2, 1 und 3 herumlegen. Durch den Uebergang aus der Lage Fig. 5 und 6 in die der Fig. 7 und 8 und von da in die der Fig. 9 und 10 wird eine vollständige Umschlingung bewirkt. Das Fach ist wieder offen und der Einschlagfaden E3 kann eingeschossen werden.
Fig. 11 und 12. Aus der Lage Fig. 9 und 10 wird durch Weiterarbeiten die Lage Fig. 11 und 12 erzielt, indem der Schaft K3 sich zur Hälfte hebt und der Schaft K* sich zur Hälfte senkt. Die Schäfte K1 K2 und K0 bleiben stehen, an der Lage der Fäden 1, 2 und A hat sich demnach nichts geändert.
Fig. 13 und 14. Bei der Weiterbewegung nehmen die Fäden die Lage von Fig. 13 und 14 ein. Schaft Ks hat sich ganz gehoben und Schaft K4= ganz gesenkt. Dadurch ist der Schufsfaden E3 in das Gewebe eingebunden worden. Die Schäfte K0 K1 und K2 haben ihre Lage beibehalten. Das Fach ist wieder offen und kann nun der Schufsfaden E* eingeschossen werden.
Fig. 15 und 16. Nunmehr treten durch Vorwärtsarbeiten die Fäden in die Lage der Fig. 15 und 16, wobei die Schäfte K3 und /<T4 stehen bleiben, Schaft K1 dagegen zur halben Fachhöhe heruntergeht und Schaft K2 sich zur halben Fachhöhe hebt. Der Schaft hat ebenfalls eine halbe Bewegung nach unten gemacht. Dadurch ist das Auge A0 der Litze L0 an den Fäden 3 und 4 vorbeigestrichen und hat seine Lage in gleicher Höhe wie die Augen A1
und A'2 angenommen. Der Schlingfaden A ist, da er durch die Schufsfäden E3 und EA abgebunden worden ist, unten um die Fäden 3, 1, 2 und 4 herumgezogen worden und setzt beim Uebergang. in die Lage Fig. 1 und 2 diese Bewegung fort, indem das Äuge 'A0 um die Fäden 2, 3 und 4 herumgezogen wird und nach unten zu stehen kommt. Die Schäfte K1 und K2· setzen die in den Fig. .15 und 16 angefangene Bewegung fort, die Schäfte Ks und Ki bleiben dagegen stehen. Durch diesen Uebergang aus den Fig. 13 und 14 zu Fig. 15 und 16 und von da zu Fig. 1 und 2 ist wieder eine vollständige Umschlingung erfolgt. Das Fach ist wieder offen und der Schufsfäden E1 kann eingelegt werden.
In Fig. 17 sind zwei benachbarte lockere Kanten dargestellt. 1,2,3,4 sind Kettenfäden, .E1 bis Ew Einschlagfäden und A Schlingfäden. Nach der Linie O-P wird das Stück durchschnitten.
Die Bewegung des Schlingschaftes K0 mufs beinahe dreimal so grofs sein wie diejenige der Leistenschäfte, da das Auge A0 durch die Umschlingung der Litze L0 um die Fäden 1,2, 3, 4 einen dreifachen Weg bei jeder Bewegung nach oben und unten zurückzulegen hat. Dies erreicht man dadurch, dafs man
den äufseren Hebelarm der Schwinge für den Schaft K° um die Hälfte kürzer macht als den inneren.
Bei der Herstellung der Kante ist man nun nicht daran gebunden, die Schäfte in der Weise wechseln zu lassen, wie es in den Fig. 1 bis 16 beschrieben worden ist. Das Wechseln der Schäfte kann auch in anderer Weise erfolgen, es müssen jedoch immer zwei Fäden das Fach offen und die Litze L0 gespannt halten.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Ein Drehergeschirr, bei welchem zur Herstellung fester Bindungen die Dreherlitze als volle Litze, Ober- und Unterlitze, ausgeführt ist und um die Kettenfäden in einem Kreise herumgeführt wird.
2. Ein Drehergeschirr der im Anspruch 1 bezeichneten Art, bei welchem die Erhaltung der Spannung der Dreherlitze dadurch bewirkt wird, dafs an derselben ein Angehänge (G) angebracht ist.
3. Ein Drehergeschirr der im Anspruch 2 bezeichneten Art, bei welchem der Eintritt der Dreherlitze in das Riet dadurch verhindert wird, dafs zwischen Dreherlitze (L0) und Angehänge (G) eine frei schwebende Ruthe (T) eingeschaltet ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0447058A1 (de) * 1990-02-28 1991-09-18 Tominaga Machine Mfg. Co., Ltd. Dreidimensionales Gewebe, Verfahren und Einrichtung zu dessen Herstellung
DE102014107569A1 (de) * 2014-05-28 2015-12-03 L'Air Liquide, Société Anonyme pour l'Etude et l'Exploitation des Procédés Georges Claude Verfahren und Anlage zur Herstellung und Zwischenlagerung von gereinigtem Gaskondensat

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