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Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Kleberresten aus Stärke
Die
Erfindung betrifft enn kontinuierliches Verfahren zur Feinreinigung von Stärke,
insbesondere Getreidestärke, der bereits die Hauptmenge des Klebers, beispielsweise
durch Fluten oder.Separatoren, entzogen worden ist. Ziel der Erfindung ist die Entfernung
der nach dieser Behandlung in der Stärke noch vorhan denen Kleberreiste.
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Es ist bereits bekannt, eine aus der Mühlenstärke durch Abtrennung
des Hauptteils der Stärke erhaltene, in der Trockenmasse etwa 35 bis 400/0 Stärke
und etwa 50 50°/o Protein enthaltende Klebersuspension durch Schwimmaufbereitung
auf einen Proteingehalt von 78 bis 8o 0/0 in der Trockenmasse anzureichern.
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ErfindungsgemäB handelt es sich demgegenüber um die Feinreinigung
einer Stärkesuspension, die nur noch wenige Prozent Protein in der Trockenmasse
enthält. Eine solche Stärkesuspension verhält sich aber bei der Belüftung völlig
anders als eine Klebersuspension.
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Eis ist auch bereits. bekannt, aus einer durch Vermahlung des Rohstoffes
erhaltenen wäßr'igen Stärkesuspension Idurch Belüftung die Fasern und den Kleber
in diskontinuierlicher Weise abzutrennen. Eine solch rohe Stärkesuspension, welche
den genannten Kleber und die genannten Fasern enthält, verhält sich aber völlig
anders wie eine bereits gereinigte Stärkesuspension mit nur I bis
20/0
Klebergehalt. Daher gibt dieses bekannte Verfahren keinen Hinweis, wie man diesen
restlichen Klebergehalt entfernen könnte.
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Es ist auch bereits eine aus hintereinander angeordneten und mit
Scheidewänden versehenen Kammern bestehende Vorrichtung bekannt, um Fasern aus Stärkesuspensionen
abzutrennen. Jedoch war auch hieraus nichts für das Entfernen des restlichen Klebers
aus Stärkesuspensionen zu lernen.
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Es wurde nun gefunden, daß man die Kleberreste durch Belüftung im
wesentlichen aus der Stärke entfernen kann, wenn man eine noch geringe Klebermengen
enthaltende strömende Stärkesuspension in mehreren, vorzugsweise fünf hintereinande'rg'es
chal teten Belüftulnigslkammlern mit Böden aus Filter steinen und mit in der Höhe
abgestuften Wandungen von unten Ih,ef mit feinverteilter Druckluft behandelt und
die von der Luft an,dieOsberfläche mitgenommenenAnteile abtrennt.
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Beispielsweise kann man nach der Erfindung eine noch etwa I bis 20/o
Protein in Ider Trockenmasse enthaltende Stärkesuspension von einem großen Teil
des unlöslichen Proteins dadurch befreien, daß man sie in einem aus mehreren Kammern
bestehenden Belüfter von unten her mit feinverteilter Druckluft behandelt, welche
die Kleberteilchen mitreißt und zum Aufschwimmen bringt, so jdaß die von der Luft
an die Oberfläche mitgenommenen Anteile abgetrennt werden können.
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Hierdurch gelingt es einerseits, eine Stärkesuspension mit vergleichsweise
niedrigem Proteingehalt und andererseits eine kleberreiche Stärke zu erhalten.
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Der Trennungseffekt kann noch venbessert werden, wenn die feinverteilte
Druckluft vor dem Eintritt in die Kammern auf vorzugsweise etwa 500 angewärmt wird.
Luftdruck und Luftmenge sowie Durchlaufgeschwindigkeit und Konzentration der Stärkesuspension
werden in einer für den Trennungseffekt vorteilhaften Weise aufeinander abgestimmt.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht
erfindungsgemäß aus einem System von mehreren, vorzugsweise fünf Belüftungskammern,
deren Böden aus Filtersteinen bestehen, durch die von unten her, mit einem Nadelventil
genau einstellbar, Druckluft von vorzugsweise 0,3 bis 0,5 atü eingepreßt werden
kann.
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Als Filtersteine werden vorzugsweise poröse Quarzfiltersteine mit
einer Porenweite von etwa 20 bis 40 lt verwendet.
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Der Zulauf zur ersten Kammer erfolgt unmittelbar über dem Filterstein
zwecks gleichmäßiger Beschickung durch einen Einlaufschlitz. Für den Durchlauf der
Stärkesuspension zu den weiteren Kammern sind in den Trennwänden, unmittelbar über
den Filtersteinen, Schlitze frei gelassen. Die Höhe der Trenn- und Seitenwände ist
von Kammer I zu Kammer V, d. h. zum Ablauf hin, abgestuft.
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Die kleberreiche Stärke fließt über die Seitenwände der Kammern ab
und wird über Ablauf rinnen und Ablaufstutzen der weiteren Verarbeitung zugeführt.
Der Überlauf der ersten Kammern ist kleberreicher als derjemge der letzten Kammern
und kann gesondert erfolgen. Der Auslauf der gereinigten Stärkesuspension aus Kammer
V erfolgt über einen mit Entlüftungsrohr versehenen einstellbarren Überlauf ebenfalls
in eine Ablaufrinne.
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Über den Kammern kann eine Spiritzvofrichtung zum Abspriltzen und
Reinigen der Ablaufrinnen und Seitenwände mit Frisehwasser vorgesehen sein.
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Durch die Erfindung wird erstmalig die Aufgabe gelöst, in einer aus
mehreren Kammern hestehenden ßelüftungsapparatur aus einer Stärkesuspension, der
bereits die Hauptmenge des Klebers durch Fluten oder Separatoren entzogen worden
ist, eine Stärke mit vergleichsweise geringem Proteingehalt und eine kleberreiche
Stärke zu gewinnnen.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
wiedergegehen. Die Zeichnung stellt dar in Fig. I einen Längsschnitt durch die Vorrichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie I-I von Fig. I, Fig. 3 eine
Aus'sicht auf Fig. 1.
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Der Belüfter besteht aus fünf Kammern I bis V mit Böden aus Filtersteinen
Q und darunter angeordneter Druckluftzuleitung L. Der Zulauf der Stärkesuspension
erfolgt bei A. Die kleberreichen Überläufe der Kammern I bis III fließen über die
Seitenwände dieser Kammern in die Ablaufrinne G ab und werden gemeinsam dem Ablauf
B zugeführt, während die kleberärmeren Überläufe der Kammern IV ualdV üher die Seitenwände
dieser Kammern in die Ablauf rinne H abfließen und gemeinsam dem Ablauf C zugeführt
werden. Der Auslauf der gereinigten Stärkesuspension aus Kammer V erfolgt über einen
mit Entlüftungsrohr E- versehenen einstellbaren Überlauf in eine Ablaufrinne D und
einen Überlauf F. Über den Kammern ist eine Spritzvorrichtung R vorgesehen.
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Beispiel Der Belüfter wurde mit einer kleberhaltigen Maisstärkesuspension
beschickt, wie sie nach der Abtrennung der Hauptmenge des Klebers durch SeparaltwIren
anbiiel. Die Suspension enthielt 39I g Trockenmasse/l und 6,14 g Protein entsprechend
einem Proteingehalt von I,570/o in der Trockenmasse. Die Durchlaufgeschwindigkeit
durch den Belüfter betrug g bis I2 cm/Sekunde. Von unten her wurde feinverteilte,
auf etwa 500 angewärmte Druckluft von 0,4 atü in einer Menge von 75 m3/Stunde eingepreßt.
Der Belüfter war so geschaltet, daß der Kleberüberlauf der Kammern 1 bis III und
IV und V gesondert abgeführt wurde.
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Der Kleberüberlauf der Kammern I bis III enthielt 144 g Trockenmas-se/l
und 57,3in Protein/l, en-tsprechend einem Proteingehalt von 39,800/o in der Trockenmasse.
Der Kleberüberlauf der Kammern IV und V enthielt 302 g Trockenmassell und 10 g Protein/l,
entsprechend einem Proteingehalt von 3,3I 0/o in der Trockenmasse. Die den Belüfter
verlassende gereinigte Stärkesuspension enthielt 415g Trockenmasse/l und 4,86 g
Protein/l, entsprechend I,I?O/( Protein in der Trockenmasse. Sie wurde zur weite-
ren
Feinreinigung, d. h. zur Entfernung der Hauptmenge des Xres,tLichen, im wesentlichen
löslichen P rnteins, noch versehied,enenWasahprolzes!sen unterworfen.