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Wagen oder Schlitten mit Bearbeitungsvorrichtungen für Zwecke des
Eisenbahnoberbaus od. dgl. Es gibt schon Wagen oder Schlitten, die auf Eisenbahnschienen
od. dgl. verschiebbar aufgesetzt werden können und mit einer oder mehreren Bearbeitungsvorrichtungen,
wie z. B. Schwellenfräsmaschinen, Bohrapparaten usw., zum Bearbeiten von Teilen,
wie z. B. Schienen oder Schwellen, der Gleisanlage versehen sind und quer zu den
Eisenbahnschienen stehende Träger für die Bearbeitungsvorrichtung aufweisen.
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Da die Schienen von Gleisanlagen meistens nach innen z. B. im Verhältnis
von r :2o geneigt montiert werden, ist es notwendig, daß z. B. die Schraubenlöcher
für die Stoßverbindung der Schienen, die Löcher für das Einschrauben der Schwellenschrauben,
die Ausfräsung der Schwellen für die Schienenauflage usw. mit derselben Neigung
hergestellt werden. Umgekehrt aber sind gewisse Bearbeitungen, wie z. B. das Ausfräsender
Schwellen im Falle von Plattenlagern, d. h.- wenn die Neigung der Schienen durch
zwischn die
Schwellen und die Schienen gelegte keilartige Platten
erreicht wird, das Bohren der Schwellenschraubenlöcher bei dieser Befestigungsart
usw. parallel bzw. senkrecht zur Schwelle, d. h. ohne Neigung, auszuführen. Bis
jetzt waren für diese Arbeiten zwei Wagen oder Schlitten notwendig, nämlich ein
solcher mit geneigten Trägern zur Vornahme der oben angeführten Arbeiten mit der
Neigung der Gleisschienen und ein anderer mit horizontalen Trägern zur Ausführung
von Arbeiten ohne Neigung.
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Es ist nun das Ziel der Erfindung, sowohl für Arbeiten mit Neigung
als auch solche ohne Neigung mit einem einzigen Wagen oder Schlitten auszukommen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Querträger des Wagens oder Schlittens
je aus zwei vorzugsweise in der Mitte zwischen den beiden Schienen gelenkig miteinander
verbundenen, in ihrer Längsebene gegeneinander neigbaren Teilen bestehen, welche
nur an dem vom Gelenk abliegenden Ende in einem Punkte, vorzugsweise auf je einer
der Schienen, abgestützt sind und deren gegenseitige Neigung z. B. mittels eines
verstellbaren Anschlages einstellbar ist. Gegenüber einer ebenfalls bekannten Konstruktion,
bei welcher in einer bestimmten Neigungslage unverstellbar angeordnete getrennte
Querträgerteile vorgesehen sind, hat die erfindungsgemäße Anordnung den wesentlichen
Vorteil, daß die Teile des Querträgers durch einfache Handgriffe verstellt und in
die gewünschte Neigungslage gebracht werden können.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Wagens oder Schlittens. Darin ist Fig. i ein Grundriß des Wagens, Fig. 2 ein Schnitt
nach der Linie II-II der Fig. i bei nicht geneigten Querträgern, Fig. 3 eine Ansicht
in Richtung der Pfeiles A der Fig. i bei geneigten Querträgern; Fig. 4 ist, ein
Ausschnitt einer Seitenansicht, die Gelenkverbindung der Querträgerteile in größerem
Maßstabe zeigend; Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4; Fig. 6 zeigt
in größerem Maßstab die höhenverstellbare Anordnung einer Laufrolle des Wagens,
und Fig. 7 ist eine Seitenansicht zu Fig.6 mit dem Querträger im Schnitt.
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Das dargestellte Beispiel des erfindungsgemäßen Wagens läuft mittels
Rollen 1, 2 auf den an den Schwellen 3 befestigten Schienen 4 einer Gleisanlage.
Der Wagen hat zwei quer zu den Schienen 4, also senkrecht zur Gleisachse liegende
Träger oder Schienen 5, die an ihren Enden durch Rohre 6 od. dgl. miteinander zu
einem Rahmen verbunden sind. Wie Fig. 7 zeigt, ist der Querschnitt der Querschienen
5 des Wagens U-förmig. Die Flansche 7 der Querschienen 5 haben an ihrer Innenseite
Laufflächen 8 für die Laufrollen g eines Bearbeitungsaggregates, z. B. einer Schwellenfräsmaschine
io,. eines Bohrapparates oder eines anderen Aggregates, das nicht Gegenstand der
Erfindung ist und daher keiner weiteren Erläuterung bedarf. Damit der Wagenrahmen
5, 6 in seiner Höhenlage verstellt werden kann, sind die Laufrollen 1, 2 mittels
Lagergabeln ii an Stützen 12 befestigt, die in an den Querschienen 5 befestigten
Lagerstücken 13 verstell- und feststellbar sind. Zu diesem Zwecke haben die Stützen
12 mehrere übereinanderliegende Bohrungen 14, durch welche, nachdem sie mit einer
entsprechenden Bohrring der Lagerstücke 13 zur Deckung gebracht wurden, ein Stellstift
15 gesteckt wird. Man kann also dem Wagenrahmen 5, 6 so viele verschiedene Höhenlagen
geben, als die Stützen 12 Bohrungen haben.
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Im Gegensatz zu den bekannten Wagen bestehen nun beim erfindungsgemäßen
Wagen oder Schlitten die Querträger- oder Schienen 5 je aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Teilen 5" und 5b. so daß sie in ihrer vertikalen Längsebene gegeneinander
geneigt werden können. Die Gelenkachse 16 zwischen den beiden Teilen 5" und 5b legt
man vorzugsweise in die Mitte zwischen den beiden Gleisschienen 4. Die beiden einander
zugekehrten Stirnenden 3o der Teile 5" und 5b sind, wie Fig. 2 bis 4 erkennen lassen,
abgeschrägt und bilden in der horizontalen Lage (Fig. 2 und 4) zwischen sich einen
Winkel, während sie in der Lage mit der größten Neigung (Fig. 3) aneinander anliegen.
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Die gelenkige Verbindung zwischen den Teilen 5" und 5b ist im gezeigten
Beispiel wie folgt ausgebildet: An den Teilen 5b sind je zwei über die Teile 5b
'in deren Längsrichtung vorstehende Lagerlaschen 17 (Fig. 5) festgeschweißt oder
sonstwie befestigt. Zwischen die beiden Lagerlaschen 17 greift eine am Teil 5a der
gleichen Schiene 5 festgeschweißte oder sonstwie befestigte, über den Teil 5" in
dessen Längsrichtung vorstehende Lagerlasche 18, und durch die Bohrungen der Laschen
17 und 18 ist ein Zapfen i9 gesteckt, dessen Achse der Gelenkachse 16 entspricht.
Man verwendet für die Gelenke der beiden Querträger 5 je einen besonderen Zapfen
i9 und nicht etwa für beide Gelenke zusammen eine einzige durch die ganze Breite
des Rahmens 5, 6 hindurchgehende Achse, um so dem Aggregat io bei seiner Verschiebung
längs der Schienen 5 einen Durchgang durch die Gelenkstelle zu ermöglichen. Damit
trotzdem für ausreichende Steifigkeit des Rahmens 5, 6 gesorgt ist, haben die Laschen
18 der beiden Rahmenseiten nach unten sich erstreckende Arme 2o, deren untere Enden
durch eine durchgehende Strebe 2i miteinander verbunden sind. Diese Strebe 21 liegt
tief genug, daß sich nach Hochziehen des Aggregates io mit Hilfe nicht dargestellter
Mittel dieses Aggregat an der Strebe 21 vorbeibewegen kann.
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Am abgeschrägten, inneren Ende jedes Teils 51,
ist eine Lochplatte
22 mit Langlöchern 23 (Fig. 4) befestigt, durch welch letztere in den Teilen 5"
einschraubbare Kopfschrauben 24 mit Innensechskant hindurchtreten. Dürch Anziehen
dieser Schrauben 24 können die beiden Teile 5a, 5b einer Querschiene 5 nach erfolgter
Einstellung ihrer Lage starr miteinander verbunden werden. Damit die
gegenseitige
Lage der beiden Teile 5" und 5b und insbesondere auch Neigungen derselben, die zwischen
der Horizontallage und der größten Neigung liegen, leicht eingestellt werden können,
stützt sich bei jeder Querschiene 5 eine in einen Support 25 des Teils 5" eingeschraubte
Stellschraube 26 an einem Anschlag 27 des Teil 5b ab.
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Hat man nun z. B. an der Gleisanlage 3, 4 eine Bearbeitung mit vertikaler
Arbeitsachse des Aggregates io vorzunehmen, also z. B. eine horizontale Ausfräsung
28 (Fig. 2) an einer Schwelle 3 herzustellen, so stellt man vorher die gelenkig
miteinander verbundenen Teile 5a, 5b horizontal (Fig. 2 und 4). Dies kann aus einer
vorher geneigten Lage durch Anziehen der Stellschrauben 26 geschehen, nachdem man
vorher die allenfalls angezogenen Feststellschrauben 24 gelöst hat. Das Horizontalstellen
der Teile 5" und 5b wird dadurch erleichtert, daß bei Erreichen der Horizontallage
die über den zugehörigen Teil 5a oder 5b in Längsrichtung hervorstehenden Laschen
18 bzw. 17 an der Unterkante des anderen Teils 5b bzw. 5" anstoßen. Nach erreichter
Horizontallage zieht man gegebenenfalls die Schrauben 24 wieder an, Was aber nicht
unbedingt notwendig ist, da die Abstützung durch die Stell- oder Anschlagschrauben
26 auf alle Fälle genügt, ein Nachuntenkippen der Teile 5" und 5b zu verhindern.
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Soll an der Gleisanlage eine Bearbeitung mit zur Vertikalen geneigter
Arbeitsachse des Aggregates io vorgenommen, also z. B. an einer Schwelle 3 eine
geneigte Ausfräsung 29 (Fig. 3) hergestellt werden, so schraubt man die Stellschrauben
26 zurück, und die Teile 5a, 5b werden sich infolge ihres Eigengewichtes zu neigen
beginnen. Man dreht die Schrauben 26 so weit zurück, bis die gewünschte Neigung
der Teile 5" 5b erreicht ist, wobei man gegebenenfalls die Schrauben
24 nachher wieder anzieht. Stellt man die größte Neigung ein, so berühren sich die
abgeschrägten Stirnenden 30 der Teile 5, und 5b. In gewissen Fällen kann
man den Wagen als Schlitten ausbilden, also die Laufrollen i, 2 weglassen.