DE949511C - Relaiseinrichtung - Google Patents

Description

(WiGBI. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 20. SEPTEMBER 1956

L 6428 VIIIc/2ig

Relaiseinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Reläiseinrichtung, bei welcher am Mittelabgriff einer Reihenschaltung eines veränderlichen Widerstandes und eines einen parallel geschalteten Ableitwiderstand aufweisenden Kondensators eine in Reihe mit einem Relais liegende Glimmlampe angeschlossen ist. Solche Relaisschaltungen sind zur Überwachung von bestimmten Grenzwerten von durch den veränderlichen Widerstand fließenden Strömen oder ähnlichen die Größe des Widerstandes in verhältnismäßig grober Weise ändernden Einflüssen geeignet. Sobald es sich darum handelt, verhältnismäßig kleine Änderungen des variablen Widerstands anzuzeigen, versagt eine solche Anordnung. Diese Aufgabe wird jedoch durch die Erfindung gelöst.

Erfindungsgemäß sind zwei gleiche Widerstands-Kondensator-Kombinationen vorgesehen, die untereinander über einen Widerstand verbunden sind, und an jeder Kombination ist je eine Glimmlampe angeschlossen und mit dem einen Pol eines permanentmagnetisch polarisierten Relais verbunden, dessen anderer Pol durch das Relais selbst über einen Umschalter abwechselnd mit einem der beiden Netzleiter verbunden wird.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Schaltung, die bei zwei verhältnismäßig nahe beieinanderliegenden Werten des veränderlichen Widerstandes anspricht. Es bedeuten 1 und 2 die zwei Leiter einer Gleichstromquelle, an denen ein veränderlicher Widerstand 3 in Reihe mit einem über einen Ableitwiderstand 4 kurzgeschlossenen Kondensator 5 liegt. Am Mittelabgriff 6 dieser Reihenschaltung ist eine Glimmlampe 7 angeschlossen, welche über ein mit ihr in Reihe liegendes Relais 8

mit einem Umschalter ίο verbunden ist, der das Relais 8 abwechselnd an einen der beiden Leiter ι bzw. 2 zu legen gestattet. Das Relais 8 ist permanentmagnetisch polarisiert, derart, daß die Umschaltung des durch das Relais mitbetätigten Umschalters io von der Richtung des das Relais durchfließenden Stromes abhängt. Außer der Glimmlampe 7 ist von dem Mittelabgriff 6 über einen Widerstand 13 noch eine zweite Kondensator-Widerstands-Kombination 11, 12 abgezweigt, die zu der Kombination 4, 5 parallel liegt und einen zweiten Mittelabgriff 15 ergibt. Dieser Mittelabgriff 15 ist über eine zweite gleichartige Glimmlampe 14 ebenfalls mit dem Relais 8 verbunden. Mit 9 ist ein Kontakt des Relais 8 bezeichnet, welcher beispielsweise in einem weiter nicht dargestellten Signalstromkreis liegt. Als veränderlicher Widerstand 3 wird vorzugsweise eine Ionisationsstrecke verwendet. An ihrer Stelle kann aber ebensogut ein beliebiger Widerstand verwendet werden, dessen Leitvermögen von der Temperatur, von der Feuchtigkeit, vom Druck, von der Intensität auftreffender mechanischer Wellen (Vibrationen, Schall, Unter- oder Ultraschall in festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen), von elektromagnetischen Wellen (Radiowellen, Licht, Röntgen-, Gamma- und Höhenstrahlen), von der Intensität auf treffender Korpuskularstrahlen, von chemischen Einwirkungen (Wasserstoffionenkonzentration, Ozon) usw. abhängt.

Die Wirkungsweise dieser Schaltung ist die folgende: Im Betriebszustand ist zwischen dem Leiter 1 und dem Mittelabgriff 6 eine Spannungsdifferenz vorhanden, die kleiner ist als die Zündspannung der Glimmlampe 7. Am Abgriff 15 ist ferner eine um den Spannungsabfall am Widerstand 13 kleinere Spannungsdifferenz vorhanden, die ebenfalls kleiner ist als die Zündspannung der Glimmlampe 14. Eine Verkleinerung des veränderliehen Widerstandes 3 bewirkt eine Erhöhung der beiden erwähnten Spannungsdifferenzen. Erreicht nun die Spannungsdifferenz zwischen dem Mittelabgriff 6 und dem Leiter 1 den Zündspannungswert der Glimmlampe 7, so zündet diese, und das Relais 8 wird durch einen Entladestromstoß des Kondensators 5 betätigt, d. h., es schaltet seinen Umschalter auf den Leiter 2 um und schließt den Kontakt 9, der eine Anzeige-, Alarm- oder Regeleinrichtung betätigt. An beiden Glimmlampen liegen nun wieder Spannungsdifferenzen, die kleiner als die Zündspannung sind. Bei einer Vergrößerung des veränderlichen Widerstandes 3 steigen die Spannungsdifferenzen zwischen den Abgriffen 6 und 15 und dem Leiter 2 an, es ist jedoch zu beachten, daß sich der Spannungsabfall am Widerstand 13, bei der Betrachtung der Spannungsdifferenzen zwischen den Abgriffen 6, 15 und dem Leiter 2, diesmal zur Spannungsdifferenz zwischen dem Abgriff 15 und dem Leiter 2, addiert und nicht, wie im vorhergehenden Fall, subtrahiert, so daß die Spannungsdifferenz an der Glimmlampe 14 diesmal vor der Glimmlampe 7 den Wert der Zündspannung erreicht, so daß die Glimmlampe 14 zündet und die Glimmlampe 7 nicht mehr zum Zünden kommt, da das Relais 8 durch den Lade-Stromstoß des Kondensators 12 sofort anspricht und wieder in die ursprüngliche Stellung zurückschaltet. Durch zweckmäßige Dimensionierung des Widerstandes 13 läßt sich der Unterschied der beiden Spannungsdifferenzen beliebig einstellen, d. h., die beiden Werte des veränderlichen Widerstandes 3, für die die Einrichtung ansprechen soll, können beliebig nahe beieinander gewählt werden.

Es ist zu bemerken, daß der durch den veränderlichen Widerstand 3 fließende Strom verhältnismäßig sehr klein ist. An Stelle eines äußeren, separaten Ableitwiderstands 4 bzw. 11 kann die innere Ableitung durch das Dielektrikum der Kondensatoren 5 bzw. 12 treten. Es ist selbstverständlich, daß an Stelle von zweipoligen Glimmlampen auch dreipolige Glimmlampen verwendbar sind.

Durch die erfindungsgemäße Relaiseinrichtung wird erreicht, daß keine Elemente, welche einer Abnutzung unterliegen, dauernd in Betrieb gehalten werden, so daß diese Relaiseinrichtung auch außerordentlich betriebssicher ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Relaiseinrichtung, bei der am Mittelabgriff einer Reihenschaltung eines veränderlichen Widerstands und eines einen parallel geschalteten Ableitwiderstand aufweisenden Kondensators eine in Reihe mit einem Relais liegende Glimmlampe angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleiche Widerstands-Kondensator-Kombinationen (4,5 und 11,12) vorgesehen sind, die untereinander über einen Widerstand (13) verbunden sind, und daß an jeder Kombination je eine Glimmlampe (7 bzw. 14) angeschlossen und mit dem einen Pol eines permanentmagnetisch polarisierten Relais (8) verbunden ist, dessen anderer Pol durch das Relais selbst über einen Umschalter (10) ab- · wechselnd mit einem der beiden Netzleiter (1 bzw. 2) verbunden wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 492 587, 698 100, 724252.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Q 609 614 9.S6