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Schaltungsanordnung zum Empfang von phasenmodulierten Impulsen Es
ist bereits vorgeschlagen worden, zur Umwandlung von phasenmodulierten Impulsen
in dauermodulierte Impulse eine Kippschaltung mit zwei stabilen Betriebszuständen,
nämlich einen Vielfachschwingungserzeuger (Multivibrator) in der Weise zu verwenden,
daß jeder phasenmodulierte Impuls die Kippschaltung in den einen Betriebszustand
bringt und damit den dauermodulierten Impuls beginnen läßt, während durch einen
weiteren Impuls, der in stets gleichen Abständen auftritt, die Kippschaltung wieder
in den anderen Betriebszustand gebracht wird unter gleichzeitiger Beendigung des
dauermodulierten Impulses. Dieser Vorschlag soll zum besseren Verständnis der weiter
unten zu erläuternden Erfindung an Hand der Abb. i der Zeichnung nochmals kurz betrachtet
werden. Die Abb. i bezieht sich dabei auf den Fall der wechselzeitigen Übertragung
mehrerer Nachrichten mittels phasenmodulierter Impulse, die, wie gesagt, in dauermodulierte
Impulse umgewandelt werden sollen.
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In Abb. i bedeuten Ti, T2 und T3 die Zeitspannen, welche den einzelnen
wechselzeitig zu übertragenden Nachrichten zugeordnet sind. Innerhalb dieser Zeitspannen,
deren Mittelpunkte mit Mi, M2 und M3 bezeichnet sind, wird jeweils ein Impuls J1,
J2 und J3 übertragen, dessen Phasenlage innerhalb der Zeit T1 bis T3 für den jeweils
zu übertragenden Nachrichtenwert charakteristisch ist. Die wechselzeitige Übertragung
muß mit einer so hohen Geschwindigkeit stattfinden, daß die höchste in den einzelnen
Nachrichten
enthaltene Frequenz noch genügend weit unter der Frequenz
liegt, mit der jede einzelne Nachricht innerhalb des ganzen Zyklus übertragen wird.
Für den Fall, daß die Nachrichten Telefongespräche sind, ist eine Wiederholungsfrequenz
von ungefähr io ooo Hz ausreichend. Außer den Impulsen J, bis J3 wird noch in jeweils
gleichen Zeitabständen ein Synchronimpuls übertragen, bei dem alle Kippschaltungen,
die durch den jeweiligen Impuls ji bis J3 in die eine stabile Betriebslage gebracht
worden sind, wieder in die andere stabile Betriebslage zurückgeführt werden. Bei
dieser Zurückführung wird der dauermodulierte Impuls (in Abb. i schraffiert dargestellt),
der jeweils bei dem phasenmodulierten Impuls J, bis J3 beginnt, wieder beendet.
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Einer derartigen Schaltungsanordnung haftet aber insofern ein Nachteil
an, als während des verhältnismäßig sehr langen Teiles des dauermodulierten Impulses,
der von der Modulation nicht mit ausgesteuert wird, Störspannungen auf den betreffenden
Nachrichtenempfänger übertragen werden können. Die Höhe des dauermodulierten Impulses
kann beispielsweise durch induktiv von einem Starkstromnetz oder einemNetzanschlußgerät
übertrageneSpannungen beeinflußt werden, so daß also der lange unmodulierte Teil
der dauermodulierten Impulse zu Störungen in dem betreffenden Nachrichtenempfänger
führen kann.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, wie es die Abb. 2 erkennen
läßt, bei der wechselzeitigen Mehrfachübertragung von Nachrichten; bei welcher phasenmodulierte
Impulse benutzt werden, den dauermodulierten Impuls, der aus dem phasenmodulierten
hergestellt wird, jeweils bereits mit Beendigung der betreffenden Zeitspanne T,
bis T3 enden zu lassen. Man erhält dann wesentlich kürzere unmodulierte Teile des
Impulses, und demgemäß ist die Empfindlichkeit gegen die obenerwähnten Störungen
sehr viel kleiner.
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In Abb. 2, in welcher der phasenmodulierte Impuls mit J, und die dieser
Nachricht zugeordnete Zeitspanne mit T, wie in Abb. i bezeichnet ist, ist der wieder
schraffiert dargestellte dauermodulierte Impuls zwar schon wesentlich kleiner, enthält
jedoch immer noch einen für die Nachrichtenübertragung an sich überflüssigen Teil,
nämlich denjenigen, der zwischen der rechten Grenze G, des Modulationshubes Hl und
der strichpunktiert gezeichneten Trennlinie zwischen den Zeitspannen T1 und T2 liegt.
Auch der dauerrnodulierte Impuls, welcher aus dem phasenmodulierten Impuls J2 hergestellt
wird, enthält, wenn der Modulationshub mit H2 bezeichnet wird, noch einen unmodulierten
Teil, nämlich denjenigen, der hinter dem Impuls J2 schraffiert dargestellt ist.
Desgleichen ist der sich an den Impuls J3 anschließende schraffiert gezeichnete
dauermodulierte Impuls für die Gewinnung der ursprünglichen Modulation an sich überflüssig,
wenn der Modulationshub die durch H3 bezeichnete Größe hat.
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Es ist ferner ein Verfahren zur Nachrichtenübertragung mit breitenmodulierten
Impulsen bekannt, bei welchem auf der Sendeseite die mittlere Impulsdauer entsprechend
der Größe der Signalamplitude derart laufend verändert wird, daß die Impulsdauer
jeweils in den Minima oder in den Maxima der Modulationsspannung den gleichen Betrag
annimmt. Gemäß einer bekannten Weiterbildung dieses Verfahrens ist es möglich, nicht
den ganzen breitenmodulierten Impuls, sondern nur einen die eine Impulsflanke markierenden
Impuls auszusenden. Auf der Empfangsseite wird dann mittels eines synchronisierten
Impulsgenerators eine Impulsreihe erzeugt, die zur Demodulation zusammen mit den
empfangenen Impulsen einem Impulsgenerator mit zwei Gleichgewichtslagen zugeführt,
der die empfangenen Impulse wieder in dauermodulierte Impulse umwandelt. Die eine
Flanke dieser dauermodulierten Impulse wird durch die empfangenen phasenmodulierten
Impulse festgelegt, während ihre andere Flanke in äquidistanten Abständen auftritt.
Die Verkürzung des dauermodulierten Impulses in Abhängigkeit von der Größe des übertragenen
Signals geschieht dabei durch Verschiebung der durch die dauermodulierten Impulse
festgelegten Impulsflanken. Diesem bekannten Verfahren haftet jedoch der Nachteil
an, daß entweder die Vorder- oder die Rückflanke der dauermodulierten Impulse stets
in äquidistanten Abständen auftreten, was, übrigens auch bei den oben beschriebenen
bekannten Verfahren, bei der Demodulation in Tiefpaßfiltern zu starken Verzerrungen
führt.
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Gemäß der Erfindung soll daher eine Schaltungsanordnung zum Empfang
von phasenmodulierten Impulsen, die mit in äquidistanten Zeitpunkten auftretender
mittlerer zeitlicher Lage ausgesandt worden sind, insbesondere bei der wechselzeitigen
Mehrfachübertragung durch eine derartige Ausbildung gekennzeichnet sein, daß dauermodulierte
Impulse entstehen, deren eine Flanke durch die mit unveränderter mittlerer zeitlicher
Lage auftretenden phasenmodulierten Impulse festgelegt ist und deren andere Flanke
derart in Abhängigkeit von der augenblicklichen Größe der Signalamplitude laufend
verschoben wird, daß die dauermodulierten Impulse, bezogen auf den Nullwert des
Modulationsverlaufes, bei kleiner Signalamplitude kürzer sind als bei größerer.
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Das Prinzip der Erfindung soll an Hand der Abb. 3 erläutert werden.
Es ist dabei wieder an eine wechselzeitige Mehrfachübertragung gedacht worden und
an Telefongespräche als einzelne Nachrichten. In Abb. 3 ist dabei wieder die waagerechte
Koordinate die Zeit, wobei die einzelnen untereinander dargestellten Impulsfolgen,
welche jeweils zu einer vollständigen Übertragung aller angeschlossenen Nachrichten
gehören, aufeinanderfolgende Übertragungszyklen darstellen. Dementsprechend ist
die punktiert gezeichnete Kurve K, die Wechselspannung, welche den Impuls J, phasenmoduliert,
und die Kurve 112 die die Phasenmodulation des Impulses J2 und K3 die die Phasenmodulation
des Impulses J3 bewirkende Wechselspannung. Die dauermodulierten Impulse beginnen
in Ti und T2 mit dem Modulationsverlauf K, und K2 und enden jeweils mit der Hüllkurve
El bzw. E2, während in T3 der Beginn mit E2 und das Ende mit K3 zusammenfällt. Man
sieht an Hand der Abb. 3, daß die Dauer der wieder schraffiert dargestellten dauermodulierten
Impulse beim Nulldurchgang des Modulationsverlaufes, d. h. im Schnittpunkt von Ki,
K2,
K3 mit Ml, M2, M3, gleich dem Zeitabstand der Modulationshüllkurve El, E2 oder E3
von Nulldurchgang des Modulationsverlaufes ist. So ist beispielsweise im Übertragungszyklus
5 innerhalb von T2 der dauermodulierte Impuls gleich dem Abstand von E2 und M2 und
im Zyklus i2 innerhalb von T1 der dauermodulierte Impuls gleich dem Abstand von
Ei und Ml. Man erkennt an Hand der Abb. 3, daß nunmehr keine für die Übertragung
der Modulation an sich überflüssige Impulsdauer mehr vorhanden ist, so daß auch
die obenerwähnten Störungen auf ein Minimum reduziert werden.
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Es sei darauf hingewiesen, daß ein erfinderischer Fortschritt gegenüber
den beiden oben an Hand der Abb. r und 2 erläuterten Vorschlägen bereits dann vorliegt,
wenn die dauermodulierten Impulse nicht schon bei der Hüllkurve El bzw. E2 enden
(bzw. erst bei E3 beginnen), sondern beispielsweise erst bei den Linien ei und e2
(bzw. schon bei e3) beginnen. Auch dann ist nämlich bereits ein Teil der zur Übertragung
der Modulation im Sinne der Erfindung überflüssigen Impulslänge eingespart und die
Störung der Empfänger für die dauermodulierten Impulse geringer.
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In Abb. 4 ist ein Beispiel für eine Demodulationsschaltung für den
Empfänger dargestellt, wobei für wechselzeitige Übertragung die dargestellte Schaltung
für jeden Empfänger getrennt vorhanden sein muß. Diese Schaltung bezieht sich auf
die Herstellung der dauermodulierten Impulse in den Zeitspannen T1 bzw. T2 der Abb.
3, d. h. auf den Fall, in welchem die dauermodulierten Impulse beim phasenmodulierten
Impuls beginnen und durch die Hüllkurve El bzw. E2 des Modulationsverlaufes beendet
werden. Auf den in der Zeitspanne T3 dargestellten Fall, bei welchem die dauermodulierten
Impulse bei der Hüllkurve E3 beginnen und durch den phasenmodulierten Impuls beendet
werden, wird weiter unten eingegangen werden. In Abb. 4 bedeutet 2o eine Verstärkerröhre,
die an ihrer Anode einen der phasenmodulierten Impulse J, bis J" mit positiver Polarität
liefert und sie sowohl der einen Eingangsklemme einer Kippschaltung 2= zuleitet
als auch der Eingangsklemme einer Schaltung 22, welche einen Sinusgenerator enthält,
der eine mit den zugeführten Impulsen synchrone und phasengleiche Spannung liefert.
Die Kippschaltung 2= ist an sich bekannt und besteht aus einer Dreipoköhre 23 und
einer Sechspolröhre 24, die jeweils einen Widerstand 2.5 bzw. 26 in ihrer
Anodenzuleitung besitzen. Das Steuergitter von 23 ist über einen Spannungsteiler
27 mit der Anode von 24 und das obere Steuergitter von 24 über einen Spannungsteiler
28 mit der Anode von 23 verbunden. Die Kippschaltung 21 arbeitet an sich in der
Weise, daß stets nur eine der beiden Röhren Anodenstrom führen kann. Die jeweils
nicht stromführende Röhre ist verriegelt, da wegen der negativen Vorspannungsquellen
in den erwähnten Gitterkreisen das Gitterpotential bei der jeweils nicht stromführenden
Röhre unter dem unteren Knick der Anodenstrom-Gitterspannungs-Kennlinie liegt. Trifft
ein positiver Impuls auf das Gitter der z. B. stromlosen Röhre 23 oder das untere
Steuergitter der z. B. stromlosen Röhre 24, so setzt zunächst ein kleiner Anodenstrom
ein, der zu einer Absenkung des Anodenpotentials der bis dahin stromlosen Röhre
und somit zu einer Verminderung des Anodenstromes in der bis. dahin stromführenden
Röhre führt. Das Anodenpotential dieser letzteren Röhre wird also angehoben und
damit der Anodenstrom in der zuerst stromlosen Röhre vergrößert, was eine neue Anodenpotentialabsenkung
an der zuerst stromlosen Röhre und eine neue Stromverminderung in der zuerst stromführenden
Röhre zur Folge hat. Dieser Vorgang führt schließlich dazu, daß in der zuerst stromlosen
Röhre der volle Anodenstrom fließt und die vor Auftreffen des positiven Impulses
stromführende Röhre vollkommen stromlos wird.
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Die Schaltung 22, die an sich bereits an anderer Stelle beschrieben
ist, arbeitet in folgender Weise: Wenn dem ersten Steuergitter der Sechspolröhre
29 ein positiver Impuls zugeführt wird, kann ein Anodenstrom nur fließen, und somit
ein Spannungsabfall an dem Anodenwiderstand 3o nur zustande kommen, wenn gleichzeitig
auch am dritten Gitter der Sechspol-, röhre eine Spannung liegt, die einen Anodenstrom
erlaubt. Das dritte Gitter dieser Sechspolröhre ist über einen Gitterstrombegrenzungswiderstand
31 an eine Wicklung 32 angeschlossen, in welcher von einem sinusförmig schwingenden
Röhrengenerator 33 eine Spannung induziert wird. Die Schwingkreisspule des Röhrengenerators
33 ist mit 34 bezeichnet. Der frequenzbestimmte Kreis dieses Sinusgenerators ist
derart abgestimmt, daß die Eigenschwingungsdauer gleich dem bei gleicher Modulation
auftretenden Abstand zweier phasenmodulierter Impulse ist. Parallel zur Spule 34
liegt eine sogenannte Blindröhre 35 mit einem RC-Glied 36, 37 sowie einem großen
weiteren Kondensator 38 zwischen ihrer Anode und ihrer Kathode. Diese an sich bekannte
Blindröhrenschaltung wirkt bei verschiedenen Spannungen am Röhrengitter wie eine
verschieden große; parallel zur Spule 34 liegende Kapazität, so daß also die Eigenschwingungsdauer
des Sinusgenerators durch eine Spannung am Gitter von 35 beeinflußt werden kann.
Die Abhängigkeit der Frequenz dieser sinusförmigen Schwingungen von der Gitterspannung
ist in Abb. 5 dargestellt, in welcher die Frequenz mit f und die Gitterspannung
mit u, bezeichnet ist. Die Synchronisierung des Sinusgenerators mittels der an das
erste Steuergitter der Röhre 29 übertragenen Impulse geht nun folgendermaßen vor
sich: Durch die Spule 32 wird an das dritte Gitter von 29 eine sinusförmige Spannung
übertragen, die in Abb.6 durch eine punktierte Kurve dargestellt ist und die wegen
des Gitterstrombegrenzungswiderstandes 31 und der Zweipolröhre 39 zu einem Anodenstrom
gemäß Kurve 40 in Abb. 6 führen würde, wenn das erste Gitter einen konstanten Anodenstrom
hindurchließe. Liegt der phasenmodulierte Impuls,- der am ersten Gitter von 29 wirksam
ist, derart, wie in Abb. 7 veranschaulicht, so fließt während der Dauer des phasenmodulierten
Impulses ein Anodenstrom in 29, und die Kondensatoren 31 und 38 werden über die
Zweipolröhre 42 aufgeladen. Das Potential am Steuergitter von 35, welches auch nach
dem Verschwinden des phasenmodulierten Impulses vorhanden ist, ist also niedriger
als vor der Aufladung der Kondensatoren, und daher wird die
Schwingungsfrequenz
des Sinusgenerators gemäß Abb. 5 erhöht, d. h. die Eigenschwingungsdauer verkleinert.
Der nächste phasenmodulierte Impuls liegt also bereits näher an der steilen Flanke
43 der Kurve 40, wenn er nicht bereits auf diese Flanke fällt. Hat andererseits
der phasenmodulierte Impuls, wie in Abb. 8 dargestellt, eine solche Phasenlage,
daß kein Anodenstrom in 29 zustande kommt, so entladen sich die Kondensatoren über
den Widerstand 44 so lange, bis die Eigenfrequenz des Sinusgenerators so weit gesunken
ist, d. h. die Eigenperiode dieses Generators so weit zugenommen hat, daß der phasenmodulierte
Impuls auf die Flanke 43 fällt. Man sieht also, daß die von der Wicklung 32 gelieferte
Sinusspannung durch die phasenmodulierten Impulse synchronisiert wird. Durch die
Zeitkonstante von 30, 38, 4=, 44 hat man es in der Hand, dafür zu sorgen,
daß die Schwingungsdauer des Sinusgenerators nicht allen von der Modulationswechselspannung
KI bzw. K2 herrührenden Phasenschwankungen der phasenmodulierten Impulse 11 bzw.
J2 folgt, sondern vielmehr der Hüllkurve El bzw. E2 der Modulationswechselspannung.
Die Zeitkonstante von 30, 38, 41, 44 ist zu diesem Zweck länger als die längste
in der Modulationswechselspannung K1 bzw. K2 vorkommende Periodendauer zu wählen.
Es wirken dann nur die phasenmodulierten Impulse, die nahe an der Hüllkurve Ei bzw.
E2 liegen, synchronisierend auf den Sinusgenerator ein, d. h., nur die Spitzenwerte
der Modulationsspannung bewirken eine Synchronisierung, während der Sinusgenerator
hinsichtlich seiner Phase der Phasenabwanderung des Impulses J1 bzw. J2 zwischen
zweien der erwähnten Spitzenwerte nicht folgen kann. Wenn man, wie in Abb. 4 dargestellt,
über eine Leitung 45 und über ein koppelndes RC-Glied 46, welches noch eine feste
Phasenverschiebung bewerkstelligt, dem unteren Gitter der Röhre 24 die Sinusspannung
zuführt, so kann man also den dauermodulierten Impuls, der über die Leitung 47 als
negativer oder an der Anode von 24 als positiver Impuls abgenommen wird, stets bereits
an der Hüllkurve El bzw. E2 beenden, so daß die dauermodulierten Impulse keinen
überflüssigen, von der Modulation unbeeinflußten Impulsteil mehr aufweisen. Der
Widerstand 48 vor dem unteren Steuergitter der Röhre 24 dient dazu, die Sinusspannung,
welche über 46 übertragen wird, in ihren positiven Halbwellen durch Gitterstromeinsatz
zu begrenzen.
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Zur Herstellung der dauermodulierten Impulse, wie sie während der
Zeitspanne T3 in Abb. 3 dargestellt sind, kann die Schaltung nach Abb. 4 ebenfalls
verwendet werden, wenn man die Schaltelemente 35 bis 38, 41, 42 und 44 durch die
Schaltung ersetzt, welche in Abb. 9 dargestellt ist und den zeitmodulierten Impuls
an der Anode von 24 als negativen oder über die Leitung 47 als positiven Impuls
abnimmt. Die Schaltung in Abb. 9 unterscheidet sich von derjenigen in Abb. 4 lediglich
dadurch, daß durch eine Aufladung des Kondensators 4= das Steuergitterpotential
der Röhre 35 im umgekehrten Sinne verlagert wird, als es bei Abb. 4 der Fall ist.
Der Entladewiderstand für den Kondensator 41, der ebenso wie bei Abb. 4 über die
Zweipolröhre 42 aufgeladen wird, ist in Abb. 9 mit 49 bezeichnet und liegt in der
Kathodenzuleitung der Röhre 35 zusammen mit einem ihm parallel geschalteten Kondensator
5o, der den Widerstand 49 für die Sinusschwingungen überbrückt. Wenn die Zweipolröhre
42 Strom führt, werden also ebenso wie in Abb.4 zwei Kondensatoren, nämlich die
Kondensatoren 41 und 5o, aufgeladen. Da die Spannung am Widerstand 49 aber nunmehr
das Kathodenpotential der Röhre 35 verlagert, statt wie in Abb. 4 das Steuergitterpotential
dieser Röhre, wird gerade die umgekehrte Regelwirkung auf die Frequenz des Sinusgenerators
ausgeübt. Wenn der phasenmodulierte Impuls also derart liegt, wie es in der Abb.
7 dargestellt ist, wird er nicht in der Richtung des Pfeiles 51 in bezug auf die
Flanke 43 verlagert, wie es an Hand der Abb. 4 erklärt wurde, sondern vielmehr in
umgekehrter Richtung. Liegt der phasenmodulierte Impuls in bezug auf die Sinusschwingung
so wie in Abb. 8 dargestellt, so wird er also bei der Schaltung nach Abb. 9 nicht
in der Richtung des Pfeiles 52 in bezug auf die Flanke 43 der Sinusschwingung verlagert,
sondern in umgekehrter Richtung. Dies führt dazu, daß der phasenmodulierte Impuls
sich auf die Flanke 53 und nicht auf die Flanke 43 der Kurve einstellt, und zwar
ebenso wie in Abb. 4, derart, daß die Schwingungsdauer des Sinusgenerators nicht
allen von der Modulationswechselspannung K3 herrührenden Phasenschwankungen der
phasenmodulierten Impulse 1, folgt, sondern vielmehr der Hüllkurve E3 der
Modulationswechselspannung. Die Zeitkonstante von4r, 49,50 (und des Widerstandes
30) in derAnodenzuleitung der Röhre 29 in Abb. 4 ist ebenso, wie an Hand der Abb.
4 bereits erwähnt, zu diesem Zweck länger als die längste in der Modulationswechselspannung
vorkommende Periodendauer zu wählen. Es wirken dann nur die phasenmodulierten Impulse,
die nahe an der Hüllkurve Es liegen, synchronisierend auf den Sinusgenerator ein,
d. h., nur die Spitzenwerte der Modulationsspannung bewirken eine Synchronisierung,
während der Sinusgenerator hinsichtlich seiner Phase der Phasenabwanderung der Impulse
J3 zwischen zweien der erwähnten Spitzenwerte der Modulationskurve nicht folgen
kann. Das koppelnde RC-Glied 46, welches gleichzeitig noch eine feste Phasenverschiebung
bewerkstelligt, wird wieder so eingestellt, daß die dauermodulierten Impulse möglichst
nahe an der Hüllkurve E3 beginnen und durch die phasenmodulierten Impulse beendet
werden.
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Die Herstellung der Hüllkurve bei einer Zunahme der Amplitude der
Modulationswechselspannung, wie sie in Abb. 3 in TI bzw. T2 dargestellt ist, soll
an Hand der Abb. zo noch genauer betrachtet werden. Da der Innenwiderstand der Zweipolröhre
42, welche die Kondensatoren 41 und 38 in Abb. 4 bzw. die Kondensatoren 41 und
50 in Abb. 9 auflädt, sehr gering ist, ist die Zeitkonstante der Kondensatorenaufladung
sehr klein, während die Zeitkonstante der Entladung dieser Kondensatoren, wie bereits
oben erwähnt, groß zu wählen ist, damit die Phasenlage des Sinusgenerators nur von
den Spitzenwerten der Modulationswechselspannung korrigiert wird. Es wird also bei
einer anwachsenden Amplitude der Modulationswechselspannung, d. h. bei einem zeitlichen
Modulationsverlauf,
wie er in Abb. io durch die Kurve K" dargestellt
ist, streng genommen nicht die Hüllkurve der Kurve Kn,, sondern eine Art von treppenförmiger
Kurve En hergestellt. Die steil ansteigenden Teile dieser Kurve
En, welche mit der Kurve Kn zusammenfallen, entsprechen der Aufladung der
erwähnten Kondensatoren über die Zweipolröhre 42, während die horizontal gezeichneten
Teile der mit sehr großer Zeitkonstante vor sich gehenden Entladung dieser Kondensatoren
über die Widerstände 30 und 44 bzw. 3o und 49 entsprechen. Obgleich sich
bei der Schaltung nach Abb.4 und 9 durch diese Abweichungen des Verlaufes der dauermodulierten
Impulse von den in Abb. 3 gezeichneten theoretisch erwünschten Impulslängen Sprachverzerrungen
hätten ergeben können, hat sich die Schaltung nach Abb. 4 und 9 im praktischen Gebrauch
als vollkommen befriedigend erwiesen.