-
Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und mehreren
in Reihe geschalteten Vermittlungsstellen zur Steuerung des Verkehrs über Durchgangsämter
In der Ausbildung neuzeitlicher Fernmeldenetze setzt sich immer mehr der sternförmige
Aufbau durch, und zwar in dem Maße, als die zunehmende Verwendung der Wählvermittlung
die Einschaltung von Knotenstellen und die Anwendung des Durchgangsverkehrs über
diese gestattet. Dabei bleibt man bemüht, die durch das Sternsystem gegebene Gefahr,
daß bei Ausfall eines Übertragungsweges nach einem Sternmittelpunkt das ganze Gebiet
des sternförmigen Netzes stillgelegt ist, dadurch zu mildern, daß man bei den größeren
Netzeinheiten, also mindestens bei den Netzgruppenmittelpunkten, eine Vermaschung
eintreten läßt, so daß jeder Sternpunkt von mehreren Stellen aus erreicht werden
kann.
-
Es sind nun schonVorschläge bekanntgeworden; um in einem solchen Netzaufbau
eine selbsttätige Verkehrsumleitung vorzunehmen, wenn eine Verbindungsrichtung ausfällt.
Man überwacht am abgehenden Ende der Verbindungswege deren Belastungszustand durch
stufenförmig wirkende Abschalteeinrichtungen und veranlaßt, wenn ein Weg keinen
weiteren Verkehr aufnehmen kann, eine selbsttätige Umleitung über einen
Umgehungsweg,
der unter Zwischenschaltung eines Durchgangsamtes dann von diesem aus zum Zielpunkt
führt.
-
So sind Vorschläge bekanntgeworden, wonach der Abgriff eines Zwischenspeichers
und Umrechners abhängig davon umgeschaltet wird, so daß statt der Kennzifferkombination
des Hauptweges jene des Umgehungsweges abgegriffen wird.
-
Da aber eine solche Umleitungsmöglichkeit nicht nur davon abhängig
ist, daß der Umleitungsweg zu dem neuen Durchgangsamt noch freie Verbindungsmöglichkeiten
enthält, sondern die Umleitung nur dann einen Sinn hat und zu einer Verbindung führt,
wenn auch der weitere Weg vom Durchgangsamt zum Zielpunkt der Verbindung frei und
zugänglich ist, ist auch schon vorgeschlagen worden, bei Besetztsein der vom Durchgangsamt
zum Zielpunkt der Verbindung führenden Leitung eine Rückmeldung ins Ausgangsamt
zu veranlassen, die einen über ein anderes Durchgangsamt führenden Umweg zum Zielpunkt
der Verbindung herstellt. Bei dieser bekannten Anordnung wird aber zunächst der
vergebliche Versuch unternommen, die Verbindung aufzubauen, d. h., es wird zunächst
eine Verbindung bis zum Durchgangsamt hergestellt, um dann erst festzustellen, daß
der weiterführende Weg nicht zugänglich ist. Dadurch wird der gesamte Verbindungsaufbau
verzögert, und es werden wertvolle Verbindungswege unnötigerweise dem Verkehr entzogen.
Zur Beseitigung dieses Mißstandes ist eine andere Anordnung bekanntgeworden, bei
der bei Besetztsein der zwischen zwei Durchgangsämtern liegenden Wegstrecken über
die Verbindungsleitungen Sperrkriterien rückübertragen werden, welche die im Zuge
der Verbindung vorgesehenen voreingestellten Mischwähler so beeinflussen, daß diese
über Überlaufkontakte Umgehungsrichtungen aussuchen, worauf dann unter Anwendung
von Frequenzweichen in den erreichten Zwischenvermittlungsstellen das Kennzeichen
zur weiteren Durchschaltung gegeben wird. Eine derartige weitgehende Anwendung von
Voreinstellungswählern ist jedoch praktisch kaum realisierbar, da eine Voreinstellung
nur dann Sinn hat, wenn sie mit rückwärtiger Sperrung arbeitet und nur einen Zugang
freigibt, über den der voreingestellte Wähler sofort einen freien Ausgang vermittelt.
Das Ineinanderwirken derart vieler Voreinstellungswähler, wie dies in der bekannten
Anordnung vorgeschlagen wird, ist in einem eng unterteilten Netz praktisch kaum
zu beherrschen. Außerdem wird durch diese bekannte Anordnung die Vermeidung unnötigen
Verbindungsaufbaues beim Durchdrehen der einzelnen Verbindungsglieder um den Preis
des Durchdrehens abgehender Mischwähler und der sehr bedenklichen, aber bei der
vorgeschlagenen Anordnung unentbehrlichen Voreinstellung erkauft.
-
Die vorliegende Erfindung zeigt demgegenüber einen anderen Weg, durch
den immer ein freier Weg von einem Ausgangsamt nach einem Zielamt hergestellt wird,
ohne daß die den bekannten Anordnungen anhaftenden und oben aufgezeigten Nachteile
enthalten sind. Dies wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß der durch Schaltmittel
der verschiedenen von den Durchgangsämtern zum Bestimmungsnetz führenden Wege laufend
überwachte und aus dem jeweiligen Durchgangsamt in die mit diesem Amt verbundenen
Ausgangsämter rückgemeldete Belastungszustand dieser Wege Schaltmittel der Ausgangsämter
zum Abgriff derjenigen Kennziffer aus einer durch die das Bestimmungsnetz kennzeichnende
Richtungsziffer eingestellten und dabei in bekannter Weise den Haupt-und einen oder
mehrere Umgehungswege vorsorglich festlegenden Speichereinrichtung des Ausgangsamtes
veranlaßt, die einen freien Verbindungsweg vom Ausgangsamt zum Bestimmungsnetz festlegt.
Es wird somit in Abhängigkeit von einer gemeinsamen für das Ausgangsamt einmaligen
Schaltungskombination, welche die Lastverteilung im Netz charakterisiert, unter
den vielen durch die Speicherung erschlossenen möglichen Wegen der augenblicklich
am mindest belastete Weg zugänglich gemacht, da die ihm entsprechende in der Speichereinrichtung
vollzogene Umrechnung der das Bestimmungsnetz kennzeichnenden Richtungsziffer wirksam
wird.
-
Es ist zwar bereits eine Anordnung bekannt, bei der eine im Ausgangsamt
vorgesehene Speichereinrichtung bei der Aufnahme der das Richtungsnetz kennzeichnenden
Richtungsziffer nicht nur einen, sondern mehrere mögliche, zum Bestimmungsnetz führende
Wege vorsorglich festlegt. Es erfolgt aber bei dieser Einrichtung immer erst die
Belegung des Hauptweges, und wenn über den teilweise oder ganz durchgeschalteten
Hauptweg festgestellt wird, daß über ihn die angestrebte Verbindung nicht herzustellen
ist, erfolgt seine Abschaltung und die Belegung eines anderen Umgehungsweges. Gelangt
die Verbindung auch über diesen Weg nicht zum Ziel, dann kann ein weiterer Weg,
der durch die Speichereinrichtung bereits zu Beginn der Verbindungsherstellung vorsorglich
festgelegt wurde, angeschaltet werden. Diese Anordnung hat gegenüber der erfindungsgemäßen
den Nachteil, daß Blindbelegungen der verschiedenen Wege nicht zu vermeiden sind,
so daß eine starke Verzögerung im Verbindungsaufbau auftritt. Die erfindungsgemäße
Anordnung vermeidet diese Blindbelegungen und damit jegliche Verzögerung im Verbindungsaufbau,
da der in das Ausgangsamt rückgemeldete Belastungszustand der einzelnen Verbindungswege
den Abgriff derjenigen Kennziffer aus der Speichereinrichtung des Ausgangsamtes
veranlaßt, die einem freien Verbindungsweg zugeordnet ist.
-
Zur Übertragung der den Belastungszustand des Netzes charakterisierenden
Rückmeldungen in die verschiedenen Ausgangsämter stehen entweder die Verbindungsleitungen
selbst oder aber für Sprechzwecke unausgenutzte Übertragungswege zur Verfügung.
Diese unausgenutzten Übertragungswege können Reserveleitungen, Reservekanäle, schmale
Seitenkanäle neben dem Trägerfrequenzsprechkanal, Simultanschaltung auf abgeriegelten
Leitungen oder Leitungsvierern, zur Pegelregelung vorgesehene Seitenkanäle eines
Trägerfrequenzsprechkanals usw: sein. Wird jedoch die zur Fernsprechübertragung
benutzte Verbindungsleitung zur Übertragung dieser Rückmeldungen benutzt, so ist
es zweckmäßig, dieÜbertragung in den Verbindungspausen vorzunehmen, wobei dann die
zur Aufnahme
und Steuerung der während einer Sprechverbindung durchzugebenden
Signale vorhandenen Schaltmittel zur Übertragung und Auswertung der den Belastungszustand
des Netzes charakterisierenden Rückmeldungen herangezogen werden können.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter Benutzung von fünf Abbildungen
-beschrieben Abb. i zeigt einen Ämterverbindungsplan eines derartigen Fernmeldenetzes
mit Durchgangsämtern; Abb. 2 zeigt hierzu den Wählerübersichtsplan; Abb. 3 zeigt
in einem Ämterverbindungsplan den Anschluß von Netzgruppenhauptämtern an ein zugehöriges
Zentralamt und den umgehungsweisen Anschluß der Hauptämter an ein zweites Zentralamt;
Abb. q. zeigt den Wählerübersichtsplan für Verbindungen nach Abb. 3 ; Abb. 5 zeigt
Schaltbilder für die Übertragung der Rückmeldungen des Belastungszustandes der vom
Durchgangsamt weiterführenden Verbindungswege in die Ausgangsämter.
-
In Abb. i sind als Beispiel in einem Ämterverbindungsplan folgende
Zentralämter als Bestimmungsämter eingetragen: Stettin, Danzig, Königsberg. Sie
werden von Süd- und Mitteldeutschland aus über Durchgangsämter erreicht, und zwar
ist jeweils vorgesehen ein Hauptweg über Berlin, ein erster Umgehungsweg über Leipzig,
ein zweiter Umgehungsweg über Hamburg.
-
Abgehend kommt dieser Verkehr von Wien, München, Nürnberg, Stuttgart,
Frankfurt usw.
-
Eine über München kommende Verbindung nach Königsberg verläuft also
als Regelweg von München nach Berlin und von Berlin weiter nach Königsberg. Sind
alle Leitungen Berlin-München unzugänglich oder belegt, dann wird in bekannter Weise
die Umleitung über Leipzig oder Hamburg vorgenommen.
-
Nun ist aber eine derartige Umleitung nicht nur dann notwendig, wenn
kein Weg München-Berlin zur Verfügung steht, vielmehr kann eine in Berlin ankommende
Verbindung nur dann erfolgreich aufgebaut werden, wenn sie von dem Durchgangsamt
Berlin aus auch einen freien weiterführenden Weg nach Königsberg findet. Allenfalls
kann bei Freisein genügender Wege München-Berlin eine Umleitung deshalb notwendig
werden, weil die Wege Berlin-Königsberg überlastet sind. Aus diesem Grunde sieht
die vorliegende Erfindung in Berlin und den übrigen Durchgangsämtern eine Schaltungsanordnung
vor, durch welche der Zustand der Leitungen von Berlin nach Königsberg vom Durchgangsamt
Berlin aus nach allen direkt mit diesem verbundenen Ämtern zurückgemeldet wird,
welche möglicherweise einen nach Königsberg strebenden Verkehr im Durchgang über
Berlin absetzen möchten.
-
Der obenerwähnte Begriff Hauptweg und Umgehungsweg soll dabei im weitesten
Sinne so verstanden werden, daß sich regelmäßig die Übertragungswege zu den Durchgangsämtern
in den Gesamtverkehr teilen, so daß bei Ausfall eines Weges nur der entsprechende
Anteil von den übrigen Wegen übernommen werden muß. Nur wenn der Verkehr der Durchgangsverbindungen
einem so starken Verkehr auf dem gleichen Leitungsbündel überlagert werden muß,
daß er nur einen verschwindenden Prozentsatz ausmacht, kann die Umleitung vom Hauptweg
auf einen oder zwei Umgehungswege ohne Störung des Regelverkehrs im vollen Umfang
erfolgen.
-
Abb. 2 zeigt nun, wie die von Berlin z. B. nach Königsberg und Stettin
gehenden Leitungen an ihren abgehenden Übertragern Üg eine Abschalteinrichtung »i«
steuern, welche bei Belegung oder Störung sämtlicher Ausgänge oder des überwiegenden
Teiles der Ausgänge wirksam wird und im Sinne des Pfeiles im Wählerübersichtsplan
der Abb. 2 von »i« nach »2 «, nämlich zu j e einem ankommenden Übertrager jener
Verkehrsrichtung, zurückwirkt, aus denen der Durchgangsverkehr nach Berlin ankommt,
der möglicherweise nach Königsberg bzw. Stettin weiterführt. Das heißt also, die
Abschaltung der Wege Berlin-Königsberg überträgt sich erfindungsgemäß zurück, und
zwar auf je einem der Übertragungswege von Berlin nach München, nach Wien, nach
Stuttgart, nach Frankfurt, nach Nürnberg usw. Wie durch Ziffer »3« und »3'« und
die Pfeile angedeutet, wird in noch näher zu beschreibender Weise die Tatsache der
Abschaltung des Weges Berlin-Königsberg in jedes Ausgangsamt des über Berlin gehenden
Durchgangsverkehrs, nämlich in die erwähnten Zentralämter München, Stuttgart usw.,
übermittelt. In diesen Ausgangszentralämtern geht die Rückmeldung »q.« über einen
Übertragungsweg ein, etwa bei dessen abgehendem Übertrager Üg, und wirkt nun in
Richtung des Pfeiles bei »5« auf einen Umrechner ein, welcher daraufhin die in ihm
gespeicherte Kennziffer so umwertet, daß die Verbindung statt über Berlin über Leipzig
abgesetzt wird.
-
Entsprechend liegen die Verhältnisse für den Durchgangsverkehr nach
Stettin. Hier sind die einzelnen Wirkpunkte der erfindungsgemäßen Schaltanordnung
mit den gleichen Zahlen, aber in römischen Ziffern bezeichnet.
-
Man ersieht hieraus zunächst, daß zwischen Berlin und München so viele
derartige Rückmeldungen zu geben sind, als im Durchgangsverkehr über Berlin zunächst
zu weiteren Zentralämtern Umleitungsfälle zu melden sind. Das gleiche gilt sinngemäß
für den Leitungsweg von Berlin nach Wien, nach Nürnberg, nach Stuttgart, Frankfurt
usw. Da für diese Rückmeldungen nicht ohne weiteres genügend freie Übertragungskanäle
zur Verfügung stehen, sieht die Erfindung Schaltungsanordnungen vor, um die Rückmeldungen
auf den Fernsprechübertragungswegen ohne Störung derselben zu übermitteln.
-
Zur Erklärung der Abb. 2 sei darauf hingewiesen, daß eine z. B. von
München ausgehende Verbindung etwa über Anrufsucher, zweiten Vorwähler, ersten Gruppenwähler,
zehnte Hubstufe in der Dekade K= o einen Umrechner erreicht, welcher zunächst die
gewählten Impulsreihen speichert, um sie zur Impulserneuerung, zur Umrechnung bei
Umleitungen und in Überbrückungsfällen, zur Gebührenermittlung und Gebührenansage
zu verwenden. Beim Aushängen des gerufenen Teilnehmers werden die der Zonenermittlung
dienenden Kennziffern gleichzeitig in den Zonenumrechner ZU übertragen, welcher
die ermittelte Zone sofort in den Umrechner zur Speicherung zurückgibt. Am Gesprächsende
schaltet sich ein Zetteldrucker ZD
an und entnimmt aus dem Speicher
die Kennziffer und gerufene Nummer, Zone und Gesprächsdauer. Der Umrechner belegt
einen Zentralamtsgruppenwähler ZGW, über dessen Dekaden abgehende Übertrager Ug
und Vierdrahtübertragungswege zu den übrigen Zentralämtern abgehen. In Berlin ankommend,
endet die Vierdrahtleitung an einem Übertrager Ük, hinter dem ein Umleitungsschalter
US liegt. Dieser Umleitungsschalter ist ebenfalls ein Zwischenspeicherwerk mit Umrechnungsmöglichkeit
und kann bestimmte Kennzifferkombinationen zu Umleitungszwecken umrechnen, andernfalls
unter Impulserneuerung weitergehen. Hinter dem Umleitungsschalter liegt der sogenannte
Netzgruppenwähler NGW, über dessen zehnte Dekade die Netzgruppenhauptämter des sogenannten
Zentralverbandes von acht bis zehn Netzgruppen erreicht werden.
-
Um die Kennziffern nicht unnötig lang werden zu lassen, ist für den
Durchgangsverkehr vorgesehen, was für die Erfindung jedoch nicht wesentlich ist,
vom Umrechner zum Umleitungsschalter elf Stromstöße in einer Folge zu senden, wenn
eine Durchgangsverbindung gewünscht wird. Dann schaltet sich statt des Gruppenwählers
ein Suchwähler SW an mit einem Tandemgruppenwähler TGW, von dessen Dekaden aus über
abgehende Übertrager Ug die Verbindungswege zu den im Durchgangsverkehr erreichten
Zentralämtern, z. B. Stettin, Königsberg, Danzig usw., abgehen. In diesen Ämtern
angekommen, führt die Verbindung über einen ankommenden Übertrager Uk an den Netzgruppenwähler
und von diesem aus in das Bestimmungsamt. Die Dekaden des Netzgruppenwählers führen
zu den Hauptämtern, eine Dekade über Ämtergruppenwähler in die- eigene Netzgruppe,
über einen Verbindungsgruppenähler VGW an die unmittelbar an das Hauptamt angeschlossenen
Ämter und über einen Hauptamtsgruppenwähler HGW in das Ortsnetz des Zentralamtes
selbst.
-
Abb.3 zeigt einen weiteren Umleitungsfall, der zwischen den Zentralämtern
und den Hauptämtern zur Anwendung gelangt. Die Netzgruppenflächen sind durch Sechsecke
angedeutet, die sich im Zentralverband um das zentrale Amt, z. B. K2, gruppieren.
Sinngemäß liegen um das Zentralamt K3 Netzgruppen mit den Kennziffern K32 als Netzgruppe
des Zentralamtes selbst, K33-K3o im Umkreis um diese. Im Nachbarverkehr bilden jeweils
eine Netzgruppe und die umliegenden einen sogenannten Netzgruppenverband und sind
diese benachbarten Netzgruppenhauptämter durch die direkten Leitungen maschenförmig
verbunden, so daß der Verkehr nur im Störungsfalle als Umgehungsweg über die Zentralämter
verläuft. Die Umleitungsmöglichkeit liegt hier darin, daß neben dem Überbrückungsweg
der direkten Verbindungsleitungen bei deren Überlastung der Verkehr über Zentralämter
läuft. Diese Maßnahme ist bekannt und bedarf im Rahmen der Erfindung keiner besonderen
Schaltanordnung.
-
Im ankommenden Verkehr aus anderen Zentralämtern dagegen wäre zunächst
nur jedes Hauptamt über sein zugehöriges Zentralamt erreichbar. Es wäre also unzugänglich,
a) wenn der Verbindungsweg zum Zentralamt gesperrt ist, b) wenn der Verbindungsweg
vom Zentralamt, z. B. K3, zum Hauptamt, z. B. K30, gesperrt ist.
-
Um diese Gefahr zu vermeiden, sieht die Erfindung vor, daß jedes Hauptamt
außer den Anschlußleitungen an das zugehörige Zentralamt auch Umgehungswege zum
benachbarten Zentralamt erhält, wie sie zwischen K2 und K30 als gestrichelte Linien
angedeutet sind. Hier tritt dann dieselbe Aufgabe zutage, nämlich den Ausfall des
Anschlußweges von K3o an. K3, von K3, das hier die Rolle des Durchgangsamtes spielt,
in die abgehenden Zentralämter zurückzumelden, so daß bei Wahl von K3o von diesen
Ämtern aus selbsttätig eine Umrechnung, z. B. in K2-o bzw. wenn sich Netzgruppenkennziffern
überschneiden in K2-ii-2 bis 8 erfolgt. Man kann, wie ersichtlich, die Umrechnung
vereinfachen, wenn man die Netzgruppenkennziffern zyklisch so vertauschen kann,
daß die Kennzahl der ausnahmsweise angeschlossenen Netzgruppe, z. B. o oder 9, im
Zentralverband gespart ist. Wo dies nicht möglich ist, kann der Anschluß durch Zwischenschaltung
einer Ziffer z. B. mit elf Impulsen vor sich gehen.
-
Abb. q. zeigt die erfindungsgemäße Anordnung im Wählerübersichtsplan,
wobei das Zentralamt K3 mit einer den abgehenden Übertragern U9 zum Hauptamt
HA mit der Kennziffer K30 zugeordneten Abschaltung, wie sie mit »i« bezeichnet
ist, zum ankommenden Übertrager Ük die Sperrung der Leitungen zurückmeldet. Von
hier aus findet eine sinngemäße Übertragung statt wie bei Abb. 2.
-
Es soll nun an Hand der Abb. 5 a und 5 b gezeigt werden, wie die erfindungsgemäße
Schaltanordnung das Sperrkennzeichen überträgt und die Umleitung veranlaßt.
-
Abb. 5 a zeigt hierzu eine Ausbildungsmöglichkeit der Abschaltestromkreise
und die Einwirkung der Abschalterelais auf die Übertragungswege vom Durchgangsamt
in die Ausgangszentralämter.
-
Abb. 5b zeigt die Aufnahme dieser Rückmeldungen in einem der Ausgangsämter
und die Auswirkung auf die Umrechnungseinrichtung, die hier zum Zwecke der leichteren
Beschreibung rein elektrisch wirkend angenommen ist, während praktisch auch elektromechanische
Umrechner verwendet werden können.
-
Um den Zusammenhang zwischen Abb. 2 und 5 herzustellen, sind auch
in der Abb. 5 die fünf Wirkpunkte »i« bis »5« bei den Schaltbildern angegeben.
-
Abb. 5 a links oben zeigt eine Reihe von o-Ruhekontakten, welche parallel
zueinander ein Abschalterelais Riix kurzschließen. Eine derartige Abschalteinrichtung
überwacht alle vom Durchgangsamt in die benachbarten Zentralämter gehenden Verbindungswege,
so daß also z. B. in jedem nach Königsberg führenden Übertragungsweg ein Relaisübertrager
ag bei seiner Belegung bzw: Sperrung einen derartigen o-Ruhekontakt öffnet. Neben
der Belegung, die durch o-Ruhekontakt angezeigt wird, wird man allenfalls auch die
Sperrung kennzeichnen, welche die Nichtbenutzbarkeit des Übertragungsweges anzeigt.
Wie Abb. 5 a rechts unten zeigt, wirkt eine rückwärtige Sperrung auf ein Relais
P, dessen Kontakt P 2 einen Belegast unterbricht. Ein Ruhekontakt dieses P-Relais
in Reihe zu o-Ruhekontakt geschaltet, zeigt in der
Abschaltung neben
den Belegungsfällen auch die Fälle der rückwärtigen Sperrung an.
-
Schließlich werden alle derartigen Fälle, welche die Benutzung einer
Leitung ausschließen, parallel zueinander auf das Relais Riix. wirksam, und wenn
kein Weg mehr frei ist, spricht dieses Relais an.
-
Statt dieser radikalen Abschaltung, die nur bei völligem Ausfall aller
Wege wirkt, kann man auch eine Teilabschaltung verwenden, indem man z. B. eine bestimmte
abgehende Suchrichtung vorsieht und die letzten in Anspruch genommenen Leitungen
nicht mehr an der Abschaltung beteiligt. Das Relais Rüx würde in diesem Falle bereits
ansprechen, wenn nur noch eine bis mehrere der letzten verfügbaren Leitungen frei
sind. Diese teilweise Abschaltung würde vorsorgend auch zu erwartende Überlastungen
bereits anzeigen.
-
Man kann auch, wie an anderer Stelle vorgeschlagen, die Abschaltung
mehrerer Verkehrsrichtungen, die wechselweise benutzbar sind, zu einer Stufenabschaltung
zusammenfassen, so daß der jeweils stärker beanspruchte Weg vorsorglich Teilabschaltung
meldet.
-
In Richtung der gestrichelten Leitungen wirkt nur die Betätigung des
Relais Rüx bei Punkt »2cc auf je einen Übertragungsweg sämtlicher ankommender Verkehrsrichtungen
ein. Dabei sind zwei verschiedene Ausführungsformen dargestellt: In Abb. 5 a links
durch den freien Übertragungskanal, in Abb. 5 a rechts über einen im Verkehr stehenden
Sprechweg, bei dem die Rückmeldung zwischen die im Zuge des Verbindungsaufbaues
zu gebenden Rückmeldungen eingestreut wird.
-
In Abb. 5 a links ist eine Verbindungsleitung VZ oder ein Übertragungskanal
ÜK vorhanden, der in einem größeren Verbindungskabel oder Trägerfrequenzkabel vorrätig
und damit für diese Zwecke verfügbar ist.
-
Am einfachsten gestaltet sich die Übertragung natürlich, wenn ein
freier normaler Sprechweg benutzt werden kann und durch einen Kontakt s eines Senderelais
S die Rückmeldungen über diese Leitungen VL in das Ausgangsamt, z. B. München, mit
einer mit Sprechfrequenz gegebenen Wechselstromimpulsgabe auf ein darauf abgestimmtes
Empfängerrelais Rii einwirken, dessen Kontakt yii bei Punkt »4« unseres Wirkschemas
auf die in Abb. 5 b gezeigte Richtungsabschaltung einwirkt. Dabei ist angenommen,
daß die Übertragung nicht mit Dauerströmen erfolgt, sondern in gleicher Weise, wie
diese bei Belegung und Auslösung von Wechselstromübertragern üblich ist, indem nämlich
ein kurzer Einleitungsimpuls den Beginn einer Sperrung anzeigt, ein langer Beendigungsimpuls
die Sperranzeige wieder aufhebt. Kontakt yii lädt einen Kondensator C i in seiner
Arbeitslage auf, wobei Relais S 5o bis 8o ms anspricht und den Einleitungsimpuls
gibt. Wenn die Rückmeldung beendet ist, geht der Kontakt yü in die Ruhelage, und
Kondensator C i entlädt sich über Relais S und einen Widerstand, wobei Relais S
etwa 300 ms anspricht und sein Kontakt s einen Beendigungsstromstoß sendet.
Die lokale Speicherung dieser Impulse zur Erzielung einer zwischenliegenden Sperrung
wird dann an Hand der Abb. 5 b beschrieben. Abb. 5 a rechts zeigt einen abgehenden
und einen ankommenden Wechselstromübertrager normalerAusführung für Tonfrequenzwahl,
und zwar oben den ankommenden, unten den abgehenden Übertrager. Das Schaltbild zeigt,
wie im abgehenden Übertrager das Relais C belegt wird und die über die a-Leitung
ankommenden Stromstöße durch Relais A als Tonfrequenzimpulse weitergesendet werden.
Rückmeldungen werden von dem Relais J entgegengenommen, welches auf eine Frequenz,
z. B. Freizeichenfrequenz, abgestimmt ist, und Kontakt i überträgt sie auf ein Gleichstromhilfsrelais,
welches hier mit Ein, also als Empfängerrelais bezeichnet ist.
-
Der ankommende Übertrager wird ohne Vorimpulse durch die eingehenden
Tonfrequenzimpulse belegt, welche von Relais J aufgenommen und von dem Hilfsrelais
H übermittelt werden. Ein Kontakt h gibt sie über die a-Leitung weiter.
Rückmeldungen werden durch ein Senderelais S entgegengenommen und als Tonfrequenzimpulse
über die Verbindungsleitung gegeben. Im Gesprächszustand schaltet ein Relais G die
Sprechleitungen durch, welches durch Hilfsrelais P und T unter dem Einfluß von Rückmeldeimpulsen
beim Aushängen des gerufenen Teilnehmers erregt wird.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist gezeigt, wie die Abschaltung
zusammen mit der rückwärtigen Sperrung übertragen werden kann. Die rückwärtige Sperrung
wird dadurch gegeben, daß über eine mit sp bezeichnete Leitung vom ankommenden Wählerorgan
Erde angelegt und Relais E erregt wird. Kontakt e 5 lädt den Kondensator Ce alsdann
über das S-Relais auf, und dieses sendet einen 5o bis 8o ms dauernden Sperreinleitungsimpuls.
Im abgehenden Übertrager wirkt dieser über Relais J auf Relais Ein, und Kontakt
ein 6 bringt das Relais P zum Ansprechen, welches sich mit kurzen Impulsen
über p 4-Kontakt hält. Wenn dagegen ein über Zoo ms dauernder Impuls eingeht, wird
der in Reihe zu P liegende Kondensator so weit entladen, daß das Relais abfällt.
Beim Sperreinleitungsimpuls ansprechend, hält sich also Relais P, und Kontakt P
2 öffnet zur rückwärtigen Sperrung den o-Ast als den Belegstromkreis.
-
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Übertragung
des Abschaltezustandes dadurch bewirkt, daß in den Gesprächspausen ähnlich dem Sperreinleitungsimpuls
ein Impuls von rund 500 ms und ähnlich dem Sperrbeendigungsimpuls ein Impuls
von etwa iooo ms gesendet wird. Ein vv-Kontakt des Abschalterelais erregt im abgehenden
Übertrager ein Weitergaberelais W, welches sich mit Kontakt w 2 über einen e 6-Kontakt
hält, so daß also das einmal erregte W-Relais erst wieder abfallen kann, wenn der
Beleg- und Sprechzustand des Übertragers vorüber ist. Ein Kontakt w i erregt über
einen Kontakt y i ein Relais X, und dessen Kontakt x 2 schaltet das S-Relais ein,
um den Sperreinleitungsimpuls zu senden. Der vor dem X-Relais liegende e 7-Kontakt
sorgt dafür, daß die Erregung des X-Relais und damit die Aussendung dieses Impulses
nur möglich ist, wenn sich der Übertrager im Ruhezustand befindet. Kontakt x i erregt
ein Y-Relais, welches mit y i-Kontakt das X-Relais wieder unterbricht. Durch den
parallel geschalteten Kondensator erhält das X-Relais zusammen mit der
Abfallverzögerung
des S-Relais eine derartige Abfallzeit, daß ein 500-ms-Impuls gesendet wird. Y-Relais
bleibt dann über y i'-*und w i-Kontakt gebunden. Da das W-Relais nur im Ruhezustand
des Übertragers abfallen kann, ist damit dafür gesorgt, daß eine Schlußsendung ebenfalls
nur in den Benutzungspausen des Übertragers erfolgt.
-
Fällt dann infolge Aufhebung der Sperrung das W-Relais ab, so wird
über w i-Ruhekontakt Y stark verzögert abgeworfen, etwa mit
500 ms Abfallzeit, die durch den Kondensator bewirkt ist, und wird über y
i-Kontakt Ruheseite das X-Relais zur Schlußzeichensendung erregt: Die Abfallzeit
von X und Y zusammen ergibt die Dauer von iooo ms.
-
Besonderheiten der Schaltung, welche dafür sorgen, daß der Sperreinleitungs-
und der Sperrschlußimpuls auch dann mit voller Dauer gesendet wird, wenn inzwischen
der Abschaltezustand wechselt, sind zwecks Vereinfachung weggelassen.
-
Im abgehenden Übertrager (Abb. 5 a rechts unten) wirken die Stromstöße
auf das Em-Relais, und das P-Relais wird zur Sperrung erregt und wieder aberregt
und so, da ein Impuls mehr als Zoo ms dauert, Aufhebung der Sperre bewirkt. Wenn
der Impuls länger als 400 ms dauert, fällt bei Kontakt emi unterbrochen ein S-Relais
ab, welches durch einen beigeschalteten Kondensator eben diese Abfallverzögerung
erhält. Über s-Ruhekontakt wirkt sodann der Rest der langen Impulse auf die erfindungsgemäße
Abschalteeinrichtung ein. Nachdem das S-Relais 400 ms abschneidet, bleibt von dem
Einleitungsimpuls noch ein Rest von ioo ms, von dem Schlußimpuls dagegen ein Rest
von q.oo bis 500 Ins. Durch ersteren wird, wie bei Richtung q., 5, 2 und
13 angedeutet, das H-Relais und dann das Ab-Relais erregt, durch letzteres wieder
aberregt. Der Kontakt dieses Abschalterelais wird also genauso gesteuert wie bei
der oben beschriebenen Übertragung durch yii-Kontakt (Abb. 5 a links).
-
In den Zeiträumen während der Übertragung dieser erfindungsgemäßen
Stromstöße ist die Herstellung einer Sprechverbindung gesperrt, indem Kontakt cm
2
den Belegast des abgehenden Übertragers unterbricht, und ebenso ist von
der ankommenden Seite eine Sperrsendung durch Kontakt x3 in der Sperrleitung unterbunden.
Eine während der Benutzung der Übertrager eintretende Abschaltung wirkt zwar sofort
auf das W-Relais, jedoch erst nach der Gesprächspause auf das X- und S-Relais. Eine
während der Beanspruchung der Übertrager eintretende Beendigung der Abschaltung
läßt infolge e6-Kontakt das W-Relais erst nach Beendigung abfallen. So ist eine
gegenseitige Störung der Signalübertragung und der Verbindungsabwicklung vermieden.
-
Wir verfolgen nun an Hand von Abb. 5 b die Einwirkung der Abschaltungsübertragung
auf den Umrechnungsvorgang der Zwischenspeicher und damit auf die Umleitung des
Verbindungsaufbaues. Der unterste Teil der Abb. 5b zeigt für jede Zentralamtsrichtung
mit den Kennziffern K2 bis K=g eine im Ausgangsamt individuell vorgesehene Abschaltung,
die aus den Relais Ab und H besteht. Wenn über die Leitung aus dem
Durchgangsamt der Sperr- und Abschaltezustand signalisiert wird, werden die beiden
Relais erregt und binden sich und ein Kontakt des Ab-Relais, unmittelbar unter der
strichpunktierten Linie gezeichnet, legt dann Minusspannung an eine Sammelschiene,
von der aus Verdrahtungen zu den Ausgängen der Zwischenspeicher durchrangiert sind.
Über die so angelegte Minusspannung werden dann bei der Speicherung Relais Ur für
den ersten Umweg und bei dessen Belegtsein U2 für den zweiten Umgehungsweg erregt
und bewirken, daß bei dem oben rechts dargestellten Abgriff statt der Kennziffer
des Hauptweges andere Ziffernfolgen abgegriffen werden, welche die Verbindung selbsttätig
auf die Umleitungswege steuern.
-
Die beiden Abschalterelais werden entweder über einen M-Kontakt nach
Abb. 5 a links erregt und aberregt, dann nämlich, wenn die Übertragung über einen
eigens dafür reservierten Kanal erfolgt, oder, wie z. B. für Richtung 5 dargestellt,
durch einen emi-Kontakt in Reihe mit s-Ruhekontakt bei der Übertragung in den Gesprächspausen
über zwei Wechselstromübertrager. In der Anordnung, welche über den individuellen
Kanal wirkt, erregt ein kurzer Impuls über rii-Kontakt das Relais H, z. B. H3 für
Richtung 3, das sich mit seinem Kontakt gegen Erde hält; dann wird mit h3-Ruhekontakt
das Ab3-Relais freigegeben, und dieses spricht ebenfalls an. Abi-Wechselkontakt
schaltet sodann auf Kurzschluß dessen H3-Relais um, jedoch wird dieses bei Eingang
eines kurzen Impulses nicht abgeworfen. Wenn dagegen ein längerer Impuls eingeht,
um die Übertragung der Abschaltung zu beenden, so wird H3 durch Kurzschluß abgeworfen,
Abi für die Dauer des Impulses noch hingehalten, und dann fällt auch Ab-Relais
ab, und die Abschaltungskennzeichnung ist beendet.
-
Bei der anderen Ausführungsform wird über o5-Ruhekontakt, also nur
im unbelegten Zustand des abgehenden Übertragers, Erde über einen eyni-Kontakt an
Relais S gelegt, dessen Abfallverzögerung durch einen Kondensator auf 400 ms eingestellt
ist. Die Übertragung der Abschaltung erfolgt ja mit einem 500 ms dauernden
Einleitungsimpuls und mit einem 8oo bis zooo ms dauernden Schlußimpuls. Beide werfen
das S-Relais ab, und über s-Ruhekontakt wirkt dann die von emi angelegte Erde auf
die Abschalterelais der Abb. 5 b ein. Die Abfallzeit des S-Relais schneidet von
dem 500-ms-Impuls 400 ms ab, so daß nur ein kurzer Erdstoß übertragen wird, welcher
H- und Ab-Relais erregt. Beim langen Schlußimpuls werden 500 ms etwa auf
die Relais übermittelt und die Abschaltung wieder abgeworfen. Gleichzeitig wirkt
Kontakt em6 auf das P-Relais im Sinne der rückwärtigen Sperrung ein, welches bei
8o ms bekanntlich erregt, bei mehr als =8o ms dagegen wieder aberregt wird. Durch
die längere Dauer der beiden Übertragungsimpulse für die Abschaltung wird somit
als Begleitvorgang die abgehende Verbindung rückwärtig gesperrt und durch denselben
Impuls dann diese Sperrung wieder aufgehoben.
-
In Abb. 5 b oben ist ausschnittweise dargestellt, wie die Abschaltung
auf den Zwischenspeicher einwirkt. Um die Beschreibung mit einheitlichen Elementen
darstellen zu können, ist dabei lediglich für die Beschreibung
eine
elektrische Zwischenspeicherung und Umrechnung gezeigt, während praktisch eine elektromechanische
Ausführung geplant ist.
-
Die vom Teilnehmer gewählten Stromstöße werden durch den nicht dargestellten
Steuerschalter, welcher bei der Stromstoßserie um einen Schritt weitergeht, in bekannter
Weise in die Drehmagnete der Speicherdrehwähler Ds i, Ds 2 usw. übermittelt, und
so stellen diese Drehwähler ihre Arme sp i, sp 2 usw. ein. Sie besitzen mehrere
Arme und Kontaktbände, die mit sp i, sp i', sp i", sp i"' usw. bezeichnet sind.
Das Impulsaufnahmerelais, etwa mit A bezeichnet, steuert in bekannter und deshalb
nicht näher dargestellter Weise ein Verzögerungsrelais V, dieses ein nacheilendes
Verzögerungsrelais W.
-
Nach Speicherung der ersten Stromstoßreihe fällt zunächst das V- und
dann das W-Relais ab, und dann für eine Zeit von etwa 8o ms wird über w-Arbeitv-Ruhekontakt
Erde an den Speicherarm sp i bzw. sp 2 angeschaltet. Die Zentralamtskennziffern
sind je mit K2 bis Kg für den näheren Bereich, Ki2 bis Kig für den Weitverkehr angenommen.
Das Ergebnis der Speicherung dieser Ziffern erdet somit über die Speicherarme einen
der neunzehn Punkte ZP, und von diesen aus ist die Rangierung zu den einzelnen Richtungsabschaltungen
durchgeführt. Hatz. B. Speicher i sich auf Schritt i eingestellt, Speicher 2 auf
Schritt 5 und soll diese Verbindung im Durchgang über die Abschaltungsrichtung 7
als Hauptweg abgewickelt werden, so kommt nach Speicherung der zweiten Stromstoßreihe
über w- und v-Kontakt, über Speicherarm sp i und sp 2, über den Rangierungsdraht,
über den geschlossenen Abschaltekontakt ab7 ein Stromkreis zur Batterie zustande,
über welche das Ui-Relais anspricht. Wie rechts oben gezeigt, hält es sich alsdann
mit einem Kontakt ui lokal, bis der Abgriff der Speicherung beendet ist. Wäre aber
auch der von u i-Kontakt nunmehr angeschaltete Umgehungsweg über Kontaktausgang
i von sp i' und Kontaktausgang 5 von sp i", welcher zur Abschaltung 13 führt, als
gesperrt signalisiert, so wird auch Relais U2 ansprechen und sich halten und so
den Umgehungsweg U 2 im Abgreifer kennzeichnen.
-
Abb. 5 b oben rechts zeigt den Abgriff, welcher ebenfalls elektrisch
mit Drehwählern angenommen wird. Für jede abzugreifende Dekade ist ein Abgriffdrehwähler
mit dem Magnet DA i vorgesehen. Seine Arme sind mit a i, a i',
a i" bezeichnet bzw. mit a 2, a 2' usw. Der nicht dargestellte Abgreifsteuerschalter
schließt nacheinander in bekannter Weise die Drehpunkte der Abgreiferarme an und
ebenso die Drehmagnete der Abgreifwähler, welche dann im Wechselspiel mit dem Impulsweitergaberelais,
schrittweise fortschaltend, bei jedem Schritt einen Stromstoß aussenden, bis das
Ansprechen des Prüfrelais Pa weitere Stromstöße unterbindet und den Abgreifsteuerschalter
in die-nächste Stellung befördert. In dieser wird nach kurzer Pause der Abgriff
der nächsten Dekade vorgenommen usw.
-
Wie aus der Abbildung ersichtlich, sind nun für jede abzugreifende
Stromstoßreihe mehrere Abgreiferarme vorgesehen, und zwar ein Arm ai, a2 usw., wenn
die Ziffer des Hauptweges abgegriffen ist, ein Arm ai' bzw. a2", wenn der erste
Umgehungsweg in .Frage kommt, ein Arm a i" bzw. a2", wenn die zweite Umleitung in
Frage kommt. Sie werden durch die Kontakte der Umschalterelais Ui bzw. U2 auf das
Prüfrelais durchgeschaltet. Arm a3 wird in dem angenommenen Zahlenbeispiel der Wählerübersichtspläne
dazu dienen, elf Impulse grundsätzlich zu senden. Arm aq hat das Ergebnis der Speicherung
der ersten Ziffer bzw. der ersten und zweiten Ziffer, in letzterem Falle unter Weglassung
der » i cc abzufühlen und auszusenden. Der weitere Abgriff verläuft in bekannter
Weise und hat mit der Erfindung nichts mehr zu tun. Es ist ferner als bekannt angenommen,
daß der Abgreifsteuerschalter in Abhängigkeit von der Speicherung veranlaßt wird,
gewisse Schritte zu überspringen, ohne daß hier ein Abgriff erfolgt, z. B. die Schrittstellung
2, wenn die erste Zifferngruppe, welche das Zentralamt kennzeichnet, in das die
Verbindung strebt, nur einstellig ist, oder auch die Schrittstellung3, wenn kein
Durchgangsfall gegeben ist, sondern eine Verbindung über den Hauptweg direkt ins
Bestimmungsamt führt.
-
Wesentlich für die Erfindung ist es, daß die von den Durchgangsämtern
aus zurückgemeldete Übertragung in den Ausgangsämtern schon vor dem Abgriff den
Zustand der weiterführenden Übertragungswege charakterisiert, so daß ohne wiederholte
Suchvorgänge, Prüfvorgänge, Überbrückungsvorgänge wie in den bekanntgewordenen Ausführungen,
vielmehr in direkter, durch die Abschaltung im voraus gesteuerter Ziffernwahl die
Verbindung ans Ziel geleitet wird.
-
Es wurde schon erwähnt, daß die Verbindung nicht auf elektrische Speicherungs-
und Abgreifeinrichtungen beschränkt ist. In elektromechanischen Speichern und Umrechnern
wird sinngemäß dafür gesorgt, daß der Abgriff gekerbter Schienen statt an der für
den Hauptweg maßgebenden Kerbung an der für den Umleitungsweg i und 2 bezeichnenden
Kerbung erfolgt, indem besondere Abschaltungsschienen wirksam werden oder indem
über die von der Abschaltung geschlossenen Stromkreise Steuernockenwellen verdreht
werden, welche den Abgriff an der gewünschten Stelle veranlassen. Da diese Vorgänge
nicht mehr zum Gegenstand der Erfindung gehören, sind sie nur so weit angedeutet,
als das Verständnis der Erfindung es erfordert..