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Einspannvorrichtung für Rachenlehren od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspannvorrichtung zum Nachprüfen
und Ausrichten oder Einstellen von Lehren und ähnlichen Meßvorrichtungen.
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Rachenlehren und ähnliche Meßgeräte zur Prüfung der Genauigkeit von
Werkstücken oder Werkzeugen müssen gelegentlich auf ihre richtigen Abmessungen geprüft
werden. Zur Prüfung und zum Ausrichten oder Einstellen müssen die Lehren in einer
Einspannvorrichtung festgehalten werden, damit die ahgenutzten Flächen abgeschliffen
oder andere Bearbeitungen ausgeführt werden können.
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Es ist wesentlich, daß die Lehre dabei starr festgelegt ist und von
der Einspannvorrichtung nicht verbogen oder verformt wird, da andernfalls die Einstellung
oder Bearbeitung der Lehre fehlerhaft wird.
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Die Erfindung ist auf eine Einspannvorrichtung gerichtet, die eine
feste Einspannung von Lehren oder ähnlichen Vorrichtungen ohne Veränderung ihrer
Abmessungen oder Ausrichtung ermöglicht.
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Dabei ist die Einspannvorrichtung zvor.z,ugsweise so ausgebildet,
daß sie jegliche von ihr hervorgerufene Verziehung oder Verbiegung anzeigt und es
ermöglichst, solche Verziehungen oder Verbiegungen durch entsprechende Einstellung
zu beseitigen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dnß die Einspannvorrichtung
einen Halter für das Ende
des einen Lehrenschenkels und einen mit
diesem Halter starr verbundenen, gabelartigen Einspannkopf aufweist, zwischen dessen
Arme das Ende des anderen Lehrenschenkels ragt, wobei an den Armen zwei Klemmglieder
vorgesehen sind, die an einander gegenüberliegenden Stellen in den zwischen den
Armen befindlichen Spalt ragen und gegen die Seitenflächen des Lehrenschenkels gedrückt
werden können, sowie ein drittes Glied, dsas ebenfalls in den Schlitz ragt, sich.
nachgiebig gegen die eine Seite des Lehrenschenkeis anlegt und mit einer Anzeigevorrichtung
verbunden ist, so daß es die Lage des Lchrenschenkels innerhalb der gabelartigen
Vorrichtung erkennen läßt.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung der Einspannvorrichtung
nach der Erfin--dung, und zwar Fig. I eine schaubildliche Ansicht einer Rachenlehre,
für die die Einspannvorrichtung bestimmt ist, Fig. 2 eine Ansicht der Einspannvorrichtung
mit der Lehre und Fig. 3 einen waagerechten Schnitt durch die Grundplgatte der Einspannvorrichtung
in größerem Maßstab.
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Die Rachenlehre 10 besteht aus einem Lehrenbtigel II mit einer festen
Meßbacke I2 an dem einen und einer verstellbaren Meßbacke I3 am anderen Ende des
Bügels. Die Verstellung der Meßbacke I3 wird an einer- Meßuhr 14 angezeigt, die
abnehmbar an dem Bügel ii befestigt ist. Diese Meßuhr wird von dem Bügel abgenommen,
bevor die Lehre in die Einspannvorrichtung eingesetzt wird. Ein verschiebbarer Stab
I5, der normalerweise durch eine Klemmschraube I6 in seiner Lage gehalten wird,
verhindert ein zu weites überschieben der Lehre über den zu messenden Gegenstand.
Er kann ebenfalls vor dem Einsetzen der Lehre in die Einspannvorrichtung'herausgenommen
werden.
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Die in Fig. 2 veranschaulichte Einspannvorrich- -tung besteht aus
einer Grundplatte I7, einer darauf befestigten Säule I8 und einem gabelförmigen
Einspannkopf 19, der auf der Säule in der Höhe verstellbar ist. Er kann mittels
einer Klemmschraube 20 in der gewünschten Höhe festgestellt werden Die Grundplatte
I7 enthält eine genau gebohrte, lotrechte Bohrung 2 I, in die ein nach unten ragender
Zapfen der unteren festen Meßbacke 12 gesteckt werden kann, sowie eine diese Bohrung
durchsetzende waagerechte Bohrung 23a' in die eine Spannvorrichtung zum vertikalen
Festlegen des Zapfens der Meßbacke I2 eingeschraubt ist. Sie besteht aus einer beweglichen
Hülse 24, die mit einer Gewindebohrüng versehen ist und auf einer Schraubenspindel
25 sitzt, die in einer Hülse 26 gelagert ist. Die Schraubenspindel 25, deren Ende
25a die bewegliche Hülse 24 durchragt, ist mit einem Drehknopf 27 versehen. Die
einander zugekehrten Enden der beiden Hülsen 24 und 26 sind abgeschrägt. In gleicher
Weise ist auch der Zapfen der Meßbacke 12 mit Schrägflächen 12a versehen.
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Durch Drehen des Knopfes 27 können die beiden Hülsen einander genähert
werden, so daß sie sich nach Art eines Schraubstocks von beiden Seiten gegen die
Schrägflächen. anlegen, dadurch den Zapfen der Meßbacke 12 gegen die gegenüberliegende
Wand der lotrechten Bohrung 21 anpressen und so die Meßbacke I2 in der Bohrung festlegen.
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Es ist aber natürlich auch möglich, das Festlegen der Lehre durch
anders ausgebildete Vorrichtungen zu bewirken.
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Ist die Meßbacke 12 durch die Spannvorrichtung 22 festgelegt, so
befindet sich das obere Ende des Bügels II in dem Schlitz rga zwischen den beiden
Gabelarmen 28 und 29 des Einspannkopfes 19. Der Schlitz ist so breit, daß beiderseits
des Bügels noch etwas Raum verbleibt. Zwei Klemmglieder, die als Schrauben 30 und
3I ausgebildet sein können, ragen von beiden Seiten in den Schlitz 19a Sie können
so weit angezogen werden, daß sich ihre Enden gegen die Seitenflächen des Bügels
II anlegen. An der Seite des Einspannkopfes ist eine Meßuhr 32 angeordnet. Ihr Meßstift
32a durchragt eine waagerechte Bohrung des Armes 28 und legt sich nachgiebig gegen
die eine Seitenfläche des Bügels II an. In dieser Stellung mißt die Meßuhr 32 die
Abweichung des Lehrenbügels II von der Lotrechten. Die Meßuhr wird an dem Arm 28
mittels einer Klemmschraube 33 gehalten.
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Die zu prüfende Rachenlehre wird in aufrechter Stellung mit dem nach
unten vorste,henden Zapfen der festen Meßbacke I2 in die lotrechte Bohrung 21 der
Grundplatte I7 eingesteckt und mittels des Drehknopfes 27 darin festgespannt. Stimmt
die Höhenlage des Einspannkopfes 19 mit dem oberen Ende des Bügels der Lehre nicht
überein, so wird der Einspannkopf 19 nach Lösen der Schraube 20 entsprechend auf
der Säule 18 verstellt, bis sich dieses Ende in dem Schlitz 19a des Einspannkopfes
befindet. Die Klemmschrauben 30 und 31 müssen vorher so weit zurückgeschraubt sein,
daß sie den Bügel nicht berühren. Nun wird die Meßuhr 32 in dem Arm 28 nach Lösen
der Schraube 33 so verschoben, daß der Meß.stift den Bügel seitlich berührt und
der Zeiger der Meßuhr auf Null steht.
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In dieser Stellung wird die Meßuhr durch die Klemmschraube 33 festgelegt.
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Nun werden diebeiden Klemmschrauben 30 und 31 von beiden Seiten vorsichtig
und gleichmäßig gegen den Bügel angeschraubt, so daß sich die Anzeige der Meßuhr
nicht verändert. Durch vorsichtiges Verschrauben können -gegebenenfalls auftretende
Ausschläge der Meßuhr wieder rückgängig gemacht werden, bevor der Bügel endgültig
festgeklemmt ist. Nach endgültiger Feststell-ung hält die Einspannvorrichtung die
Rachenlehre sehr fest, ohne daß die Lehre beim Einspannen irgendwelche Verformungen
erlitten hat.