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Tumorverhinderndes Antibioticum Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine neue tumorverhindernde Substanz, das Carzinophilin, und insbesondere
auf ein Verfahren zur Herstellung dieser Substanz aus einem neuen Stamm, der zu
den Actinomyceten gehört und "streptomyces sahachiroiu genannt wurde.
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Streptomyces sahachiroi wurde von den Erfindern aus einer Bodenprobe
isoliert, die in der Umgebung von Tokio (Japan) genommen wurde. Es wurde als neue
Species erkannt wegen seiner morphologischen Eigenschaften und seinem Verhalten
bei verschiedenen Kulturbedingungen.
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i. Morphologische Eigenschaften von streptomyces sahachiroi Es hat
zahlreiche geschlossene Spiralen zusammen mit verschiedenen offenen Spiralen. Die
Conidien sind oval (1, 3 bis o,8 y)) mal 0,5,u oder zylindrisch (o,7 mal o,8 ,u).
2. Ergebnisse verschiedener Züchtungsverfahren |
Tafel I |
. Medium Wachstum Luftmycel löslicher Farbstoff |
Nähr-Agar in die Breite gehend, glänzend, keines hellbraun,
gelb |
weißgrau |
Waksman-Agar dick, erhaben, in der Mitte ge- gepudert über
die ganze Ober- gelblichbraun |
faltet, grauweiß bis braun flache; leicht rötlichgrau, am |
Rande weiß , |
Czapek-Agar in die Breite gehend, gefaltet, . gepudert, samtartig,
weiß bis gelblichbraun |
dunkelorange (abgestuft) blaßgräulichbraun |
Krainsky-Agar dünn, in die Breite gehend, über die ganze Oberfläche
ge- keiner |
blaßgelblichbraun (abgestuft) pudert, blaßbraun |
Tyrosin-Agar dünn, durchdrungen, weiß- pudrig über die ganze
Ober- keiner |
liches Grau finit bräunlichem flache, blaßbraun |
Ton |
Stärke-Agar dünn, gelblichweiß dünn, pudrig, blasses Rot- keiner |
braun |
Glykose-Nährlösung massig, gefaltetes Wachstum massenhaft,
samtartige Ober- schwachbraun |
an der Oberfläche flache, weiß |
Kartoffelstücke reichlich, erhaben, faltig, blaß- dünn, weiß
keiner, |
gelblichbraun bis schwachbraun |
Mohrrüben reichlich, stark gefaltet, weiß- reichlich, dick,
baumwollar- keiner |
lichgrau bis gräulichgelbbraun tig, über die ganze Oberfläche |
weiß |
Gelatine langsam verflüssigt, schwacher keines keiner |
weißer Wuchs |
Milch Ring; weiß bis Maßgelb, Ober- keines , - blaßrot |
flächenwachstum, leicht gelb- |
orange, Koagulierung, keine |
Peptonisierung, positive Ände- |
rung der Reaktion, stark alka- |
lisch |
Serum in der Mitte schwach erhaben, keines. keiner |
blaßweißlichbraun, geringe |
Peptonisierung |
Ei zuerst gut, schwach gefaltet, sehr dünn; zuerst rötlichweiß,
gelblichbraun um |
gelblichbraun später wieder verloren den Rand |
Ca-Malat dünn, in die Tiefe wachsend, dünn, weiß gepudert Maßorangegelb |
am Rande undurchsichtig |
blaßgelb, umschlagend in |
orangegelb |
Blut erhaben, abgegrenzt, dunkel- keines dunkelbraun |
braun bis schwarz |
Nitrit . . . . . . . . . . . . . . positiv |
Stärke-Hydrolyse ... positiv, aber langsam |
Schwefelwasserstoff . . negativ |
verwertbare |
Kohlenstoffquellen .. Xylose, Arabinose, Lactose, |
Trehalose,,. Mannit, Sucrose, |
Salicin, Glucose, Maltose, |
Mannose, Glycerin, Dextrin, |
Fructose, Stärke, Galactose, |
Sorbit |
Nicht verwertbare |
Kohlenstoffquellen .. Rhamnose, Raffinose, Inosit, |
Äsculin, Dulcit, Inulin, |
Natriumacetat, Natriumcitrat, |
bernsteinsaures Natrium. |
Streptomyces sahachiroi unterscheidet sich vom streptomyces albus in verschiedenen
Punkten. Ein Untersuchungsmerkmal ist, daß streptomyces sahachiroi ein braunes Pigment
bildet und daß dieses später nicht verlorengeht. Das Luftmycel von streptomyces
albus auf Stärke-Agar und auf Glykose-Agar ist weiß bzw. grau bis braun, während
das Luftmycel von streptomyces sahachiroi auf Stärke-Agar gelblich und auf Glykose-Agar
rötlichgrau ist. Stärke wird durch streptomyces sahachiroi hydrolysiert, während
streptomyces albus dieses nicht tut. Weiterhin koaguliert streptomyces albus Milch,
während streptomyces sahachiroi dieses nicht tut.
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Durch die Farbe des Luftmycels auf Stärke-Agar und synthetischem Agar
und durch das Wachstum auf einfachem Agar und auf Milch unterscheidet sich streptomyces
sahachiroi von streptomyces exfoliatus. Das Wachstum auf synthetischem Agar, Stärke-Agar
und Glykose-Agar unterscheidet streptomyces sahachiroi von streptomyces rutgersensis.
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Bemerkenswerte charakteristische Eigenschaften dieses neuen Stammes
sind zahlreiche Spiralen und die blaßbiaune Farbe des Luftmycels, welches auf den
synthetischen Nährböden reichlich wächst.
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3. Wirkung des Carzinophilins gegen Bakterien und Tumor Dieser auf
Waksman-Medium gezüchtete Stamm war wirksam gegen grampositive und gramnegative
Bakterien zu der Zeit, als er isoliert wurde.
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Die vorliegende neue, gegen Tumor wirksame Substanz, das Carzinophilin,
wird aus einer mit dem Stammstreptomyces sahachiroi bewachsenen Nährlösung isoliert.
Carzinophilin ist saurer Natur, beständig bei neutraler und schwach alkalischer
Reaktion, aber nicht beständig bei saurer Reaktion. Es wird leicht bei einem pH-Wert
unter 5 zersetzt. Es ist leicht löslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln-
mit Ausnahme von Petroläther. Gegen Tumorzellen zeigt es bemerkenswerte hemmende
Wirkung und zerstört sie schnell. Bei Joshida-Sarcom und Ehrlich-Carzinom in tierischen
oder menschlichen Körpern befähigt es diese, den Tod beträchtlich hinauszuschieben
oder sogar den tödlichen Ausgang zu vermeiden. Es hat starke antibiotische Eigenschaften
gegen grampositive Bakterien, ist jedoch nur schwach gegen gramnegative Bakterien
sowie gegen Pilze, Hefen, Hyphomyceten, Protozoen usw. wirksam.
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Unter den grampositiven Bakterien wird Sarcina lutea besonders ausgesprochen
beeinflußt. Weiterhin zeigt die Kulturflüssigkeit von streptomyces sahachiroi einen
bemerkenswerten hemmenden Einfluß gegen das Wachstum von joshida-Sarcom-Zellen.
Schließlich wurde eine Parallele gefunden zwischen der Wachstumsverhinderung von
Tumor und Sarcina lutea. Die Einheit der hemmenden Wirkung von Carzinophilin wird
daher nachstehend angegeben in der. antibakteriellen Wirkung gegen Sarcina lutea
(eine Einheit der hemmenden Wirkung entspricht der Menge dieser Substanz, welche
das Wachstum der Standard Sarcina lutea in z ccm Bouillon, pH 7, hindert).
Tabelle II |
Antibakterielle Wirkungsbreite von Carzinophilin |
Grampositiv Mindestmenge, die das |
Test-Milcroorganismus oder Wachstum vollständig |
Gramnegativ in r ccm Kultur |
verhindert (in mcg) |
Staphylococcus aureus (log P) ................... -[- 5,0 |
Staphylococcus aureus (Terashima) ............... 5,0 |
Staphylococcus albus . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 5,0 |
Bacillus subtilis (PCI 219) ....................... 2,5 |
Bacillus anthracis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 5,0 |
Sarcina lutea................................... -f- 0,5 |
Bacillus mycoides . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 10,0 |
Corynebacterium diphtheriae . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . -)- 2,5 |
Diplococcus pneumoniae I, 1I, 111 . . . . . . . . .
. . . . . . . -f- 2,5 |
Streptococcus haemolyticus Cook . . . . . . . . . . . . . .
. . . -I,- 5,0 |
Streptococcus haemolyticus Ny-5 . . ..... ....... ... -[- 2,5 |
Streptococcus haemolyticus S-8................... -f- 2,5 |
Brucella abortus................................ - 2,5 |
Grampositiv Mindestmenge, die das |
Wachstum vollständig |
Test-Mikroorganismus oder |
G1 amnegativ @ I ccm Kultur |
verhindert (in mcg) |
Brucella melitensis.............................. - 2,5 |
Mycobacterium phrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 5,o |
Mycobacterium smegmatis .'...................... 2,5 |
Mycobacterium avium ........................... + 2,5 |
Klebsiella pneumoniae . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . - 10,0 |
Excherichia coli ................................ - 50,0 |
Excherichia coli streptomycinresistent . . . . . . . . . .
. . . - über ioo,o |
Excherichia coli streptothricinresistent ...... _
...... - über ioo,o |
Salmonella typhi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . - über ioo,o |
Salmoneha paratyphi A . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . - über ioo,o |
Salmonella gaertneri...............................
- über ioo,o |
Shigella dysenteriae.................:........... - ioo,o |
Proteus vulgaris 0X ig ......................... - 50,0 |
Vibrio cholerae ................................. -
25,0 |
Nocardia asteroides .............................
10,0 |
Trichomonas vaginalis . . . . . . . . . . _ . . . . . . . .
. . . . . . . . über ioo,o |
Aspergillus niger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . über ioo,o |
Penicillium chrysogenum Q 176 . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . über ioo,o |
Mucor mucedo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . über ioo,o |
Saccharomyces cerevisiae . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . über ioo,o |
Candida albicans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . über ioo,o |
Trichophyton interdigitale . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . über ioo,o |
Microsporium canis.............................. über
ioo,o |
Für die Herstellur von Carzinophilin aus den Kulturflüssigkeiten von streptomyces
sahachiroi sind folgende Substanzen als Nährstoffquellen brauchbar. Als Stickstoffquellen
werden verwendet Pepton, Trypton, Fleischextrakt, die Einweichflüssigkeit von Mais,
Sojamehl, Hefe, Harnstoff, Ammoniumsulfat, Natriumnitrat usw. Als Kohlenstoffquellen
können angewendet werden Glucose, Stärke,. Glycerin, Sojabohnenöl, Maltose, Dextrin
usw. Als anorganisches Salz sind brauchbar Kochsalz, Kaliumchlorid, Kalziumcarbonat,
Kaliumphosphat, Ferrosulfat, Magnesiumsulfat, Zinksulfat u.w.
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* In einer Kulturflüssigkeit, die die genannten Quellen enthält, wird
streptomyces sahachiroi eingeimpft und durch Oberflächenkultur oder bevorzugt durch
aufwachsende Kultur gezüchtet. Die Kultur wird im allgemeinen innerhalb von 2 bis
q Tagen bei 2,4 bis 30° C beendet.
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Die Kultur wird beendet, wenn die Aktivität des Carzinophilins ihr
Maximum erreicht hat; sie wird dann schnell auf o bis 5° C gekühlt. Das gewachsene
Mycel wird von der Kulturflüssigkeit abfiltriert. Das Carzinophilin wird aus dem
Filtrat durch Extraktion gewonnen, wobei man mit Wasser nicht mischbare, polare
organische Lösungsmittel anwendet. Man kann aber auch das Carzinophilin durch Adsorption
und anschließende Eluierung gewinnen. Bei der Extraktion wird das Filtrat bei schwach
saurer Reaktion mit Lösungsmitteln gemischt, z. B. Chloroform, Benzol, Toluol, Xylol,
Butylacetat, Amylacetat, Äthylacetat, Butanol oder Äther, und wiederholt mit Wasser
vom p$ 7 bis io extrahiert. Die so erhaltene wäßrige Lösung des Carzinophilins wird
bei neutraler bis alkalischer Reaktion unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht
oder unter Ausfrieren; das so erhaltene rohe Carzinophilin bildet ein leicht gelblichbraunes
Pulver. Gegebenenfalls kann man auch die wäßrige Lösung ausfällen durch Zufügen
eines Salzes, wie z. B. Ammoniuinsulfat. Der Niederschlag wird mittels organischer
Lösungsmittel, wie Aceton oder Butanol, gereinigt. Als weiterer Verfahrensschritt
wird die wäßrige Lösung durch eine Aluminiumoxydsäule bei schwach saurer Reaktion
geschickt. Die Säule wird danach mit alkalischem, wäßrigem Aceton eluiert. Das Eluat
wird im Vakuum getrocknet. Man erhält dann das Carzinophilin als weißes Pulver.
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Bei dem Adsorptionsverfahren wird das Filtrat aus der bewachsenen
Kulturflüssigkeit auf ein p$ von ungefähr 6,5 eingestellt und danach mit Kieselgur
oder saurer Tonerde gemischt und filtriert. Die Adsorptionsmasse wird gesammelt,
mit einem wasserlöslichen Lösungsmittel, wie Äthanol oder Methanol; gemischt und
damit bei schwach alkalischer Reaktion p$ 7 bis io, eluiert. Das. Eluat wird im
Vakuum bei nahezu neutraler Reaktion konzentriert. Das Konzentrat wird dann schwach
sauer gemacht und mit in Wasser unlöslichen Lösungsmitteln durchgeschüttelt, z.
B. Chloroform, Butylacetat, Amylacetat, Äthylacetat_und Btitanol, wobei das Carzinophihn
in die Lösungsmittel übergeht.
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Alkalisch eingestelltes Wasser wird dann zu der Lösungsmittelschicht
gegeben, wodurch das Carzinophilin in dasWasserwandert. Die wäßrige, so erhaltene
Lösung wird unter Gefrieren bei ungefähr neutraler Reaktion getrocknet und liefert
dann ein hellgelbes Pulver.
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Das so erhaltene Carzinophilin ist eine gegen Säure unstabile Substanz,
harzartig in saurem Bereich; es
ist jedoch ziemlich stabil im alkalischen
Bereich und gibt Natrium-, Kalium-, Kalzium-, Bariumsalze usw. 4. Merkmale des Carzinophilins
Die Wirksamkeit des Carzinophilins wird durch pH-Änderung beeinflußt; sie ist am
beständigsten bei p$ 7 und relativ beständig bei pg 8 bis g und p$ 6.
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Das Absorptionsspektrum von Carzinophilin wird in der Abb. i gezeigt.
E igo bei max. 29o my, 476 bei max. 217 mu |
(in Wasser) |
E 119 = 86 bei max. 285 bis 29o my (nach 30 Minuten |
in o, i n-H Cl) |
E 1p = 278 bei max. 285 bis 29o mu (nach 30 Minu- |
ten in o,1 n-NaOH) |
Wenn man Carzinophilin in 1/1o n-HCl auflöst, dann ist die Lösung schwach getrübt,
sie ist jedoch im alkalischen Bereich durchsichtig. Die Spitze der Absorptionsbande
bei 285 bis 29o my ist im alkalischen Bereich höher als im sauren Bereich.
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Farbreaktion Die Xantoprotein-Reaktion ist positiv. Andere Farbreaktionen
z. B. nach Molish, Sakaguchi, Fehling, Benedict, Schiff und Tollens sind ebenso
wie die Ninhydrin-Reaktion und die FeC13 Reaktion negativ.
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Hämolyse Die hämolytische Wirkung von Carzinophilin wurde gegen Pferde-,
Kaninchen- und Menschenblut getestet. Kein Anzeichen für Hämolyse wurde gefunden
bei einer Konzentration bis zu 250 mcg/cem.
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Giftigkeit Die größte verträgliche Dosis von Carzinophilin bei der
Maus ist 2 bis 3 mg/kg. bei intravenöser Injektion; bei intraperitonealer oder subcutaner
Anwendung wird die gleiche Dosis oder ein geringes mehr vertragen.
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Die Antitumorwirksamkeit gegen Joshida-Sarcom Die Zellen des Joshida-Sarcoms,
in die Bauchhöhle eingebracht, vermehren sich schnell und führen den Tod des Tieres
in 6 bis io Tagen herbei. Injiziert man jedoch einmal intraperitoneal Carzinophilin
(33 bis 156 Einheiten/kg) in physiologischer Kochsalzlösung den geimpften Ratten,
so sinkt die Anzahl der Sarcomzellen innerhalb 24 Stunden auf die Hälfte, vermehrte
sich aber wieder in wenigen Tagen auf die ursprüngliche Zahl vor der Behandlung.
Mit einer einzigen Injektion von 48o Einheiten/kg von Carzinophilin nach der obenerwähnten
Methode i Stunde bis 2 Tagen nach der Impfung fiel die Zahl der Sarcomzellen beinahe
auf o, und die Zellen erschienen während der nächsten 6 Tage nicht wieder. Wenn
man die Behandlung am dritten bis vierten Tage nach der Impfung vornahm, dann war
der Effekt nicht so ausgeprägt wie der einer Behandlung innerhalb von 2 Tagen. Die
Behandlung nach 6 Tagen hatte fast keine Wirkung auf die Tumorzellen. Wenn eine
Dosis von 96o Einheiten/kg am zweiten Tage nach der Impfung injiziert wurde, dann
lebten die Ratten über 48 Tage. In gleicher Weise wurde die Wirkung des Carzinophilins
auf die Lebensverlängerung auch festgestellt bei einer einzigen Injektion direkt
in die Bauchhöhle. Es kann daraus geschlossen werden, daß eine relativ große Dosis
(eine einzige Injektion von iooo Einheiten/kg), die so schnell wie möglich nach
der Impfung gegeben wird, einen bemerkenswerten Effekt zeigt.
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Die Antitumorwirksamkeit gegen Ehrlich-Karzinom Die Mäuse (DD reiner
Stamm, 5 Wochen nach der Geburt) wurden mit den Zellen von Ehrlich-Karzinom intraperitoneal
geimpft, wobei man x ccm einer Suspension der Zellen in physiologischer Kochsalzlösung
pro Tier anwandte (8 bis io Millionen Zellen). Am folgenden Tage wurde eine einzige
Injektion von jeder Konzentration gegeben. Die Ergebnisse wurden geprüft bezüglich
des Körpergewichts und der Zeit des Überlebens. Wenn man 500 Einheiten/kg
anwandte, dann stieg das Körpergewicht der behandelten Mäuse langsam an, und die
Überlebenszeit war zweimal so lange wie bei den unbehandelten Mäusen. Mit einer
Dosis von 720 Einheiten/kg zeigt sich keine Zunahme im Körpergewicht; Tumorzellen
konnten im Bauchwasser nicht gefunden werden, aber innerhalb von 5o Tagen nach dem
Impfen starben alle Tiere an Geschwulsten des Ehrlich-Karzinoms, die sich später
an der Impfstelle entwickelten. Weiterhin wurde das Wachstum der Karzinom-Zellen,
die auf die Chorioallantmembrane von bebrüteten Eiern aufgebracht waren, durch eine
Dosis von 72o Einheiten/kg verhindert; zum Schluß konnte kein Zeichen eines Tumors
gefunden werden.
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Die Antitumorwirksamkeit gegen Asciteshepatom Die Zellen von Bauchwasserhepatom
des Stammes 7974, welche in der Leber von Ratten mittels Buttergelb entwickelt
waren, wurden in Ratten eingepflanzt und am folgenden ,Tage in der vorbeschriebenen
Weise behandelt. In diesem Falle war eine größere Dosis von Carzinophilin nötig,
um denselben Effekt wie bei Joshida-Sarcom oder Ehrlich-Karzinom zu zeigen. Wenn
eine einzelne Injektion von iooo Einheiten/kg gegeben wurde, wurüen die Tumorzellen
in der Bauchflüssigkeit nicht gefunden; die Zeit des Überlebens war zweimal so lang
wie die der Kontrollen.
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Es wurden 23 klinische Fälle von inoperablem Magen- und Darmkrebs
geprüft. Durch intravenöse Injektion von ungefähr Zoo Einheiten/kg Carzinophilin
nahmen Bauchwasser und die Krebszellen ab. Die äußeren Symptome wurden ebenso wie
das klare Bewußtsein augenfällig verbessert. In einem Falle von Hautkrebs wurde
der Tumor vollständig geheilt und die Krebszellen verschwanden, indem man 18mal
Carzinophilin mit einer täglichen Dosis von nur io ooo Einheiten lokal anwandte.
Weiterhin wurden beträchtliche Verbesserungen beobachtet in allen Fällen durch Carzinophilin-Injektion,
d. h. Abnahme im Auftreten von acidophilen Eiweißkörpern usw.
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Die Toleranz für den normalen menschlichen Körper übersteigt nach
unserer Schätzung 15 000 Einheiten/kg.
Die folgenden Beispiele sollen
die vorliegende Erfindung erläutern Beispiel i .
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i 1 einer Kulturflüssigkeit vom p117,2, bestehend aus 3 % Glucose,
0,5 % Pepton, 0,5 % Fleischextrakt, (),3'/o Hefe, 0,5 0/ö Kochsalz, 0,3 % Kalziumcarbonat,
Rest Wasser, wird in zehn Schüttelflaschen von 5oo-ccm Inhalt in je gleichen Mengen
eingefüllt. Die Flaschen werden unter Wasserdampfdruck von o,7 atü 45 bis 5o Minuten
sterilisiert und dann gekühlt. Der Stamm streptomyces sahachiroi wird in die Kulturflüssigkeit
eingebracht und bei 26 bis 28° C während eines Zeitraumes von 40 Stunden unter Schütteln
kultiviert; man erhält dann eine Kultur mit einer Wirksamkeit von izoo Eiüheiten/ccm.
Das Mycel wird in einer Zentrifuge entfernt. Man erhält dann 8oo ccm Flüssigkeit
= 96o ooo Einheiten. Das p$ des Filtrats wird durch Zufügen von Salzsäure auf 6
gebracht. Das Filtrat wird dann mit Benzol extrahiert, und zwar zum ersten Male
mit 21 und danach mit x 1. Die Benzollösungen werden vereinigt und dann zweimal
mit je 500 ccm Wasser vom pH 9 extrahiert. Es wurden 950 ccm einer
konzentrierten wäßrigen Lösung von Carzinophilin erhalten. (Wirksamkeit 57oo Einheiten/ccm).
Das sind 540 obo Einheiten bei einer Ausbeute von 56 0/0. Durch . Sättigung mit
Ammoniumsulfat erhält man einen weißen Niederschlag aus der wäßrigen Lösung. Dieser
Niederschlag wird in Aceton gelöst, um Unreinigkeiten zu entfernen. Die so erhaltene
Lösung wird unter vermindertem Druck getrocknet und ergibt das Natriumsalz von leicht
gelblichweißer Farbe. Man erhält 6o mg Natriumsalz (500o Einheiten/nig) = 300 ooo
Einheiten. Ausbeute 310/,.
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Beispiel 2 -Die nahezu farblose, durchsichtige wäßrige Lösung von
Carzinophilin, die nach Beispiel i erhalten wurde, wird mit Salzsäure auf p$ 5 eingestellt
und mit Chloroform extrahiert. Die so gewonnene Chloroformlösung wird durch eine
Säule geführt, die aktives Aluminiumoxyd als Adsozbent enthält. Danach wird die
Säule mit Aceton gewaschen und darauf mit alkalischem Aceton (9o 0/" p$ 9) eluiert.
Die Acetonlösung wird bei nahezu pH 7 zur Trockne gebracht und gibt ein weißes kristallines
Pulver des Natriumsalzes von Carzinophilin (i mg = io ooo Einheiten).
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Die vorstehenden Beispiele geben Versuche wieder, die in kleinen Gefäßen
durchgeführt wurden. Vergleichbare Ergebnisse wurden auch erhalten bei der Verwendung
von aus Edelstahl, wobei unter Belüftung gearbeitet wurde.