DE946255C - Tumorverhinderndes Antibioticum - Google Patents

Tumorverhinderndes Antibioticum

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DE946255C
DE946255C DEH23534A DEH0023534A DE946255C DE 946255 C DE946255 C DE 946255C DE H23534 A DEH23534 A DE H23534A DE H0023534 A DEH0023534 A DE H0023534A DE 946255 C DE946255 C DE 946255C
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DE
Germany
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carzinophilin
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white
streptomyces
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DEH23534A
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Toju Hata
Yoshimoto Sano
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P1/00Preparation of compounds or compositions, not provided for in groups C12P3/00 - C12P39/00, by using microorganisms or enzymes
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/20Bacteria; Culture media therefor
    • C12N1/205Bacterial isolates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12RINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES C12C - C12Q, RELATING TO MICROORGANISMS
    • C12R2001/00Microorganisms ; Processes using microorganisms
    • C12R2001/01Bacteria or Actinomycetales ; using bacteria or Actinomycetales
    • C12R2001/465Streptomyces

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Description

  • Tumorverhinderndes Antibioticum Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue tumorverhindernde Substanz, das Carzinophilin, und insbesondere auf ein Verfahren zur Herstellung dieser Substanz aus einem neuen Stamm, der zu den Actinomyceten gehört und "streptomyces sahachiroiu genannt wurde.
  • Streptomyces sahachiroi wurde von den Erfindern aus einer Bodenprobe isoliert, die in der Umgebung von Tokio (Japan) genommen wurde. Es wurde als neue Species erkannt wegen seiner morphologischen Eigenschaften und seinem Verhalten bei verschiedenen Kulturbedingungen.
  • i. Morphologische Eigenschaften von streptomyces sahachiroi Es hat zahlreiche geschlossene Spiralen zusammen mit verschiedenen offenen Spiralen. Die Conidien sind oval (1, 3 bis o,8 y)) mal 0,5,u oder zylindrisch (o,7 mal o,8 ,u).
    2. Ergebnisse verschiedener Züchtungsverfahren
    Tafel I
    . Medium Wachstum Luftmycel löslicher Farbstoff
    Nähr-Agar in die Breite gehend, glänzend, keines hellbraun, gelb
    weißgrau
    Waksman-Agar dick, erhaben, in der Mitte ge- gepudert über die ganze Ober- gelblichbraun
    faltet, grauweiß bis braun flache; leicht rötlichgrau, am
    Rande weiß ,
    Czapek-Agar in die Breite gehend, gefaltet, . gepudert, samtartig, weiß bis gelblichbraun
    dunkelorange (abgestuft) blaßgräulichbraun
    Krainsky-Agar dünn, in die Breite gehend, über die ganze Oberfläche ge- keiner
    blaßgelblichbraun (abgestuft) pudert, blaßbraun
    Tyrosin-Agar dünn, durchdrungen, weiß- pudrig über die ganze Ober- keiner
    liches Grau finit bräunlichem flache, blaßbraun
    Ton
    Stärke-Agar dünn, gelblichweiß dünn, pudrig, blasses Rot- keiner
    braun
    Glykose-Nährlösung massig, gefaltetes Wachstum massenhaft, samtartige Ober- schwachbraun
    an der Oberfläche flache, weiß
    Kartoffelstücke reichlich, erhaben, faltig, blaß- dünn, weiß keiner,
    gelblichbraun bis schwachbraun
    Mohrrüben reichlich, stark gefaltet, weiß- reichlich, dick, baumwollar- keiner
    lichgrau bis gräulichgelbbraun tig, über die ganze Oberfläche
    weiß
    Gelatine langsam verflüssigt, schwacher keines keiner
    weißer Wuchs
    Milch Ring; weiß bis Maßgelb, Ober- keines , - blaßrot
    flächenwachstum, leicht gelb-
    orange, Koagulierung, keine
    Peptonisierung, positive Ände-
    rung der Reaktion, stark alka-
    lisch
    Serum in der Mitte schwach erhaben, keines. keiner
    blaßweißlichbraun, geringe
    Peptonisierung
    Ei zuerst gut, schwach gefaltet, sehr dünn; zuerst rötlichweiß, gelblichbraun um
    gelblichbraun später wieder verloren den Rand
    Ca-Malat dünn, in die Tiefe wachsend, dünn, weiß gepudert Maßorangegelb
    am Rande undurchsichtig
    blaßgelb, umschlagend in
    orangegelb
    Blut erhaben, abgegrenzt, dunkel- keines dunkelbraun
    braun bis schwarz
    Nitrit . . . . . . . . . . . . . . positiv
    Stärke-Hydrolyse ... positiv, aber langsam
    Schwefelwasserstoff . . negativ
    verwertbare
    Kohlenstoffquellen .. Xylose, Arabinose, Lactose,
    Trehalose,,. Mannit, Sucrose,
    Salicin, Glucose, Maltose,
    Mannose, Glycerin, Dextrin,
    Fructose, Stärke, Galactose,
    Sorbit
    Nicht verwertbare
    Kohlenstoffquellen .. Rhamnose, Raffinose, Inosit,
    Äsculin, Dulcit, Inulin,
    Natriumacetat, Natriumcitrat,
    bernsteinsaures Natrium.
    Streptomyces sahachiroi unterscheidet sich vom streptomyces albus in verschiedenen Punkten. Ein Untersuchungsmerkmal ist, daß streptomyces sahachiroi ein braunes Pigment bildet und daß dieses später nicht verlorengeht. Das Luftmycel von streptomyces albus auf Stärke-Agar und auf Glykose-Agar ist weiß bzw. grau bis braun, während das Luftmycel von streptomyces sahachiroi auf Stärke-Agar gelblich und auf Glykose-Agar rötlichgrau ist. Stärke wird durch streptomyces sahachiroi hydrolysiert, während streptomyces albus dieses nicht tut. Weiterhin koaguliert streptomyces albus Milch, während streptomyces sahachiroi dieses nicht tut.
  • Durch die Farbe des Luftmycels auf Stärke-Agar und synthetischem Agar und durch das Wachstum auf einfachem Agar und auf Milch unterscheidet sich streptomyces sahachiroi von streptomyces exfoliatus. Das Wachstum auf synthetischem Agar, Stärke-Agar und Glykose-Agar unterscheidet streptomyces sahachiroi von streptomyces rutgersensis.
  • Bemerkenswerte charakteristische Eigenschaften dieses neuen Stammes sind zahlreiche Spiralen und die blaßbiaune Farbe des Luftmycels, welches auf den synthetischen Nährböden reichlich wächst.
  • 3. Wirkung des Carzinophilins gegen Bakterien und Tumor Dieser auf Waksman-Medium gezüchtete Stamm war wirksam gegen grampositive und gramnegative Bakterien zu der Zeit, als er isoliert wurde.
  • Die vorliegende neue, gegen Tumor wirksame Substanz, das Carzinophilin, wird aus einer mit dem Stammstreptomyces sahachiroi bewachsenen Nährlösung isoliert. Carzinophilin ist saurer Natur, beständig bei neutraler und schwach alkalischer Reaktion, aber nicht beständig bei saurer Reaktion. Es wird leicht bei einem pH-Wert unter 5 zersetzt. Es ist leicht löslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln- mit Ausnahme von Petroläther. Gegen Tumorzellen zeigt es bemerkenswerte hemmende Wirkung und zerstört sie schnell. Bei Joshida-Sarcom und Ehrlich-Carzinom in tierischen oder menschlichen Körpern befähigt es diese, den Tod beträchtlich hinauszuschieben oder sogar den tödlichen Ausgang zu vermeiden. Es hat starke antibiotische Eigenschaften gegen grampositive Bakterien, ist jedoch nur schwach gegen gramnegative Bakterien sowie gegen Pilze, Hefen, Hyphomyceten, Protozoen usw. wirksam.
  • Unter den grampositiven Bakterien wird Sarcina lutea besonders ausgesprochen beeinflußt. Weiterhin zeigt die Kulturflüssigkeit von streptomyces sahachiroi einen bemerkenswerten hemmenden Einfluß gegen das Wachstum von joshida-Sarcom-Zellen. Schließlich wurde eine Parallele gefunden zwischen der Wachstumsverhinderung von Tumor und Sarcina lutea. Die Einheit der hemmenden Wirkung von Carzinophilin wird daher nachstehend angegeben in der. antibakteriellen Wirkung gegen Sarcina lutea (eine Einheit der hemmenden Wirkung entspricht der Menge dieser Substanz, welche das Wachstum der Standard Sarcina lutea in z ccm Bouillon, pH 7, hindert).
    Tabelle II
    Antibakterielle Wirkungsbreite von Carzinophilin
    Grampositiv Mindestmenge, die das
    Test-Milcroorganismus oder Wachstum vollständig
    Gramnegativ in r ccm Kultur
    verhindert (in mcg)
    Staphylococcus aureus (log P) ................... -[- 5,0
    Staphylococcus aureus (Terashima) ............... 5,0
    Staphylococcus albus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,0
    Bacillus subtilis (PCI 219) ....................... 2,5
    Bacillus anthracis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,0
    Sarcina lutea................................... -f- 0,5
    Bacillus mycoides . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,0
    Corynebacterium diphtheriae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -)- 2,5
    Diplococcus pneumoniae I, 1I, 111 . . . . . . . . . . . . . . . . -f- 2,5
    Streptococcus haemolyticus Cook . . . . . . . . . . . . . . . . . -I,- 5,0
    Streptococcus haemolyticus Ny-5 . . ..... ....... ... -[- 2,5
    Streptococcus haemolyticus S-8................... -f- 2,5
    Brucella abortus................................ - 2,5
    Grampositiv Mindestmenge, die das
    Wachstum vollständig
    Test-Mikroorganismus oder
    G1 amnegativ @ I ccm Kultur
    verhindert (in mcg)
    Brucella melitensis.............................. - 2,5
    Mycobacterium phrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,o
    Mycobacterium smegmatis .'...................... 2,5
    Mycobacterium avium ........................... + 2,5
    Klebsiella pneumoniae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - 10,0
    Excherichia coli ................................ - 50,0
    Excherichia coli streptomycinresistent . . . . . . . . . . . . . - über ioo,o
    Excherichia coli streptothricinresistent ...... _ ...... - über ioo,o
    Salmonella typhi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - über ioo,o
    Salmoneha paratyphi A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - über ioo,o
    Salmonella gaertneri............................... - über ioo,o
    Shigella dysenteriae.................:........... - ioo,o
    Proteus vulgaris 0X ig ......................... - 50,0
    Vibrio cholerae ................................. - 25,0
    Nocardia asteroides ............................. 10,0
    Trichomonas vaginalis . . . . . . . . . . _ . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Aspergillus niger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Penicillium chrysogenum Q 176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Mucor mucedo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Saccharomyces cerevisiae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Candida albicans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Trichophyton interdigitale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über ioo,o
    Microsporium canis.............................. über ioo,o
    Für die Herstellur von Carzinophilin aus den Kulturflüssigkeiten von streptomyces sahachiroi sind folgende Substanzen als Nährstoffquellen brauchbar. Als Stickstoffquellen werden verwendet Pepton, Trypton, Fleischextrakt, die Einweichflüssigkeit von Mais, Sojamehl, Hefe, Harnstoff, Ammoniumsulfat, Natriumnitrat usw. Als Kohlenstoffquellen können angewendet werden Glucose, Stärke,. Glycerin, Sojabohnenöl, Maltose, Dextrin usw. Als anorganisches Salz sind brauchbar Kochsalz, Kaliumchlorid, Kalziumcarbonat, Kaliumphosphat, Ferrosulfat, Magnesiumsulfat, Zinksulfat u.w.
  • * In einer Kulturflüssigkeit, die die genannten Quellen enthält, wird streptomyces sahachiroi eingeimpft und durch Oberflächenkultur oder bevorzugt durch aufwachsende Kultur gezüchtet. Die Kultur wird im allgemeinen innerhalb von 2 bis q Tagen bei 2,4 bis 30° C beendet.
  • Die Kultur wird beendet, wenn die Aktivität des Carzinophilins ihr Maximum erreicht hat; sie wird dann schnell auf o bis 5° C gekühlt. Das gewachsene Mycel wird von der Kulturflüssigkeit abfiltriert. Das Carzinophilin wird aus dem Filtrat durch Extraktion gewonnen, wobei man mit Wasser nicht mischbare, polare organische Lösungsmittel anwendet. Man kann aber auch das Carzinophilin durch Adsorption und anschließende Eluierung gewinnen. Bei der Extraktion wird das Filtrat bei schwach saurer Reaktion mit Lösungsmitteln gemischt, z. B. Chloroform, Benzol, Toluol, Xylol, Butylacetat, Amylacetat, Äthylacetat, Butanol oder Äther, und wiederholt mit Wasser vom p$ 7 bis io extrahiert. Die so erhaltene wäßrige Lösung des Carzinophilins wird bei neutraler bis alkalischer Reaktion unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht oder unter Ausfrieren; das so erhaltene rohe Carzinophilin bildet ein leicht gelblichbraunes Pulver. Gegebenenfalls kann man auch die wäßrige Lösung ausfällen durch Zufügen eines Salzes, wie z. B. Ammoniuinsulfat. Der Niederschlag wird mittels organischer Lösungsmittel, wie Aceton oder Butanol, gereinigt. Als weiterer Verfahrensschritt wird die wäßrige Lösung durch eine Aluminiumoxydsäule bei schwach saurer Reaktion geschickt. Die Säule wird danach mit alkalischem, wäßrigem Aceton eluiert. Das Eluat wird im Vakuum getrocknet. Man erhält dann das Carzinophilin als weißes Pulver.
  • Bei dem Adsorptionsverfahren wird das Filtrat aus der bewachsenen Kulturflüssigkeit auf ein p$ von ungefähr 6,5 eingestellt und danach mit Kieselgur oder saurer Tonerde gemischt und filtriert. Die Adsorptionsmasse wird gesammelt, mit einem wasserlöslichen Lösungsmittel, wie Äthanol oder Methanol; gemischt und damit bei schwach alkalischer Reaktion p$ 7 bis io, eluiert. Das. Eluat wird im Vakuum bei nahezu neutraler Reaktion konzentriert. Das Konzentrat wird dann schwach sauer gemacht und mit in Wasser unlöslichen Lösungsmitteln durchgeschüttelt, z. B. Chloroform, Butylacetat, Amylacetat, Äthylacetat_und Btitanol, wobei das Carzinophihn in die Lösungsmittel übergeht.
  • Alkalisch eingestelltes Wasser wird dann zu der Lösungsmittelschicht gegeben, wodurch das Carzinophilin in dasWasserwandert. Die wäßrige, so erhaltene Lösung wird unter Gefrieren bei ungefähr neutraler Reaktion getrocknet und liefert dann ein hellgelbes Pulver.
  • Das so erhaltene Carzinophilin ist eine gegen Säure unstabile Substanz, harzartig in saurem Bereich; es ist jedoch ziemlich stabil im alkalischen Bereich und gibt Natrium-, Kalium-, Kalzium-, Bariumsalze usw. 4. Merkmale des Carzinophilins Die Wirksamkeit des Carzinophilins wird durch pH-Änderung beeinflußt; sie ist am beständigsten bei p$ 7 und relativ beständig bei pg 8 bis g und p$ 6.
  • Das Absorptionsspektrum von Carzinophilin wird in der Abb. i gezeigt.
    E igo bei max. 29o my, 476 bei max. 217 mu
    (in Wasser)
    E 119 = 86 bei max. 285 bis 29o my (nach 30 Minuten
    in o, i n-H Cl)
    E 1p = 278 bei max. 285 bis 29o mu (nach 30 Minu-
    ten in o,1 n-NaOH)
    Wenn man Carzinophilin in 1/1o n-HCl auflöst, dann ist die Lösung schwach getrübt, sie ist jedoch im alkalischen Bereich durchsichtig. Die Spitze der Absorptionsbande bei 285 bis 29o my ist im alkalischen Bereich höher als im sauren Bereich.
  • Farbreaktion Die Xantoprotein-Reaktion ist positiv. Andere Farbreaktionen z. B. nach Molish, Sakaguchi, Fehling, Benedict, Schiff und Tollens sind ebenso wie die Ninhydrin-Reaktion und die FeC13 Reaktion negativ.
  • Hämolyse Die hämolytische Wirkung von Carzinophilin wurde gegen Pferde-, Kaninchen- und Menschenblut getestet. Kein Anzeichen für Hämolyse wurde gefunden bei einer Konzentration bis zu 250 mcg/cem.
  • Giftigkeit Die größte verträgliche Dosis von Carzinophilin bei der Maus ist 2 bis 3 mg/kg. bei intravenöser Injektion; bei intraperitonealer oder subcutaner Anwendung wird die gleiche Dosis oder ein geringes mehr vertragen.
  • Die Antitumorwirksamkeit gegen Joshida-Sarcom Die Zellen des Joshida-Sarcoms, in die Bauchhöhle eingebracht, vermehren sich schnell und führen den Tod des Tieres in 6 bis io Tagen herbei. Injiziert man jedoch einmal intraperitoneal Carzinophilin (33 bis 156 Einheiten/kg) in physiologischer Kochsalzlösung den geimpften Ratten, so sinkt die Anzahl der Sarcomzellen innerhalb 24 Stunden auf die Hälfte, vermehrte sich aber wieder in wenigen Tagen auf die ursprüngliche Zahl vor der Behandlung. Mit einer einzigen Injektion von 48o Einheiten/kg von Carzinophilin nach der obenerwähnten Methode i Stunde bis 2 Tagen nach der Impfung fiel die Zahl der Sarcomzellen beinahe auf o, und die Zellen erschienen während der nächsten 6 Tage nicht wieder. Wenn man die Behandlung am dritten bis vierten Tage nach der Impfung vornahm, dann war der Effekt nicht so ausgeprägt wie der einer Behandlung innerhalb von 2 Tagen. Die Behandlung nach 6 Tagen hatte fast keine Wirkung auf die Tumorzellen. Wenn eine Dosis von 96o Einheiten/kg am zweiten Tage nach der Impfung injiziert wurde, dann lebten die Ratten über 48 Tage. In gleicher Weise wurde die Wirkung des Carzinophilins auf die Lebensverlängerung auch festgestellt bei einer einzigen Injektion direkt in die Bauchhöhle. Es kann daraus geschlossen werden, daß eine relativ große Dosis (eine einzige Injektion von iooo Einheiten/kg), die so schnell wie möglich nach der Impfung gegeben wird, einen bemerkenswerten Effekt zeigt.
  • Die Antitumorwirksamkeit gegen Ehrlich-Karzinom Die Mäuse (DD reiner Stamm, 5 Wochen nach der Geburt) wurden mit den Zellen von Ehrlich-Karzinom intraperitoneal geimpft, wobei man x ccm einer Suspension der Zellen in physiologischer Kochsalzlösung pro Tier anwandte (8 bis io Millionen Zellen). Am folgenden Tage wurde eine einzige Injektion von jeder Konzentration gegeben. Die Ergebnisse wurden geprüft bezüglich des Körpergewichts und der Zeit des Überlebens. Wenn man 500 Einheiten/kg anwandte, dann stieg das Körpergewicht der behandelten Mäuse langsam an, und die Überlebenszeit war zweimal so lange wie bei den unbehandelten Mäusen. Mit einer Dosis von 720 Einheiten/kg zeigt sich keine Zunahme im Körpergewicht; Tumorzellen konnten im Bauchwasser nicht gefunden werden, aber innerhalb von 5o Tagen nach dem Impfen starben alle Tiere an Geschwulsten des Ehrlich-Karzinoms, die sich später an der Impfstelle entwickelten. Weiterhin wurde das Wachstum der Karzinom-Zellen, die auf die Chorioallantmembrane von bebrüteten Eiern aufgebracht waren, durch eine Dosis von 72o Einheiten/kg verhindert; zum Schluß konnte kein Zeichen eines Tumors gefunden werden.
  • Die Antitumorwirksamkeit gegen Asciteshepatom Die Zellen von Bauchwasserhepatom des Stammes 7974, welche in der Leber von Ratten mittels Buttergelb entwickelt waren, wurden in Ratten eingepflanzt und am folgenden ,Tage in der vorbeschriebenen Weise behandelt. In diesem Falle war eine größere Dosis von Carzinophilin nötig, um denselben Effekt wie bei Joshida-Sarcom oder Ehrlich-Karzinom zu zeigen. Wenn eine einzelne Injektion von iooo Einheiten/kg gegeben wurde, wurüen die Tumorzellen in der Bauchflüssigkeit nicht gefunden; die Zeit des Überlebens war zweimal so lang wie die der Kontrollen.
  • Es wurden 23 klinische Fälle von inoperablem Magen- und Darmkrebs geprüft. Durch intravenöse Injektion von ungefähr Zoo Einheiten/kg Carzinophilin nahmen Bauchwasser und die Krebszellen ab. Die äußeren Symptome wurden ebenso wie das klare Bewußtsein augenfällig verbessert. In einem Falle von Hautkrebs wurde der Tumor vollständig geheilt und die Krebszellen verschwanden, indem man 18mal Carzinophilin mit einer täglichen Dosis von nur io ooo Einheiten lokal anwandte. Weiterhin wurden beträchtliche Verbesserungen beobachtet in allen Fällen durch Carzinophilin-Injektion, d. h. Abnahme im Auftreten von acidophilen Eiweißkörpern usw.
  • Die Toleranz für den normalen menschlichen Körper übersteigt nach unserer Schätzung 15 000 Einheiten/kg. Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern Beispiel i .
  • i 1 einer Kulturflüssigkeit vom p117,2, bestehend aus 3 % Glucose, 0,5 % Pepton, 0,5 % Fleischextrakt, (),3'/o Hefe, 0,5 0/ö Kochsalz, 0,3 % Kalziumcarbonat, Rest Wasser, wird in zehn Schüttelflaschen von 5oo-ccm Inhalt in je gleichen Mengen eingefüllt. Die Flaschen werden unter Wasserdampfdruck von o,7 atü 45 bis 5o Minuten sterilisiert und dann gekühlt. Der Stamm streptomyces sahachiroi wird in die Kulturflüssigkeit eingebracht und bei 26 bis 28° C während eines Zeitraumes von 40 Stunden unter Schütteln kultiviert; man erhält dann eine Kultur mit einer Wirksamkeit von izoo Eiüheiten/ccm. Das Mycel wird in einer Zentrifuge entfernt. Man erhält dann 8oo ccm Flüssigkeit = 96o ooo Einheiten. Das p$ des Filtrats wird durch Zufügen von Salzsäure auf 6 gebracht. Das Filtrat wird dann mit Benzol extrahiert, und zwar zum ersten Male mit 21 und danach mit x 1. Die Benzollösungen werden vereinigt und dann zweimal mit je 500 ccm Wasser vom pH 9 extrahiert. Es wurden 950 ccm einer konzentrierten wäßrigen Lösung von Carzinophilin erhalten. (Wirksamkeit 57oo Einheiten/ccm). Das sind 540 obo Einheiten bei einer Ausbeute von 56 0/0. Durch . Sättigung mit Ammoniumsulfat erhält man einen weißen Niederschlag aus der wäßrigen Lösung. Dieser Niederschlag wird in Aceton gelöst, um Unreinigkeiten zu entfernen. Die so erhaltene Lösung wird unter vermindertem Druck getrocknet und ergibt das Natriumsalz von leicht gelblichweißer Farbe. Man erhält 6o mg Natriumsalz (500o Einheiten/nig) = 300 ooo Einheiten. Ausbeute 310/,.
  • Beispiel 2 -Die nahezu farblose, durchsichtige wäßrige Lösung von Carzinophilin, die nach Beispiel i erhalten wurde, wird mit Salzsäure auf p$ 5 eingestellt und mit Chloroform extrahiert. Die so gewonnene Chloroformlösung wird durch eine Säule geführt, die aktives Aluminiumoxyd als Adsozbent enthält. Danach wird die Säule mit Aceton gewaschen und darauf mit alkalischem Aceton (9o 0/" p$ 9) eluiert. Die Acetonlösung wird bei nahezu pH 7 zur Trockne gebracht und gibt ein weißes kristallines Pulver des Natriumsalzes von Carzinophilin (i mg = io ooo Einheiten).
  • Die vorstehenden Beispiele geben Versuche wieder, die in kleinen Gefäßen durchgeführt wurden. Vergleichbare Ergebnisse wurden auch erhalten bei der Verwendung von aus Edelstahl, wobei unter Belüftung gearbeitet wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung des Streptomyces sahachiroi zur Herstellung des Antibiotikums Carzinophilin auf biologischem Wege.
DEH23534A 1954-04-03 1955-04-03 Tumorverhinderndes Antibioticum Expired DE946255C (de)

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JP946255X 1954-04-03

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