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Mit flüssigem Brennstoff betriebener Heizbrenner für Absorptionskühlschränke
Nach dem Absorptionsprinzip arbeitende Kühlschränke werden in der Regel elektrisch
oder durch Gas beheizt. Um von den dabei nötigen Anschlüssen für Gas oder Elektrizität
freizukommen und den Absorptionskühlschränken insbesondere auch solche Anwendungsgebiete
zu erschließen, die weder über Gas noch über Elektrizität verfügen, hat man schon
wiederholt versucht, derartige Kühlschränke mit flüssigem Brennstoff zu beheizen.
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Man ging hierbei von der üblichen Form der Petroleumlampe aus, wie
sie bisher für Beleuchtungs- und Heizzwecke verwendet wurde, also von einer Lampe
mit Textildocht und Glaszylinder. Bei solchen Lampen ist die Einschnürung des Zylinders
verhältnismäßig gering. Will man aber, wie es für den Dauerbetrieb einer Absorptionskältemaschine
notwendig ist, mit .einer möglichst kleinen Heizflamme eine möglichst starke Heizwirkung
erzielen, so muß man die Einschnürung des Glaszylinders wesentlich enger machen.
Derart stark eingezogene Zylinder ergeben aber bereits bei ihrer Herstellung einen
sehr hohen Ausschuß und gehen auch infolge der ihnen innewohnenden starken Materialspannungen
häufig schon bei der ersten Inbetriebnahme zu Bruch. Die weiterhin vorgeschlagenen
Schutzmittel, nämlich unverbrennbare Einsätze in glatten Glaszylindern, haben ebenfalls
nicht vermocht, den mit Textildochten versehenen Brennern stärkere Anwendung für
den Betrieb von Absorptionskühlschränken zu verschaffen, zumal außer den erwähnten
Schwierigkeiten noch der Nachteil hinzukommt, daß ihre Heizleistung nicht
konstant
bleibt, sondern sich infolge des Docht= abbrandes dauernd ändert. .
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Wohl hat man schon seit langer Zeit vorgeschlagen, Brenner für flüssige
Brennstoffe aus saugfähigem, keramischem Material herzustellen, um die den Textildochtbrennern
anhaftenden Nachteile zu vermeiden. Die bekanntgewordenen Dochte dieser Art besitzen
jedoch vielerlei Mängel, die sie für einen einwandfreien Dauerbetrieb bei kleiner
Flamme mit großem Heizvermögen ungeeignet machen. Auch sie haben sich daher nicht
nennenswert für die Beheizung von Absorptionskühl= schränken durchsetzen. können.
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Die Erfindung hat es sich zum Ziele gesetzt, die den bekannten keramischen
Dochten anhaftenden Nachteile zu beseitigen und sie dadurch für- den Dauerbetrieb
beim Beheizen von Absorptionskühlschränken geeignet zu machen. Die hierbei durchgeführten
langwierigen Vorarbeiten ließen erkennen, daß eine Reihe von teilweise für sich
bekannten baulichen Einzelheiten derartiger keramischer Dochte gemeinsam vorhanden
sein muh, damit die bisher diesen Dochten anhaftenden Mängel nicht mehr auftreten.
Das Wesen der Erfindung besteht demnach darin, daß der keramische Docht folgendebaulicheEinzelheitengemeinsam
enthält: a) den keramischen Docht innen und außen abdichtend umfassende, mantelartige
Abachlußglieder; b) die Vergasung des angesaugten Brennstoffes beeinflussende Veränderungen
der Verbrennungsoberfläche des keramischen Dochtes (z. B. Längsrillungen, Auszackungen,
Ausnehmungen) ; c) einstellbare Mittel (z. B. verschiebbare Schornsteinhülse) zum
Angleichen der Verbrennungsluftzufuhr an die jeweilige Brennstofförderung und Vergasungsgröße.
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Erst bei dem gleichzeitigen Vorhandensein dieser drei Merkmale ergibt
sich eine -wirklich brauchbare Flamme über dem keramischen Docht, die eine genügend
starke, auf beliebige Verhältnisse einregelbare Heizquelle von praktisch gleichbleibender
Stärke darstellt. Der Verwendung -derartiger Dochte in mit flüssigem Brennstoff
zu beheizenden Kühlschränken steht nunmehr nichts mehr im Wege, so daß den Absorptionskühlschränken
zusätzlich ein weites Anwendungsgebiet insbesondere in weniger kultivierten Gegenden
erschlossen wird, in denen Elektrizitäts- und Gasanschlußmöglichkeiten fehlen. '
Bemerkenswerte Einzelheiten der Erfindung, die in der besonderen Ausbildung des
keramischen Dochtes und des Brenners- liegen, ergeben sich aus der nachfolgenden-
Beschreibung der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht
sind. Es zeigt Fig. i einen Schnitt durch den Bremser mit Vorratsgefäß nach der
Linie I-I der Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i, Fig.
3 einen Schnitt -wie Fig. i durch eine abgeänderte Ausführungsform des Brenners,
Fig.4 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.5 durch den oberen Teil einer Form
des keramischen Dochtes, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 4,
Fig. 6 eine Abwickelung eines Teiles des Mantels einer zweiten Dochtform, Fig. 7
eine Aufsicht auf.diesen Docht, Fig. 8 eine Abwickelung eines Teiles des Mantels
einer dritten Dochtform, Fig. 9 eine Aufsicht auf diesen Docht, Fig. io einen Schnitt
nach der Linie XII-XII der Fig. i i durch eine vierte Dochtform, Fig. i i einen
Querschnitt nach der Linie XIII-XIII der Fig. io.
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In einen Vorratsbehälter i für den Brennstoff, der beispielsweise
einen Monatsbedarf aufnehmen kann, ist ein keramischer Dacht 2 eingesetzt, der den
Behälter oben überagt. Dieser Docht hat die Form eines Zylinders, besteht aus saugfähiger
keramischer Masse und hat unten eine Einkerbung 3, die den Brennstoff in das Zylinderinnere
eintreten läßt. In den oberen Teil des Dochtes 2 ist eine Innenhülse 4 eingeklemmt.
Diese kann durch eine angelötete Stange 5 mit dem Boden des Behälters i verbunden.
sein; dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn der Docht in der Höhe verstellbar
ausgebildet ist, um bei Verschiebung des-Dochtes eine-gleichbleibende Höhe der Hülse
q: zu gewährleisten.
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Den Docht umgibt eine Außenhülse 6, die mit dem Behälter i verbunden
ist. Um die Außenhülse herum ist mit einem gewissen Abstand eine gegen Luftzug schützende
Hülse 7 angeordnet, auf der mit Reibung verschiebbar ein verstellbarer Kamin 8 sitzt.
Sowohl der Docht 2 als auch die Hülsen 4, 6 und 7 -weisen eine Bohrung 9 auf, die
zur Zuführung der Verbrennungsluft dient. Statt der einen Bohrung 9 können deren
auch mehrere am Umfang vorgesehen sein. Die äußere Bohrung der Hülse 7 kann größer
gemacht werden als die Bohrungen des Dochtes und der Hülsen 4 und 6; die Größe der
Bohrungen ist so zu bemessen, daß der Flamme sowohl außen als auch innen die jeweils
erforderliche Luftmenge zugeführt wird.
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Statt der beschriebenen Ausführung kann gemäß Fig. 3 die- Innenhülse
4 in an sich bekannter Weise bis zum Boden des Behälters i reichen. In diesem Falle
ist eine Bohrung 9 nur in der Hülse 7 erforderlich, während die innere Luft durch
den Boden des Behälters i hindurch zugeführt wird, der dann mit Füßen io öd. dgl.
versehen wird,-um den freien Luftzutritt von unten her zu gestatten.
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Der Docht 2 überragt die Hülsen 4 und -6 um ein größeres oder geringeres
Stück entsprechend der gewünschten Heizleistung. Da der Docht im allgemeinen eine
feste Einstellung haben kann, genügt in den meisten Fällen eine einmalige Einstellung
desselben, z. B. durch Abfeilen des unteren Dochtrandes, durch Unterlegen von Blechstückchen
oder auf sonstige Weise. Statt 'dessen kann der Docht aber auch durch eine (in der
Zeichnung nicht dargestellte) an sich bekannte Vorrichtung in der Höhe einstellbar
sein, oder es können die Hülsen 4 und 6 verstellbar ausgebildet werden, während
der Docht in diesem Falle feststeht. -
Um eine Vergrößerung der
Brennoberfläche und gleichzeitig besondere Flammen- und Heizwirkungen zu erzielen,
kann der obere Dochtrand entsprechend gestaltet sein. In den Fig. 4 bis i i sind
einige Ausführungsbeispiele hierfür dargestellt.
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So können gemäß Fig. 4 und 5 an der Innenseite des Dochtzylinders
Längsnuten 12 angebracht werden, die entweder nur einen Teil der Dochthöhe oder
aber sich über die ganze Länge des Dochtes erstrecken.
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Gemäß Fig. 6 und 7 ist der obere Rand des Dochtes 2 mit zi.nnenartigen
Vorsprüngen 13 versehen, zwischen denen sich Vertiefungen 14 befinden, die Bohrungen
15 aufweisen. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß lediglich die hochstehenden
Zacken des Dochtes brennen, während die Brennflüssigkeit in den Bohrungen vergast
und durch den dadurch entstehenden Druck eine lange Flamme zustande kommt. Bestreicht
man die Grundfläche der Zwischenräume 14 mit einer undurchlässigen keramischen Masse,
d. h., schließt man die Bohrungen oben durch eine Platte 16 ab, so wird erreicht,
daß einzelne Flämmchen ähnlich wie bei einem Gaskocher entstehen, ohne daß wie bei
diesem eine besondere obere Abde.ckungsplatte erforderlich ist.
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Durch diese einfache Gestaltung kann der Docht bei entsprechender
Bemessung statt zur - Innenheizung einer Röhre auch zur Außenheizung eines Behälters
verwendet werden.
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Weitere Ausbildungen des Dochtes sind in den Fig. 8 bis i i dargestellt.
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Gemäß Fig. 8 und g ist der Docht mit einer oberen Einkerbung versehen,
die spitze Zacken 17 entstehen läßt, während der Docht nach Fig. io und ii innere
und äußere Längsnuten 18 und ig aufweist, die sich ebenfalls über einen Teil oder
die ganze Länge des Dochtes erstrecken können.
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Man kann also auf die beschriebene Weise sowohl die Länge der Flamme
als auch ihre Form bestimmen und so - ohne oder mit Verdampfung der Brennflüssigkeit
- allen Erfordernissen Rechnung tragen, die sich aus der Art des zu beheizenden
Absorptionskühlschrankes und der gewünschten Kühlleistung ergeben.
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Bemerkenswert ist noch, daß sich der keramische Docht gemäß der Erfindung
für alle, insbesondere petroleumartigen flüssigen Brennstoffe eignet, selbst wenn
diese nicht ganz rein sind, da etwaige Verunreinigungen der durch Kapillarwirkung
emporsteigenden Flüssigkeit niemals bis zur wirksamen Brennfläche des keramischen
Dochtes gelangen.