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Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl- und N-Aralkyl-1-(m-oxyphenyl)-2-amino-butanQlen-1
'Es wurde gefunden, daB Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen. Insbesondere bewirken die beanspruchten
Verbindungen eine starke Erhöhung des Herzminutenvolumens und des Atemvolumens.
In Formel (I) ist der Substituent am Stickstoff RX ein Alkyl- oder Aralkylrest,
wobei X eine Phenylgruppe oder Wasserstoff, vorzugsweise aber eine Phenylgruppe
bedeutet und R Alkyl ist. Der Rest R kann unverzweigt sein, also der Formel - (C
I-1,)" - entsprechen, wobei ;a = i bis 5, vorzugsweise aber a bis 5 ist. Der Rest
R kann auch verzweigt, d. h. durch Alkylgruppen, vorzugsweise eine Methylgruppe,
substituiert sein, also z. B. der Formel
entsprechen, in der y = o bis 3, vorzugsweise i bis 3 ist. Auch Reste mit mehrfacher
Verzweigung sind möglich, wobei aber immer die Gesamtzahl der C-Atome des Restes
R = i bis 5, vorzugsweise 2 bis 5, beträgt. Wenn X entsprechend der eingangs
gegebenen
Definition ein Benzolkern ist, so kann derselbe durchAlkylgruppen,vorzugsweise Methylgrupp.en,
substituiert sein.
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Die Herstellung der neuen Verbindungen kann auf verschiedenen Wegen
erfolgen.
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Eine einfache und quantitativ verlaufende Darstellungsmethode für
die gesuchten Verbindungen besteht darin, da.B man von Verbindungen der Formel (II)
ausgeht:
in der RX die eingangs erwähnte Bedeutung hat und R1 einen Alkyl- oder Phenylmethylrest
bedeutet, und diese Äther in die Verbindungen mit freier 0 H-Gruppe überführt. Die
Verseifung der Alkyläther kann dabei durch Erhitzen mit Natronlauge in Diäthylenglykol
erfolgen (vgl. Ungnade u. Zilch, Journ. of Org. Chem. 15 [195o], S. ioo8 bis ioi2).
Im Falle des Vorliegens eines Phenyhnethyläthers, z. B. eines Benzyläthers oder
Benzhydryläthers, kann man den-Phenylmethylrest durch katalytische Hydrierung bei
Gegenwart von Pd- oder Ni-Katalysatoren abspalten.
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Eine weitere Darstellungsmethode für die Verbindungen der Formel (I)
besteht darin, daß man von Verbindungen der Formel (III) ausgeht:
und diese am aromatisch gebundenen N H, diazotiert und verkocht (vgl. Hass,
Berryu. Bender, Journ. Am. Chem. Soc. 71, 229o [19q.9] für die analoge Reaktion
.am i-(p-Aminophenyl)-2-aminobutan). Das Ausgangsmaterial für dieses Verfahren kann
z. B. dadurch gewonnen werden, daß man m-Nitrobutyrophenon (Kenefordu. Simpson,
Journ.Chem.Soc.,London [19q.8], 2318), bromiert mit einem -Amin der allgemeinen
Formel H, N - R X, in der R und X die eingangs genannte Bedeutung haben, umsetzt
und dann die Nitro-Gruppe und gleichzeitig die Carbonyl-Gruppe katalytisch reduziert.
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Ein weiterer einfacher Weg zur Darstellung der gesuchten Verbindungen
besteht darin, daß man das i-(m-Oxyphenyl)-2-amino-i-butanol mit Aldehyden oder
Ketonen kondensiert und gleichzeitig oder anschließend der katalytischen Hydrierung
in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, vorzugsweise Pd-BaS 04 oder PT02,,unterwirft.
Die verwendeten Aldehyde entsprechen der allgemeinen Formel X R, - C H 0, in denen
X die eingangs erwähnte Bedeutung hat und R2 ein gerader oder verzweigter, gesättigter
oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit o bis q., vorzugsweise i bis q. Kohlenstoffatomen
ist. Man kann aber auch Ketone der allgemeinen Formel R3 - C 0 - R4 X verwenden,
in denen X die eingangs erwähnte Bedeutung hat, R3 Methyl und R4 ein 2wertiger Alkyl-
oder Alkylenrest ist und in der die Summe der in R3 und R4 enthaltenen Kohlenstoffatöme
2 bis q. ist. Als Aldehyde kommen z. B. Butyraldehyd, Zimtaldehyd, Hydrozimtaldehyd,
als Ketone Methyläthylketon, Phenylaceton, Benzylaceton, Benzalaceton in Frage.
Man kann auch .vom i-(m-Oxyphenyl)-2-amino-i-butänon ausgehen, welches aus m-Oxybutyrophenon
durch Bromierung in a-Stellung und Ersatz des Broms durch die NH,7 Gruppe gewonnen
werden kann, und dieses Aminoketon durch katalytische Reduktion in den Aminoalkohol
überführen. Wird diese Hydrierung in Gegenwart der oben beschriebenen Aldehyde oder
Ketone durchgeführt, so gelangt man in' einer Stufe zu den gesuchten Verbindungen
der Formel (I). .
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Weiterhin kann man in Verbindungen der Formel (IV)
in der. RX die eingangs erwähnte Bedeutung hat, mit Edelmetalikatalysatoren die
Carbonylgruppe zur Alkoholgruppe hydrieren. Das Ausgangsmaterial für diesen Weg
erhält man durch Umsetzung des m-Oxya-brom-butyrophenons mit einem Amin der Formel
H2NRX, in der R und X die eingangs erwähnte Bedeutung haben. Beispiel i_ i-(m-Oxyphenyl)-2-(B-phenl-äthylamino)-butanol-(i)
7,5 g Hydrochlorid des i-(m-Benzyloxyphenyl)-2-(ß-phenyl-äthylamino)-butanol-(I)
vom F.= 157° werden in Ioo ccm Methanol gelöst und mit 2 g eines 2°/oigen
Pd-BaS04 Katalysators unter Wasserstoff bis zur Konstanz geschüttelt. Die Aufnahme
beträgt die für i Mol Wasserstoff berechnete Menge. Das Hydrochlorid der in der
Überschrift angegebenen Verbindung wird nach Filtrieren und Einengen der Hydrierlösung
durch Fällung mit Äther kristallisiert gewonnen und läßt sich aus Alkohol umkristallisieren.
F. = 222°.
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Das Ausgangsmaterial zu diesem Beispiel wird durch Benzylierung des
m-Oxybutyrophenons (Hickinboi:ton und Morgan, Journ. of the Chem. Soc. iig, 188o,
192i), Bromierung des m-Benzyloxybutyrophenons vom F. =.35° mit der berechneten
Menge Brom in Methylenchlorid (das bei Zimmertemperatur flüssige Bromid läßt sich
bei - 2o° aus Methanol kristallisiert gewinnen), Umsetzung des Bromids mit 2 Moi
ß-Phenyl-äthylamin zum i-(m-Benzyl-oxyphenyl)-2-(ß-phenyl-äthyla,mino)-butanon (F.
des Chlorhydrats = 163 bis 166°) und schließlich Hydrierung der Ketogruppe bei Gegenwart
von Pt02 zur sekundären Alkoholgruppe gewonnen.
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Beispiel 2 i-(m-Oxyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenylpropylamino)-butanol-(i)
3,5 g Monohydrochlorid des i-(m-Aminophenyl)-2-(a-methyl-y-phenyl-propylamino)-butanols-(i)
vom F. = 215 bis 216°_ werden in 2o ccm 2 n-Salzsäure gelöst und mit der berechneten
Menge Kaliumnitrit bei o bis 3° diazotiert. Man läßt noch 15 Minuten bei o° stehen
und verkocht dann in einem Wasserbad von 5o°. Das Hydrochlorid der in der Überschrift
angegebenen Verbindung scheidet sich nach 5 Minuten aus der wäßrigen Lösung ölig
ab und läßt sich durch
Lösen in Alkohol und Fällen mit Äther leicht
kristallisiert gewinnen. F. = 244 bis 247°.
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Das Ausgangsmaterial wird durch Bromierung des m-Nitrobutyrophenons
vom F. = 63° (Keneford und Simpson, Journ. of the Chem. Soc. [i948], 23z8), Umsetzung
des Bromproduktes mit 2 Mol i-Phenyl-3-amino-butan zum i-(m-Nitrophenyl)-2-(a-methyly-phenyl-propylamino)-butanon,
dessen Hydrocihlorid vom F. = 2a7° sich in alkoholischer Lösung mit Pt 02 zum gewünschten
Butanol hydrieren läßt, gewonnen. Nach Umfällung aus Alkohol-Äther und Umkristallisieren
aus Alkohol erhält man das Hydrochlorid vom F. = 215 bis 2x6°. Beispiel 3 i-(m-®xyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenylpropylamino)-butanol-(i)
Aus dem Hydrochlorid des i-(m-Oxyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenyl-propylamino)-butanons
vom F. = x57° wird in der üblichen Weise die freie Base hergestellt. 2,5 g der öligen
Base wird in 50 ccm Methanol gelöst und mit o,2 g Pt02 unter Wasserstoff
bis zur Konstanz geschüttelt. Die Wasserstoffaufnahme entspricht der für i Mol berechneten
Menge. Die Hydrierlösung wird filtriert, im Vakuum eingeengt, mit ätherischer Salzsäure
neutralisiert und durch Fällung mit Äther ein kristallisiertes Hydrochlorid vom
F. = 173 bis x75° gewonnen.
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Auf die gleiche Weise wird aus dem Hydrochlorid des stereomeren z-(m-Oxyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenyl-propylamino)-butanons
(F. = 75°) (Lösungsmittelverb.) das stereomere Hydrochlorid der in der Überschrift
genannten Verbindung vom F. = 244 bis 247° gewonnen.
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Das Ausgangsmaterial für dieses Beispiel wird analog, wie bei Beispiel
i angegeben, durch Umsetzung des m-Benzyloxy-a-brom-butyrophenons mit 2 Mol i-Phenyl-3-amino-butan
zum i-(m-Benzyloxyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenyl-propylamino)-butanon-(r) (F. der
beiden stereomeren Chlorhydrate 204 und i62°) und dessen hydrogenolytische Entbenzy
lierung bei Gegenwart von Pd-BaS 04 Katalysator, gewonnen.
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Beispiel 4 i-(m-Oxyphenyl)-2-(ß-phenyl-äthylamino)-butanol-(i) 4,3
g Hydrochlorid des i-(m-Oxyphenyl)-2-aminobutanols-(i) vom F. = 233 bis 235° werden
in 50 ccm Methanol gelöst, nacheinander 2,4 g Phenylacetaldehyd und 1,4 g
Diäthylamin hinzugefügt und sofort anschließend mit o,2 g Pt02 unter H2 geschüttelt.
Die Wasserstoffaufnahme kommt nach der für o,9 Mol berechneten Menge zum Stillstand.
Nach Filtrieren und Einengen der Hydrierlösung im Vakuum hinterbleibt ein Harz,
welches zur Entfernung des Diäthyl= amins mehrmals mit kaltem Wasser durchgewaschen
wird. Das Hydrochlorid der in der Überschrift angegebenen Verbindung wird aus Alkoholäther
unter Zusatz von etwas ätherischer Salzsäure kristallisiert gewonnen. F. = 22o bis
222°.
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Das Ausgangsmaterial zu diesem Beispiel läßt sich durch Umsetzung
des m-Benzyloxy-a-brom-butyrophenons mit Benzhydrylamin und anschließende hydrogenolytische
Spaltung oder durch Umsetzung des Bromids mit Natrium-Azid und anschließende hydrierende
Spaltung der Phenylmethyl-äthergruppe und der Azidogruppe gewinnen.