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Verfahren zur Darstellung von ß-Glyoxalidinarylmethylolen Es wurde
gefunden, daß man durch Einwirkung von Alkylendiaminen auf Iminoäther der Mandelsäure,
welche im Kern mindestens eine freie oder verätherte Hydroxylgruppe tragen, zu basischen
Verbindungen gelangen kann, in welchen ein Glyox.alidinring mit einem aromatischen
Kern vermittels der Methylolgruppe verknüpft ist.
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Die Umsetzung kann in der Weise ausgeführt werden, daß man Iminoäther
der Mandelsäure, welche mindestens eine freie Hydroxylgruppe im Kern tragen, mit
Alkylendiaminen zur Umsetzung bringt. Man kann auch von Iminoäthern der Mandelsäure
ausgehen, welche im Kern verätherte Hydroxylgruppen tragen. Bezweckt man bei dieser
Ausführungsform des Verfahrens die Gewinnung von Glyoxalidinarylmethylolen mit unverätherten
phenolischen Hydroxylgruppen, so geht man von solchen Iminoäthern der Mandelsäure
aus, deren Hydroxylwasserstoffe durch Aralkylreste substituiert sind und spaltet
aus den erhaltenen Glyoxalidinarylmethylolaralkyläthern die Aralkylreste ab. Bezweckt
man die Gewinnung von Glyoxalidinarylmethylolen, deren phenolische Hydroxylgruppen
veräthert sind, so geht man von solchen Iminoäthern :der Mandelsäure aus, deren
phenolische Hydroxylgruppen durch ein- oder zweiwertige Kohlenwasserstoffreste veräthert
sind. Zu den ersteren gehören beispielsweise die Mono- und Dialkyloxyverbindungen,
zu den letzteren beispielsweise die Methylen- und Äthylendioxyverbindungen.
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Die nach dem Verfahren erhaltenen Produkte können gegebenenfalls,
soweit die phenolischen Hydroxylgruppen nicht veräthert sind, an .diesen alkyliert
werden. Die neuen Verbindungen sind nach folgender allgemeiner Strukturformel zusammengesetzt:
worin R einen Phenylrest mit mindestens einer freien oder verätherten Hydroxylgruppe
und X Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet.
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Die neuen Verbindungen zeigen als solche pharmakologische Wirkung
bzw. können in Körper mit einer solchen übergeführt werden. Beispiele i.
30,0 g m-Benzyloxymandelsäureiminoäthylätherhydrochlorid, ioo com absoluter
Alkohol und 7,o g Äthylendia-minhydrat werden 5 Stunden unter Rüekfluß erwärmt.
Hierauf wird der Alkohol im Vakuum abdestilliert;
der anfänglich
ölige Rückstand wird durch Verreiben mit Aceton fest und bildet das m-Benzyloxyphenyl,glyoxalidylcarbinolhy
drochlorid.
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37,0 g dieses Produktes werden in 5oo ccm absolutem
Alkohol bei etwa 6o bis 70° mit katalytisch erregtem Wasserstoff hydriert. Nach
Erkalten wird vom Katalysator abgesaugt, das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der Rückstand,
das m-Oxyphenylglyoxalidylcarbinolhydrochlorid, wird, mit Aceton verrieben, fest.
Aus Alkohol -f- Aceton umgelöst bildet es feine weiße Nadeln. Schmelzpunkt
207 bis 2o8°.
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2. 6o,o g 3, 4-Methylendioxymandelsäureiminoäthylätherhydrochlorid
werden in 150 ccm Alkohol verteilt und nach Versetzen mit i 5,o g Äthylendiaminhydrat
5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach Ahdestillieren des Lösungsmittels wird der
Rückstand mit Essigester und Alkohol verrieben. Das entstandene 3, 4-Methylendioxyphenylglyoxalidylcarbinolhydrochlorid
wird aus Essigester -E- Alkohol umkristallisiert und bildet farblose Prismen vom
Schmelzpunkt 18o bis 182°.
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3. 42,7 g 3, 4-Dibenzyloxymandelsäureiminoäthylätherhydrochlorid,
25o ccm absoluter Alkohol und 7,8 g Äthylendiaminhydrat werden 5 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Hierauf wird der Alkohol abdestilliert; der anfangs ölige Rückstand wird,
mit Essigester verrieben, fest und bildet das 3, q.-Diben7y1,oxyphenylglyoxalidylcarbinolhydrochlorid.
Nach Lösen desselben in 4oo ccm absolutem Alkohol wird so lange mit katalytisch
erregtem Wasserstoff hydriert, bis die berechnete Menge Wasserstoff aufgenommen
ist. Nach Absaugen vom Katalysator wird das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der Rückstand,
das 3, 4 - Dioxyphenylglyoxalidylcarbinothydrochlorid, wird aus Alkohol + Essigester
umkristallisiert. Farblose Nädelchen vom Schmelzpunkt 174 bis 176°.
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4. 46,2 g m-Oxymandelsäureiminoäthylätherhydrochlori.d werden in 150
ccm absolutem Alkohol gelöst und nach Zusatz von 14,2 g Äthylendiaminhydrat 5 Stunden
unter Rückfluß erwärmt. Hierauf wird der Alkohol abdestilliert; aus dem Rückstand,
einer harzähnlichen Masse, wird durch öftere Reinigung über Alkohol, Aceton das
in Beispiel i beschriebene rn-Oxyphenylglyoxalidylcarbinolhydrochlorid erhalten.
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5. 22,8 g m-Oxyphenylglyoxalidylcarbinolhydrochlorid werden in Zoo
ccm Wasser gelöst und nach Zugabe von 22 g entwässertem Natriumcarbonat mit 15 g
Dimethylsulfat methylisiert. Die ausgefallene Base, das m-Methoxyphenylglyoxalidylcarbinol,
kristallisiert aus wässerigem Alkohol in farblosen Blättchen vom Schmelzpunkt i5o
bis i51°. Das Hydrochlorid (derbe Prismen aus Alkohol) besitzt einen Schmelzpunkt
von 212°.
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6. 49 g p-Methoxymandelsäureiminoäthylätherhydrochlorid, ioo ccm absoluter
Alkohol und 15 g Methyläthylendiamin werden 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Hierauf
wird das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand in Wasser aufgenommen und
nach Zusatz von Tierkohle filtriert. Aus dem Filtrat wird durch Zugabe von Kaliumcarbonat
das p-Methoxyphenyl- N-methylglyoxali dylcarbinol erhalten. Die Base kristallisiert
aus Essigester, Aceton in farblosen Prismen vom Schmelzpunkt 135°. Das Hydrochlorid
aus Alkohol, Essigester, farblose Blättchen zeigt den Schmelzpunkt 147 bis 149°,
das Hydrobromid den Schmelzpunkt 132 bis 134°.
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7. 31,8 g m-Benzyloxyphenylglyoxali-dylcarbinolhy drochlorid werden
in eine mit Salzsäure gesättigte Lösung von 25 g Zinnchlorür in 25o ccm absoluten
Alkohol eingetragen. Nach etwa iostündigem Stehen wird ,mit 11
Wasser verdünnt
und mit Schwefelwasserstoff oder elektrolytisch das Zinn entfernt. Das Filtrat wird
im Vakuum eingedampft und der Rückstand aus Alkohol und Aceton umgelöst. Es wird
das bereits in Beispiel i beschriebene m- Oxyphenyl.glyoxali@dylcarbinolhydrochlorid
vom Schmelzpunkt 207 bis 2o8° erhalten.