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AnlaB -Dekompressions -Vorrichtung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Dekompression von Brennkraftmaschinen während des Anlassens, bei der die Aus-
und Einlaßventile oder auch besondere, an den Zylindern vorgesehene Dekompression'sventile
durch eine von HArid betätigte, etwa auf der gleichen Höhe wie die Steuerwelle angeordnete
Dekompressionswelle angehoben und nach einigen Umdrehungen der Brennkraftmaschine,
während derer die Dekompressionswelle von der Steuerwelle -der Brennkraftmaschine
unmittelbar durch einen malteserkreuzartigen Antrieb schrittweise in ihre Au.5gangsstellung
bewegt wird, selbsttätig wieder in die Maschinernbetriebsstel:lung gesenkt werden.
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Es ist eine Dekompressionsvorrichtung mit einer zur Steuerwellenachse
parallelen Dekompressionswellc _ bekannt, die vor dem Anlassen der Brennkraftmaschine
von Hand in eine das Anheben der Dekompressionsventile bewirkende Stellung verdreht
und bei den ersten Umdrehungen der Brennkraftmaschine von der Steuerwelle durch
einen malteserkreuzartigen Antrieb schrittweise in ihre Ausgangsstellung bewegt
wird; in der Ausgangsstellung ist .die Dekompression der Brennkräftmaschine
wieder
aufgehoben. Da in dieser Ausgangsstellung der im Bereich des Mitnehmers der Steuerwelle
befindliche Zahn des Malteserkreuzes weggelassen ist, bleibt ,die Dekompressionswclle
in der Ausgangsstellung in-Ruhe.
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Die Drehung der Dekompressionswelle von Hand vor dem Anlassen erfolgt
am einfachsten mittels eines am Ende der Dekompressionswelle angebrachten Handhebels,
Knebels oder Handrades. Bei in Fahrzeugen eingebauten Brennkraftmaschinen mit zur
Steuerwelle paralleler Dekompressionswelle müßte dieses Betätigungsglied. für die
Dekompressionswelle, in Fahrtrichtung gesehen, an der Vorder- oder Rückseite der
Brennkraftmaschine angebracht werden. Einerseits ist die Anbringüng des Betätigungsgl-iede's
an diesen Stellen durch andere Einbauten wie Kühler, Kühlluftventilator u. dgl.
stark behindert oder sogar unmöglich, zum anderen ist die Zusammenfassung der Betätigungsorgane
für die Brennkraftmaschine an einer Stelle vorteilhaft. Beispielsweise ist bei Ackerschleppern
der Absfiellhebeli für die Einspritzpumpe auf der rechten Seite des Schleppers angebracht
.und muß vor dem Anlassen in Betriebsstellung gebracht werden. Es ist wünschenswert,
auch das Betätigungsglied für die Ulekompressionswelle an der gleichen Stelle anordnen
zu können, da der Bedienungsmann in diesem Fäll auf der der Straße abgewandten Seite
des Fahrzeuges- stehend die'gesamten Steuervorrichtungen der Brennkraftmaschine
bedienen kann und nicht den Gefahren des vorbeiflutenden Verkehrs ausgesetzt ist.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Dekompressionswelle
senkrecht zur Steuerwelle der BTennkraftmaschine anzuordnen und: durch das Bedienungsschild
der Brrennkraftmaschine hindurchzuführen.. Die erfindungsgemäße Anordnung der Steuerwelle
in Verbindung mit ihrer Hindürchführung durch das Bedienungsschild der Brennkraftmaschine
ergibt eine überraschende Vereinfachung der .gesamten Vorrichtung. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung benötigt allein auf Grund ihrer Lageanordnung weniger und einfacher
aufgebaute Teile als die bekannte Vorrichtung. Die Dekompressiönsbetätigung kann
gleichzeitng an einer Stelle durchgeführt -werden, die ohnehin frei zugänglich gehalten
werden mvß. Er ergibt sich darüber hinaus eine völlige Zentralivsierung aller Bedienungselemente.
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Als weitere Ausbildung der Erfindung ward vorgeschlagen, die Dekompressions.welle
vor dem, Anlassen von Hand entgegen derjenigen Richtung zu verdrehen, in der sie
während der ersten Umdrehungen. der Beennkraftmasdhine schrittweise in ihre Ausgangsstellung
bewegt wird: Es ergibt sich. hierdurch die vorteilhafte Möglichkeit, durch mehr
oder weniger starkes Verdrehen der Dekompressionswellle die Anzahl der Motorumdrehungen,
während derer die Kompression aufgehoben ist, willkürlich zu bestimmen. Bei den
bisher bekannten Vorrichtungen mit malteserkreuzartigem Antrieb der Dekompressiorns@.üelle
wird der erste Zahn des Malteserkreuzes von Hand' in .eine Stellung gebracht, in
der er bei Drehung der Steuerwelle mit deren Mitnehmer in Eingriff kommt; bei weiterer
Umdrehung der Steuerwelle wird die Dekompressionswelle in gleicher Richtung weitergedreht
wie anfänglich von Hand. Die Anzahl der ohne Kompression erfolgenden Motorumdrehungen
ist bei Viertaktmotoren gleich der doppelten Anzahl der Zähne des Malbeserantriebes.
und ist nicht veränderlich.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in besonders vorteilhafter Weise
so ausgebildet werden, daß die Dekompressionswelle, wenn sie Tiber die der größten,
ohne Kompression erfolgenden Zahl von Motorumdrehungen entsprechende Anfangs-Stellung
hinausbewegt hinausbewegt wird, in eine Stellung gelangt, in der sie das zur Kompression
dienende Ventil anhebt, bei Drehung des Motors von der Steuerwelle jedoch nicht
beeinflußt wird!. Diese Einstellung kann willkürlich vorgenommen werden, wenn der
Motor bei starker Kälte oder nach längerem Stehen vor dem eigentlichen Anlassen
durch mehrmaliges Durchdrehen gängig gemacht werden soll. Bei einem Versuch, die
Brennkradtmaschine in falscher Drehrichtung anzudrehen, gelangt die Dekompressionswelle
durch den malteserkreuzartigen Antrieb von selbst in die belsc'hriebene Stallung,
die das Eintreten cinerZündung irn Motor und. damit eine Beschädigung des Triebwerkes
und sonstiger Teile des Motors verhindert.
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Die Erfindung und einige weitere konstruktive Merkmale derselben werden
an Hand der Zeichnung näher erläutert und- beschrieben.
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Abb. i ist ein Schnitt durch die Achse der Dekompressiornswelle und.
senkrecht zur Achse der Steuerwelle; Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B in
Abb. i ; Abb. 3 ist eine Ansicht nach der Pfeilrichtung C in Abb. i ; Die Abb. q.
bis 8 zeigen schematisch die Stellung des Handknebels und der Schaltnabe bei verschiedenen
Einstellungen der Vorrichtung.
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In den Abb. i und 2 ist mit i die Steuerwelle der Brennkraftmaschine,
mit 2 der Nocken für den Stößel 3 eines nicht dargestellten Ventils bezeichnet.
Neben dem Nocken 2 ist auf der SteÜerwelle i ein U-förmiger Schaltbügel q. drehbar
gelagert, dessen Außenfläche 5 als Nocken ausgebildet ist und neben dem: Steuernocken
unter den Venfiilstößel 3 greift. Der Schaltbügel q. hat . einen Anschlag 6; die
Öffnung des Schaltbügels q. ist durch ein Blech 7 abgeschlossen, dessen seitliche
Verlängerung 8 mit. dem Anschlag 6 zusammen eine Kulisse für den Zapfen 9 bildet.
Der Zapfen 9 ist exzentrisch zur Achse der 1)ekompressionswelle io . an der Schaltnabe
i i befestigt; die m.it der Dekompressionswelle io fest verbunden ist. In die Schaltnabe
r i sind ' schräg zur Achse der Dekompressionswelle io mehrere Mitnahmestifte i2
eingesetzt, die je nach Winkelstellung der Dekompressionswelle einzeln mit einem
Mitnehmer 13 an &r Steuerwelle i in Eingriff kommen können. Die einzelnen Winkelstellungen
der Dekompressionswelle
io werden durch Einrasten eines Stiftes
24 in entsprechende Ausnehmungen 14 eines feststehenden, die Lagerung der Dekompressdonswelle
enthaltenden Teiles 15 festgelegt; die Dekompres-sionswelle io wird .durch eine
Druckfeder 16 mit dem Stift 24 gegen die Rasten 14 gezogen. Die Winkelstellung .der
Lagerhülse 15 kann durch Einsetzen eines Kerbstiftes 17 in verschiedene Bohrungen
des- Motorgehäuses 18 festgelegt werden. Zur Drehung der Dekompressionswelle io
dient ein Handknebel i9, ein Handrad od. dgl.
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In Abb. 3 ist das seitlich am Motorgehäuse angebrachte Bedienungsschild
2o in der Draufsicht zu erkennen. An diesem Ei.nspritzpu:mpendeckel befindet sich
der Knebel i9 für die Dekompressionswelle, der Abstellhebel 21 für die Brennstoffeinspritzpumpe
sowie die Brennstoffeinspritzpumpe 22 selbst. Außerdem ist an diesem Deickel das
Entlüftungsventil 23 für das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine angebracht. Zur
Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine wird der Knebel i9 in die mit »B« bezeichnete
Betriebsstellung gebracht und der Abstellhebel 21 -ebenfalls auf »B« geschwenkt.
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Die Wirkungswaise der Vorrichtung wird an Hand der schematischen Darstellungen
nach den Abb. 4 bis 8 beschrieben. Bei der Einstellung nach Abb. 4 sind alle Mitnehmerstifte
12 außerhalb des Bereiches des Mitnehmers 13 der Steuerwelle. Der exzentrische Zapfen
g der Schaltnabe ii befindet sich in einer Stellung, in der er den. Schaltbügel
4 nicht verdreht und daher kein Anheben des Ventilstößels 3 bewirkt; der Ventilstößel
3 wird lediglich nach Maßgabe des Steuernockens 2 bewegt. Vor dem Anlassen der Brennkraftmaschine
wird der Handknebel i9 nach rechts verdreht, und zwar normalerweise bis in d.ie
in Abb.7 gezeigte Stellung, die der Bezeichnung »B« in Abb. 3 entspricht. Dabei
wird der Ventilstößel 3 durch den Zapfen 9 angehoben und das Zylinderinnere entlüftet.
Beim Anwerfen der Brenukraftmaschine läuft der Anschlag 13 der Steuerwelle gegen
den Mitnehmerstift 12, der Dekompressionswelle und verdreht diese bis in die Stellung
nach Abb. 6. Bei der nächsten Umdrehung der Steuerwelle wird die Dekompressionswelle
durch Anlaufen des Anschlages 13 gegen den Mitnehmerstift 12b in die Stellung,nach
Abb. 5 gebracht, nach eileer weiteren Umdrehung der Steuerwelle durch Anlaufen des
Anschlages 13 gegen den Mitnehmerstift 12'Q in die Ausgangsstellung nach Abb. 4.
Von .diesem Zeitpunkt an bleibt die Dekompressionswelle in Ruhe. Beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel wird also eine Anzahl von Motorumdrehungen ohne Kompression
zurückgelegt, die drei Steuerwellenumdrehungen entspricht, also bei einer Zweitaktmaschine
drei, bei einer Viertaktmmchine sechs Motorumdrehungen.. Wenn der Handknebel i9
vor dem Anlassen nur bis zur Stellung nach Abb. 6 und 5 verdreht wird, ist die Anzahl
der ohne Kompression zurückgelegten Motorumdrehungen entsprechend geringer.
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Wenn die Brennkraftm.aschine versehentlich in falscher Drehrichtung'angedreht
wird, gelangt die Dekompres-sionswelle von der Stellung nach Abb. 7 aus nach einer
von den Stellungen nach Abb.5 und 6 aus nach entsprechend mehr Steuer@vellenumdrehungen
in die Stellung gemäß Abb.8, in der der Zapfen 9 den Ventilstößel 3 anhebt, eine
Zurückbewegung der Dekompressionswelle bis. zur Ausschaltung dier Dekompression
(Abb.4) jedoch nicht erfolgt. Die Einstellung der Vorrichtung nach Abb.8 kann auch
von Hand erfolgen durch entsprechend weitere Drehung des Handknebels i9, wenn bei
besonders kaltem Wetter oder längerer Ruhezeit des Motors, dieser vor dem Anlassen
mehrmals durchgedreht werden soll, um die Brennstoffleitungen zu-füllen und die
mit Öl verklebten Teile zu lösen.
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Bei Stehenbleiben des Motors erfolgt häufig im letzten Augenblick
eine geringe Rückwärtsdrehung desselben; durch den kulisisenartigen Eingriff des
Zapfens 9 zwischen den Anschlag 6 und das Blech 8 mit Schaltbügel 4 wird verhindert,
daß sich der Schaltbügel 4 an der Rückwärtsdrehung der Steuerwelle i beteiligt und
den Ventilstößel 3 anhebt, ohne später von außen her wieder in die richtige Lage
gebracht werden zu können.
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Wenn der Motor in einer Winkelstellung stehengeblieben ist, in der
der Anschlag 13 der Steuerwelle i unmittelbar neben der Schaltnabe i i steht und
eine Verdrehung der Dekompressionswelle nach rechts verhindert, muß der Motor mittels
der Anlaßvorrichtung zuerst um einen kleinen Betrag verdreht werden. Die gegenseitige
Stellung des Anschlages 13 und der Kurbelwelle ist jedoch so gewählt, daß die beschriebene,
eine Verdrehung der Dekompressiouswelle verhindernde Stellung des Anschlags 13 einem
Stehenbleiben des Kolbens im oberen Totpunkt, bei Viertaktmaschinen am Ende des
Verdichtungshubes, entspricht. In dieser Stellung bleibt jedoch besonders ein Motor
mit kleiner Zylinderzahl sehr selten stehen.
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Selbstverständlich kann in der Schaltnabe i i eine beliebige Anzahl
von Mitnahmestiften i2 angeordnet werden, wodurch die höchstmögliche Zahl der ohne
Kompression erfolgenden Motorumdrehungen der jeweiligen Art des Motors angepaßt
werden kann.