DE944489C - Verfahren zur UEberfuehrung von í¸-Caren in vorzugsweise monocyclische Terpene - Google Patents

Verfahren zur UEberfuehrung von í¸-Caren in vorzugsweise monocyclische Terpene

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DE944489C
DE944489C DEB20163A DEB0020163A DE944489C DE 944489 C DE944489 C DE 944489C DE B20163 A DEB20163 A DE B20163A DE B0020163 A DEB0020163 A DE B0020163A DE 944489 C DE944489 C DE 944489C
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Ragnar Filip Ivermark
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C5/00Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing the same number of carbon atoms
    • C07C5/22Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing the same number of carbon atoms by isomerisation
    • C07C5/27Rearrangement of carbon atoms in the hydrocarbon skeleton
    • C07C5/31Rearrangement of carbon atoms in the hydrocarbon skeleton changing the number of rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Uberführung von #3-Caren in vorzugsweise monocyclische Terpen Gereinigtes Sulfatterpentin, welches etwa 50 bis 60% α-Pinen mit einem Siedepunkt von 156° und 25 bis 35% #3-Caren mit einem Siedepunkt von 1720 enthält, wird hauptisächlich als Lösungsmittel in der Farben- und Firnisindustrie verwendet. Jedoch ist das Terpentin in seiner Anwendbarkeit durch wohlfeilere Petroleumprodukte verdrnngt worden. Es wird nur noch für gewisse Zwecke verwendet, wo z. B. ein besseres Lösungsvermögen oder der Geruch eine Rolle spielen. Carenfreie Produkte, wie Balsamterpentin, das hauptsächlich aus z-Pinen besteht, werden in der Technik häufig verwendet, und es wäre daher auch möglich, für das Sulfatterpentin Absatz zu finden, wenn das Caren aus demselben entfernt würde. Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit eines solchen Verfahrens ist jedoch, daß auch das Caren in zufriedenstellender Weise verwertet werden kann.
  • Wegen seiner Reaktionsfreudigkeit ist das a-Pinen ferner Ausgangsstoff für eine ganze Reihe chemischer Verbindungen, wie Terpineol, anderen 1 Terpenderivaten, sogenannte Terpenharze oder Kampfer. Das 3-Caren besitzt nicht die Eigenschaften des a-Pinens und kann daher nicht in gleicher Weise wie dieses technisch verwertet werden. Die Entfernung des #3-Carens aus sulfatterpentin ist nur dann sinnvoll und technisch tragbar, wenn das abgetrennte # 8-Caren technisch weiter verwertbar ist.
  • #3-Caren wurde bereits früher mittels katalytischer Verfahren in aromatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise p-Cymol, übergeführt, wobei gleichzeitig Wasserstoff oder wasserstoffreiche Nebenprodukte abgespalten werden. Das p-Cymol seinerseits wurde hauptsächlich in Toluol umgewandelt, jedoch ist ein in solcher Weise erhaltenes Toluol nicht mit dem normalerweise aus Steinkohlenteer oder Petroleum erhältlichen zu vergleichen.
  • Es ist ferner bekannt, daß # 3-Caren durch Chlorwasserstoffanlagerung über Dlipse3ltendihydrochlorild in monocyclische Terpene übergeführt werden kann.
  • Abgesehen von der Korrosionswirkung des verwendeten Chlorwasserstoffs treten bei der Salzsnureabspaltung Nebenreaktionen, und zwar hauptsächlich Polymerisationen, auf. Ferner muß das Verfahren in mehreren Stufen durchgeführt werden.
  • Die Isomerisierung von d3-Caren wurde aueh schon durch einstündiges Kochen unter Rückfluß und unter Verwendung eines aus Tonerde bestehenden Katalysators durchgeführt. Dabei wurde jedoch keine vollständige, den wirtschaftlichen Anforderungen genügende Umwandlung erzaelt; die Ausbeste war im Gegenteil sehr schlecht, und es konnte eine erhebliche Polymerisation nachgewiesen werden. Die entstandenen monocyclischen Terpene reagieren bei diesem bekannten Verfahren nämlich in beträchtlichem Maße weiter, bilden unter anderem Polymerisate, und das #3-Caren wird nicht völlig verbraucht. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren ist, daß sie nicht als fortlaufende Verfahren durchgeführt werden können, wie dies im Fall indes erfindungsgemäßen Verfahrens möglich list.
  • Die nach vorliegendem Verfahren gewonnenen monocyclischen Terpene zeigen im Gegensatz zu #3-Caren eine große Reaktionsfähigkeit und werden daher ebenso wie α-Pinen als Rohstoffe zur herstellung anderer chemischer Verbindungen verwendet.
  • In der Farben- und Firnisindustrie sind gewisse hoch siedende monocyclische Terpene meistens unter dem Handelsnamen » Dipenten«,. bekannt, darum so geschätzt, weil sie bei verhältnismäßig kleinen Zusätzen zu Farben und Firnissen die Hautbildung verhindern, gleichzeitig jedoch Streichbarkeit und Geruch verbessern. Es ist daher also wünschenswert, #3-Caren in solche monocyclische Terpene überzuführen.
  • Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, daß es möglich ist, auf ganz einfache Weise #3-Caren in vorzugsweise monocyclische Terpene, also in das » Dipenten« des Handels überzuführen, ohne daß nennenswerte Zersetzung durch Abspaltung von Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffen mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen oder Abspaltung von anderen wasserstoffhaltigen Spaltprodukten stattfindet und ohne daß nennenswerte Polymerisation eintritt. Das Verfahren besteht darin, daß das 3-Caren, am besten dampfförmig, über einen Katalysator mit sauer wirkender Oberfläche geleitet wird, welche keine Metalle oder deren Verbindungen aus den GruppenI und V bis VIII des Periodischen Systems enthält. Die Berührungszeit beträgt vorzugsweise entsprechend der Temperatur und den Eigenschaften des Katasysators höchstens I Minute.
  • Der Ausdruck »Katalysator mit sauer wirkender Oberfläche« ist in »Journal of The American Chemical Society«, Bd. 72, 1950, S. II46, näher erläutert. Danach hat man gefunden, daß die allgemein gebräuchlichen, hochporösen Adsorptionsmittel für Feuchtigkeit oder Dämpfe, z. B. Aluminiumoxyd, Aktivkohle oder Kieselgel, solche sauren Oberflächen besitzen, d. h. also, daß sich die aus ihrer Oberfläche adsorbierten Stoffe in einem deutlich sauren PH-Bereich befinden. Dieser Umstand dürfte die katalytische Wirkung dieser Adsorptionsmittel auf die Umlagerung des d 3-Carens erklären. Es ist jedoch wichtig, daß der Katalysator nur den Cyclopropanring des # #3-Carens aufspaltet, ohne das monocyclische Terpenmolekül weiter zu zersetzen. - Aus diesem Grund darf der Katalysator daher keine Metalle oder deren Verbindungen aus den Gruppen I und V bis VIII des Periodischen Systems enthalten, da es bekannt ist, daß dieselben Hydrierungen und Dehydrierungen bewirken.
  • Die erwähnten Katalysatoren sind auch darum besonders vorteilhaft, weil- -sie handelsüblich sind und nicht eigens zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens hergestellt werden müssen. Ferner sind sie unempfindlich gegen Katalysatorgifte, wie die in Sulfatterpentin vorkommenden Schwefelverbindungen. Mit Ausnahme von Aktivkohle können sie auch leicht dadurch wiederbelebt werden, daß Ruß und teerartige Bestandteile, welche sich allmählich auf dem Katalysator absetzen,. durch Erhitzung in einem Luftstrom entfernt bzw. teilweise bei etwa 5000 verbrannt werden. Man hat festgestellt, daß besonders Aluminiumoxyd dank seiner Wärmebeständigkeit mehrere solche Wiederbelebungsverfahien vertragen kann. - Aktivkohle kann in an sich bekannter Weise mit Wasserdampf bei hoher Temperatur regeneriert werden.
  • Der Katalysator wird in einen üblichen Katalysatorofen eingeführt, der so eingerichtet ist, daß die Wärme nach Belieben dem. Katalysator und dem Reaktionsgas zugeführt bzw. wieder abgeführt werden kann. Bei einer guten Vorrichtung hat man dieZMöglichkeit, die Temperatur und die Berührungszeit sowohl innerhalb weiter Grenzen zu verändern, wie sie auch konstant zu halten.
  • Die Einhaltung einer bestimmten Berührungszeit kann bekanntlich dadurch erleichtert werden, daß ein inertes Gas, z. B. Stickstoff oder Kohlendioxyd, dem Carendampf in solcher Menge beigemischt wird, daß die Berührungszeit hauptsächlich durch die Strömungsgeschwindigkeit des beigemengten Gases bestimmt wird. Wenn die rich- tige Berührungszeit in dieser Weise aufrechterhalten werden kann, ist eine weitere Verdünnung des Gasgemisches nicht notwendig.
  • Durch Versuche lassen sich für jeden Katalysator die besten Bedingungen finden, denn Temperatur wie auch Berührungszeit hängen in starkem Maße von der Porosität, Korngröße und sonstigen Güte des verwendeten Katalysators ab.
  • Im allgemeinen müssen bei niedriger Temperatur verhältnismäßig lange, bei höherer Temperatur jedoch nur kurze Berührungszeiten angewandt werden, um weitgehende Zersetzungen zu vermeiden. - Die allmählich abnehmende Wirksamkeit des Katalysators kann durch eine allmähliche Erhöhung der Reaktionstemperatur und bzw. oder Verlängerung der B erührungszeit ausgeglichen werden.
  • Die beginnende Zersetzung macht sich durch eine deutlich zunehmende Reaktionswärme bemerkbar, welche dann zu einer raschen Temperaturerhöhung und damit verstärkten Zersetzung führt.
  • Durch Kühlung und bzw. oder Verkürzung der Berührungszeit kann die Umsetzung wieder gemäßigt werden.
  • Da unverändertes ds-Caren, Kp. = 171°, nur sehr schwierig und unter hohen Kosten durch Destillation von den monocyclischen Terpenen mit emem Siedebereich von I75 bis 185° getrennt werden kann, soll das Verfahren möglichst derart durchgeführt werden, daß das 33-Caren praktisch völlig verbraucht, andererseits aber die Bildung weniger wertvoller Zersetzungsprodukte vermieden und durch die angewandte kurze Berührungszeit ein möglichst hoher Durchsatz erzielt wird.
  • Daher wird im allgemeinen die Umsetzung bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur und kurzer Berührungszeit durchgeführt, wobei ein vollständiger Umsatz erreicht wird. Jedoch kann die Temperatur nicht unbegrenzt erhöht werden.
  • Die erforderliche Reaktionstemperatur und bzw. oder Berührungszeit kann jedoch durch Zusatz kleiner katalytisch wirkender Dampf- oder Gasmengen polarer additionsfähiger Stoffe, z. B. Chlorwasserstoff, Wasserdampf, gesenkt werden. Man kann z. B. dem Caren vor der Verdampfung eine kleine Menge einer unbeständigen Additionsverbindung, wie Dipentendihydrochlorid zusetzen, welche bei der Verdampfungstemperatur des Carens zerfällt und die Katalysatoren in Freiheit setzt.
  • Das Verfahren wird zweckmäßig in einem Temperaturbereich vom Siedepunkt des Carens bei 171° bei einem Druck von 760 mm Hg bis etwa 3500 bei einer Berührungszeit bis zu I Minute durchgeführt.
  • Das Verfahren kann auch bei höherer Temperatur als 3500 durchgeführt werden, dann aber nur unter Anwendung einer sehr kurzen Berührungszeit und bzw. oder eines weniger wirksamen Katalysators.
  • Vorzugsweise soll die Temperatur jedoch 5000 nicht überschreiten. Die Berührungszeit wird in üblicher Weise »für leeres Rohr« berechnet, d. h. aus dem Gesamtvolumen der Katalysatorschicht, ohne Rücksicht auf den Teil, welcher von der festen Substanz des porösen Katalysators aufgenommen wird, geteilt durch die Geschwindigkeit des Carendampfes, in Volumeinheiten je Sekunde ausgedrückt, wobei das Dampfvolumen entsprechend der herrschenden Temperatur und dem herrschenden Druck korrigiertworden ist.
  • Durch das vorliegende Verfahren kann also A 3-Caren einerseits praktisch vollkommen umgesetzt werden, andererseits tritt aber keine nennenswerte Zersetzung unter Abspaltung von Wasserstoff unter Bildung niedermolekularer Kohlenwasserstoffe, wie Isopren oder Propylen, ein, und es tritt auch keine Polymerisation auf.
  • Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des Verfahrens.
  • Beispiel I Eine Carenfraktiorx zu 800/0 bei I69 bis 1730 siedend, also mit etwa 8o0/o z13-Caren, wurde durch Eintropfen aus einem geeichten Meßgefäß in einen Vergaser verdampft, der auf eine Temperatur von etwa 2000 geheizt und in den gleichzeitig C O2 eingeleitet wurde.
  • Die gesamte Gasmischung wurde dann durch eine auf 2700 erhitzte Schicht von 80 cm3 Kieselsäuregel mit einer Korngröße von 2,5 bis 5 Maschen je cm geleitet und anschließend die Dämpfe in einem Kühler kondensiert und in einer geeichten Vorlage aufgefangen.
  • Die Berührungszeit betrug I5 Sekunden.
  • Bei diesem Versuch stimmten die Menge des verdampften # 3-Carens und des erhaltenen Kondensats stets überein, desgleichen die aus der Vorlage entweichende Gasmenge mit der zu Beginn des Versuches zugemischten Menge an Kohlendioxyd. Es wurde also weder ein Flüssigkeitsverlust noch eine Vergrößerung des Gasvolumens festgestellt.
  • Die Fraktionierung des Reaktionsproduktes bei I5 mm Hg, ergab 75 % monocyclische Terpene, Kp. = 63 bis 800, I0°/o niedriger siedende, Kp. unter 63 0, und 15 0/0 höher siedende, Kp. über 800. einschließlich eines Destillationsrückstandes.
  • Die Ausbeute an monocyclischen Terpenen entspricht also dem z1 3-Carengehalt des Ausgangsstoffes, denn es wurde kein unverbrauchtes # 3-Caren in dem Reaktionsgemisch gefunden.
  • Beispiel 2 Eine Carenfraktion zu 70 bis 80°/o zwischen I69 bis I740 siedend, also mit 70 bis 80°/o zl3-Caren, wurde gemäß Beispiel I verdampft und durch eine auf 2500 erhitzte Schicht von 80 cm3 Aktivkohle mit einer Korngröße von 2 bis 8 Maschen je cm geleitet.
  • Die Berührungszeit betrug g Sekunden.
  • Es wurden weder Flüssigkeitsverluste noch Gasentwicklung festgestellt.
  • Die Fraktionierung des Reaktionsproduktes bei 760 mm Hg ergab 75 0/o monocyctilsche Terpene, Kp. = I72 bis I830, 150/0 niedriger siedende, Kp. = unter I720 und I0°/o höher siedende Terpene, Kp. = unter 18.30, einschließlich eines Destil lationsrückstandes. Es wurde kein unverbrauchtes A 3-Caren in dem Reaktionsprodukt gefunden.
  • Die Ausbeute an monocyclischen Terpenen entspricht daher dem #3-Carengehalt des Ausgangsstoffes.
  • Beispiel 3 Eine Carenfraktion zu 704/o zwischen 170 bis I740 siedend, also mit etwa 70% #3-Caren, wurde verdampft und durch einen Katalysator von 80 cm3 feinkörnigem Aluminiumoxyd mit einer Korngröße von I3 bis 40 Maschen je cm geleitet. Der durch den Widerstand der Katalysatorschicht entstehende Überdruck im Reaktionsgefäß betrug etwa 100 mm Hg über Atmosphärendruck, und der Druck nach der Schicht wurde durch Anlagen eines Vakuums auf etwa 500 mm Hg gehalten.
  • Die Temperatur in der Katalysatorschicht betrug 2550 und die Berührungszeit etwa I5 Sekunden.
  • Die Fraktionierung des Reaktionsproduktes bei 10 mm Hg ergab 750/0 monocyclisehe Terpene, Kp. = 55 bis 700, 10% niedriger siedende, Kp.10 = unter 55 0, und 15% hoher siedende Terpene, Kp. = über 700, einschließlich eines Destillationsrückstandes. Die Analyse der monocyclischen Terpene ergab eine Zusammensetzung von 200/0 fi-Terpinen, 35 0/o Dipenten und Sylvestren, 10% a- und 7-Terpinen sowie I0°/o Terpi8nolen, ins. gesamt also 75%.
  • Beispiel 4 Eine Carenfraktion zu 700/0 zwischen 170 bis 1740 siedend, also mit etwa 70% #3-Caren, wurde verdampft und gemäß Beispiel 3 durch eine Schicht von 80 cm3 Katalysator geleitet. Der Katalysator bestand jedoch aus verhältnismäßig grobkörnigem Aluminiumoxyd mit einer Korngröße von I,6 bis 3,2 Maschen je cm. (Hütte, Band IV, S. 346, Tafel 3.) Die Reaktionstemperatur betrug 2500 und die Berührungszeit I5 Sekunden entsprechend Beispiel 3.
  • Das Reaktionsprodukt enthielt nach der Fraktionierung bei 760 mm Hg etwa 550/0 monocyclische Terpene, Kp. = 172 bis I830, 300/0 niedriger siedende, Kp. = unter I720, und 15% höher siedende Terpene, Kp. = über I830, einschließlich eines Destillationsrückstandes. Die Ausbeute an monocyclischen Terpenen war also verringert worden, während sich der niedrig siedende Anteil vergrößert hatte und eine merkliche Menge an #3-Caren enthielt. Die Verwendung eines grobkörnigen Katalysators erfordert also eine höhere Temperatur und bzw. oder eine längere Berührungszeit.
  • Beispiel 5 Der Versuch gemäß Beispiel 4 wurde mit demselben Katalysator, aber in etwas größerem Maßstab durchgeführt.
  • Die bei dem Versuch verwendete Carenfraktion enthielt etwa 850/0 #3-Caren und hatte ein spezifisches Gewicht D.420=0,8596 und einen Brechungsindex n nD20 = I, 4722. Bei der Destillation der Fraktion wurden bei 760 mm Hg folgende Ergebnisse erhalten:
    % Destillat Temperatur
    10 I680
    25 1710
    50 1720
    90 I730
    Diese Carenfraktion wurde bei 0,7 atü verdampft, in ciner in einem Ölbad von etwa 280° versenkten Rohrspirale vorgewärmt und durch 2,5 1 Aluminiumoxyd mit einer Körnung von I,6 bis 3,2 Maschen je cm bei etwa 3000 geleitet. Das Caren wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa I5 ccm je Minute in den Verdampfer hineingedrückt; in der Vorlage wurde die entsprechende Menge an monocyclischen Terpenen erhalten, wenn der Flüssigkeitsstand im Verdampfer konstant gehalten wurde.
  • Die Berührungszeit betrug etwa 30 Sekunden.
  • Das Produkt batte ein epezifisches Gewicht D. 2O = 0,847 und folgende Destillationskurve nach Engler:
    % Destillat Temperatur
    0 I70
    II I76
    75 I8I °
    95 186°
    98 191
    99 200
    Durch Fraktionierung bei 15 mm Hg wurde festgestellt, daß das Produkt 80 bis 90% monocyclische Terpene, Kp. = 63 bis 850, und zwar 50 bis 60°/o Dipenten und Sylvestren und 30 bis 35% Terpinole, -sowie im übrigen niedriger (unter 630) und höher (über 850) siedende Terpene enthielt.
  • Bei der Aufarbeitung durch Destillation erhält man als Vorfraktion etwa. 80/0 a-Pinen und geringere Mengen leichtflüchtiger Kohlenwasserstoffe. Der Rest bestand ausschließlich aus monocyclischen Terpenen. Mit dieser Vorrichtung und diesem Katalysator wurde somit das beste Ergebnis bei höherer Temperatur und längerer Berührungszeit erzielt. Im Destillat wurde kein d 5-Caren gefunden.
  • Beispiel 6 Gemäß Beispiel 5 wurde ein weniger reiner Rohstoff mit einem #3-Carengehalt von etwa 50% umgesetzt. Der Rest bestand im wesentlichen aus a-Pinen.
  • Das erhaltene Reaktionsprodukt enthielt 25 0/o a-Pinen, Kp. = unter r620, 20 0/o andere niedrig siedende Terpene, Kp.760 = 162 bis 173°, 50% monocyclische Terpene, kp.10 = 55 bis 700, 50/0 -hoch siedende Terpene und einen Destillationsrückstand.
  • Die Ausbeute an monocyclischen Terpenen entspricht auch hier dem z13-Carengehalt des Rohstoffes, während das a-Pinen unverändert durch den Katalysator gegangen ist.
  • Beispiel 7 Eine Carenfraktion zu 70% zwischen 170 bis 175° siedend, also mit 70% #3-Caren, wurde gemäß Beispiel I vergast, jedoch bei einer Temperatur von 270°, wonach der Dampf im Vakuum durch eine Schicht von 80 cm3 feinkörinigem Aluminiumoxyd mit einer Körnung von I3 bis 40 Maschen je cm bei einer Temperatur von 3500 gesaugt wurde. Die Berührungszeit betrug g Sekunden.
  • Im Reaktionsprodukt wurden gefunden: etwa 10% Menthen-(3) und 15% Cymol, außerdem 40% monocyclische Terpene und 5% andere niedriger und höher siedende Produkte.
  • Das Ergebnis zeigt, daß sowohl Disproportionierung wie auch Dehydrierung des #3-Carens eingetreten waren. Trotz der verhältnismäßig kurzen Berührungszeit ist 3500 bei der verwendeten Vorrichtung und dem feinkörnigen Katalysator eine zu hohe Temperatur.
  • Beispiel 8 Eine Carenfraktion zu 80% zwischen 160 bis 173° siedend, also mit mindestens 80% #3-Caren, wurde gemäß Beispiel 5, aber bei einer Temperatur von 360 bis 370 0, unter Verwendung von Aluminiumoxyd mit einer Körnung von I,6 bis 3,2 Maschen je cm umgelagert. Die Berührungszeit betrug 19 Sekunden. Dabei wurde eine deutliche Gasentwicklung und auffällige Reaktionswärme festgestellt.
  • Das Reaktionsprodukt enthielt etwa I0°/o Cymol, welches ein Dehydrierungsprodukt darstellt.
  • Beispiel 9 Eine Carenfraktion zu 70% zwischen 170 bis 175° siedend, also mit etwa 70% #3-Caren, wurde mit Dipentendihydrochlorid entsprechend einer Menge von 0,1% HCl, berechnet auf die gesamte Menge der Carenfraktion, versetzt, Die Mischung wurde gemäß Beispiel I bei einer Temperatur von 200 verdampft, während 0, 3 t Kohlendioxyd je Minute zugeführt wurden.
  • Der Dampf wurde durch 80 cm3 feinkörniges Aluminiumoxyd mit einer Körnung von I3 bis 40 Maschen je cm bei 2050 geleitet. Die Berührungszeit betrug 28 Sekunden.
  • Das Reaktionsprodukt enthielt 75% monocyclischer Terpene, Kp10 = 55 bis 70°, 15% niedriger siedende, Kp. = unter 55°, und 10% höher siedende Terpene, Kp10 = über 70°, sowie einen Destillatiosrückstand.
  • Trotz der niedrigen Temperatur ist das Ergebnis ähnlich wie im Beispiel 3, was auf die Anwesenheit von Chlorwasserstoff zurückzuführen sein dürfte.
  • Beispiel 10 Eine Carenfraktion zu 70 bis 80% zwischen I69 bis 1740 siedend, also mit 70 bis 80% #3-Caren, wurde gemäß Beispiel I verdampft und über 80 cm3 Aluminiumoxyd mit einer Körnung von 3,2 bis 4,8 Maschen je cm geleitet. Dieser Katalysator zeigte nach längerer Benutzung bei 300 bis 3300 und 15 bis 20 Sekunden Berührungszeit eine verringerte Wirksamkeit, d. h., das #3-Caren setzte sich nicht mehr völlig um.
  • Wurde die Temperatur auf 3600 erhöht und betrug die Berührungszeit 14 Sekunden, so besaß das Reaktionsprodukt wieder entsprechend Beispiel 1 bis 3 gleiche Zusammensetzung und enthielt kein unverändertes #3-Caren.
  • Beispiel II Der Versuch gemäß Beispiel 10 wurde mit demselben, weniger wirksamen Katalysator wiederholt.
  • Die Temperatur wurde jedoch auf 4500 erhöht, während Idie Beruhrungszeit auf o, 8 Sekunden heruntergesetzt wurde.
  • Auch bei dieser Arbeitsweise konnte das gleiche Reaktionsprodukt wie im Beispiel 1 bis 3 erhalten werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Überführung von #3-Caren in vorzugsweise minocyclische Terpene, ohne daß eine nennenswerte Zersetzung unter Abspaltung von Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffen mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen oder von anderen wasserstoffhaltigen Spaltprodukten und ohne daß erhebliche Polymerisation erfolgt, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart sauer wirkender Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man #3-Caren in Dampfform über einen Katalysator mit sauer wirkenden Oberflächen, welcher keine Metalle aus den Gruppen I und V bis VIII des Periodischen Systems oder deren Verbindungen enthält, bei einer vorzugsweise 5000 nicht überschreitenden Temperatur leitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungszeit der Temperatur und den Eigenschaften des Katalysators entsprechend höchstens I Minute beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur von vorzugsweise nicht höher als 3500 durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als katalysator mit sauer wirkender Oberfläche Aluminiumoxyd, Aktivkohle oder Kieselsäuregel anwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderliche Temperatur und bzw. oder Berührungszeit dadurch niedrig gehalten wird, daß man dem #3-Caren oder #3-Carendampf einen als Katalysator dienenden, polaren additionsfähigen Stoff zusetzt.
    Angezogene Druckschriften: Orsian Aschan, »Naphthenverbindungen, Terpene und Campherarten«, 1929, S. 122 bis 126; Chemical Abstracts, Bd. 40, 1946, S. 21319; Simonsen, »The Terpenes«, Bd. II, 1949, S.69; J. Ann. Chem. Soc.,-Bd. 72, 1950, 5. 1164 und II67.
DEB20163A 1951-04-30 1952-04-27 Verfahren zur UEberfuehrung von í¸-Caren in vorzugsweise monocyclische Terpene Expired DE944489C (de)

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