DE944345C

DE944345C - Naehmaschine, insbesondere mit hoher Tourenzahl

Info

Publication number: DE944345C
Application number: DEH1624A
Authority: DE
Inventors: Hans Puchert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-02-15
Filing date: 1950-02-15
Publication date: 1956-10-18

Description

Nähmaschine, insbesondere mit hoher Tourenzahl Die Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit und betrifft die Lagerung der stichbildenden Teile und deren Antriebselemente.
Die bekannten Nähmaschinen, insbesondere die verschiedenen Arten von solchen Maschinen, die als Spezialmaschinen der Textilindustrie, z. B. zur Konfektionierung der verschiedensten Bekleidungsstücke Verwendung finden, haben Arbeitsgeschwindigkeiten mit bis zu 5ooo Stichen in der Minute. Bei solchen Maschinen und solchen mit noch höheren Arbeitsgeschwindigkeiten spielt die Lagerung der stichbildenden Teile und deren Antriebselemente eine bedeutende Ralle.
Die bei derartigen Maschinen bedingten kleinen Wellendurchmesser haben bei den hohen Geschwindigkeiten hohe Lagerdrücke zur Folge, die ständig von +'nax nach -max wechseln, weil alle oder nur bestimmte stichbildenden Werkzeuge schwingende Bewegungen ausführen. Da bei richtiger Ausbildung der Gleitlager - um die es sich bei Nähmaschinen größtenteils handelt - an der Stelle der höchsten Belastung auch der höchste Schmiermitteldruck herrschen muß, kann bei der ständig wechselnden Belastung mit den bei Nähmaschinen bekannten Schmiermethoden kein ruhiger geschlossener Schmiermittelfilm gehalten werden. Durch die hochfrequente Bewegung der Welle im Lager von einem Lagerpunkt zum diametral gegenüberliegenden,, innerhalb des notwendigen Lagerspiels, wird die Bildung eines ruhenden oder nur langsam mitgeschleppten Schmiermittelfi.lms unmöglich gemacht, weil er durch die Schläge der Wechselbewegung zerquetscht wird. Die Folge davon'ist harter Gang der Maschine und hohe Vibration, Fehler in der Stichbildung.
Gemäß der Erfindung wird der ständig geschlossene Schmiermittelfilm bei hochtourigen Nähmaschinen aller Art dadurch erzeugt, daß das Schmiermittel unter einem Druck in allen hochbeanspruchten Lagerstellen gehalten oder durch-, alle Lagerstellen hindurch in Umlauf gehalten wird, der höher ist als der jeweils auftretende Maximaldruck. Es ist schon bekanntgeworden, die Lager und Exzenter hochtouriger Nähmaschinen mit unter Druck an die Gleitstellen gebrachtem Öl zu schmieren. Bei einer einschlägigen Vorveröffentlichung wird noch von Hochdruckschmierung gesprochen. Es ist aber nicht bekanntgeworden, den Druck so hoch zu wählen, daß er höher ist 'als der jeweils auftretende Maximaldruck in den Lagerstellen. Daß diese Erkenntnis für die beliebige Steigerung der Drehzahl noch nicht vorlag, beweist auch der Vorschlag, die Zentrifugalkraft als Druckerzeuger zu Hilfe zu nehmen, die niemals in der Lage ist, die Massenkräfte der oszillierend bewegten Maschinenteile aufzuheben.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Nähmaschine mit Druckpumpe, z. B. einer Zahnradpumpe, ausgestattet, die an alle Lagerstellen angeschlossen ist. Entsprechend den Beanspruchungen der Lager sind diese im Leitungssystem parallel oder hintereinandergeschaltet. Bei Umlaufschmierung, d. h. wenn das Schmiermittel sich in ständigem Kreislauf befindet, ist der Druck so viel höher, daß selbst beim Durchfließen des Lagers der verlangte Hochdruck im Lager gewährleistet ist. Dadurch ist auch der verlangte ruhende Schmiermittelfilm gegeben, weil die Wanderung des Schmiermittels im Lager z. B. bei drehender Bewegung des gelagerten Maschinenelementes auf eine Spirale mit geringer Steigung erfolgt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Regelbarkeit des Schmiermitteldruckes vorgesehen, und zwar vorzugsweise derart, daß die Regelung während des Ganges der Maschine erfolgen kann, so daß an dem akustischen und vibrationsmäßigen Verhalten der Maschine die richtige Druckhöhe gewählt werden kann. Ein für die Näherin gut sichtbarer Druckmesser mit Warnmarken ermöglicht die optische Kontrolle der Schmierung. Eine Dosierung der Schmiermittel und, somit eine Regelbarkeit des Öldruckes ist auch schon vorgeschlagen worden. Damit kann aber keine Regelung der Reaktion der Maschine auf die Massenkräfte bewirkt werden, weil die notwendige Druckhöhe nicht gegeben ist, die das Lagerspiel puffert. _ Die Druckregulierung kann auf einfachste Weise mittels einerDrosselschraube amEnde des Schmiermittelweges erzeugt werden, die von außen verstellbar ist.
Durch Einschaltung eines Dynamometers in den Antrieb kann der Verlauf der Leistungskurve zur S,chmierdruckkurve und durch die -dadurch ermittelbaren Beziehungen der maximale wirtschaftliche Wirkungsgrad der Maschine durch den meßbaren Öldruck festgestellt und eingestellt werden.
Die Schmiermittelleitungen sind vorteilhaft in das Gehäuse eingebohrt, um schwingende Rohrleitengen zu vermeiden. Notwendige Kühlung des Schmiermittels kann mit an sich bekannten Mitteln bewirkt werden.
Um bei den üblichen kurzen Nähzeiten ständigen Druckwechsel in dem Schmiermittelstrang zu vermeiden, wird vorgeschlagen, die Schmiermitteldruckpumpe auch bei stillstehender Nähmaschine in Gang zu halten, solange der Antrieb in Gang ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. 'Nähmaschine, insbesondere mit hoher Tourenzahl, dadurch gekennzeichnet, daß das Schrriiermittel unter einem Druck in allen hochbeanspruchten Lagerstellen gehalten oder durch diese hindurch in Umlauf gesetzt wird, der höher ist als der jeweils im Lager auftretende Maximallagerdruck.
2. Nähmaschinen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß - sie mit einer Schmiermitteldruckpumpe verbunden sind, die an alle in Frage kommenden Lagerstellen angeschlossen ist.
3. Nähmaschinen nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Lagerstellen im Schmiermittellauf parallel oder hintereinandergeschaltet sind. q..
Nähmaschinen nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermitteldruck mittels eines Drosselventils regelbar ist.
5. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die druckregelnde Drosselschraube von außen - während des Ganges der Maschine - verstellbar ist.
6. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckmesser vorgesehen ist. .
7. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Maschine und Antrieb ein Dynamometer eingeschaltet ist. B. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen zwischen Maschine- und Antrieb ein Dynamometer eingeschaltet werden kann. g. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittelpumpe eine Zahnradpumpe vorgesehen ist. io. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 9, gekennzeichnet durch Mittel, durch die erreicht wird,. daß die Schmiermittelpumpe weiterläuft, wenn die Nähwerkzeuge betrieblich stillgesetzt werden, und erst zum Stillstand kommt, wenn nach beendeter Arbeit der gesamte Maschinenantrieb abgeschaltet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 677 Gig, 483 963; Deutsche Nähmaschinen-Zeitung, 1939, Heft 1q., S. q.: »Zeit- und Arbeitsparende Nähmaschinen«.