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Ventilanordnung für pneumatisch angetriebene Scheibenwischer Die Erfindung
bezieht sich auf eine Ventilanordnung für pneumatisch angetriebene Scheibenwischer
für Kraftfahrzeuge, bei denen die hin- und hergehende Bewegung eines Kolbens oder
einer Membran von einem Ventil gesteuert wird, das selbsttätig in Abhängigkeit vom
Antrieb eine hin- und hergehende Bewegung ausführt. Es sind pneumatisch arbeitende
Motoren bekannt, bei denen der Antrieb in einer Endlage des Wischerblattes stillgesetzt
wird. Das wird durch vom Antrieb gesteuerte Ventilschieber bewirkt. Diese bekannten
Einrichtungen sind kompliziert und in der Herstellung teuer. Eine erhebliche Vereinfachung
und Verbilligung wird erreicht, wenn gemäß der Erfindung das von Hand zu betätigende,
zum Abschalten erforderliche Ventil als ein zwischen dem Ventilsitz des Umsteuerventils
und dem damit zusammenarbeitenden, vom Antrieb gesteuerten Ventilschieber eingefügtes
Steuerorgan ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird am Beispiel eines bekannten, durch Unterdruck angetriebenen
Scheibenwischers beschrieben, dessen Antriebsmechanismus eine vorzugsweise zylindrische
Kammer mit einem Kolben oder einer Membran aufweist, :die über -eine durch die eine
Stirnseite der Kammer hindurchtretende
Kolbenstange den Scheibenwischerarm
hin- und herschwenkt. An der Kammer ist ein Ventilsitz vorgesehen, in dein drei
Kanäle in Öffnungen münden, von denen der mittlere an die Unterdruckleitung angeschlossen
wird, während die beiden anderen mit den beiden Räumen der durch den Kolben oder
die Membran geteilten Kammer in Verbindung stehen. Die Verbindung zwischen den drei
Öffnungen wird in bekannter Weise durch einen hin- und hergehenden Ventilschieber
gesteuert, der unmittelbär auf dem Ventilsitz gleitet und die Öffnung des mit der
Unterdruckleitung verbundenen Kanals abwechselnd mit den beiden anderen Kanälen
verbindet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. I einen Längsschnitt und Fig. 2 eine Ansicht
des Endes der Antriebsvorrichtung, an dem das Ventil sitzt, Fig. 3 eine Draufsicht
zu Fig I mit dem Ventilhebel, Fig. 4 einen Schnitt durch die Führung u in Fig. I
vor der Schieberseite des Ventils, Fig. 5 einen Teilschnitt durch das Ventil in
Höhe des Schiebers, Fig. 6 und 7 die Stellungen des von Hand verstellbaren Organs,
Fig. 8 den Ventilsitz.
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In dem Gehäuse a eines an sich bekannten. Scheibenwischerantriebs
ist ein Ventilsitz b mit drei Öffnungen c, d, e (Fig. 8) angeordnet, von denen die
mittlere, c, über einen Kanal f mit einer Unterdruckleitung verbunden ist. Die beiden
anderen Öffnungen d, e liegen symmetrisch zu beiden Seiten der Öffnung c und sind
die Austrittsöffnungen von Kanälen (z. B. g in Fig. 4), die zu den beiden Hälften
der Kammer führen.
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Vor dem Ventilsitz b ist erfindungsgemäß als von Hand zu betätigendes
Steuerorgan ein Schieber h auf dem Bolzen I schwenkbar angeordnet. Sein Oberteil
j besitzt zwischen planparallelen Flächen drei Bohrungen m, n, o, die entsprechend
den Öffnungen im Ventilsitz angeordnet sind und diesen normalerweise genau gegenüberliegen,
und einen bogenförmigen Kanal k (Fig. I, 4, 6 und 7), dessen Enden auf demselben
Bogen wie die Bohrungen m, n, o und auf den Mitten zwischen diesen liegen. Der Zwischenschieber
als Steuerorgan wird z. B. durch einen Bowdenzug p oder auf andere Weise verstellt.
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Auf dem Bolzen i ist ferner der Ventilschieber q gelagert, der gleichfalls
eine ebene Fläche r (Fig. I, 2, 4 und 5) besitzt, in der ein Kanal s verläuft. Der
Kanal verbindet, wenn sich das Steuerorgan h in seiner Grundstellung befindet, entweder
die Bohrungen m, n oder m, o in diesem und damit auch die Öffnungen c, d oder, c,
e im Ventilsitz.
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Der Antrieb dies Ventilschiebers erfolgt durch die in der Führung
u laufende Kolbenstange t, die auch den Scheibenwischerarm oder mehrere antreibt.
Auf der Führung ist ein Hebel v gelagert, der durch einen in der Kolbenstange sitzenden
und durch den Schlitz x in der Führung hindurchtretenden Stift w zwisdhen zwei Stellungen
hin und hergeschwenkt wird. Der Hebel besitzt zwei zueinander im Winkel stehende
Arme (Fig. 3), von denen der eine zu einer Stütze y (Fig. I) für das eine Ende eines
Lenkers z durchgekröpft ist. Dessen anderes Ende greift in den abgewinkelten Lappen
2 des Ventilschiebers ein. Mit der um den Lenker angeordneten Druckfeder 3 wirkt
die Anordnung nach Art eins Springschalters mit Druckpunkt. Wird der Hebel z. B.
in die eine Endlage gedrückt, so schwenkt der Ventilschieber in diejenige Lage,
in der Kanal s in seiner Fläche r Verbindung zwischen den Bohrungen m und n im Zwischenschieber
h herstellt, während die Bohrung o mit der Außenluft Verbindung hat (Fig. 2). In
der anderen Lage des Hebels steht der Ventilschieber q so, daß die Bohrungen m und
c verbunden sind und die Bohrung n frei ist. Das Maß der Schwenkbewegung des Ventilschiebers
wird durch die Finger 4 gegenüber den Anschlägen 5 (Fig. 2) begrenzt.
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Während der Wischer in Betrieb ist, befindet sich der Zwischenschieber
h in der in Fig. 6 gezeichneten Grundstellung, und die Kolbenstange t wird von dem
Kolben oder der Membran des pneumatischen Antriebes in bekannter Weise hin- und
herbewegt, umgesteuert von dem Ventilschieber. Soll nun der Wischer außer Betrieb
gesetzt und sein Arm in die Ruhelage bewegt werden, so wird der Zwischenschieber
h vom Fahrzeugführer von Hand in eine seiner beiden Endstellungen, z. B. in die
in Fig. 7 gezeichnete, verstellt. Jetzt ist die Verbindung zwischen den Öffnungen
c, d, e und den Bohrungen m, n, o unterbrochen und der Ventilschieber q unwirksam.
Indessen verbindet nun der bogenförmige Kanal h die Öffnungen c und e im Ventilsitz
unmittelbar, so daß der Kolben bzw. die Membran des Antriebes ganz bis ans Ende
seiner (ihrer) Bahn und der Wischerarm in seine Ruhestellung bewegt wird. Diese
Ruhestellung kann mit einer der End- oder Umkehrlage des Wischerarmes übereinstimmen,
liegt gewöhnlich aber außerhalb derselben. Der Hebel v ist deshalb so ausgebildet,
daß er eine verlängerte Bewegung des Stiftes w im Schlitz x erlaubt. Entsprechendes
gilt für die Bewegung des Zwischenschiebers in seine andere Endlage.
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Bei dem beschriebenen Anwendungsbeispiel ist ein durch Unterdruck
angetriebener Scheibenwischer zugrunde gelegt, es kann aber ebensogut mit Überdruck
gearbeitet werden. Die Erfindung ist aber auch insofern nicht auf das Beispiel beschränkt,
als an, Stelle der Schwenkbewegung der Sehleber h, q einer oder beide eine gleitende
oder hin- und hergehende Bewegung ausführen können.