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Windschutzscheibenreiniger, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf einen Windschutzscheibenreiniger, bei welchem der Antrieb des über
die Windschutzscheibe schwenkbaren Wischerarmes von einem durch ein Druckmittel
angetriebenen Motor erfolgt.
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Der Erfindung gemäß ist der Anpreßdruck, mit welchem der Wischerarm
an die Windschutzscheibe gedrückt wird, abhängig von dem Druck des den Motor antreibenden
Druckmittels, und zwar derart, daß sich der Anpreßdruck selbsttätig mit dem Druck
im Motor ändert. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Wischer nur dann gegen
die Windschutzscheibe gedrückt wird, wenn der Wischer in Betrieb ist. Der Wischer
ist also in Ruhelage von dem Anpreßdruck entlastet, so daß die Streifen des Wischers
nicht, wie es bei den bisher üblichen Vorrichtungen der Fall war, in verhältnismäßig
kurzer Zeit stark verformt sind und daher ausgewechselt werden müssen. Die Abhängigkeit
des Anpreßdruckes zwischen Wischer und Windschutzscheibe von dem Druck im Motor
hat außerdem den weiteren Vorteil, daß der Anpreßdruck sich mit der Geschwindigkeit
des Motors ändert, und zwar so, daß er stets für eine sorgfältige Reinigung ausreicht.
Andererseits bewirkt die Abhängigkeit des Anpreßdruckes von dem Druck im Motor eine
gewisse Regelung des Motors. Wenn nämlich der Motor infolge Ansteigen des Druckes
beschleunigt wird, so verursacht der damit wachsende Anpreßdruck gleichzeitig eine
Bremsung des Motors und umgekehrt. Die Geschwindigkeit des Motors wird also im wesentlichen
gleichbleibend gehalten, was für eine sorgfältige Reinigung der Windschutzscheibe
von ausschlaggebender Bedeutung ist.
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Auf den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. I zeigt die Seitenansicht eines mit der Vorrichtung gemäß Erfindung
ausgerüsteten Windschutzscheibenreinigers, bei welchem der Wischerarm von dem Motor
fort und auf die Windschutzscheibe zu gedrückt wird.
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Abb. 2 zeigt eine Vorderansicht desselben Wischers.
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Abb. 3 zeigt einen Schnitt in Richtung der Linie 3-3 der Abb. I.
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Abb. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt in Richtung der Linie 4-q,
der Abb. a.
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Abb. S zeigt die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines
Windschutzscheibenreinigers, bei welchem der Wischerarm auf den Motor zu gegen die
Scheibe gedrückt wird.
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Abb. 6 zeigt eine Draufsicht auf _ die in Abb. 5 dargestellte Bauart,
und
Abb. 7 zeigt in vergrößertem Maßstabe einen senkrechten Schnitt
durch einen der Teile der in Abb. 5 gezeigten Ausführungsform.
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Bei den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen handelt
es sich um durch Unterdruck betätigte Windschutzscheibenreinigermotoren, welche
aus einem Zylinder und einem in diesem schwenkbar angeordneten, auf einer Welle
I befestigten Flügelkolben bestehen. Der den Motor betätigende Druck wird von einer
entsprechenden Quelle, wie z. B. der Saugleitung einer Verbrennungskraftmaschine,
bei der Saugleitung 2 des Motors entnommen. Diese Leitung 2 steht mit den zu beiden
Seiten des Flügelkolbens gelegenen Räumen in Verbindung. Bei der in Abb. I gezeigten
Ausführungsform ist der Motor an der Vorderseite der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges
angeordnet. Ein auf den Zeichnungen nicht dargestelltes Ventil wird in dem Motor
möglichst leicht für den Führer des Wagens zugänglich angeordnet. Der Wischerstreifen
3 ist mit dem unteren Ende des Wischerarmes 4 verbunden. Dieser ist derart an die
Schwenkwelle I des Motors angelenkt, daß er senkrecht zu der Glasscheibe 5 geschwenkt
werden kann, indem das obere Ende des Armes 4 hakenförmig umgebogen (6) und in einem
von einem Zwischengliede 8 getragenen Knopf 7 gelagert ist. Das Zwischenglied 8
ist an der Schwenkwelle I befestigt, so daß das Glied 8 ein Stück mit der Welle
I bildet und bei Schwenkbewegungen derselben mit dieser in einer parallel zu der
Glasscheibe gelegenen Ebene hin und her bewegt wird.
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Wenn der Motor A in Ruhe ist, wird der Wischerarm 4 von dem in Richtung
auf die Scheibe 5 wirkenden Druck entlastet und daher der nachgiebige Wischerstreifen
3 des Wischerarmes 4 nicht verbogen oder verformt, sondern er behält seine ursprüngliche
Form. Die den Druck des Wischerarmes auf die Glasscheibe 5 im Verhältnis zu der
Kraft des Motors A regelnde Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Hilfsmotor,
welcher einen Zylinder 9 und einen Kolben Io besitzt, dessen Kolbenstange II sich
frei durch den unverpackten Kopf I2 des Zylinders 9 bewegt, so daß die die Kolbenstange
II tragende Seite des Kolbens Io ständig mit der Außenluft in Verbindung steht.
Die gegenüberliegende Seite des Kolbens Io steht durch einen Kanal I3, welcher zu
dem Saugrohr 2 führt, mit der Saugquelle in Verbindung. Ist also der Motor in Bewegung,
so wird der Unterdruck sich allmählich bis in den Zylinder 9 fortsetzen und der
auf der Außenseite des Kolbens Io wirkende Druck diesen nach innen abschieben. Das
nach außen liegende Ende der Kolbenstange II trägt einen nach unten über die Achse
der Welle I gebogenen Arm I4. Genau gegenüber dem Ende der Welle I liegt ein an
dem Arm I4 angeordnetes und mit einer Bohrung I6 versehenes Tragglied I5. In dessen
Bohrung I6 ist (Abb. 4) das abgerundete Ende eines Hebels I7 angeordnet, welcher
zwischen zwei an dem Arm 8 ausgebildeten Flanschen I8 gelagert ist (Abb. 3). Das
nach unten gerichtete Ende des Hebels I7 besitzt einen Haken I9, in den ein Bügel
2o eingehängt ist. Dieser Bügel ist an seinem unteren Ende mit einem Fuß 2I versehen,
welcher über den Arm 4 geschoben ist und die ebenfalls über diesen Arm geschobene
Feder 22 stützt. Der Bügel 2o ist so ausgebildet und angeordnet, daß er betriebsmäßig
die Spiralfeder 22 unter Druck hält, so daß die nach oben wirkende Kraft ein Verschieben
des Armes 4 in dem Lager 7 verhindert, während die nach unten wirkende Kraft der
Feder auf den Bügel 2o wirkt, den Arm 4 in Abb. I nach rechts zu schwenken versucht
und dabei den Wischer 3 gegen die Glasscheibe 5 drückt. Die Feder 22 hat also das
Bestreben, den Hebel I7 gegen den Arm I4 der Kolbenstange II zu schwenken und den
Kolben Io gegen die auf die Außenseite des Kolbens infolge des Überdruckes der Außenluft
wirkende Kraft zu bewegen, sie wird also, wenn die Saugleitung geschlossen ist,
die Kolbenstange II nach außen zu ziehen und andererseits eine nach innen gerichtete
Bewegung bei geöffneter Saugleitung verhindern. Wenn durch Vergrößerung der Saugkraft
die von der Feder ausgeübte Kraft überwunden wird, dann bewegt sich der Kolben Io
nach innen und verursacht dadurch ein weiteres Zusammendrücken der Feder 22 und
somit einen größeren Druck des Wischers 3 auf die Glasscheibe 5. Je größer also
die auf den Motor A wirkende Saugkraft ist, desto größer wird die den Kolben IO
nach inonen ziehende Kraft und somit die Zusammendrückung der Feder 22 und somit
auch der Druck des Wischers 3 auf die Scheibe 5 sein.
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Beim Arbeiten des Scheibenreinigers wird der Arm 8 der Welle i hin
undhengeschwenkt, und da der Hebel 17 mittels Flanschen 18 in dem Arm 8 gelagert
ist, so erfährt auch er eine Schwenkbewegung, welche auf den Büge12o und auf den
den Wischerstreifen tragenden Arm 4 übertragen wird. Da bei der hier dargestellten
Ausführungsform der Wischer pendelartig über die Glasscheibe bewegt wird, so ist
das Tragglied 15, reit welchem das obere Ende des Hebels. 17 in Eingriff steht,
axial zu der Welle i angeordnet. Diese Anordnung verhindert eine Schwenk-
Bewegung
der Kolbenstange II, so daß die den Kolben nach außen ziehende Kraft immer ungefähr
auf dieselbe Stelle wirkt, ganz gleichgültig, welche Stellung der Wischstreifen
3 hat.
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Bei der in den Abb. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsform ist der
Motor A' an der inneren Seite der Windschutzscheibe befestigt, wobei die Welle I'
des Motors über die Vorderseite des Scheibenrahmens 25 herüberragt, so daß der Wischerstreifen
3' auf den Motor zu gegen die Scheibe gedrückt werden muß. Das nach vorn ragende
Ende der Welle I' ist mit einer Bohrung versehen, welche das hakenförmig umgebogene
Ende 6' des Armes 4' aufnimmt, so daß der Arm 4' unmittelbar mit der Motorwelle
I' verbunden ist. Das obere Ende des Armes 4' ist von einer Spiralfeder 22' umgeben,
welche mittels eines Bügels oder Druckgliedes 20' gegen den Haken 6' gedrückt wird.
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Die Saugleitung ist an dem Motor bei 2' (Abb. 6) angeschlossen und
das Ventil 26 unmittelbar an dem Motorgehäuse angeordnet. Der Motor A' ist in einfacher
Weise am oberen Rand- des Glasscheibenrahmens festgeklemmt. Eine an dem Motor befestigte
Hülse 27 umgibt die Welle I' und ragt über den Scheibenrahmen 25 hinaus. Diese Hülse
27 trägt ein Klemmglied, welches dem Motor an der Windschutzscheibe festhält, und
zwar so, daß das Klemmglied durch den Zylinder 9', welcher über das äußere Ende
der Hülse 27 geschraubt werden kann, zusammengedrückt wird. Im Zylinder 9' ist verschiebbar
ein Kolben Io' angeordnet. Dieser besteht aus einer zwischen zwei Platten angeordneten
Lederpackung. Die obere Platte bildet eine Art Flansch auf der Kolbenstange II',
welche mit dem Kolben verschiebbar ist und in welcher sich die Motorwelle I' drehen
kann. Die Kolbenstange ist mit einer ringförmigen Nut I5' versehen, welche das obere
Ende des die Feder 22' spannenden Druckgliedes 2o' aufnimmt. Letztere liegt mit
der Motorwelle in einer Achse.
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Wenn der Wischer in Tätigkeit ist, gelangt der Unterdruck beim Öffnen
des Ventils 26 in die Leitung 2'. Die Hülse 27 und die hinter dem Ventil 26 angeordnete
Leitung 2' wind durch eine Hilfsleitung I3' verbunden, so daß bei geöffnetem Ventil
26 die Leitungen 2' und I3' allmählich unter Unterdruck kommen. Der Motor A' wird
den Wischer 3' über die Glasscheibe schwenken, wobei die den Wischer gegen die Scheibe
drückende Kraft im Verhältnis zu dem auf den Motor wirkenden Unterdruck geregelt
wird. Bei großem Unterdruck wird der Kolben Io' nach innen gegen den Boden des Zylinders
9' bewegt (da auf die andere Seite des Kolbens der Luftdruck wirkt), und wenn der
Unterdruck kleiner ist, wird der Kolben nach außen gezogen und damit die auf den
Wischer 3' wirkende Kraft infolge der auf den Bügel 2o' wirkenden Federkraft 22'
vermindert. Bei einer derartigen Regelung wird der Kolben das obere Ende des Bügels
2o' auf den Haken 6' zu oder von diesem fort bewegen und dadurch die Federspannung
vergrößern oder verkleinern. Gegebenenfalls kann zwischen dem Kolben Io' ₧
und dem Boden des Zylinders 9' eine zweite Feder 29 vorgesehen werden, welche den
Kolben nach außen drückt und normalerweise den Federdruck auf den Wischer 3' vermindert.
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Der Wischerarm wird vollkommen selbsttätig von einem übermäßig starken
Druck gegen die Glasscheibe bei in Ruhe befindlichem Motor entlastet, so daß der
oder die Wischstreifen nicht verformt werden, wie es bei den bisher üblichen Vorrichtungen
dieser Art infolge des ständig auf den Wischer wirkenden Druckes in Ruhestellung
der Fall war. Während bei dem Wischer gemäß Erfindung die Wischstreifen bei Ruhestellung
mit der Glascheibe nicht in Berührung sind, so werden sie bei Inbetriebsetzung des
Motors selbsttätig gegen die Windschutzscheibe gedrückt, und zwar so, daß der Druck
gegen das Glas groß genug ist, um eine sorgfältige Reinigung desselben zu bewirken.
Gleichzeitig wird, wenn die für die Bewegung des Motors zur Verfügung stehende Kraft
unzureichend ist, die Berührung zwischen Glas und Wischer verringert und dadurch
die Geschwindigkeit des Motors auf einen bestimmten Wert gebracht und auf diesen
gehalten. Wenn die Kraft wächst, nimmt der Druck zwischen Wischer und Glas zu und
verhindert eine Beschleunigung des Motors A. Um also eine sorgfältige Reinigung
der Scheibe zu erzielen, wird die Geschwindigkeit des Motors geregelt und gleichbleibend
gehalten.