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Fernsprechanlage mit trägerfrequenten Sprachkanälen und einem außerhalb
des Sprachbandes liegenden Wahlkanal Bei der Herstellung von Fernsprechverbindungen
über lange abgeriegelte Leitungen werden die zum Aufbau der Verbindung benötigten
Signale in der Regel durch nieder- oder tonfrequente Wechselströme übertragen. Ferner
können die Fernsprechverbindungen mittels Trägerfrequenz hergestellt werden, wobei
die Zeichen in einem ober- oder unterhalb des Sprachbandes liegenden Kanal übertragen
werden. Bei allen diesen Systemen findet in den Übertragungseinrichtungen an den
Enden der Leitung eine Umsetzung der Gleichstromimpulse in Wechselstromimpulse und
umgekehrt statt. Da die Impulse auf den Leitungen Verzerrungen erfahren, sind in
den Übertragungseinrichtungen am ankommenden Ende einer Leitung Einrichtungen zur
Korrektur der Impulse auf das richtige Impulsverhältnis erforderlich. Das Durchspielen
der Korrektureinrichtung erfordert eine gewisse Zeit, besonders dann, wenn die Weitergabe
der korrigierten Impulse verschoben vorgenommen wird, d. h. wenn. die Impulse erst
nach beendigter Aufnahme korrigiert weitergeleitet werden. Verläuft die Verbindung
über mehrere Leitungsabschnitte, so ergeben sich erhebliche Laufzeiten für die Impulse.
Rechnet man für die Korrektur eines Impulses =oo ms, wozu noch die Schaltzeit des
Empfangsrelais von etwa 30 ms kommt, so erhält man insgesamt eine Verzögerung
des Impulses von 130 ms in einem Durchgangsamt. Bei sechs Fernwahlstrecken mit
fünf
Durchgangsstufen, wie sie bei dem mehrere Netzebenen durchlaufenden Selbswählweitverkehr
vorkommen können, kommt man zu einer Laufzeit eines Impulses von etwa
700 ms. Bis die Rückimpulse einsetzen, vergehen dann, bedingt durch die Abfallzeit
eines Verzögerungsrelais am Ende der Impulsreihe;. nochmals etwa Zoo ms. Der Rückimpuls
benötigt ebenfalls wieder 250 ms, bis er das abgehende Ende der Verbindung
erreicht. Somit ergibt sich eine Gesamtlaufzeit für die Hin- und Rückimpulse von
etwa ii5o ms. Da der anrufende Teilnehmer inzwischen mit der Aussendung der nächsten
Wahlserie begonnen haben kann - er kann bereits nach 500 ms beginnen -, trifft
diese Wahlserie in irgendeinem Punkt der Verbindung gegen die rückwärts laufenden
Zeichen. In Fig. Z ist ein Weg-Zeit-Diagramm dargestellt, welches den vorstehend
geschilderten Ablauf veranschaulicht. Es zeigt sich, daß Mittel vorgesehen werden
müssen, um die Impulse störungsfrei gegeneinander durchzubringen. Diese Mittel können
vermieden werden, wenn es gelingt, die Laufzeit der Impulse so zu verringern, daß
das Rücksignal bereits vor Beginn der' nächsten Wahlserie am abgehenden Ende der
Leitung eingetroffen. ist.
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Zur Verringerung der Laufzeit von tonfrequent übertragenen Impulsen
ist bereits eine Anordnung bekannt, bei der die Leitung in den Durchgangsämtern
durchgeschaltet und die . Tonimpulse ohne Umwandlung weitergeleitet werden. Diese
Anordnung benutzt jedoch zur Übertragung der Impulse Frequenzen, die innerhalb des
Sprachbandes liegen. Dies bedingt, daß die Empfänger für die Wah)zeichen sehr selektiv
sein müssen, damit diese nicht auf Sprachfrequenzen ansprechen und so eine Fehlverbindung
einleiten.
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Diese Möglichkeit ist bei Trägerfrequenzsystemen mit Wahlkanal geringer;
weil hier die Impulse über einen besonderen. Frequenzkanäl, der. außerhalb des Sprachbandes
liegt, übertragen werden. Bei dieser Anordnung lassen sich die Wahlempfänger einfacher
herstellen als bei der oben beschriebenen. Bei Trägerfrequenzsystemen mit Wahlkanal
ist aber eine tonfrequente Durchschaltung nicht möglich, weil. nur das Sprachband
von 30o bis 3400 Hz übertragen wird. Die Wahlfrequenz, z. B. 3850 Hz, würde
nicht durchgelassen. Im Trägerfrequenzempfänger werden deshalb die Wahlimpulse in
Gleichstromimpulse umgesetzt, einer Stromstoßkorrektureinrichtung zugeführt und
korrigiert vom Trägerirequenzsender in Frequenzimpulse umgewandelt. Um nun auch
in derartigen Anlagen die Laufzeit der Impulse zu verringern, kommen gemäß der Erfindung,
abhängig von einem den Durchgangsverkehr kennzeichnenden Kriterium in den Übertragungseinrichtungen
der, Vermittlungsstellen, Schaltmittel zur Wirkung, welche die Gleichstromzeichen
unter Ausschaltung der für den Endverkehr vorgesehenen Stromstoßkorrektureiririchtung
unmittelbar zum nächstfolgenden Trägerfrequenzsender weiterleiten..
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Fig.2 zeigt die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung. Es wird angenommen,
der Wähler GW hat eine freie Übertragungseinrichtung Ue II gefunden. Prüfrelais
Pw zieht in der üblichen Weise an, setzt den Wähler still und sperrt gleichzeitig
die Übertragungseinrichtung Ue II gegen eine weitere Belegung. Relais C 1I, das
ebenfalls im Prüfstromkreis liegt, zieht an und schließt über seinen Kontakt c 1I
den Stromkreis für die Durchschalterelais W I und W II über
- (Ue I), W I, b I, a I 2, Dy I, b,-Ader, Dr II, W II,
c II, +. Die Relais W I und W II ziehen an. Über Kontakt w I i werden
die Relais W I und W II unabhängig von den Kontakten a 12 und -b I über:
- (Ue I), W I, w I i., Dr I, bi Ader, Dy II, W II, c II, gehalten.
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Kontakt w 12 schaltet Relais A I ab und Kontakt
w I q. das schnell schaltende Relais Ah I an. Da Relais A I nicht
ansprechen kann, kann auch die Korrektureinrichtung Koyy nicht über Kontakt
a I I
eingeschaltet werden. Kontakt w 15 schaltet die e-Ader in der
Übertragungseinrichtung Ue I durch.
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In der Übertragungseinrichtung Ue II. schaltet Kontakt w II
i die d-Ader und Kontakt w 11 2 die e,-Ader durch. - _ Beim Eintreffen von
Frequenzimpulsen spricht im Trägerfrequenzgerät TF i Relais CTF i (nicht gezeigt)
an -und schließt über seinen Kontakt cTF i den Stromkreis für Relais Ah I:
-[-,
cTF i, w 14, Ah I, -.
Das @ schnell schaltende Relais Ah I spricht
an und gibt über seinen Kontakt ah 1 2, die Impulse unmittelbar zum
Sender S 2 des nachfolgenden Trägerfrequenzgerätes TF 2 weiter: +,
ah I 2, d-Ader, Schaltarm GW, w.II i, S 2. Das schnell schaltende Relais
Ah kann auch weggelassen werden und statt dessen der Sender S 2 des Trägerfrequenzgeräts
TF 2 unmittelbar durch den Kontakt cTF i gesteuert werden +, cTF i,
w I q. (gestrichelte Verbindung), d-Ader, w II I, S2. Treffen im Trägerfrequenzgerät
TF 2 Rückimpulse ein, so zieht Relais CTF 2 (nicht gezeigt) an und
schließt seinen Kontakt cTF 2. Dieser leitet die Impulse unmittelbar zum
Sender S i des Trägerfrequenzgerätes TF i weiter: -@-, cTF 2, w 11 2, Schaltarm
GW, e-Ader, w 15, S I. Trifft die' erste Impulsserie im Trägerfrequenzgerät
TF z ein, bevor Relais W I und W .I angesprochen haben, so zieht Relais A I an über:
+, cTF I, w 12, A I, -
Kontakt a I i schaltet die Korrektureinrichtung
Koyy ein, und Kontakt a 12 unterbricht den Stromkreis für W I und W IL In
der Korrektureinrichtung Koyy sind unter anderem die Relais B I und
H I vorhanden. Relais -,8I bleibt während der Dauer der Impulsserie angezogen
und unterbricht über seinen
Kontakt b I ebenfalls den Stromkreis
für W I und W II. Dies ist erforderlich, damit nicht, wenn nach Beendigung
des ersten Impulses Relais A I abfällt und seinen Kontakt a 1 2 schließt,
die Relais W I und W II anziehen. Hierdurch würden dann die Korrektureinrichtung
abgeschaltet und die folgenden Impulse der Serie unmittelbar weitergeleitet. In
diesem Fall wäre eine Fehlwahl zu befürchten, da der erste und die folgenden Impulse
ineinanderlaufen können. Relais H I gibt durch seinen Kontakt h I
sämtliche Impulse der Serie korrigiert weiter über: +, h I, d-Ader, Schaltarm
GW, w 11 3, A II, -. Relais A II zieht an und schließt über seinen
Kontakt a II den Stromkreis für den Sender S 2 des Trägerfrequenzgerätes TF
2:
-f-, a II, S 2.
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Nach Beendigung der Impulsserie fällt Relais B I ab und schließt über
seinen Kontakt b- I den Stromkreis für die Relais W I und W II. Diese
ziehen an und schalten das schnell schaltende Relais Ah I ein, Die folgenden
Impulsserien werden dann unmittelbar weitergeleitet.
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Wird von der anrufenden Stelle das Auslösezeichen gegeben, so trifft
in der Übertragungseinrichtung Ue I
ein langer Auslöseimpuls von dem Trägerfrequenzgerät
TFi ein. Dadurch wird Relais Ah I lange erregt. Das nicht gezeichnete Belegungsrelais
C I wird kurzgeschlossen und zum Abfall gebracht. Die Verbindung bleibt jedoch so
lange aufrechterhalten, bis derAuslöseimpuls beendet ist. Das Relais Cw im Gruppenwähler
wird nämlich in folgendem Stromkreis gehalten -f-, ah I i, c-Ader, Cw,
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Der Auslöseimpuls wird somit mittels Kontakt ah 12 in seiner ganzen
Länge über die d-Ader. bis zum Sender S 2 des Trägerfrequenzgerätes TF II weiter
gegeben.