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Gegenhalter zum Nieten von Bauteilen, insbesondere von Hohlkörpern
Das Patent 920 527 behandelt einen Gegenhalter zum Nieten von Bauteilen,
insbesondere von Hohlkörpern, bei dem die um eine zur Nietachse annähernd senkrechte
Achse waagenartig gegen den Nietschaft beweglich angeordnete und zur Bildung des
Schließkopfes mit Übergewicht an den Nietschaft druckbare Gegenhaltmasse als eine
lange Schiene ausgebildet ist. Auf einer solchen Schiene lassen sich ohne Verschieben
des Gegenhalters zahlreiche Niete hintereinander schlagen. Die Verbesserung der
Erfindung nach dem Hauptpatent besteht darin, daß der Andruck der auf irgendeine
Weise, z. B. durch unmittelbare Schwerkraft, Gegengewicht, Schwellkörper (Druckdose),
Gummizüge, Federn, Nocken, Exzenter oder Hebel an den Nietschaft gedrückten Gegenhaltschiene
veränderbar und einstellbar ist. Hierdurch ist der Andruck der Gegenhaltschiene
der jeweils verwendeten Nietsorte oder auch der Schräglage einer Nietnaht anpaßbar,
oder die Veränderung
kann auch derart vorgenommen werden, daß das
Gegengewicht der Gegenhaltschiene selbst als Gegenhaltschiene dient, wobei dann
die eigentliche Gegenhaltschiene als Gegengewicht dient.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn bei auf einem
Doppelhebel angeordneter Gegenhaltschiene nebst ähnlichem Gegengewicht die Kippachse
auf den Doppelhebeln versetzbar ist, z. B. indem sie als Schneidenlager in verschiedene
Kerben der Doppelhebel einsetzbar ist. Hierdurch kann der Andruck der Schiene auf
den Niet nach Bedarf verändert. werden, wobei jedoch der Andruck stets gering bleiben
muß, so daß die Niete leicht von außen unter Niederdrücken des Gegenhalters einführbar
sind. Die gesamte Gegenhaltmasse einschließlich Gegengewicht beträgt dabei ein Vielfaches,
z. B. Zwanzigfaches und mehr, des verwendeten Hammers, so daß die Gegenhaltmasse
schlagfest ist, obwohl sie gegenüber Druck nachgiebig ist. Durch entsprechende Versetzung
des Schneidenlagers kann auch das Gegengewicht als Gegenhaltschiene nutzbar gemacht
werden, wobei die Gegenhaltschiene dann als Gegengewicht dient. Beide Massen sind
dabei vorzugsweise gleich groß und weisen auf ihrer Ober- und Unterseite Nietwiderlagerflächen
auf, so daß sie beide als Gegenhaltmasse auf der Ober- und Unterseite verwendbar
sind.
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Die Doppelhebel können auch im Schwerpunkt der Gesamtmasse gelagert
und dachförmig ausgebildet sein, und ein Zusatzgewicht, z. B. eine Rolle oder Rundstange,
ist dann nach Wahl auf einer der beiden Seiten des dachförmigen Doppelhebels anbringbar,
um den Andruck zu bewirken. Statt dessen kann auch eine leichte, nach Bedarf auswechselbare
Feder oder ein Schwellkörper, z. B. eine nach Bedarf ausblasbare Druckluftdose,
am Gegengewicht angreifen, um den Nietandruck zu bewirken.
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Für seitliche Nietung ist die Gegenhaltschiene mit Vorteil an Lenkern
aufgehängt oder aufgestützt, derart, daß die Schiene nach der Seite schwingt. Die
Andruckeinstellung für den Niet geschieht dann durch einfache Seitenverschiebung
des Lagerbocks der Gegenhaltschiene.
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Die Gegenhaltschiene kann auch auf einer schwach geneigten, schiefen
Ebene mittels Rollen gleiten und vorzugsweise mit einer zweiten Gegenhaltschiene
durch ein Zugglied gekuppelt sein, die auf einer entgegengesetzt geneigten, schiefen
Ebene gleitet. Die Andruckregelung geschieht hier durch Änderung der Schiefstellung
der schiefen Ebene, z. B. durch Unterlage von Keilen. Die eine der beiden Gegenhaltschienen
ist dabei für senkrechte und die andere für seitliche Nietung anwendbar.
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Die Gegenhaltschiene kann mit Vorteil auch durch mit Gegengewichten
belastete Seilzüge ausbalanciert sein. Zusätzliche auswechselbare, leichte Federn,
z. B. zwischen Gegenhaltschiene und Gegengewicht, oder über Seilzüge wirkende Zusatzgewichte
können.den Nietandruck bewirken.
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Die Gegenhaltschiene kann auch auf pneumatischen Druckdosen gelagert
sein, die über Rohr-Leitungen von einer außerhalb des Werkstücks gelagerten Druckdose
nach Bedarf durch Gewichtsbelastung od. dgl. aufblasbar sind.
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Wie erwähnt, ist die Gegenhaltmasse in allen Fällen im Verhältnis
zum verwendeten Hammer sehr groß, so daä sie schlagfest ist, und sie ist mit nur
geringem Nietandruck gelagert, so daß sie gegenüber dem von außen einzuführenden
Niet druckweich ist, wobei die Druckkraft beim Niederdrücken der Masse praktisch
gar nicht oder nur wenig zunimmt.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigt Fig. i eine auf eine Kippachse ruhende Gegenhaltschiene mit versetzbarer
Kippachse oder Zusatzgewicht oder veränderbarer Zusatzfeder oder Schwellkörper,
Fig.2 in Lenkerparallelogrammen aufgestützte bzw. aufgehängte Gegenhaltschienen,
Fig. 3 durch schräg liegende Federn ausbalancierte Gegenhaltschxene mit auswechselbaren,
leichten Zusatzfedern, Fig.4 auf schiefen Ebenen rollende, gekuppelte Gegenhaltschienen,
Fig.5 auf gewichtsbelasteten Exzentertrieben ruhende, plattenförmige Gegenhaltschiene,
Fig.6 durch gewichtsbelastete Seilzüge ausbalancierte Gegenhältmasse mit Zusatzfedern
bzw. Zusatzgewichten und Fig.7 eine plattenförmige, auf Schwellkörpern ruhende Gegenhaltschiene.
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Nach Fig. i sind zwei Gegenhaltschienen i und :2 von gleicher Form
durch Doppelhebel 3 mit Lagerkerben 4, 5, 6 verbunden, in denen eine Schneide 7
nach Wahl eingreifen kann, die in einem mit einer tiefen Kerbe versehenen Bock 8
nach den Seiten umlegbar gelagert ist. In der gezeichneten Lage wird die Schiene
2 mit leichtem Andruck nach oben gegen den Niet und die Schiene i mit leichtem Andruck
nach unten gegen einen Niet gedrückt. Nach Umlegen der Schneide 7 in die Kerbe 4
kann links oben und rechts unten genietet werden: Wird die Schneide 7 in der Kerbe
5, also -im Schwerpunkt der Gesamtmasse i, 2, 3, angebracht, so kann ein z. B. rollenförmiges
Zusatzgewicht 9 nach Bedarf links oder rechts auf dem Hebel 3 gelagert werden, um
den Nietandruck zu bewirken. Das Zusatzgewicht kann nach Bedarf ausgewechselt werden.
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Der Nietandruck kann auch durch auswechselbare, leichte Federn fo
oder durch aufblasbare Druckdosen fi bewirkt werden. In jedem Falle ist der Nietandruck
nach Wunsch fein einstellbar. Nach Bedarf können mehrere Kerben 4 und 6 vorgesehen
sein.
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Nach Fig. 2 ist eine Gegenhaltschiene 12 in Lagerböcken
13 mittels Lenkerparalielogrammen 14, 15 schwingend aufgehängt, so daß sie
gegen eine-seitliche Nietnaht schwingt. Der Nietandruck läßt sich hierbei durch
seitliches Verschieben der Tragblöcke 13 einstellen.
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Eine Gegenhaltschiene 16 kann auch durch Lenkerparallelogramme 17,
18 gegenüber einem
schweren Lagerbock i9 seitlich abgestützt sein,
so daß sie nach der Seite schwingt. Auch hierbei ist der Andruck durch seitliches
Verschieben des schweren Bockes i9 einstellbar.
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Nach Fig. 3 ist eine lange Gegenhaltschiene 2o an den. Enden durch
schräg zu ihrer Längsachse wirkende, starke Federn 21 oder über Hebel 22 durch schräg
angeordnete, starke Gummizüge oder Zugfedern 23 ausbalanciert, und leichte, auswechselbare
Zusatzfedern 24, die nach Bedarf vermehrt werden können, bewirken den Nietandruck.
Lenker 25, die am Lagerbock 26 angelenkt sind, führen die Schiene 2o senkrecht zur
Nietnaht bzw. in Richtung der Nietachse, so daß die Vorrichtung auch bei Schieflage
des Werkstückes richtig arbeitet. Im letzten Falle müssen die Zusatzfedern 24 unter
Umständen ganz entfernt werden, damit der Nietandruck genügend klein bleibt. Dies
kann vor Einführen der Gegenhaltschiene in den Hohlkörper durch einen Probedruck
auf die entsprechend schräg gestellte Schiene ausprobiert werden.
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Nach Fig. 4 ruhen zwei durch ein Zugglied 26 gekuppelte Gegenhaltschienen
27 und 28 mittels Rollen 29 auf schiefen Ebenen 30, 31 eines Lagerbockes 32 derart,
daß die etwas schwerere Schiene 28 auf der Fläche 31 gegen eine seitliche Nietnaht
nach unten rollt und die Schiene 27 gegen eine waagerechte Nietnaht nach oben zieht,
und zwar mit leichtem Andruck. Die Veränderung des Andrucks kann durch Schiefstellen
des Lagerbocks 32, z. B. mittels untergelegter Keile 33, oder durch Schiefstellen
des ganzen Werkstückes 34 geschehen.
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Nach Fig. 5 ruht eine plattenförmige Gegenhaltschiene 35 auf Exzentern
36, deren Wellen 37 in einer Lagerplatte 38 gelagert sind und an den Enden außerhalb
des Werkstückes Kurbelarme 39 tragen, die durch auswechselbare Gewichte 4o nach
Bedarf belastbar sind.
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Nach Fig. 6 ist eine Gegenhaltschiene 41 über Seilzüge 42 durch ein
Gegengewicht 43 ausbalanciert. Auswechselbare, leichte Zusatzfedern 44 bewirken
den Nietandruck. Statt dessen können auch Seilzüge 45 durch Nietlöcher geführt sein
und einerseits an der Schiene 41 angreifen und andererseits über Rollen geführt
und durch kleine, auswechselbare Zusatzgewichte 46 belastbar sein. Die Gewichte
46 können auch so groß gewählt sein, daß sie die Gegenhaltschiene 41 allein tragen
und außerdem den Nietandruck bewirken, wobei ihr Gewicht nach Bedarf geändert werden
kann.
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Nach Fig. 7 ist eine Gegenhaltschiene 47 auf Schwellkörpern, z. B.
aufblasbaren Druckdosen 48, gelagert, die durch Schläuche 49, 5o von einer außerhalb
des Werkstückes angeordneten Druckdose 51, die durch ein Gewicht 52 nach Bedarf
belastbar ist, aufblasbar sind, um die Schiene 47 mit einem gewünschten, schwachen
Andruck gegen die Nietreihe zu drücken. Die Schwellkörper 48 sind ähnlich wie die
Schwellkörper i i in Gehäusen 53 geführt.
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Liegt die Nietnaht schräg im Raum, so kann die Gegenhaltschiene 47,
ebenso wie etwa die Schiene 35, in einem Führungsgehäuse geführt sein.