DE93939C - - Google Patents

Info

Publication number
DE93939C
DE93939C DENDAT93939D DE93939DA DE93939C DE 93939 C DE93939 C DE 93939C DE NDAT93939 D DENDAT93939 D DE NDAT93939D DE 93939D A DE93939D A DE 93939DA DE 93939 C DE93939 C DE 93939C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
liquid
tanning
dishes
cold
false bottom
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT93939D
Other languages
English (en)
Publication of DE93939C publication Critical patent/DE93939C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Verfahren und Apparate.
A. F. DIEHL in WEIMAR. Ext r a k ti ο η s ν e r f a h re η für Gerbstoffe.
Fatenürt im Deutschen Reiche vom 19. April i8g6 ab.
Bei der Auslaugung von Gerbmaterialien auf heifsem Wege nach den bisherigen Systemen zeigen sich erhebliche Uebelstände, weil dadurch sä'mmtliche Farbstoffe gelöst, die Brühen dick, satzig und dunkelfarbig werden und schöne, helle Lederfarben nicht erzielbar sind. Durch Entfärbungsmittel, die man zur Beseitigung dieses Uebelstandes wohl benutzt, gehen zu viele gerbende Bestandtheile verloren und die Wirkung der Extrakte ist zu wenig intensiv.
Ueberall, wo mit Extrakten heifser Extraktion gegerbt wird, sind chemische Hülfsmittel, wie Säuren, erforderlich, die die alte vortreffliche, aber zu lange Zeit erfordernde Grubengerbmethode nicht kennt.
Durch den vorliegenden Apparat wird durch kalte Extraktion ein beschleunigtes Gerbverfahren ermöglicht mit den Vortheilen der alten Grubengerbung und ohne die Nachtheile der durch heifse Extraktion gewonnenen Extrakte.
Der Extraktapparat arbeitet kalt und beruht auf dem Princip der Maceration, er ist aber zur möglichst vollkommenen Auslaugung gleichzeitig zum Kochen eingerichtet.
Der Apparat besteht aus einer Anzahl Geschirren, von welchen in nur einem Geschirr (Bottich) die Brühe erwärmt wird, während in den übrigen Geschirren immer kalt gearbeitet wird.
Die Hauptschwierigkeit bei dieser kalten Auslaugung liegt darin, das auszulaugende Material in der Brühe zu lockern, da das anfänglich schwimmende Material sich mehr und mehr fester auf einander setzt, je weiter die Auslaugung fortschreitet. Zum Zwecke dieser Lockerung des Materials, das von oben, der Einwirkung von Spritzrohren unterliegend, zunächst in der Flüssigkeit schwimmt, dann aber sich vollsaugt und mehr und mehr nach unten treibt, mündet unterhalb eines gelochten Senkbodens des Geschirres ein Druckrohr aus, aus welchem Flüssigkeit mit gröfserem Druck von unten her durch die ganze Senkbodenfläche sich vertheilt, derart, dafs das Material schwimmend erhalten und fähig bleibt, kalt ausgelaugt zu werden.
Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch den Apparat,
Fig. 2 einen Grundrifs,
Fig. 3 einen Querschnitt,
Fig. 4 ein einzelnes Geschirr mit Zubehör in vergröfsertem Mafsstab.
Im vorliegenden Falle besteht die Batterie aus acht Geschirren oder Bottichen A, doch kann man deren Anzahl vermehren oder vermindern, ohne am Wesen der Einrichtung etwas zu ändern. Je vier Geschirre liegen in einer Reihe. Oberhalb der Batterie ist ein Druckrohr a angeordnet, das mit einer von der Betriebsmaschine mittelst Transmissiönswelle W getriebenen Centrifugalpumpe V in Verbindung steht. Unten in der Mitte des Bodens eines jeden Geschirres A führt ein Abflufsrohr g1 mit Hahn g1 nach dem Saug- und Zulaufrohr der Centrifugalpumpe.
An einem Ende der Batterie, unterhalb der Geschirre, befindet sich ein Sammelbassin B, in welches das Saugrohr b zum Auspumpen des Bassins einmündet. Von dem Druckrohre a führen seitlich nach jedem Geschirr A abwärts gebogene Rohre α1, an deren unteren Enden rotirende Spritzrohre a? sich befinden.
fz. Auflage, ausgegeben am 24. Jamiar igoo-J
In einigem Abstände über dem vollen Geschirrboden ist ein gelochter Senkboden A1 angeordnet und unterhalb dieses Senkbodens A1 mündet ein Druckrohr as aus, welches an das Hauptdruckrohr α angeschlossen ist..
Das obere Druckrohr al und das untere Druckrohr α3 eines jeden Bottichs A stehen mit der Druckleitung durch einen Dreiweghahn h' in Verbindung. Durch passende Einstellung dieses Hahnes hl wird das auszulaugende Gerbmaterial von oben her durch die Spritzrohre a1 mit Flüssigkeit besprengt, die durch seitliche Löcher austritt und durch Reactionswirkung die Spritzrohrc a2 in Drehung versetzt.
Dadurch findet eine gleichmäfsige Besprengung des Gerbmaterials und gewissermafsen ein Zerreifsen der Flüssigkeit selbst, statt. Dies ist von Vortheil insofern, als in dem Bottich in der Regel verschiedene Gerbstoffe zusammengemischt sind. Trotz dieses Umstandes erhält man durch diese Art der Besprengung eine gleichmä'fsige Brühe.
Wenn ein Geschirr A mit frischem Gerbmaterial gefüllt ist, so schwimmt es anfänglich und steigt in die Höhe. Sobald die Flüssigkeit aber anfängt, das Material auszulaugen, setzt es sich immer fester auf einander und dadurch wird es zur kalten Auslaugung untauglich. Es handelt sich also nur darum, das auszulaugende Material für die Auslaugung gelockert zu erhalten.
Zu diesem Zwecke mündet bei der vorliegenden Einrichtung in jeden Bottich ein Druckrohr α3 unterhalb des Senkbodens A1 aus.
Um das Gerbmaterial aufzulockern und schwimmend zu erhalten, hat man nur den Dreiweghahn umzustellen, es kommt dann die Flüssigkeit durch das Druckrohr αΆ mit ziemlich bedeutendem Druck zur schnellen Vertheilung über die ganze Bodenfläche des Bottichs, wodurch das Gerbmaterial in die Höhe gedrückt und schwimmend gehalten wird.
Das Material bleibt dadurch gelockert und zur kalten Auslaugung fähig. Diese Auslaugung geschieht überdies unter fortwährendem . Umspülen mit der unter ziemlichem Druck stehenden Flüssigkeit in der denkbar wirksamsten Weise.
Das Priricip der Maceration ist im Gegensatz zu den bekannten auf dem Diffusions- und Ueberlauf-Princip beruhenden Extraktapparaten auf diese Weise mit bestem praktischen Erfolg durchführbar.
Durch das Ueberlaufrohr e steigt bei geöffnetem Hahn die Flüssigkeit auf das nächstfolgende Geschirr A über. Dieses Ueberlaufrohr e ist nur ein Nothbehelf für den Fall, dafs die Betriebsmaschine steht oder man nach Feierabend noch ein Geschirr zu füllen hat.
Von Wichtigkeit ist nämlich immer, dafs das Gerbmaterial in den Geschirren nie trocken wird, sondern immer in Flüssigkeit steht:
Die Wasserleitung b b1 b~ dient dazu, jederzeit unabhängig vom Maschinenbetrieb auf das letzte Geschirr Wasser geben zu können, ohne die Arbeit des Extrahirens zu beeinträchtigen.
Durch einen oberen Dreiweghahn ο kann man die Verbindung des Druckrohres "b\ der Centrifugalpumpe V mit dem Druckrohr α. herstellen, und ein unterer Dreiweghahn o1 an der Pumpe hat den Zweck, das Zulaufrohr g mit der Pumpe zu verbinden oder auch mittelst des Saugrohres bs das Sammelbassin A auspumpen zu können. j
Der fertige Extrakt läuft durch einen unteren Hahn h oder einen oberen Hahn h2 in die Gerberei. ' ■ ■
In die Leitung α ist ein Dampfstrahlapparat D eingeschaltet, um zu kalte Brühen auf vorschriftsmäfsige Temperatur bringen zu können.
Zwischen dem unteren Boden und dem Senkboden A1 der Geschirre liegt eine gelochte Heizschlange f, um die Brühe im letzten der acht Geschirre kochen zu können, während die übrigen sieben Geschirre zur kalten Extraktion dienen. Das Erwärmen der Brühe im letzten Geschirr hat den Zweck, auch den letzten Rest an gerbenden Bestandteilen auszuziehen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: ' :
    Verfahren zur kalten Auslaugung von Gerbstoffen nach dem Princip der Maceration, mit Hülfe einer Anzahl von Bottichen (AJ,'' besonders für deutsche Sohlleder, darin bestehend, dafs das von oben her der Einwirkung' von Spritzrohren unterliegende, zunächst in der Flüssigkeit schwimmende, dann aber nach Unten treibende und sich fest auf einander setzende Gerbmaterial durch Flüssigkeit von größerem Druck, welche aus dem unterhalb eines gelochten Senkbodens mündenden Druckrohr (a3) durch die ganze Senkbodenfläche sich vertheilt, hochgetrieben und schwimmend bezw. für die kalte Auslaugung fähig erhalten wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT93939D Active DE93939C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE93939C true DE93939C (de)

Family

ID=365330

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT93939D Active DE93939C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE93939C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE93939C (de)
DE700468C (de) Vorrichtung zum Waschen von Zuckerruebenblaettern
DE416110C (de) Automatisches Ruehrwerk fuer Guelle oder aehnliche Gemische
DE108818C (de)
DE80602C (de)
DE173769C (de)
DE21177C (de) Verfahren zur Herstellung und Reinigung des Salpeters
DE147917C (de)
DE281438C (de)
DE656931C (de) Vorrichtung zur Behandlung von Wasser oder Abwasser mit Chlor oder aehnlichen fluessigen oder gasfoermigen Wasserreinigungsmitteln
DE517920C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Auslaugen von Gut, insbesondere salpeter- und salzhaltigen Erden
AT68416B (de) Stetig wirkender Apparat zum Lösen von Zucker oder anderen Substanzen.
DE140870C (de)
DE38516C (de) Läuterbottich
DE266335C (de)
DE151007C (de)
DE71470C (de) Fälbeapparat für Kammzugbobinen, Wolle u. s. w. in der Hyposulfitküpe
DE187728C (de)
DE532957C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Saft aus Zuckerrueben
AT30163B (de) Verfahren zum Abläutern von Bierwürze aus Malz in ununterbrochenem Betriebe.
DE55073C (de) Maisch- und Läuterapparat
DE310555C (de)
DE188155C (de)
DE112684C (de)
DE32693C (de) Verfahren und Apparat zur Gewinnung von Tanninextiakt