DE112684C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28 α.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein neues Gerbverfahren.
Das Verfahren zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dafs bei demselben die für eine
schnelle und gute Gerbung in erster Linie in Betracht kommenden drei Hauptfactoren, die
Bewegung, die Wärme und die Concentration, unmittelbar zusammenwirken. Aufserdem klären
sich beim Arbeiten nach dem neuen Verfahren die nur aus vegetabilischen Gerbstoffen hergestellten
Gerbbrühen selbstthätig, ebenso wie auch die Verstärkung derselben selbstthätig erfolgt.
Die vorstehend angedeutete Wirkungsweise wird dadurch erreicht, dafs die vorher genügend
erwärmte Gerbflüssigkeit eine Anzahl Gerbbottiche nach einander durchströmt und in diesen durch besondere Rührwerke derart
in Bewegung gehalten wird, dafs sie aufwärts circulirt und gegen die in die Gerbbottiche
von oben eingehängten, die Gerbbottiche in umgekehrter Richtung wie die Gerbflüssigkeit
durchwandernden Häute geführt wird. Aus dem letzten der Gerbbottiche wird die Flüssigkeit,
welche auf ihrem Wege durch die sämmtlichen Bottiche den gröfsten Theil ihres Gerbstoffes
an die Häute abgegeben und sich abgekühlt hat, in eine Klärbatterie gepumpt und nach erfolgter Klärung aus dieser in einen
Misch- und Wärmbottich eingelassen, in welchen gleichzeitig aus einer Extractbatterie die
erforderliche Menge Extract einläuft. Die mit frischem Extract vermischte Gerbbrühe wird
gleichzeitig genügend erwärmt und tritt aus dem ' Mischbottich in den ersten der Gerbbottiche
wieder ein.
An sich ist es allerdings bekannt, sowohl die Häute in entgegengesetzter Richtung wie
die Gerbbrühe eine Anzahl Gerbbottiche durchwandern zu lassen, wie auch die Gerbbrühe
zu erwärmen und zu klären, die abgenutzte Brühe mit frischem Extract zu mischen und
der Brühe eine aufwärts gerichtete Circulation zu ertheilen. Durch die Combination dieser
an sich bekannten Mittel, welche den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, werden
aber folgende gewerbliche Vortheile erzielt:
1. Der ganze Gerbprocefs wird wesentlich vereinfacht und abgekürzt, indem sich alle
Factoren in einfacher, praktischer und systematischer Reihenfolge an einander anschließen;
hierdurch wird bedeutend an Arbeitskraft gespart.
2. Die Bewegung der Gerbbrühe ist infolge der eigenartigen Construction des zur Verwendung
gelangenden Rührapparates eine ganz gleichmäfsige, aufwärtsgerichtete. Hieraus resultirt
ein ganz gleichmäfsiger Gerbeeffect.
3. Die Erwärmung der Gerbflüssigkeit bewirkt bei dem neuen Verfahren ein schnelleres
Eindringen des Gerbstoffes in Häute, die schon einen grofsen Theil Gerbstoff aufgenommen
haben. Die Gerbflüssigkeit wird rascher erschöpft, und dadurch, dafs sie sich nach und
nach immer mehr abkühlt, wird den frisch eingeführten Häuten kein Schaden zugefügt.
4. Die Concentration der Gerbbrühe geschieht auf die einfachste Weise. Der Extract
wird in einer gewissen Stärke hergestellt. Die Verstärkung der Gerbbrühe ist selbstthätig und
continuirlich und kann von jedem Arbeiter leicht geregelt werden.
5· Die Klärung der Flüssigkeit ist ebenfalls die denkbar einfachste, da dieselbe einfach
durch das Versetz- oder Versenkmaterial geleitet wird; hierbei nimmt dieselbe die noch
in der Lohe enthaltenen sauren Stoffe auf, welche für den Gerbprocefs sehr fördernd
sind.
Ferner ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, dafs nach diesem System die Gerbflüssigkeit
fortwährend in Benutzung bleibt und ein Entleeren und wieder Frischanstellen derselben
in Wegfall kommt.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine zur Ausübung des neuen Gerbverfahrens dienende
Anlage mit ihren Einzelvorrichtungen dargestellt.
Die in einer Klärbatterie α und in einer Extractbatterie b enthaltenen Flüssigkeiten vereinigen
sich in einem Bottich c, in welchem dieselben gemischt und durch eine auf dem
Boden des Bottichs angeordnete Dampfschlange^ erhitzt werden.
Hat das .Gemisch die nöthige Concentration und Temperatur erhalten, so läfst man die
fertige Gerbbrühe durch einen Hahn e in den ersten einer Anzahl Gerbbottiche f einlaufen.
Ist dieser beinahe gefüllt, so läuft die Brühe durch ein Rohr g in den nächsten Bottich
ein, aus welchem sie in den dritten Bottich übertritt, u. s. w.
Die zu gerbenden Häute werden in entgegengesetzter Richtung wie die Gerbbrühe
durch die mit einem Rührwerk zur Herbeiführung einer aufwärts gerichteten Circulation
ausgerüsteten Bottiche f nach einander hindurchgeführt, so dafs die in dem dem Mischbottisch
c zunächst liegenden ersten Bottich f befindliche, noch concentrirte und warme Gerbbrühe
nur mit Häuten in Berührung kommt, welche auf ihrem Wege durch die übrigen Gerbbottiche schon einen grofsen Theil Gerbstoff
aufgenommen haben. Da die Brühe in dem ersten Bottich noch sehr warm ist, dringt
sie auch in diese Hä'ute ein, trotzdem der in denselben schon enthaltene Gerbstoff ein solches
Eindringen sehr erschwert. Andererseits kommen die frisch eingeführten Häute in dem
letzten Bottich nur mit einer Gerbbrühe in Berührung, welche schon den gröfsten Theil
ihres Gerbstoffes abgegeben hat und stark abgekühlt ist, so dafs sie den frisch eingeführten
Häuten nicht schadet.
Aus dem letzten der Gerbbottiche wird, die geschwächte und abgekühlte Brühe durch eine
Pumpe m und Rohrleitung η in die Klärbatterie α zurückbefördert, so dafs ein continuirlicher
Umlauf der Brühe stattfindet.
Durch das neue Verfahren werden die Vorzüge des alten Lohgerbverfahrens mit denen
der Extractgerbung vereinigt. Der Gerbprocefs wird erheblich abgekürzt, die Gerbmaterialien
werden auf einfachste und ökonomischste Weise ausgenutzt und an Arbeitskräften wird wesentlich
gespart.
Das Verfahren eignet sich für alle Sorten Leder, welche mit vegetabilischen Stoffen gegerbt
werden sollen, gleich vorzüglich.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zum Schnellgerben, bestehend in der Combination mehrerer an sich bekannter Verfahren, derart, dafs die zu gerbenden Häute durch eine Anzahl Gerbbottiche ff) nach einander hindurchgeführt werden, durch welche eine nur aus vegetabilischen Gerbstoffen hergestellte, vorher erwärmte GerbbrUhe in entgegengesetzter Richtung ,hindurchgeht und in jedem der Bottiche durch ein Rührwerk in aufwärts gerichtete Circulation versetzt wird, während aus dem letzten der Gerbbottiche die geschwächte und abgekühlte Brühe in eine Klärbatterie (a) geführt wird, aus welcher dieselbe in einen gleichzeitig aus einer Extractbatterie (b) mit Extract gespeisten, seinerseits zur Speisung des ersten Gerbbottichs dienenden Mischbottich (c) einströmt und in diesem mit der erforderlichen Menge Extract gemischt und gleichzeitig erwärmt wird, so dafs sictr das ganze Verfahren selbstthätig und continuirlich vollzieht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE112684C true DE112684C (de) |
Family
ID=382325
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT112684D Active DE112684C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE112684C (de) |
-
0
- DE DENDAT112684D patent/DE112684C/de active Active
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