DE91316C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14B—MECHANICAL TREATMENT OR PROCESSING OF SKINS, HIDES OR LEATHER IN GENERAL; PELT-SHEARING MACHINES; INTESTINE-SPLITTING MACHINES
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- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei.
Die Uebelstände der continuirlichen Brühentreibung beim Gerben von Häuten bestehen
darin, dafs fast unbrauchbare, satzige und schmutzige Brühen, durch neuen Gerbextrakt
verstärkt, zur Wirkung kommen. Damit werden die guten Extrakte gleichzeitig verunreinigt
und ihre Wirkung beim Gerben wird vermindert. Ueberdies kann bei einem Aufeinanderschichten
der Häute eine gleichmäfsige Gerbung nicht erfolgen, weil naturgemäfs die Gerbeflüssigkeit an lockeren Stellen schneller
als an anderen zwischen den Häuten hindurchgeht.
Bei dem vorliegenden Verfahren werden die Häute unterhalb der Gerbeflüssigkeit in beständiger
Bewegung schwimmend erhalten und einer Behandlung mit Flüssigkeiten von ansteigend
höheren Stärkegraden nach einander unterworfen, derart, dafs man die Gerbeflüssigkeit
auf ihre Stärke und Wirkung jederzeit zuverlässig zu prüfen vermag und jede
Stelle der thierischen Haut gleichmäfsig der Einwirkung derselben ausgesetzt ist.
Das vorliegende Verfahren, zur Behandlung roher Felle oder Häute beim Gerben oder
Aeschern besteht in der Combination zweier bekannten Verfahren, nämlich der bekannten
Behandlung der Rohhäute und Felle mittelst in die Flüssigkeit eintauchender durchlässiger
Trommeln und der bekannten, systematisch oder stetig wirkenden Behandlung in Flüssigkeiten.
Die hierbei benutzten Trommeln sind zum Ausheben eingerichtet und bleiben bis zur
Beendigung der Behandlung in demselben Flüssigkeitsbehälter und vollständig untergetaucht,
während die zur systematischen Behandlung benutzten Flüssigkeiten von verschiedener
Concentration beim Ueberführen aus einem Flüssigkeitsbehälter in den nächsten gesondert gehalten werden.
Fig. ι der Zeichnung zeigt einen Querschnitt eines Apparates, welcher zur Ausführung des
Verfahrens Anwendung finden kann.
Fig. 2 zeigt einen Grundrifs und
Fig. 3 einen Längsschnitt desselben.
Fig. 4 zeigt eine Anlage zum Gerben von Leder, in welcher eine Anzahl derartiger
Apparate angeordnet ist.
Die Trommel A, welche drehbar und aushebbar in dem Bottich B gelagert ist, ist aus
zwei Stirnwänden c und aus einer Anzahl Winkeleisen d zusammengesetzt, welche den
Mantel der Trommel bilden und den Häuten nur eine ganz beschränkte Auflagefläche bieten,
so dafs letztere in der Trommel stets schwimmend erhalten werden.
Die Anordnung der Winkeleisen ist eine derartige, dafs der Mantel eine achteckige Form
annimmt, und zwar sind die Winkelkanten nach aufsen gerichtet und die Schenkel des
Winkels einwärts. Zwischen den Kanten der Schenkel zweier benachbarten Winkel ist ein
kleiner Zwischenraum gelassen. Für sehr schwache Felle genügt es, diesen Zwischenraum
etwa 2 mm breit zu wählen, während für stärkere Felle dieser Zwischenraum auch um
ein Geringes vergröfsert werden kann. Dieser Raum darf nur so grofs sein, dafs keine Felle
durchschlüpfen können. Gewünschten Falles können die Winkeleisen anstatt unter einem
Achteck auch im Kreise oder auch unter einem anderen Vieleck angeordnet sein, jedoch haben
Versuche ergeben, dafs die achteckige Form die vortheilhaftere ist. ,
Im Innern der Trommel sind noch trapezförmige Scheidewände oder Wendebretter e
angeordnet, welche derart gegen einander versetzt sind, dafs sie abwechselnd nach der
einen oder anderen Richtung schräg abfallen (Fig. 2).
An einer beliebigen Stelle des Trommelumfanges können mehrere neben einander
liegende Winkeleisen dl unter einander verbunden
und herausnehmbar angeordnet werden, so dafs eine verschliefsbare Oeffnung geschaffen
wird, durch welche die Felle oder Häute in die Trommel eingelegt und aus derselben
wieder herausgenommen werden können. Der durch diese herausnehmbaren Winkeleisen gebildete
Deckel kann in beliebiger Weise befestigt werden.
Der Antrieb der Trommel erfolgt von einer Scheibe f aus. Der Antriebsriemen oder die
Kette g wird zweckmäfsig um eine Stirnwand c gelegt, so dafs diese als Scheibe ausgenutzt
wird. Die Welle h, auf welcher die Scheibe/ sitzt, kann von einer beliebigen Kraftquelle aus
in Drehung versetzt werden. Um die Trommel aus dem Bottich herausheben zu können, sind
um dieselbe Gurte i gelegt, an welchen die Kette eines Flaschenzuges oder einer Laufkatze
angreifen kann.
Bei der Drehung der Trommel dringt die Flüssigkeit zwischen die Winkel b in das
Innere derselben und übt eine treibende Kraft auf die Felle oder Häute derart aus, dafs diese
nicht an den Winkeleisen haften können, sondern stets schwimmend in der Flüssigkeit
erhalten werden. Dieser Vorgang ist für das Gerben und Aeschern der Häute von der
gröfsten Wichtigkeit, da die Häute und Felle somit auf das Gleichmäfsigste behandelt werden.
Um die Gleichmä'fsigkeit der Behandlung weiter zu fördern, sind die Wendebretter e vorgesehen,
welche den Fellen gestatten, nach der einen oder der anderen Richtung zu gleiten.
Es ist ferner von grofser Wichtigkeit, dafs die Felle in der Trommel stets in beständiger Bewegung
gehalten werden. Die Einwirkung der Flüssigkeiten ist dadurch eine bedeutend bessere.
Handelt es sich um Aeschern der Felle oder Häute, so geht das Enthaaren sehr schnell vor
sich. Der zum Aeschern in Anwendung zu nehmende Bottich ist unten mit einem Drahtnetz
ausgerüstet, auf welchem die Haare zurückgehalten werden.
Beim Aeschern machen die Trommeln eine geringere Tourenzahl, beispielsweise, sechs
Touren, während sie beim Reinigen, Entkalken und Enthaaren eine gröfsere Tourenzahl
(16 bis 20 Touren) machen müssen, um den gewünschten Erfolg schon in der kurzen Zeit
von 1 5. Minuten zu erreichen. Die Trommeln bewähren sich sehr gut, auch wenn die Häute
nach alter Weise durch Aufschlagen geäschert werden.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Anlage ist ein Turnus von sechs Trommeln vorgesehen, welche
sich zum Gerben von kräftigem festen Leder erforderlich erweisen. Für weiche, milde Leder
oder Fellsorten ist eine entsprechend geringere Anzahl erforderlich. Die Gerbflüssigkeit wird
aus einem Bottich in den anderen geleitet und den Fellen werden nach einander Flüssigkeiten
von wachsender Stärke und Dichtigkeit zugeführt. In jedem Bottich befindet sich eine mit
Leder gefüllte Trommel, die in oben beschriebener Weise in Drehung versetzt wird.
Sämmtliche Trommeln werden von einer Welle h gleichzeitig bethätigt.
Soll Flüssigkeit aus einem Bottich in einen anderen übergeführt werden, beispielsweise aus
dem Bottich I nach dem Bottich II, so ist es erforderlich, dafs der Bottich II zunächst leer
ist.
Es wird dann die in dem Bottich I befindliche Flüssigkeit durch die Rohrleitung k in
einen besonderen Behälter /, welcher tiefer steht als die Bottiche ■ JB,- abgelassen und dann aus
dem Behälter / in bekannter Weise mittelst der Pumpe m durch die Rohrleitung η in den
Bottich II befördert. Die Rohrleitungen k und und η besitzen für jeden Bottich einen besonderen
Ablafshahn, so dafs für sämmtliche Bottiche dieselbe Leitung benutzt werden kann,
wobei nur darauf zu achten ist, dafs nur der Hahn der Leitung geöffnet ist, dessen Bottich
gefüllt oder geleert werden soll, während die übrigen Hähne sämmtlich geschlossen sein
müssen. In derselben Weise, wie der Bottich II seine Flüssigkeit aus dem Bottich I erhalten
hat, wird letzterer wieder mit der Flüssigkeit gefüllt, die sich zur Zeit in dem Bottich VI befindet,
worauf der nunmehr leere Bottich VI Flüssigkeit aus dem Bottich V erhält, die, wie
vorher beschrieben, wieder in den Behälter / abfliefst und durch die Pumpe m in den
Bottich VI getrieben wird.
In dieser Weise wird jede mit Leder gefüllte Trommel der Einwirkung der Flüssigkeiten
in ihren verschiedenen Stärkegraden ausgesetzt, derart, dafs neu in Benutzung zu
nehmende Gerbflüssigkeit in denjenigen Bottich eingelassen wird, in welchem das Leder schon
fünf Stadien der Gerbung durchgemacht hat. Hat diese neue Flüssigkeit genügend lange Zeit
auf das Leder eingewirkt, so wird dasselbe mit der Trommel aus der Flüssigkeit herausgehoben,
um noch einer gründlichen Spülung unterworfen zu werden.
Um auch ohne Pumpen, namentlich für den Fall, dafs die Extractbatterie in Unordnung gerathen
oder die Maschine zum Stillstand kommen könnte, .arbeiten zu können, läfst man vorher
fertige Extracte in einen Behälter oberhalb der Gerbbatterie für einen oder mehrere Tage sich
ansammeln, um ohne Pumpe frische Brühe zugeben zu können. ·
Zum Herausheben der Trommeln aus den Bottichen B bedient man sich zweckmä'fsig
eines Laufkranes, dessen Laufschienen genau über den Bottichen liegen und bis zum Spülbottich
P reichen. Die Laufkatze q wird über die hochzuhebende Trommel gefahren und die
Kette r mit den Gurten i in beliebiger Weise verbunden. Zum Hochwinden der Trommel genügt
die Kraft eines Einzelarbeiters, welcher die hochgewundene Trommel bis über den Bottich P
fährt und in diesen herabläfst, um sie hier einer gründlichen Spülung zu unterwerfen.
Angenommen, es sei diese Trommel dem Bottich III entnommen, welcher die stärkste
Gerbflüssigkeit besitzt, so wird jetzt der Bottich II entleert, und zwar entweder wieder
in den Behälter /, aus welchem die Flüssigkeit in beliebiger Weise entfernt wird, oder es wird
die Flüssigkeit aus dem Bottich II unmittelbar abgelassen oder fortgeschafft.
Nunmehr wird die Flüssigkeit aus dem Bottich III nach dem Bottich II befördert, und
sobald der Bottich III leer ist, kann eine neu gefüllte Trommel wieder in denselben herabgelassen
werden. Ist der Bottich II gefüllt, so wird die im Bottich IV befindliche, schon fast
ausgenutzte Gerbflüssigkeit aus diesem Bottich in den Bottich III geführt, um hier noch auf
die neu eingebrachten Felle einwirken zu können. Während der Zeit, in welcher diese Einwirkung
vor sich geht, wird die Flüssigkeit der anderen Bottiche in der oben beschriebenen Weise
stufenweise weitergeführt, und zwar entgegen der Reihenfolge, in welcher die neugefüllten
Trommeln eingebracht werden.
Die Gerbung geht also ganz systematisch stufenweise vor sich. Hierbei wird gegenüber
den bisher bekannten Verfahren ungemein an Zeit und an Arbeitskräften gespart. Zur Gerbung
derselben Menge Leders, zu welcher bisher etwa 40 Mann beständig in Thätigkeit sein,
mufsten, ist bei diesem Verfahren nur ein einziger gelernter Arbeiter erforderlich.
Die aus den Bottichen entfernten oder abgehenden Brühen oder Flüssigkeiten sind vollständig
frei von gerbenden Bestandteilen und können daher als werthlose Abwässer bei Seite
geschafft werden. Ferner gewährt diese Art der Gerbung in immer aufsteigend stärkeren
Brühen bis zu den höchst zuträglichen Graden noch den Vortheil, dafs sie auf die Qualität
des Leders nicht schädlich einwirken kann, wie es bei der bisher bekannten üblichen Gerbmethode
häufig geschah, bei welcher das Gerben leicht zu weit getrieben wurde. Nach dem
vorliegenden Verfahren kann man das Gerben nach Belieben auf einige Tage zusammendrängen
oder auch auf einige Wochen hinziehen, je nachdem man dem Leder eine besondere Qualität, Farbe, Festigkeit oder Weichheit und
Milde geben will.
Da die -Trommel bequem aus dem Bottich herausgehoben werden kann, so ist man z. B.
bei Feinledersorten zu Portefeuillezwecken und dergl. nicht daran gebunden, nur flüssige Extracte
zu verwenden, sondern man kann auch Gerbmaterialien, wie z. B. Sumach, Terra japonica,
Gambir, wie überhaupt alle festen Gerbstoffe direct mit in die Trommel bringen. Ebenso vorteilhaft kann auch Mineralgerbung
oder sonstige Gerbung, ζ. Β. zur Herstellung von Handschuhleder nach dem vorliegenden
Verfahren ausgeführt werden.
Das Material, aus welchem die Apparate gefertigt werden, richtet sich wesentlich nach der
Flüssigkeit, welche in' Behandlung genommen werden soll bezw. nach dem Zweck, zu welchem
der Apparat oder die Anlage in Benutzung genommen werden soll. So werden z. B. die
Winkel d für Gerbapparate aus Messing, Kupfer und Holz zu fertigen sein, während sie, falls
die Apparate zum Aeschern, Beizen Verwendung finden sollen, aus Holz oder Eisen oder einem
anderen Metall hergestellt sein müssen.
Claims (1)
- Pa tent-Anspruch:Verfahren zur Behandlung von rohen Fellen oder Häuten beim Gerben oder Aeschern, dadurch gekennzeichnet, dafs man die bekannte Behandlung der Rohhäute oder Felle mittelst in die Flüssigkeit eintauchender durchlässiger Trommeln mit der bekannten systematisch oder stetig wirkenden Behandlung in Flüssigkeiten in der Weise combinirt, dafs die Trommeln zum Ausheben eingerichtet sind und bis zur Beendigung der Behandlung in demselben Flüssigkeitsbehälter und vollständig untergetaucht bleiben, während die zur systematischen Behandlung dienenden Flüssigkeiten verschiedener Concentration beim Ueberführen aus einem Flüssigkeitsbehälter in den nächsten gesondert gehalten werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE91316C true DE91316C (de) |
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ID=362951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT91316D Active DE91316C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE91316C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3106671A1 (de) * | 1980-05-13 | 1982-01-28 | Francisco Javier Barcelona Gili Bas | "trommel fuer die behandlung von haeuten" |
-
0
- DE DENDAT91316D patent/DE91316C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3106671A1 (de) * | 1980-05-13 | 1982-01-28 | Francisco Javier Barcelona Gili Bas | "trommel fuer die behandlung von haeuten" |
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