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Neigungswaage mit Schaltgewichtseinrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf Neigungswaagen, deren Wägebereich in einer oder mehreren Stufen. durch
selbsttätig sich schaltende Zusatzgewichte verändert werden kann. Derartige Zuschaltungen
geschehen bei den bekannten Waagen am Ende eines jeden Wägebereiches während einer
sehr kurz bemessenen Spanne. Angenommen, eine Waage besitze einen Neigungsbereich
von 5o t und einen durch Zuschaltgewicht auf eine Gesamtwägefähigkeit von zoo t
ausgleichbaren Erweiterungsbereich sowie 25oo Teilungen der Anzeigeskala zu je 20
kg, so muß mit Rücksicht auf die vorgeschriebene Fehlergrenze bei 5o t Wägelast,
nämlich ± o,6 - Io-3 - 5oooo = ± 30 kg, die Umschaltung innerhalb der engen
Spanne von 1,5 Skalenteilen (= ± 30 kg), also zwischen 4997 und 50,03 t erfolgen.
Eine so kurze Schaltspanne ist in vieler Hinsicht nachteilig, insbesondere treten
dabei bekanntlich leicht Fehlschaltungen ein.
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Die Erfindung vermeidet die Nachbeile der bisherigen, selbsttätigen
Schaltgewichtsneigungswaage dadurch, daß jedes Schaltgewicht einen kleineren Gewichtsbereich
als den Skalenbereich der Waage ausgleicht und durch von der Waage besteuerte Schaltmittel
innerhalb eines beide Gewichtsausgleiche zulassenden Überdeckungsbereiches geschaltet
wird.
Ein Beispiel verdeutlcht den Erfindungsgedanken am schnellsten. Bei-einer. Waage
mit einem Skalenbereich von 6o t werde die Gesamtwägefähigkeit durch ein Zuschaltgewicht
von 4o auf ioo t erweitert. Im Bereich zwischen 4o und 6o t kann,dann sowohl mit
wie auch ohne Zusohaltgewicht verwogen werden. Beträgt die Last beispielsweise 5o
t, so zeigt die Neigungswaage ohne Zuschaltung an ihrer Skala 5o t, mit Zuschaltgewicht
jedoch an ihrer Skala io t und, an der Zuschaltanzeige 4o t, also insgesamt ebenfalls
5o t an. Weil sich die beiden Bereiche - Skalen- und Erweiterungsbereich'- erfindungsgemäß
überdecken, so ist die Schaltspanne groß genug, um die selbsttätige Gewichtszuschaltung
stets fehlerfrei durchführen zu können. Aus Abb. 3 der Zeichnung ist ersichtlich,
daß sich der überdeckungsbereich U über ein Drittel des Skalenbereiches erstreckt.
Bei ,einer Waage mit 3ooo Teilungen auf der Anzeigeskala für den. Neigungsbereich
entspricht dies iooo Skalenteilungen für den überdeckungsbereich, in dem die Zuschaltung
erfolgen kann,_ gegenüber ± 1,5 Skalenteilungen. nach dem bisherigen Stand der Technik.
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Die Verwirklichung des Erfindungsgedankens geschieht auf solche Weise,
daß die Mittel für die Zu- bzw. Abschaltung der Zusatzgewichte in genügend großem
Abstand von der gewichtsmäßig festgelegten Schaltgrenze zwischen den Bereichen verschiedener
Wägefähigkeit der Waage erfolgt; mit anderen Worten, die Umschaltung vom einen zum
nächsten Wägebereich wird: innerhalb des Überdeckungsbereiches durch entsprechend
gesteuerte Hilfsmittel mechanischer oder elektrischer, gegebenenfalls auch pneumatischer
oder hy4raulischer Art vollzogen. _ .
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Wenn wie bei den bekannten Waageur, die Zu-und Abschaltkontakte für
die Zuschaltgewichte an der Grenze des Skalenbereiches liegen, dann besteht die
Gefahr, daß die Waage durch Stöße beim Lastauflegen falsche Gewichtsumschaltungen,
herbeiführt. Dagegen .hat man den Einbau besonderer elektrischer Verzögerungselemente
vorgeschlagen, um der Waage erst Gelegenheit zum Auspendeln zu bereiten. Weil bei
der erfindungsgemäßen Waage jedes Zuschaltgewicht nur einen Teil des Skalenbereiches
ausgleicht und dadurch der Überdekkungsbereich gewährleistet ist, können falsche
Gewichtsschaltungen zufolge Pendelung in einfacher Weise durch die Organe des Umschaltmechanismus
selbst verhindert werden, z. B. im Fall der mechanischen Ausführung nach Abb. i
durch die Verzögerung eines Schalters oder im Fall der lichtelektrischen Steuerung
nach' Abb. 4 oder 5 durch den gegenseitigen Abstand der Fotozellen auf dem Pendelweg.
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Die Erfindung isst auch für Waagen mit Druckwerk zur Registrierung
der Wägelastgewichte von Vorteil. Der Wert jedes Zuschaltgewichtes kann unmittelbar
in das Druckwerk eingeführt werden. Weggen der großen Schaltspanne erfolgt die selbst
tätige Gewichtszuschaltung und .daher der Abdruck des Gesamtgewichtes der Wägelast
genau (z. B. 5ooo Druckstufen bei einem Zuschaltgewicht) und sicher, ohne daß zusätzliche
Hilfsmittel erforderlich wären.
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In der Zeichnung sind. zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt,
die der weiteren Erläuterung aller Erfindungstnerkmale zugrunde liegen.
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Abb. i und 2 zeigen in Auf- und Grundriß eine 6o-t-Neigungswaage mit
Zuschaltgewichtseinrichtung für eine Gesamtwägefähigkeit von ioo t; Abb.3 zeigt
ein Diagramm, das den überdeckungsbereich und. die Schaltstellen sowie -spannen
veranschaulicht, Abb.4 eine lichtelektrische Steuerung der Zuschaltgewichtsbetätigung
für die Waage nach Abb. i und 2, Abb.5 den. Aufriß einer Neigungswaage mit zwei
Zuschaltgewichten für i2o t Gesamtwägefähigkeit und Abb.6 das zugehörige Diagramm
des Überdeckungsbereiches und der Schaltstellen nebst -spannen.
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Die Wägelast wird durch Zugstange i über Verbundhebel 2, Zugstange
3 und weiter über Zwischenhebel q. und Zugstange 5 auf die Auswägevorrichtung 6
mit d er Projektionsskala 6" und der Projektionslampe 6b sowie der Leuchtbildanzeige
A übertragen. Ein Teil des Lastzuges geht vom Verbundhebel 2 erfindungsgemäß über
Zugstange 7 auf einen Schalthebel 8 über, der durch ein Gegengewicht 9 so ausgeglichen
ist, daß er bis zu einer Wägelast von z. B. 55 t in der gezeichneten Stellung, bleibt
und dm Anschlag io anliegt. Dem Gegengewicht 9 ist also erfindungsgemäß ein größerer
Bereich zu geben als dem vom Hebel 8 zu steuernden ZuschaltgewIcht. Sobald der Lastzug
den durch das Gegengewicht 9 bestimmten Wert von 55 t überschreitet, bewegt sich
der Hebel 8 nach unten gegen den Anr schlag i i. Der Dämpfer 12 verhindert unnötiges
Pendeln des Hebels B. Bei seiner Abwärtsbewegung betätigt der Hebel 8 mit der justierbaren
Spitze 13 den Schalter 14 mit Anschlußklemmen A, B
und C, dessen Schaltorgan
14" vom Kontakt 143 (Klemme A) zum Kontakt 142 (Klemme C) gelangt. Der Schalter
14 besitzt erfindungsgemäß eine Schaltverzögerung, deren Wirkung aus Abb. 3 hervorgeht
und dort beschrieben wird. .
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Durch diesen Vorgang ,erhält der Schaltmotor 15 Strom und treibt über
ein Getriebe, das aus den Zahnrädern 16, 17, 18 und einer Kupplung 35 besteht, das
Schaltsegment i9 für die Schaltgabel 20 an, die das Schältgewicht 21, das z. B.
auf einer Konuszentrierung an: der Zugstange 3 ruht, abhebt. Das Gewicht 22 dient
dazu, Schaltgabel nebst Schaltsegment bei Abschaltung wieder in: die Nulllage zurückzuführen.
Auch diese Bewegung kann durch einen Dämpfer 23 gebremst werden.
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In seiner oberen Endlage liegt das Schaltsegment gegen das Schaltorgan
24, des Schalters 24 an, wodurch es dessen Kontakte 241 und 24/3geschlossen hält.
Sobald; die Abwärtsbewegung des Schaltsegmentes i9 beginnt, öffnet das Schaltorgan
24, die Kontakte 24/1 und z43 und schließt die Kontakte
24/2 und
24/4. Diese Schaltvorgänge bewirken folgendes: Solange die Kontakte 24/r geschlossen
sind, leuchtet das Bild 26 (o t), lösen sich diese Kontakte, erlischt das Leuchtbild
26 (o t). Gleichzeitig damit werden die Kontakte 24/3 geöffnet und unterbrechen
den Stromkreis, in dem der Druckknopf 28 angeordnet ist, damit während des Zuschaltvorganges
das Druckwerk nicht in Tätigkeit gesetzt werden kann. Das Schließen der Kontakte
24/2 setzt den Magnet 29 zur Steuerung eines nicht dargestellten Wendegetriebes,
das zur Übertragung des Zuschaltgewichtswertes in das Druckwerk dient, unter Strom.
Schließlich überbrückt der Kontakt 24/4 eine Unterbrechung im Stromkreis des Kupplungsmagnets
30, wodurch dieser vorbereitet ist, die Kupplung 35 (Abt. 2) zwischen dem Getriebe
16, 17 des Motors 15 und dem Schaltsegment 19 zu lösen, sobald der Kippschalter
14 wieder in seine obere Lage zurückgesprungen ist.
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Nach beendeter Gewichtszuschaltung, d. h. wenn das Gewicht 21 von
der Gabel 2o abgehoben wurde, drückt das Segment 19 gegen das Schaltorgan 25a des
Schalters 25 und löst dabei folgende Schaltvorgänge aus: Die Kontakte 25/i werden
frei, wodurch der Motor 15 abgeschaltet ist, die Kontakte 25/2 und 25/3 sind geschlossen,
wodurch ein Stromkreis entsteht, in dem der Druckknopfschalter 28 für die Betätigung
eines nur durch den Antriebsmotor 34, im übrigen nicht dargestellten, die Wägeergebnisse
abdruckenden Werkes liegt und.- Einschalten des Leuchtbildes 27 (4o t). Jetzt und
nur in diesem Schaltzustand leitet die Betätigung des Druckknopfes 28 einen Druckvorgang
ein. Der Abdruck gibt das Gesamtgewicht der auf der Waagenbrücke befindlichen Last
in einer Zahl wieder, denn der Wert des Zuschaltbereiches war in das Druckwerk übertragen
worden. Wenn die Kontakte 28a des Schalters 28 geschlossen werden; erhält der Zugmagnet
31 Strom, der den Verriegelungsschalter 32 schließt und den Schalter 33 öffnet.
Dieser Vorgang bezweckt, jede Schaltgewichtsbetätigung während des Druckens zu verhindern;
denn weder der Motor 15 noch der Kupplungsmagnet 3o können, da die Zuleitung zum
Kippschalter 14 unterbrochen ist, unter Strom gesetzt werden. Erst am Ende des Druckvorganges
wird der Verriegelungsschalt,er 32 vom Druckermotor 34 geöffnet, beispielsweise
durch eine von ihm bewegte (nicht gezeichnete) Nockenscheibe.
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Wenn,der Lastzug an der Stange 7 geringer als der dem Gegengewicht
9 entsprechende Zug geworden ist, dann geht der Hebel 8 in seine obere Lage zurück.
Die Feder 141 hält das Schaltorgan des Schalters 14 am Justierstift 13 und bringt
es in seine Ausgangslage zurück, wodurch der Kontakt 143 nunmehr geschlossen, der
Kontakt 142 aber offen ist. Infolgedessen erhält der Magnet 30 Strom und
löst die Kupplung 35, so daß vermöge des Gewichtes 22 die Schaltgabel 2o und damit
das Segment 19 wieder in ihre Ausgangslagen zurückkehren, das Schaltorgan 24" betätigen
und dabei die Kontakte 24/1 und 24/3 wieder geschlossen, die Kontakte 24/2 und 24/4
geöffnet werden, nachdem vorher beim Abheben des Segmentes 19 vom SchaltoTgan 25a,
die Kontakte 25/2 und 25/3 geöffnet, Kontakt 25/1 geschlossen worden war.
Damit ist der ursprüngliche Zustandi wiederhergestellt, das Leuchtbild 26 (o t)
eingeschaltet, das Schaltgewicht 21 wieder aufgesetzt. Die Zuschalteinrichtung steht
dann für neue Betätigung bereit.
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Die Erfindung gewährleistet, wie ersichtlich, daß jede begonnene Gewichtszuschaltung
sofort wieder rückgängig gemacht werden kann, sobald die auslösende Ursache dafür
verschwunden ist. Jede der beiden möglichen Lagen des Schalthebels 8 bzw. des Schaltorgans
14" im Schalter 14 entspricht bei der erfindungsgemäßen: Einrichtung immer der Stellung,
die das Schaltgewicht 21 einnimmt.
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Um auch eine Zusatzgewichtsschaltung von Hand zu ermöglichen, ist
am Schaltgewichtshebel2o ein Arm 36a angebracht, der über die Zugstange 36 mit einer
Handkurbel 37 od. dgl. verstellt werden kann.
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Wägelasten, die den Schalthebel 8 nicht nach unten gegen den Anschlag
i i ziehen, vermögen keine Gewichtszuschaltung hervorzurufen.
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Eine lichtelektrische Ausführungsform der selbsttätigen Zuschaltung,
die den Kippschalter 14 mit dem Anschlußklemmen A, B, C ersetzt, gibt Abb.
4 wieder. An .der Projektionsskala 6" der Auswägevorrichtung 6 ist eine Blende 4a
angebracht, die das Licht zur Fotozelle 41 unterbricht, wenn das Pendel einen beispielsweise
der Last von 5 t entsprechenden Weg zurückgelegt hat. Der so erzeugte und im Verstärker
43 verstärkte Stromstoß veranlaßt die Schließung dies Schalters 45, wodurch der
Magnet 381 unter Strom kommt und d en Schalter 39 in seiner linken (gezeichneten)
Stellung hält. Der Kupplungsmagnet 3o (Abt. i) erhält indessen noch keinen Strom,
da die Rückleitung bei Kontakt 24/4 unterbrochen ist. Mit dem weiterausschlagenden
Pendel kommt die Blende 4o, wenn beispielsweise 55 t erreicht sind, vor die Fotozelle
42 und veranlaßt über den Verstärker 44 einen Stromstoß, der den Schalter 46 schließt
und damit den Magnet 382 beaufschlagt, wodurch der Schalter 39 in seine rechte Lage
gezogen wird, dort die beiden Anschlußklemmen B und C überbrückt. Nunmehr ist der
gleiche Zustand mit denselben Folgen hergestellt, der vorstehend in Zusammenhang
mit der Betätigung des Kippschalters 14 und. der Schalter 32, 33 beschrieben wurde,
jetzt also nicht nochmals erläutert zu werden braucht.
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Gemäß dem Diagramm der Abb.3 kann dier Schaltmechanismus 8, 14 nach
Abb. i oder die lichtelektrische Steuerung nach Abb. 4 so justiert :sein, daß die
Zuschaltung an der Stelle »EIN«, wenn die Wägelast 55 t übersteigt, mit Sicherheit
vollzogen ist. Umgekehrt findet die Zusatzgewichtsabschaltung an der Stelle »AUS«
im Bereich U statt, wenn @die Last unter 45 t gesunken ist. Die Strecke L kennzeichnet
die zur Verfügung stehende Schaltspanne.
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Die Aufteilung der Gesamtwägefähigkeit einer Waage in mehr als zwei
Bereiche bringt vor allem den Vorteil mit sich, daß der Auswägevorrichtung eine
feinere Unterteilung und dem Druckwerk eine
größere Stufenzahl gegeben
und damit die Registriergenauigkeit gesteigert werden kann. Als Beispiel zeigt Abb_
5 eine Neigungswaage mit zwei Zuschaltgewichten und einem für ihre Schaltung brauchbaren
Mechanismus. Teile, die mit denen in Abb. i übereinstimmen, haben dieselben Bezugsziffern
wie dort erhalten. Der Schaltvorgang wird durch :eine lichtelektrische Steuerung,
ähnlich der an Hand von Abb. 4 beschriebenen, :eingeleitet. Ein Unterschied besteht
darin, daß hier eine Blende 47 angeordnet ist, die sich über einen großen Teil der
Projektionsskala 6" erstreckt. Wollte man eine mechanische Schaltvorrichtung ähnlich
oder gleich dem Schalter 14 in Abb. i verwenden, so müßten dafür, wie der Fachmann
erkennt, zwei durch Gegengewichte, die den Schaltbereichen entsprechen, ausgeglichene
Schalthebel 8 hintereinandergeschaltet angeordnet werden.
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Die Waage mit dem Hebelwerk und der Auswägevorrichtung wie in Abb.
i besitzt die beiden Schaltgewichte 61 und 62 an den mit Gegengewichten 61" bzw.
62" versehenen Gabeln 6o bzw. 73. Wird die Wagebrücke belastet, so überträgt sich
der Lastzug i in der bereits beschriebenen Weise auf die Auswägevorrichtung 6, dadurch
schlägt das Pendel aus und löst, sobald es einen bestimmten Weg, der beispielsweise
io t entsprechen möge, zurückgelegt hat, mit Hilfe der Fotozelle 48 einen Stromstoß
aus, der, im Verstärker 5o verstärkt, den Schalter 51 öffnet, wodurch die Zusatzgewichtsschaltung
zunächst nur vorbereitet, aber noch nicht in Gang gebracht ist. Drei verschiedene
Belastungszonen sind zu unterscheiden: i. Die Belastung liegt unterhalb 5o t; 2.
die Belastung liegt zwischen 5o und 80 t; 3. die Belastung liegt zwischen
8o und i2o t.
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Solange die Last im Skalenbereich N von 5o t bleibt, wird keines der
Zuschaltgewichte betätigt. Überschreitet der Pendelausschlag 5o t, da die Brückenbelastung
z. B. 70 t beträgt, so erhält auch die Fotozelle 49 Licht, und der im Verstärker
55 verstärkte Stromstoß schließt den Schalter 56. Hierdurch bekommt der Magnet 522
Strom und legt,den Schalter 53 nach Kontakt 53/1 um, wo ein Verriegelungshebel 54
den Schalter 53 festhält. Durch diesen Schaltvorgang beginnt der Motor 57 zu laufen
und treibt über ein Zahnradgetriebe 58, dessen Wirkungsweise bereits im Zusammenhang
mit dem Getriebe 16 bis 18 der Abb. i beschrieben wurde, :das Schaltsegment 59 so
an, daß sich die Schaltgabel 6o nach oben bewegt und dadurch das Schaltgewicht 61
abhebt. Am Schaltsegment 59 ist ein Schaltstift 63 befestigt, der, sobald das Schaltgewicht
61 abgehoben ist, den Schalter 64 betätigt, der den Stromkreis des Magnets 67 schließt,
wodurch die Verriegelung 54 gelöst und der Schalter 53 in seine Mittelstellung,
nämlich auf Kontakt 53, zurückgeführt wird. Der Stromkreis des Motors 57 ist hierdurch
wieder unterbrochen.
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Das Pendel 6 geht um den Betrag zurück, der der Entlastung der Auswägevorrichtung
durch Abheben :des Zuschaltgewichtes 61 entspricht. Im vorliegenden Beispiel spielt
es bei 40 t ein, wenn der Erweiterungsbereich des Zuschattgewi:chts 30 t
ausmacht. Die Zuschaltanzeige 69 lautet auf 30 t. Denn durch die Bewegung
des' Schaltsegmentes 59 ist auch der Schalter 65 in dem Sinne betätigt worden, daß
sich. die Kontakte 65/z, 65/3 gelöst, 65/2, 65/4 und 65/5 geschlossen haben. Durch
öffnen des Kontaktes 65/i erlischt das Leuchtbild 68 (o t) ; durch Schließen des
Kontaktes 65/2 schaltet sich das Leuchtbild 69 (3o t) ein; durch öffnen des
Kontaktes 65/3 wird der Magnet 71 entregt und von ihm ein nicht gezeichnetes Wendegetriebe
geschaltet sowie der Stromkreis' vom Motor 34 zum Antrieb des Zahlendruckers geöffnet.
Das Schließen des Kontaktes 65/4 überbrückt eine Unterbrechung im Stromkreis des
Magnets 521, der nur bei eingelegtem Schalter 51 wirksam werden kann. Das Schließen
des Kontaktes 65/5 überbrückt eine Unterbrechung im Stromkreis des Kupplungsmagnets
72, der damit zur Schaltung vorbereitet ist.
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Beim Entlasten der Waage geht das Pendel zurück, und die Schaltkante
der Blende 47 passiert dabei den Wert io t. Dadurch wird der geöffnete Lichtweg
der Fotozellen 48 wieder geschlossen, und der so ausgelöste, im Apparat 5o verstärkte
Schaltstromstoß schließt den Schalter. 51, so daß der Magnet 521 beaufschlagt wird
und der Schalter 53 auf den Kontakt 53/2 umgelegt wird. Gleichzeitig erhält der
Magnet 72 Strom, der in. gleicher Weise, wie im Zusammenhang mit Magnet
30 in Abb. i beschrieben, eine Kupplung. löst, :die das Schaltsegment 59
freigibt, wodurch es von der gewichtsbelasteten Schaltgabel 6o wieder in die Ausgangslage
zurückgeführt werden kann, hierbei den Schalter 65 erneut, jedoch so betätigt, daß
die beschriebenen Schaltvorgänge in umgekehrter Reihenfolge ablaufen.
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Überschreitet die Wagelast jedoch die 8o-t-Grenze, sie liege z. B.
bei iiot, so erfolgen zwei Schaltvorgänge hintereinander. Dabei betätigt das Schaltsegment
59 zuerst die Schaltgabel 6o, wie beschrieben, danach die Schaltgabel 73, :die das
Schaltgewicht 62 abhebt, und drückt auf den Schalter 66, wodurch die Kontakte 66/i
und 66/3 sich öffnen, die Kontakte 66/2 und 66/4 sich schließen. Der offene Kontakt
66/i unterbricht den Stromkreis des Motors 57, der offene Kontakt 66/3 löscht die
Sch@altgewichtsanzeige 69 (30t) .aus; Kontakt 66/2 schaltet den Magnet 74 eines
nicht gezeichneten Wendegetriebes im Druckwerk und Kontakt 66/4 ,die neue Schaltgewichtsanzei,9ge
70 (6o t) ein. Ein nochmaliger Schaltversuch. seitens der Fotozelle 49 wegen Belastungssteigerung
auf 50 + 30 + 30 = i io b bleibt wirkungslos, da der Motorstrom am Kontakt 66/1
unterbrochen ist. Die Abschaltvo:rgänge bei Entlastung entsprechen den vorstehend
geschilderten Vorgängen.
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Wenn Be- und/oder Entlastungen schneller aufeinanderfolgen, als das
Pendel 6 einzuspielen vermag, so kann es vorkommen, daß,die Zu- bzw. Abschaltung
eines Zusatzgewichtes nicht genügt, um den Gleichgewichtszustand des Neigungssystems
herzustellen. - Das heißt in der Mittelstellung des Segmentes 59 wird der Schalter
64 durch. den Stift
63 betätigt und die Verriegelung 54 durch den
Magnet 67 zwar aufgehoben, der Schalter 53 jedoch bleibt in der jeweiligen Endlage,
nämlich auf Kontakt 532 oder 531 liegen und der Schalter 51 oder 56 der zugehörigen
Fotozelle 48 bzw. 49 geschlossen. Dieser Zustand bewirkt, daß Magnet 522 bei Belastung,
Kupplungsmagnet 72 bei Entlastung bis zum Erreichen des endgültigen Gleichgewichtszustandes
eingeschaltet ist. Hierdurch wird die mittlere Schaltstellung ohne Unterbrechung
durchgeschaltet.
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Wie bei der mechanischen Steuerung das Gegengewicht 9 am Schalthebel
8 erfindungsgemäß größer gemacht war als der Gewichtsbereich des Zuschaltgewichtes,
so ist entsprechend bei der lichtelektrischen Steuerung der Abstand der steuernden
Fotozellen am Anzeigeweg des Neigungspendels größer als der Gewichtsbereich eines
Zusatzgewichtes.
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Das Diagramm der Abb. 6 entspricht dem Diagramm der Abb.3. Die Anzeigeskala
reicht von o bis 120 t, der Skalenbereich N ohne Zuschaltgewichte von o bis 6o t.
Der Überdeckungsbereich U1 des Schaltgewichtes 61 erstreckt sich von 30 bis
6o t, und von dieser Stelle bis zu 9o t der Anzeigeskala reicht der Bereich U2.
Die erste Zuschaltung erfolgt in, der Spanne L1 bei 5o t, die zweite in der Spanne
L2 bei 8o t Gesamtlast. Die erste Abschaltung findet in der Spanne L2 bei 7o t (io-t-Anzeige
an Skala A), die zweite Abschaltung in der Spanne L1 bei 40 t (io-t-Anzeige an Skala
A) statt.
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Die Schaltung der Zusatzgewichte könnte auch mit Hilfe pneumatischer
oder hydraulischer Mittel erfolgen. Bei den beschriebenen Ausführungsformen wird
die Waage zur Änderung der Wägefähigkeit von den Schaltgewichten entlastet. Für
den Fachmann ist es selbstverständlich, daß das erstrebte Ziel in erfindungsgemäßer
Weise ebensogut durch Schaltgewichtsbelastun:g erreicht werden kann.