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Optische Anzeigevorrichtung für Präzisions-Balkenwaagen Die Erfindung
betrifft eine optische Anzeigevorrichtung für Präzisions-Balkenwaagen, bei der von
einer am unteren Ende des vaagebaikenzeigers angeordneten Skala ein Ausschnitt auf
eine Ablesefläche projiziert wird.
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Mit den bekannten optischen Anzeigevorrichtungen dieser Art werden
lediglich die niedrigsten Dezimalstellen der Gewichtswerte unmittelbar angezeigt,
zu denen dann noch die Werte der höheren, den aufgesetzten Bruchgrammreitern und
gegebenenfalls den aufgelegten Grammgewichten entsprechenden Einheiten der Gewichtswerte
durch Rechnen hinzugefügt werden miissen. Diese Art der Gewichtsermitflung ist nicht
nur umständlich, sondern gibt auch leicht Veranlassung zu Fehlern.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen un.d die Werte
der höheren, den aufgesetzten Bruchgrammreitern und gegebenenfalls den auf die Gewichtschale
aufgelegten Grammgewichten entsprechenden Einheiten links neben den projizierten
Ausschnitt der mit dem Balkenzeiger schwingenden Skala zu projizieren, so daß das
gesamte Wiegeergebnis unmittelbar an der Ablesefläche richtig nebeneinanderstehend
abgelesen werden kann.
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GemäB der Erfindung wird dies bei einer optischen Anzeigevorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß bei Anordnung
einer
zum Aufsetzen von Bruchgrammreitern auf Ablegeschienen Des Waagebalkens und gegebenenfalls
von Grammgewichten auf die Gewichtscllale dienenden, je aus einer drehbaren Nockenwelle
und aus von dieser gesteuerten Auflegehebeln bestehenden bekannten Einrichtung von
mit den Nockenwellen verbundenen Skalenscheiben die den aufgesetzten Gewichten entsprechenden
Werte der höheren Einheiten durch eine besondere Projektionseinrichtung links neben
den durch eine andere Projektionseinrichtung auf der Ablesefläche abgebildeten,
den niedrigsten Dezimalstellen entsprechenden Ausschnitt der Zeigerskala geworfen
werden.
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Es ist zwar bei Neigungswaagen mit durch Zusatzgewichte erweiterbarem
Wägebereich schon bekannt, links neben den projizierten Ausschnitt einer mit dem
Neigungspendel schwingenden Skala die Werte der aufgesetzten Zusatzgewichte einer
beim Aufsetzen der Zusatzgewichte verstellten Skala zu projizieren. Die zu projizierende
Zusatzgewichtskala ist jedoch hierbei unmittelbar neben der mit dem Neigungspendel
schwingenden und zu projizierenden Skala des normalen Wägebereiches angeordnet und
wird mit dieser durch das gleiche optische System abgebildet.
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Abgesehen davon, daß es sich hierbei um eine andere Waagenart handelt,
ist eine derartige Anordnung und Projektion der Skalen bei Präzisionsbalkenwaagen
nicht möglich, wenn der einfache Aufbau, Zugang zu den Wiegeschalen und die Ubersichtlichkeit
gewahrt bleiben sollen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in Verbindung
mit der Auflage- und Abhebevorrichtung für die Bruchgrammgewichte beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. I zeigt schaubildlieh eine Aufsicht auf einen Teil der Waage
mit dem Strahlengang der beiden Projektionseinrichtungen.
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In Fig. 2 ist ein Schnitt nach A-B gemäß Fig. I veranschaulicht.
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Fig. 3 zeigt das Ablesefenster mit der Mattscheibe, eine Ansicht
von X nach Fig. I.
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Fig. 4 zeigt eine Ansicht von Z nach Fig. I.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ist in an sich bekannter Weise
auf einer Grundplatte I eine Säule 2 angeordnet, auf deren oberer Schneide der Waagebalken
3 pendelnd ruht, der an seinem Ende, beispielsweise am rechten Ende, mit zwei gekerbten
Bruchgrammablegeschienen 4-versehen ist.
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Auf diese Bruchgrammablegeschienen 4 werden die Bruchgramme durch
eine Bruchgrammauflagevorrichtung aufgesetzt und von ihnen wieder abgehoben, die
aus einer Weile 5 besteht, die mittels eines Drehknopfes 6 gedreht werden kann.
Auf der Welle 5 ist eine durchsichtige Zahlenscheibe 7 befestigt, auf deren Ringfläche,
etwa an der Stelle 8, an der das Lichtstrahlbündel der Projektionseinrichtung hindurchgeh,
Zahlen angebracht sind, die den jeweilig aufgelegten Bruchgrammgewichten entsprechen.
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Auf der Welle 5 sind Hubscheiben 9, I0, 1 1 und 12 befestigt. auf
denen um eine Achse 13 drehbare Hebel 14, 15, 16 und 17 ruhen, die doppelt rechtwinklig
gebogene Arme 18, 19, oo, 21 tragen, die an ihren freien unteren Enden einen Haken
22, 23, 2A, 25 aufweisen, an denen Bruchgramme 26, 27, 28, 29 aufgehängt sind. Der
Bruchgrammreiter 26 hat zweckmäßig cin Gewicht von 0,1 g, der Bruchgrammreiter 27
ein solches von 0.2 g, der Bruchgrammreiter 28 ein solches voll 0,3 g und der Bruchgrammreiter
29 ein solches von 0,5 g.
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Durch Drehen des Drehknopfes 6 ist es möglich, alle Bruchgramme der
ersten Dezimale von 0, bis 0,9g auf die zwei gekerbten Schienen 4 abzusetzen, also
beispielsweise durch Senken des Hebels 14 ein Gewicht von 0,I g, durch Senken des
Hebels 15 ein solches von 0,2 g, durch Senken des Hebels 16 ein solches von 0,3
g, durch Senken der Hehel 14 und I6 ein solches von o,+g, durch Senken des hebels
17 ein solches von 0,5 g, durch Senken der Hebel 14 und 17 ein solches von o,6 g
usf. bis o,g g, so daß durch eine volle Drehung des Drehknopfes 6 alle Bruchgramme
der ersten Dezimale von O.I bis o,g g auf die Schienen 4 des Waagebalkens abgelegt
werden können.
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Die den Bruchgrammen der ersten Dezimale hinter dem Komma entsprechenden
Zahlen, die auf der Zahlenscheibe 7 angebracht sind, werden durch eine optische
Einrichtung, die aus der Lichtquelle 30, einer Sammellinse 31, einem ersten als
Ablenkglied dienenden Spiegelprisma 32, der Linse 33, dem zweiten, zur rechtwinkligen
Ablenkung dienenden Spiegelprisiua 34 und einer farbige Glasplatte 35 besteht, im
Punkt 36 auf den linken Teil der Mattscheibe 3/ im Fenster 38 projiziert. Wenn man
also durch entsprechende Drehung des Drehknopfes 6 die Hebel 15 und I7 senkt, so
daß die Bruchgrammreiter 27 und 29 auf die Schiene 4 aufgelegt werden, so wird die
Zahl . . .7 im Punkt 8 im Lichtstrahlbündel erscheinen und entsprechend auf der
linken Hälfte der Matrscheibe 37 abgebildet, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist.
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Die Scheibe 35 ist zweckmäßig aus grünem Glas hergestellt, weil die
grüne Farbe für das Auge des Beschauers die angenehmste ist.
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Zur Ablesung der Bruchgramme der zweiten, dritten und vierten Dezimale
ist nun eine weitere Lichtquelle 39 vorgeschen, deren
Licht durch
eine Kondensorlinse 40 durch eine Durchbrechung der Säule 2, eine zweite Linse 41
und durch eine Mikroskala 42 geht, die am unteren Ende des Waagenzeigers befestigt
ist, wie aus Fig. 1 und 4 hervorgeht.
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Das Bild der Beschriftung der Mikroskala 42 wird durch das Linsensystem
43 und ein das Lichtbündel im rechten Winkel nach oben ablenkendes Prisma 44 sowie
durch ein Spiegel oder ein Prisma 45 auf die rechte Hälfte 46 der Mattscheibe des
Fensters 38 projiziert.
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Auf dieser rechten Hälfte befindet sich der Ablesestrich 47, auf den
die Waage durch geeignete Tustiervorrichtungen eingestellt wird.
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Die Mikroskala 42 ist nur auf der Plus. seite mit einer Stricheinteilung
und Zahlen versehen, so daß die Werte immer nur positiv sind, also zugezählt werden
müssen. Dadurch werden Irrtümer, insbesondere eine Verwechselung von plus und minus,
ausgeschlossen.
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Wenn man die Arretierung der Waage löst, also den Waagebalken senkt,
so wird zugleich die Beleuchtung eingeschaltet, zweckmäßig durch einen nicht dargestellten
Quecksilberschalter, der an der Arretiereinrichtung befestigt ist. Die Werte für
die- Bruchgramme der ersten Dezimale hinter dem Komma werden in der beschriebenen
Weise auf die linke Hälfte der Mattscheibe 37 geworfen und gleichzeitig rechts daneben
das Bild der Mikroskala 42, das sich nach kurzem Schwingen der zweckmäßig mit einer
Dämpfungsvorrichtung versehenen Waage fest einstellt.
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Die Ablesung der Bruchgramme der zweiten, dritten und vierten Dezimale
hinter dem Komma erfolgt dann am Ablesestrich 47.
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Man hat also nur noch nötig, die Gewichte nach vollen Grammen auf
die rechte Waageschale zu legen, und kann dann alle Bruchgramme nach Auflegen der
entsprechenden Bruchgrammreiter durch Drehen des Knopfes 6 sofort in dekadischer
Reihenfolge ablesen, so daß die Gedankenarbeit auf ein Mindestmaß beschränkt und
jeder Irrtum ausgeschlossen ist. Bei der in Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsform
wäre die Waage mit 0,7337 g belastet. Von Bedeutung ist, daß ein Irrtum, ob man
ein Bruchgrammgewicht abziehen oder hinzuzählen muß, voller ständig ausgeschlossen
ist, da die Belastung mit Bruchgrammen nur auf einer Seite erfolgt.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform
beschränkt. In ähnlicher Weise lassen sich auch die ganzen Gramme auflegen, darstellen
und ablesen.