DE939150C - Verfahren zur Herstellung von Aneurinchloridhydrochlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aneurinchloridhydrochlorid

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DE939150C
DE939150C DEP8043A DEP0008043A DE939150C DE 939150 C DE939150 C DE 939150C DE P8043 A DEP8043 A DE P8043A DE P0008043 A DEP0008043 A DE P0008043A DE 939150 C DE939150 C DE 939150C
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DE
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aneurine
chlorine
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bromine
chloride hydrochloride
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Application number
DEP8043A
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English (en)
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Robert Edward Carnahan
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Pfizer Inc
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Pfizer Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D415/00Heterocyclic compounds containing the thiamine skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)
  • Pyridine Compounds (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Plural Heterocyclic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aneurinchloridhydrochlorid Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Umwandlung von Aneurinbromidhydrobromid in das entsprechende Chloridhydrochlorid. Ein besonderes Ziel ist die wirtschaftliche Gewinnung dieses Hydrochlorids in großer Reinheit.
  • Bei der technischen Herstellung von Aneurinhydrochlorid (der üblichen Bezeichnung für Aneurinchloridhydrochlorid) erhält man zuerst das Hydrobromid als Zwischenprodukt. Da bei den meisten therapeutischen Verwendungsarten, Zusätzen zu therapeutischen Mitteln usw. das Hydrochlorid die bevorzugte Form des Vitamins ist, muß das Hydrobromid in diese Form umgewandelt werden. Das am meisten angewandte Verfahren ist die Behandlung des Hydrobromids mit Silberchlorid in heißem Wasser. Dieses Verfahren ist brauchbar, aber kostspielig. Während der Behandlung eintretender Verlust an Silbersalz erhöht die Herstellungskosten des Vitamins, und bei etwaiger Verknappung des Metalls wird die Produktion behindert. Ein anderes Verfahren ist die Umwandlung des Hydrobromids über das Pikrat in das Hydrochlorid. Dies vermehrt natürlich das Verfahren um eine weitere Verfahrensstufe mit der entsprechenden Folge an Verlusten und Arbeitskosten.
  • Es wurde nun gefunden, daß Aneurinbromidhydrobromid mit guter Ausbeute in Aneurinchloridhydrochlorid umgewandelt werden kann, wenn man es in Anwesenheit einer vorzugsweise Brom absorbierenden oder vorzugsweise mit Brom statt mit Chlor reagierenden Verbindung mit Chlor behandelt. Insbesondere besteht die Erfindung in der Behandlung einer wäßrigen Lösung des Aneurinhydrobromids, die ein Bromabsorptionsmittel enthält, mit Chlor, wobei die Chlorbehandlung am besten durch Einleiten von gasförmigem Chlor bewirkt wird. Während der Reaktion wird- Brom frei. Das Absorptionsmittel bindet das Brom, wird dabei bromiert und kann von dem Reaktionsprodukt leicht abgetrennt werden.
  • Eine Anzahl verschiedener Verbindungen kann als Bromabsorptionsmittel verwendet werden. Besonders vorteilhaft sind Phenolverbindungen, wie Phenol; a- oder ,B-Ketocarbonsäuren oder deren Ester, wie Acetessigsäure; heterocyclische Stickstoffverbindungen, wie Pyridin; olefinische Kohlenwasserstoffe; aromatische Amine, wie Anilin, und aromatische Kohlenwasserstoffe, die leicht bromiert werden können, z. B. Phenanthren. Auch andere organische Stoffe, z. B. Ketone, können verwendet werden. Da jedoch manche bromierten Ketone tränenreizende Wirkung haben, sind die- obengenannten Verbindungen vorzuziehen. Im allgemeinen sollte das Bromabsorptionsmittel in Mengen verwendet werden, die praktisch zur Bindung des gesamten während der Reaktion entstandenen Broms ausreichen. Bromabsorptionsmittel, die wenigstens eine geringe Löslichkeit in Wasser besitzen, z. B. Phenol, sind für die Chlorbehandlung in einem - wäßrigen System besonders geeignet.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform des neuen Verfahrens wird Aneurinhydrobromid in Wasser gelöst, so daß sich wenigstens eine einprozentige Lösung oder vorzugsweise eine etwas höhere Konzentration ergibt. Dann wird ein organisches Bromabsorptionsmittel zugesetzt. Das Gemisch kann zweckmäßig auf unterhalb Zimmertemperatur (etwa 5 bis-15°) abgekühlt werden; es können aber auch Temperaturen bis zu etwa 5o° angewendet werden. Dann wird feinverteiltes gasförmiges Chlor durch die Mischung geleitet, bis wenigstens die zur Umwandlung des Vitaminhydrobromids in sein Hydrochlorid notwendige stöchiometrische Menge vom Absorptionsmittel gebunden ist. Das Gemisch wird gerührt und kann während der Chlorbehandlung gekühlt werden, wobei verschiedene Maßnahmen zur guten Absorption des ('rares angewandt werden können. Wenn die Reaktion (nach verhältnismäßig kurzer Zeit, höchstens einigen Stunden) ab= geschlossen ist, wird das bromierte Absorptionsmittel mittels eines geeigneten Lösungsmittels extrahiert. Halogenisierte Kohlenwasserstoffe sind im allgemeinen leicht zugänglich und für diesen Zweck gut geeignet, man kann aber selbstverständlich auch viele andere organische, mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel verwenden. Chloroform und- Tetrachlorkohlenstoff sind besonders gut verwendbar. Es ist möglich, wenn auch nicht zweckmäßig, die Reaktion in einem Zweiphasensystem durchzuführen, wobei gleichzeitig eine Wasserphase und eine Phase aus einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittelverwendet wird. Während der Einführung des Chlors wird kräftig gerührt. Manchmal besitzt auch die als Nebenprodukt entstandene bromierte organische Verbindung eine nur geringe Löslichkeit in dem Reaktionsgemisch, so daß man sie nach Abschluß der Reaktion einfach abfiltrieren kann, wenn kein Lösungsmittel verwendet wird. Geringe Mengen, die auf diese Weise nicht entfernt worden sind, können dann extrahiert werden.
  • Nach Abschluß der Chlorbehandlung und der Extraktion des bromierten organischen Absorptionsmittels kann man, falls notwendig, die wäßrige Phase klären und bei mäßig erhöhten, im allgemeinen unter dem Siedepunkt des Wassers und nicht höher als etwa go° liegenden Temperaturen unter Vakuum konzentrieren. Das Konzentrat kann dann mit einem wassermischbaren organischen Lösungsmittel behandelt «erden, in dem das Aneurinhydrochlorid eine geringe Löslichkeit hat, z. B. Aceton, Dioxan oder vorzugsweise Äthanol. Das Gemisch wird einige Stunden bei niedriger Temperatur stehengelassen, und man erhält kristallines Aneurinhydrochlorid hoher Reinheit in guter Ausbeute. Dieses kann abfiltriert, mit weiteren Mengen des kalten, wassermischbaren, bei der Kristallisation verwendeten Lösungsmittels gewaschen und vorzugsweise unter Vakuum bei mäßig erhöhten Temperaturen getrocknet werden. Bei Anwendung dieses Verfahrens wurden gute Ausbeuten an Aneurinhydrochlorid hoher Reinheit erhalten.
  • Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Beispiel 1 16o g (0,37 Mol) Aneurinbromidhydrobromid mit einem Schmelzpunkt von 22o bis 222° und 35,3 g Phenol (Reinheit gemäß US-Pharmakopoe; 0,375M01 - entsprechend 5o °/o Überschuß) wurden in 1875 cm' Wasser gelöst. Die Lösung wurde auf zo° abgekühlt, und unter Rühren wurde Chlor eingeblasen. Nach 43 Minuten waren 54 g Chlor (o,76 Mol - etwas mehr als die theoretisch erforderliche Menge) absorbiert, worauf 500 cm3 Chloroform zugesetzt und das Gemisch gründlich gerührt wurde. Man ließ die organische und die wäßrige Phase sich entmischen, worauf die das bromierte Phenol enthaltende Chloroformschicht entfernt wurde. Es wurde beobachtet, daß das bromierte Phenol bei der Trennung dunkelfarbige Verunreinigungen mitzunehmen schien. Die wäßrige Phase wurde noch dreimal mit je 500 em3 Chloroform extrahiert und unter Vakuum bei 55 bis 85° konzentriert. Als ein Volumen von 18o cm3 erreicht worden war, wurde die Konzentration unterbrochen, und es wurden 31 absolutes Äthanol zugesetzt. Der sich bildende Kristallschlamm wurde über Nacht im Kühlschrank stehengelassen. Das Produkt wurde dann filtriert, mit kaltem, absolutem Äthanol gewaschen und bei 7o bis 75° 4 bis 41/2 Stunden lang unter Vakuum getrocknet. Man erhielt eine Ausbeute von 87,1°/o des theoretischen Wertes an Aneurinchloridhydrochlorid mit einem Schmelzpunkt von 242 bis 243° (berichtigt). Analyse: Berechnet für C12H"0N4SC"HC1: C1=21,02°/0. Gefunden: Cl = 2o,960/,. Beispiel 2 8,5 g (0,o2 Mol) Aneurinbromidhydrobromid mit einem Schmelzpunkt von 217 bis 22o° und 5,z g (0,04 Mol) Acetessigsäureäthylester wurden in 85 em3 Wasser gegeben. Das Gemisch wurde auf 8 bis io° gekühlt und Chlorgas eingeblasen, bis das Gewicht des Reaktionsgefäßes um 1,4 g (0,o2 Mol Chlor) zugenommen hatte. Dies erforderte etwa 30 Minuten. Das Gemisch wurde während der Chlorbehandlung schnell gerührt. Nach Abschluß der Reaktion wurde das bromierte Acetessigsäureäthylesternebenprodukt zweimal mit je 50 cm3 Chloroform extrahiert. Die zurückgebliebene wäßrige Phase wurde unter Vakuum auf ein Volumen von etwa ii cm3 eingedampft, dann wurden Zoo cm3 absolutes Äthanol zugesetzt, und das G;:misch wurde mehrere Stunden bei niedriger TemperaLur gehalten. Das kristalline Aneurinchloridhydrochlorid wurde filtriert und getrocknet. Es wog 5 g (74,6 °/o der Theorie), und sein Schmelzpunkt lag bei 245 bis 247°. Beispiel 3 8,59 (0,o2 Mol) Aneurinbromidhydrobromid und 1,6 cm3 (0,02 Mol) Pyridin wurden in 85 cm3 Wasser gegeben. Man rührte und kühlte das Gemisch und blies Chlorgas hindurch. Die Chlorzufuhr wurde unterbrochen, als das Gewicht des Gemisches um 1,5 g (0,02z Mol) zugenommen hatte. Ein dunlder Niederschlag, offensichtlich Pyridinperbromid, wurde abfiltriert, und das Filtrat wurde dann viermal mit je 50 cm3 Chloroform extrahiert. Die wäßrige Phase wurde unter Vakuum auf ein Volumen von io cm3 konzentriert, Zoo cm3 absoluter Alkohol wurden zugesetzt, und das sich bildende Kristallisat wurde über Nacht in einem Kühlschrank aufbewahrt. Das Aneurinchloridhydrochlorid wurde filtriert und, wie zuvor beschrieben, getrocknet. Sein Gewicht betrug 3,6g (53,71/, der Theorie), und sein Schmelzpunkt lag bei 242,8 bis 243,8°. Nach Konzentration der Mutterlauge erhöhte sich die Ausbeute auf 58,2

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Aneurinchloridhydrochlorid aus Aneurinbromidhydrobromid, dadurch gekennzeichnet, daß dieses in Gegenwart eines Bromabsorptionsmittels, das Brom leichter bindet als Chlor, mit Chlor behandelt und das bromierte Absorptionsmittel aus dem Reaktionsgemisch entfernt und das entstandene Aneurinchloridhydrochlorid isoliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorbehandlung in wäßriger Lösung erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bromabsorptionsmittel Phenol, Acetessigsäureäthylester oder Pyridin verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bromierte Absorptionsmittel aus dem Reaktionsgemisch zweckmäßig durch Extraktion mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel entfernt wird.
DEP8043A 1951-07-31 1952-07-19 Verfahren zur Herstellung von Aneurinchloridhydrochlorid Expired DE939150C (de)

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