DE939112C - Verfahren zur Herstellung eines Acrylsaeurenitrilpolymerisats mit im wesentlichen einheitlichem Molekulargewicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Acrylsaeurenitrilpolymerisats mit im wesentlichen einheitlichem MolekulargewichtInfo
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- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/42—Nitriles
- C08F20/44—Acrylonitrile
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Acrylsäurenitrilpolymerisats mit im wesentlichen
einheitlichem Molekulargewicht, wobei nicht umgesetztes Monomeres aus dem Polymerisationsmedium
zurückgewonnen werden kann.
Das größte Problem bei technisch durchführbaren Polymerisationsverfahren, und zwar sowohl bei
chargenweise als auch bei kontinuierlich verlaufenden, ist die Herstellung von einheitlichen und reproduzierbaren
Polymerisaten. Es ist besonders schwierig, das Molekulargewicht solcher Polymerisate zu regeln,
welche nach einem mit hohen Ausbeuten arbeitenden, kontinuierlichen Polymerisationsverfahren erhalten
wurden. Das Molekulargewicht dieser Polymerisate ist kleiner als das durchschnittliche Molekulargewicht
von Polymerisaten, welche nach mit niedrigen Ausbeuten arbeitenden Verfahren erhalten wurden. So
läuft z. B. die Polymerisation im Polymerisationsmedium von Vinylverbindungen, deren polymere
Form in dem Polymerisationsmedium unlöslich ist, in dem Niederschlag weiter, bis das unveränderte
Monomere aus dem Polymerisat z. B. durch Filtrationen entfernt wird. Selbst nach Filtration wird
etwa nicht umgesetztes Monomeres in dem Filtrat weiter polymerisieren und so die Menge, die für einen
Kreislauf zurückgewonnen werden kann, beachtlich vermindern. Häufig ist in einem fabrikmäßigen
Verfahren die notwendige Filtergröße im geeigneten Augenblick nicht verfügbar, nämlich dann, wenn eine
bestimmte Menge des Polymerisats das gewünschte
durchschnittliche Molekulargewicht erreicht hat. Es ist daher notwendig, große Mengen des Polymerisats
zu verwerfen, weil die Polymerisatibnsreaktion zu weit fortgeschritten ist und der Stoff wegen seines
von dem Standardwert abweichenden Molekulargewichtes und semer sich daraus ergebenden
unterschiedlichen Eigenschaften nicht brauchbar ist.
Verfahren zur Verhinderung oder zur Stabilisation ίο der Polymerisation von monomeren polymerisierbaren
Verbindungen sind bekannt. Die angewandten stabilisierenden oder polymerisationsverhindernden Mittel
müssen jedoch vor der Polymerisation durch Destillation oder Extraktion entfernt werden. Die vorliegende
Erfindung betrifft jedoch nicht solche Mjttel, sondern
die Verwendung von Polymerisations-»Stoppern<r,
mittels deren das Molekulargewicht "der Polymerisate geregelt werden kann. Die polymerisationsverhindernden
und stabilisierenden Mittel, die früher in der Technik verwandt wurden, können nicht zum Abstoppen
des Polymerisationsverfahrens benutzt werden, weil sie, wie oben gesagt ist, vorzeitig entfernt werden
müssen. Der Aufwand an Ausrüstung und Zeit für ihre Entfernung durch Destillation oder Extraktion
aus dem Polymerisat kommt zu den Kosten der Erzeugnisse, die aus den Polymerisaten hergestellt
sind, hinzu. Es gibt verschiedene Gründe für den Wunsch, eine Polymerisationsreaktion zu stoppen.
Der wichtigste ist der, daß ein Polymerisat von heterogenem Molekulargewicht sehr oft physikalische
und chemische Eigenschaften hat, die sich von Fall zu Fall ändern, und daß es infolgedessen für bestimmte
Anwendungszwecke ungeeignet ist. Daher soll die Polymerisationsreaktion gestoppt werden, bevor sie
den Punkt erreicht, wo die Ausbeuten so hoch sind, daß Polymerisate gebildet werden, deren Molekulargewicht
weit von dem durchschnittlichen abweicht, und wo nicht reagiertes Monomeres vor und während
der Rückgewinnung polymerisiert. Gemäß der Erfindung wird die Polymerisation von
Acrylnitril gestoppt und auf diese Weise geregelt, wenn die gewünschten Ausbeuten an dem Polymerisat
erreicht worden sind. Hierdurch wird die Entfernung der die Polymerisation regelnden Mittel überflüssig.
Gleichzeitig lassen sich- die zur Hemmung der Polymerisation verwendeten Stoffe selbst durch Filtration
ohne die Anwendung von kostspieligen Zwischenverfahren aus den Polymerisaten entfernen und
verursachen auch keine Hydrolyse oder andere nachteilige Umwandlungen der monomeren Verbindungen.
Gemäß der Erfindung wird die Polymerisation bis zur Erzielung einer bestiiiimten Ausbeute in Anwesenheit
eines Katalysators, zweckmäßig eines Persulfatkatalysators, und eines Aktivators, und zwar vorzugsweise
eines Bisulfitaktivators, durchgeführt und dann durch Erhöhung des pH-Wertes auf 6 bis 10 abgestoppt,
und zwar zweckmäßig durch Zugabe eines alkalischen Stoffes, wie z. B. Natriunibicarboiiät, Natriumborat
oder Natriumhydroxyd. Die folgenden Beispiele, worin Teile Gewichtsteile sind, dienen der Erläuterung
der Erfindung.
16 Teile Acrylnitril werden in 300 Teilen destilliertem
Wasser in einem geschlossenen Gefäß, das mit einem langsam arbeitenden Rührwerk versehen ist,
gelöst. Aus der Lösung wird durch Einleiten von Stickstoff die eingeschlossene Luft entfernt, und über
dem Reaktionsgemisch wird eine Stickstoffschicht aufrechterhalten. Dann werden 0,1 Teil Ammoniumpersulfat
als Katalysator und 0,2 Teile Natriumbisulfit als Aktivator dieser Lösung hinzugegeben und
darauf eine gewisse Menge des Polymerisationsstoppers hinzugefügt, wie in der Tabelle unten
angegeben ist. Die reagierenden Stoffe werden mit Hilfe eines Wasserbades auf 40° gehalten. Nach dem
Verlauf von 2 Stunden werden die Lösungen filtriert, und das feste Polymerisat wird getrocknet und
gewogen, um die Ausbeute zu bestimmen. Für Vergleichszwecke ist ein Vergleichsbeispiel eingeschlossen.
Der Vergleichsstoff ist genau wie oben hergestellt, nur daß der Polymerisationsstopper fortgelassen
ist.
Beispiel | Vergleich Stopper |
Teile | Ph | Ausbeute % |
Polymere Bemerkungen |
ι (Ver gleichs- stoff) 2 3 4 |
Natriumborat Natriumbicarbonat Natriumhydroxyd |
0,3 o,3 0,009 |
4,15 8,6 7,2 7,o |
75
0 • 0 0 |
schnelle Polymerisation keine Polymerisation keine Polymerisation keine Polymerisation |
Durch Vergleich der obigen Ergebnisse kann man sehen, daß die Einstellung des pH-Wertes auf den
kritischen Bereich die Polymerisation verhindert. Die folgenden Beispiele erläutern die Regelung des
Molekulargewichts des gebildeten Polymerisats bei Verwendung der erfindungsgemäßen Polymerisationsstoppmittel.
Das angewandte Verfahren ist folgendes: Es werden wie in den vorhergehenden Beispielen
Lösungen hergestellt, nur mit dem Unterschied, daß kein Stoppmittel hinzugegeben wird. Die Polymerisationsreaktion
läßt man 1J2 Stunde lang fortschreiten.
Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Ausbeute an PoIymerem ungefähr 3O0/0. Die Reaktionsmischung wird
schnell filtriert, um das ausgefällte Polymerisat zu
entfernen, und das Filtrat wird in einem verschlossenen
Gefäß aufbewahrt und mit einer Stickstoffschicht bedeckt, um einen Verlust von Monomerem und
Verunreinigung mit Luft zu vermeiden. Sogleich nach der Filtration wird eine Menge des Polymerisationsstoppmittels,
wie in der folgenden Tabelle angegeben, dem Filtrat hinzugefügt. Nach dem Verlauf von
i,5 Stunden wird das Filtrat nochmals filtriert, und das gebildete feste Polymerisat wird getrocknet und
gewogen, um zu bestimmen, wieviel des Monomeren polymerisiert ist. Beispiel 5 ist zu Vergleichszwecken
angegeben. Es ist mit den nachfolgenden Beispielen identisch mit dem Unterschied, daß die Zugabe des
Stoppmittels fortgelassen ist.
6 | Vergleich | Teile | riTT | Ausbeute | |
Stopper | PH des |
an Poly meren |
|||
20 Beispiel | 7 | Filtrates | (7o) | ||
5 (Ver- | — | ||||
gleichs- | 30 8 | — | |||
stoff) | Natriumbi- | 0,3 | 4.2 | 45 | |
carbonat | |||||
Natrium | o,3 | 7,2 | 0 | ||
borat | |||||
Natrium | 0,02 | 8,6 | 0 | ||
hydroxyd | |||||
7,4 | 0 | ||||
Im Vergleich Beispiel 5 waren nach Verlauf von i,5 Stunden 45 % des nach der Filtration anwesenden
Monomeren polymerisiert, während in den Beispielen 6, 7 und 8, bei denen jeweils das Verfahren gemäß der
Erfindung angewandt wurde, kein Polymerisat sich in dem Filtrat bildete, da eine vollkommene Hemmung
der Polymerisation erzielt wurde. Dementsprechend wird das Verfahren gemäß der Erfindung dann angewandt,
wenn das Monomere zurückgewonnen werden soll. Das Monomere kann fast quantitativ dadurch
zurückgewonnen werden, daß man das Filtrat einer fraktionierten Destillation unterwirft. Gegebenenfalls
kann auch der pH-Wert des Filtrats durch Zugabe von sauren Stoffen so eingestellt werden, daß weitere
Polymerisation stattfinden kann.
Die Mengen des angewandten Stoppmittels können derart sein, daß die pH-Werte der erzielten Systeme
von 6 bis 10 variieren. Während eine wirksame Polymerisationsregelung innerhalb dieses pH-Bereiches
erhalten wird, hegt der bevorzugte Bereich zwischen 7 und 9. Die untere Grenze des ersten angegebenen
Bereiches, ein pH-Wert von 6, liegt dem pH-Wert, der
für die Polymerisation notwendig ist, sehr nahe. In dem oberen Bereich kann das Monomere hydrolysiert
werden, oder es kann mit Wasser unter dem Einfluß von einer Base reagieren, und zwar unter Bildung von
bis- (ß - Cyano -äthyl)-äther. Wenn z. B. 0,3 Teile Natriumhydroxyd im Beispiel 2 oben an Stelle von
0,3 Teilen Natriumborat verwandt werden, ist der pH-Wert der erzielten Mischung 11,4, und es findet
keine Polymerisation statt. Unter diesen Bedingungen von pH und Temperatur findet jedoch eine beträchtliche
Hydrolyse des Monomeren statt. Dementsprechend werden zweckmäßig pH-Werte in dem
Bereich von 7 bis 9 angewendet, wodurch solche störenden Reaktionen vermieden werden. Es ist
möglich, unterschiedliche Vergleichsgrade zu erhalten. Zum Beispiel ist, wenn 0,3 Teile Kaliumacetat im
Beispiel 2 an Stelle des Natriumborats verwandt werden, der erzielte pH-Wert 6, und es findet Polymerisation
mit dem Ergebnis einer 5%igen Ausbeute an Polymerisat statt. Im allgemeinen zieht man es
vor, den pH-Wert zwischen 7 und 9 einzustellen, um eine vollkommene Regelung zu erhalten.
Das Verfahren kann bei den üblichen Behandlungstemperaturen, die für Polymerisationsreaktionen angewandt
werden, d. h. 30 bis 500, durchgeführt werden. Es ist auch bei niedrigeren Temperaturen wirksam,
jedoch können Polymerisationsreaktionen, die bei Temperaturen über 70° ausgeführt werden, gewöhnlich
nicht gestoppt werden, da die höheren Temperaturen trotz des Wechsels im pH-Wert ein Fortlaufen der
Polymerisation bewirken. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann zum Stoppen von stufenweisen oder
kontinuierlichen Polymerisationsverfahren verwandt werden. Bei dem stufenweisen Verfahren kann die
ganze Menge des Polymerisationsstoppmittels, die für die Änderung des pH-Wertes notwendig ist, auf
einmal hinzugegeben werden. Die Polymerisation wird enden, sobald eine vollständige Mischung erreicht
worden ist. In dem kontinuierlichen Verfahren kann das Stoppmittel in Lösung zu dem Polymerisationsniederschlag
kontinuierlich hinzugegeben werden, und zwar mit Hilfe einer Dosierungspumpe od. dgl., wenn
der Niederschlag aus dem Reaktionsgefäß abgezogen wird.
Wirksame, erfindungsgemäße Polymerisationsstoppmittel sind unter anderem Natriumbicarbonat,
Natriumborat, Natriumhydroxyd, Natrium- und Kaliumcyanid, Natrium- und Kaliummetaarsenit
und Kaliumacetat. Von diesen ist jedoch Kaliumacetat fast zu schwach, um die Reaktion vollständig zu
stoppen, während Natriumhydroxyd so stark ist, daß man vorsichtig sein muß, um eine Hydrolyse des
Monomeren zu vermeiden. Es ist natürlich einleuchtend, daß andere schwach alkalische Stoffe, die
die gleichen wirksamen pH-Werte geben, zum Stoppen der Polymerisationsreaktion von Nutzen sind. Zum
Beispiel können Kahumhydroxyd, Kaliumborat, Kaliumbicarbonat, Lithiumbicarbonat, Natriumcyanid,
Kaliumdichromat und Natriumaluminat in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwandt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf die Polymerisation von Acrylnitril, entweder allein oder
mit bis zu I5°/O mischpolymerisierbaren Monomeren, wie Styrol, Methylvinylketon, Butadien und anderen
Vinyl-Acryl- und Methacryl- und Diolefinverbindungen,
anwendbar. Wenn auch das pH-0ptimum für die Polymerisation von Vinylverbindungen oder ihren
Mischungen sich mit den zu polymerisierenden Stoffen ändert, können die pH-0ptima direkt bestimmt
werden und fallen gewöhnlich in den pH-B ereich von 6 bis 10. Ferner sind.diese Polymerisationsstoppmittel
nur zusammen mit dem aktivierten Persulfatkataly-
sator brauchbar, da der pH-Wert keine besondere
Rolle zu spielen scheint, wenn der Persulfatkatalysator allein verwandt wird, Während die Erfindung unter
besonderer Bezugnahme auf Polymerisationen, in denen Ammoniumpersulfat der Katalysator war und
Natriumbisulfat der Aktivator, beschrieben worden ist, kann das Verfahren gemäß der Erfindung auf eine
beliebige Acrylnitrilpolymerisation, die mit Persulfat aktiviert ist, angewandt werden. Persulfate, die in
ίο diesen Polymerisationen normalerweise verwandt werden, sindNatrium-, Kalium- undAmmoniumpersulf
at. Aktivierende Mittel, die verwandt werden können, umfassen Natriumbisulfit, Natriumhyposulfit, Natriumthiosul&t,
Hydroxylaminhydrochlorid und Silbernitrat. Der Nachteil vieler bisher in der Technik bekannter Stabilisatoren
ist, daß, wenn man sie auch zum Stoppen einer weiteren Polymerisation verwenden kann, sie doch
für gewöhnlich Stoffe sind, die die unreagierten monomeren Stoffe oder Katalysatoren oder Aktivatoren
hydrolysieren oder anderweitig zerstören. Ein derartiger Verlust an Monomeren ist wirtschaftlich
für industrielle Verfahren nicht tragbar, da die Kosten des Verfahrens für gewöhnlich in einem
bestimmten Ausmaß von- einer wirksamen Wiedergewinnung
der unveränderten Stoffe abhängen. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich,
durch Regelung des pH-Wertes ein beliebiges, nicht
reagiertes Monomeres quantitativ wiederzugewinnen. Ferner findet unter den hier dargelegten Bedingungen
geringe oder keine Hydrolyse oder andere Reaktion des Monomeren mit Wasser während der .Wiedergewinnungsverfahren
statt.
In den stufenweisen Polymerisationen liegt das Durchschnittsmolekulargewicht des gebildeten Poly-r
merisats bei etwa 80000 bei bis zu 50% Ausbeute. Wenn man die Polymerisation über 50% Ausbeute
hinaus fortlaufen läßt, sinkt das durchschnittliche Molekulargewicht, weil das Polymerisat, das in den
späteren Stadien gebildet wird, ein niedriges MoIekulargewicht hat. So beträgt das durchschnittliche
Molekulargewicht bei 80% Ausbeute nur etwa 60000. Dementsprechend ist es wünschenswert, bei Acrylnitrilpolymerisationen
Polymerisate herzustellen, die den mit 25 bis 40 % Ausbeute erhaltenen entsprechen,
um eine Einheitlichkeit des Stoffes und hohe Molekulargewichte zu erhalten. Je nach den gewünschten
Eigenschaften ändert sich das geeignete Molekulargewicht. Es liegt in einem Bereich von etwa 50000 bis
etwa 120000. Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Stoppmittel in einem beliebigen Stadium der
Polymerisation hinzugegeben werden. In dieser Weise ist es möglich, eine Reihe von Polymerisaten herzustellen,
von denen jedes Glied ein unterschiedliches durchschnittliches Molekulargewicht und daher Eigenschäften
hat, die sich von denen des nächsten Gliedes unterscheiden. Normalerweise wird das Verfahren
gemäß der Erfindung so durchgeführt, daß Polymere mit Molekulargewichten von mindestens etwa 50000
erhalten werden.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können die Polymerisationsreaktionen gestoppt werden, wenn
--- die gewünschte Ausbeute erreicht ist; wodurch die
Bildung von Polymerisaten mit einem Molekulargewicht, das sich weit von dem durchschnittliehen
unterscheidet, vermieden wird. Auf diese Weise kann_ ein einheitliches, wiedererzeugbares Polymerisat erhalten werden. Eine solche Einheitlichkeit des Stoffes
ist nur dann möglich, wenn Regelmittel vorhanden sind, um die Polymerisation beliebig zu stoppen. Auf
dem Gebiet der synthetischen Textilien ist es besonders wichtig, ein Polymerisat von einheitlichem
Molekulargewicht zu haben, und zwar im Hinblick auf die Tatsache, daß jede Veränderung einen wesentlichen
Wechsel in den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Lösungen der Polymerisate und der
Fäden und Garne, die aus solchen Lösungen hergestellt sind, bewirkt.
Bei Anwendung der Erfindung ist kein besonderes Verfahren zum Entfernen des Polymerisationsstoppmittels
aus dem Polymerisat nötig. Das Polymerisat wird, nachdem es aus der Reaktionslösung ausgefällt
ist, filtriert, um die überschüssige Flüssigkeit und das nicht reagierte Monomere zu entfernen, worauf das
Polymerisat gewaschen wird. Der Waschprozeß löst und entfernt das Polymerisationsstoppmittel, so daß
das Polymerisat vollkommen frei von jeder Verunreinigung ist. Das Monomere kann leicht durch
Destillation des Rückstandes aus nicht reagiertem Monomeren, dem flüssigen Reaktionsmedium, Katalysator
und Polymerisatibnsstoppmitteln wiedergewonnen werden. Wenn es erwünscht ist, kann das Filtrat
bei weiteren Polymerisationen allein durch Zugabe von sauren Stoffen, z. B. einer Säure, zur Erzielung eines
pH-Wertes von weniger als 6 verwandt werden. Ein
PH-Bereich von etwa 2 bis etwa 6 ist im allgemeinen befriedigend, da in den meisten Fällen ein pH von etwa 3
zu guten Ergebnissen führt. Gewöhnlich wird, wenn das Filtrat in den Verfahrensgang zurückgeführt wird,
eine zusätzliche Menge des Monomeren, Katalysators und Aktivators im gewünschten Verhältnis hinzugegeben,
um eine Mischung zu erhalten, die der ursprünglich verwandten ähnlich ist. Bei einer derartigen
Rückführung ist es nicht notwendig, kostspielige Destillations- oder Extraktionsverfahren anzuwenden.
' '
Ferner wird durch die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung die Polymerisation des unveränderten
monomeren Stoffes, der in dem Filtrat anwesend ist, nachdem das Polymerisat entfernt wurde,
verhindert. So findet keine Polymerisation des Monomeren vor der Wiedergewinnung oder vor der Rückführung
in den Prozeß statt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:ι, Verfahren zur Herstellung eines Acrylsäurenitrilpolymerisats mit im wesentlichen einheitlichem Molekulargewicht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation bis zur Erzielung 'einer bestimmten Ausbeute in Anwesenheit eines Katalysators, zweckmäßig eines Persulfatkatalysators, und eines Aktivators, und zwar vorzugsweise eines Bisulfitaktivators, durchführt und sie dann durch Erhöhung des pH-Wertes auf 6bis ίο abstoppt, und zwar zweckmäßig durch Zugabe eines alkalischen Stoffes, wie z. B. Natriumbicarbonat, Natriumborat oder Natriumhydroxyd.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation abgestoppt wird, wenn etwa 25 bis etwa 40% oder mehr an Polymerisat entstanden sind.Angezogene Druckschriften:
Trans. Faraday Soc, 42 (1946), S. 140 bis 155;
J. Scheiber, Chemie und Technologie der künstlichen Harze (1943), S. 44 und 168, Kleindruck, Zeile 11 von unten ff.;A. L. Klebanski u. Mitarb., Chemisches Zentralblatt, 1935, II, S. 3842/3843 ff.© 509 647 2.56
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