DE1170643B - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten

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DE1170643B
DE1170643B DEST14189A DEST014189A DE1170643B DE 1170643 B DE1170643 B DE 1170643B DE ST14189 A DEST14189 A DE ST14189A DE ST014189 A DEST014189 A DE ST014189A DE 1170643 B DE1170643 B DE 1170643B
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acrylonitrile
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Olof Sunden
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Superfosfat Fabriks AB
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F265/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of unsaturated monocarboxylic acids or derivatives thereof as defined in group C08F20/00
    • C08F265/08Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of unsaturated monocarboxylic acids or derivatives thereof as defined in group C08F20/00 on to polymers of nitriles

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten Es ist bekannt, Kunstfasern aus Acrylnitrilpolymerisaten, insbesondere aus verschiedenen Mischpolymerisaten von Acrylnitril und anderen Monomeren, vorzugsweise solchen Mischpolymerisaten herzustellen, welche die Affinität des Polymerisats für Farbstoffe verbessern. Hierunter sind die Mischpolymerisate, die Vinylchlorid enthalten, von besonderem Interesse, weil sie nicht oder nur in geringem Maße entflammbar sind. Vinylchlorid als Bestandteil von linearen Mischpolymerisaten verbessert jedoch nicht die Färbbarkeit und ebensowenig die mechanischen Eigenschaften der hergestellten Faser, sondern beeinträchtigt diese eher durch Herabsetzung der Erweichungstemperatur und der Wärmebeständigkeit der Acrylnitril-Vinylchlorid-Mischpolymerisate.
  • Es ist bereits bekannt, Vinylchlorid enthaltende Polymerisatmassen herzustellen, indem man Homopolyacrylnitril und Homopolyvinylchlorid vermischt, wodurch die Nachteile bezüglich der Färbbarkeit und der Wärmebeständigkeit teilweise beseitigt worden sind. Verschnitte dieser Art bilden jedoch bei Auflösung in organischen Lösungsmitteln, wie N,N-Dimethylformamid und N,N-Dimethylacetamid, körnige Gußmassen oder Lacke, die sich beim Stehen in zwei Schichten trennen, von denen eine das Acrylnitrilpolymerisat und die andere das Vinylchloridpolymerisat enthält. Die daraus hergestellte Faser zeigt den Mangel der Phasentrennung, die erfahrensgemäß teilweise die Abriebfestigkeit zerstört. Diese Erscheinung ist auch bei Benutzung von Mischungen anderer Polymerisate beobachtet worden, aber in einigen Fällen hat man erfolgreich günstigere Ergebnisse mittels Pfropfpolymerisation von Acrylnitril auf ein vorgebildetes Polymerisat von N-alkylsubstituiertem Acrylamid, wie N-Methylacrylamid und N-Methylmethacrylamid, und von ungesättigten Estern und Vinylalkohol erzielt. Bei dem aufgepfropften Polymerisatmolekül bildet das vorgeformte Polymerisat das Rückgrat, auf welches Acrylnitrilketten an den Enden oder als Seitenketten angeknüpft worden sind.
  • Dieser Weg ist jedoch nicht gangbar zur Herstellung eines homogen löslichen Mischpolymerisats von Acrylnitril mit z. B. 10 Gewichtsprozent Vinylchlorid oder mehr.
  • Bekannt ist auch die Herstellung von Polyacrylnitril durch Polymerisation in wäßriger Dispersion mit saurem p-Wert entweder in Gegenwart von Redox-Systemen als Aktivatoren und unter Verwendung von Kohlensäure als alleinigem Wasserstoffionendonator oder in Abwesenheit eines Katalysators, wie Persulfat, sowie eines Aktivators, vorzugsweise von Bisulfit, wie auch die Polymerisation von Acrylnitril allein oder im Gemisch mit anderen Vinylverbindungen bei einem pu-Wert von 3,5 bis 4,5 in Gegenwart von Perverbindungen und Sulfiten unter ständigem Einleiten von SO2.
  • Weiterhin kennt man Verfahren zur Mischpolymerisation von Monomeren des Vinyltyps mit endständigen Methylgruppen unter Bedingungen, bei denen aktive polymere Kerne gebildet werden, indem nachfolgend andere polymerisierbare, olefinisch ungesättigt Verbindungen oder mehrere Monomere zugesetzt werden und die Polymerisation fortgesetzt wird, vorzugsweise unter Bedingungen, bei denen keine weitere Bildung aktiver polymerer Kerne erfolgt.
  • Gegenstand des älteren Patents 1 098 203 ist ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten durch Polymerisation von 95 bis 5 Gewichtsteilen eines monomeren Materials, das zu 30 bis 100 Gewichtsprozent aus Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid und zu 70 bis 0 Gewichtsprozent aus einem anderen Monomeren mit einer olefinischen Doppelbindung besteht, in Gegenwart von 5 bis 95 Gewichtsteilen eines vorgebildeten und isolierten Polymerisats, dessen monomeres Ausgangsmaterial zu 1 bis 100 Gewichtsprozent aus einem Säureamid der Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure oder Citraconsäure oder einem Esteramid der genannten Dicarbonsäuren und zu 99 bis 0 Gewichtsprozent aus einer anderen Verbindung mit einer olefinischen Doppelbindung, die auch Acrylnitril sein kann, besteht. Die Pfropfpolymerisation wird bei diesem Verfahren jedoch bei sauren pn-Werten durchgeführt.
  • Gegenstand eines älteren Vorschlages ist die Herstellung von schlagfestem Polyvinylchlorid durch Polymerisation von Vinylchlorid in wäßriger Suspension mit Hilfe von Suspensionsstabilisatoren und wasser- oder monomerenlöslichen Katalysatoren in Gegenwart von Emulsionen von bei Raumtemperatur zähelastischen Polymerisaten oder Mischpolymerisaten. Diese Pfropfpolymerisation kann in Gegenwart von Natriumpyrophosphat, also im alkalischen Bereich, durchgeführt werden, dient jedoch der Herstellung eines Produktes, das mit über 500/, Vinylchlorid gepfropft ist.
  • Es ist jedoch bekannt, daß Acrylnitril und Vinylchlorid einander bei der Polymerisation in beträchtlichem Maße behindern und daß es folglich nicht einfach ist, Vinylchlorid auf Polyacrylnitril aufzupolymerisieren.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, bei dem bei der Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten durch Polymerisation unter Katalysatorzusatz von 5 bis 50 Gewichtsproznt Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid in der wäßrigen Dispersion eines Polymerisats, das durch Polymerisation von Acrylnitril, gegebenenfalls zusammen mit anderen monoolefinisch ungesättigten, mit Acrylnitril polymerisierbaren Verbindungen, in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators in wäßriger Dispersion bei einem pE-Wert zwischen 2 und 7 hergestellt und nicht vom Polymerisationsmedium abgetrennt worden ist, dann diese Schwierigkeiten nicht auftreten, wenn man die Dispersion des vorgebildeten Polymerisats auf einen pH-Wert zwischen 7 und 12 einstellt und anschließend die Pfropfpolymerisation durchführt.
  • Die erhaltenen Polymerisate besitzen den Vorteil, daß sie homogene Spinnlösungen mit guter Beständigkeit gegen Zersetzung bzw. Chlorwasserstoffabspaltung liefern, die gegenüber den bekannten Acrylnitrilpolymerisaten eine verbesserte Spinnfähigkeit und verbesserte Fließeigenschaften besitzen. Die daraus zu gewinnenden Fasern zeichnen sich durch geringere Brennbarkeit aus.
  • Den pH-Wert der vorgebildeten wäßrigen Dispersion des Acrylnitrilpolymerisats, das nicht vom Polymerisationsmedium abgetrennt worden ist, erhöht man auf 7 bis 12 durch Zusatz eines alkalischen Mittels, wie Natriumcarbonat und Natriumphosphat, setzt die angegebenen Mengen Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid dem Reaktionsgemisch zu und stellt gegebenenfalls die Temperatur ein. Nach praktisch vollständiger Polymerisation wird das hergestellte Pfropfpolymerisat aus dem Polymerisationssystem entfernt, gewaschen und getrocknet. Als Katalysatoren werden Persulfat oder Peroxyd, vorzugsweise in Redoxysystemen, benutzt.
  • Der Gehalt an den Monomeren Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid in den Pfropfpolymerisaten kann zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent schwanken. Für den praktischen Gebrauch zur Herstellung nicht entflammbarer Fasern für Teppiche, Vorhänge, Möbelbezüge und andere Einrichtungszwecke kann der Vinylchloridgehalt innerhalb der Grenzen von 10 bis 30 Gewichtsprozent liegen. Die gemäß der Erfindung hergestellten Polymerisate besitzen eine bemerkenswert hohe Erweichungstemperatur von 250 bis 270"C im Vergleich zu üblichen Acrylnitrilmischpolymerisatfasern für Textilzwecke, die eine Erweichungstemperatur bis zu etwa 210"C zeigen, und sie weisen nicht den Mangel der Phasentrennung auf. Die Null- festigkeitstemperatur, d. h. die Temperatur, bei der die Festigkeit praktisch Null (bei der Messung weniger als 0,1 g/den) ist, beträgt 210 bis 270°C.
  • Diese Pfropfpolymerisate zeigen eine verhältnismäßig geringe Viskositätssteigerung mit der Konzentration, was beweist, daß die weitere Polymerisation mit Vinyl- oder Vinylidenchlorid eine Verzweigung des Moleküls bewirkt. Dies ist auch aus der Tatsache ersichtlich, daß die Strukturviskosität des intermediären vorgebildetenAcrylnitrilhomopolymerisats während der Pfropfpolymerisation abnimmt, was eine Abnahme der »Länge« des Moleküls andeutet.
  • Innerhalb der genannten pH-Grenzen hat es sich beim praktischen Betrieb als besonders günstig erwiesen, während der Acrylnitrilpolymerisation pH 3 bis 5 und während der Vinylchloridpfropfpolymerisation vorzugsweise PH 8 bis 10 zu benutzen.
  • Um ein Farbstoff aufnehmendes Polymerisat zu erzielen, kann die aus einer Hauptkette mit mehreren fischgrätenartigen kurzen Seitenketten bestehende Struktur des vorgebildeten Polymerisats durch Polymerisation von Acrylnitril mit einem anderen polymerisierbaren Monomeren, wie Acrylsäure, Acrylaten, Methacrylaten, Acrylamid, Methacrylamid, Methacrylnitril, einer ungesättigten Sulfonsäure (z. B.
  • Styrolsulfonsäure), Vinylpyridin und Vinylacetat, bei pH 2 bis 6 gewonnen werden. Darauf wird der pu-Wert auf 7 bis 12 erhöht und das monomere Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid zugesetzt und auspolymerisiert.
  • Es ist außerdem möglich, daß man Acrylnitril oder ein Gemisch von Acrylnitril mit einem Farbstoff aufnehmenden Monomeren in Gegenwart einer kleinen Menge eines polyfunktionellen Vernetzungsmittels, wie Triacrylperhydrotriazin, polymerisiert. Die Menge dieser polyfunktionellen Substanz wird durch die Bedingung bestimmt, daß das Pfropfpolymerisat in üblichen Polymerisatlösungsmitteln löslich sein soll.
  • Wenn Zwischenverkettung in höherem Grade eintritt, wird das Polymerisat in ein in Dimethylformamid unlösliches Netzwerk übergeführt. Der Gehalt kann als 500 bis 3000 Teile/Million an polyfunktioneller Vernetzungsverbindung, berechnet auf die Polymerisatmenge, angegeben werden. Das vorgebildete Polymerisat wird infolgedessen ein Vielkettenmolekül sein, auf welches Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid gemäß der Erfindung bei einem pH-Wert zwischen 7 und 12 polymerisiert wird. Auf diese Weise wird ein für die Verspinnung in paraffinische Kohlenwasserstoffe sehr geeignetes Polymerisat erhalten.
  • Vorzugsweise wird bei dem Verfahren nach der Erfindung die Pfropfpolymerisation in einem anderen Polymerisationsgefäß durchgeführt als die bekannte Herstellung der wäßrigen polyacrylnitrilhaltigen Dispersion. Dieser Wechsel des Reaktionsgefäßes erfolgt aus zwei Gründen. Zunächst einmal ist es wirtschaftlich nachteilig, ein Druckgefäß während der ganzen Polymerisationsperiode zu benutzen. Ferner hat sich gezeigt, daß das Vinylchlorid das Gefäß vergiftet, so daß eine spätere, ähnliche Polymerisation, die von reinem Acrylnitril bei einem pH 4,5 ausgeht, stark behindert wird und sich nicht in der gewünschten Weise fortsetzt.
  • Vinylidenchlorid enthaltende Mischpolymerisate werden im wesentlichen auf demselben Wege, wie in den folgenden Beispielen angegeben, hergestellt. Es soll jedoch beachtet werden, daß das Vinylidenchlorid gegen Wärme empfindlicher ist, was zu einer Abspaltung von Chlorwasserstoff führt.
  • Pfropfmischpolymerisate mit Vinylchlorid von 5 bis 50 Gewichtsprozent, die gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, haben sich als leicht löslich in Dimethylformamid und anderen bekannten Polymerisatlösungsmitteln erwiesen, wobei sie klare Einphasenlösungen mit günstigen Fließeigenschaften ergeben. Aus solchen Lösungen gegossene Filme haben sich als völlig homogen gezeigt, und Fasern können in schwach wirkende Koagulierbäder, wie flüssige Kohlenwasserstoffe, gesponnen werden. Solche Polymerisate und Produkte zeigen ferner verminderte Entflammbarkeit und verbesserte Wärmebeständigkeit als Polymerisat sowie in Lösung.
  • Die Herstellung der polyacrylnitrilhaltigen vorgebildeten Polymerisatdispersion ist nicht Gegenstand der Erfindung.
  • Beispiel 1 In einem mit Rührwerk ausgerüsteten ummantelten Autoklav wurden 110 cm3 Acrylnitril in 1500 cm3 destilliertem Wasser mit 15 g Natriumlauroylalkoholsulfat, 2,2 g Natriumsulfit und 1,7 g Ammoniumpersulfat emulgiert. Der pE-Wert betrug 5. Die Emulsion wurde dann auf 50"C erwärmt. 30 Minuten nach Einleitung der Polymerisation wurden 80 cm3 Acrylnitril zugesetzt, und die 80 cm3 wurden sodann in Zeitabständen von 30 Minuten zugegeben, bis der Gesamtzusatz anAcrylnitril 350 cm3 betrug. 30 Minuten nach der letzten Acrylnitrilzugabe wurde der pH-Wert auf 8 durch Zusatz von Natriumbiphosphat eingestellt, und die Temperatur wurde auf 70"C erhöht.
  • Dann wurden 50 cm3 Vinylchlorid zusammen mit 2,2g Natriumbisulfit und 1,7 g Ammoniumpersulfat zugegeben. Die Polymerisation wurde bis zum Druckverlust, d. h. bis das Vinylchlorid praktisch verbraucht war, durchgeführt. Das erhaltene Polymerisat wurde ausgefällt und mit 5 1 Wasser gewaschen. Das ausgefällte Polymerisat wurde in einer Ausbeute von 355 g erhalten und enthielt 13,8 Gewichtsprozent Vinylchlorid. Das Polymerisat war leicht in N,N-Dimethylformamid löslich und zeigte keine Andeutung einer Abtrennung in zwei Schichten. Aus diesen Lösungen gegossene Bögen waren auch völlig durchsichtig. Die Wärmebeständigkeit war trotz einer gewissen gelben Anfangsfärbung der Lösungen gut. Das durch viskosimetrische Messung ermittelte Molekulargewicht betrug 61000, und die konzentrierten Lösungen zeigten eine bemerkenswert niedrige Viskosität.
  • Beispiel 2 In demselben Autoklav wie im Beispiel 1 wurden 110 cm3 Acrylnitril in 1500 cm3 destilliertem Wasser mit 1,5 g Natriumlauroylpersulfat, 3,4 g Ammoniumpersulfat und 1,1 g Natriumbisulfit emulgiert. Der pEr-Wert betrug 4,5. Die Emulsion wurde 30 Minuten auf 500 C erwärmt. Nach Einleitung der Polymerisation wurden 80 cm3 Acrylnitril und dann weitere 80 cm3 in Zeitabständen von 30 Minuten zugesetzt, bis der Gesamtzusatz an Acrylnitril 350 cm3 betrug. 30 Minuten nach der letzten Acrylnitrilzugabe wurde die ganze Emulsion in ein anderes Polymerisationsgefäß übergedrückt, das bereits mit einer Pufferphosphatlösung beschickt war, die einen p-Anstieg der gesamten Beschickung auf 8,2 hervorrief. Darauf wurden 100 cm3 Vinylchlorid zugegeben, Die Temperatur wurde auf 70"C erhöht. Die Polymerisation wurde 31/3 Stunden durchgeführt, bis Druckverlust eintrat und das Gefäß abblasen gelassen wurde. Durch Zersetzung von Vinylchlorid bildete sich Chlorwasserstoff, der den p-Wert herabgesetzt haben würde, wenn der Puffer nicht genügend wirksam gewesen wäre.
  • Proben des in der wäßrigen Dispersion vorgebildeten Polymerisats vor dem Zusatz von Vinylchlorid zeigten eine Strukturviskosität von 325 cm3/g. Nach der Pfropfpolymerisation zeigte das Polymerisat eine Strukturviskosität von nur 271 cm3/g und einen Chlorgehalt von 12,6 0/o, entsprechend einem Vinylchloridgehalt von 220/o. Das Polymerisat war in Dimethylformamid vollständig und durchsichtig löslich.
  • Die beträchtliche Herabsetzung der Strukturviskosität ist ein klarer Beweis für die Bildung verzweigter Moleküle, und aus der Erniedrigung der Strukturviskosität kann man auch den Schluß ziehen, daß die vorgebildeten linearen Acrylnitrilpolymerisate teilweise durch zentral verzweigte oder Vielkettenpolymerisatmoleküle miteinander vereinigt worden sind.
  • Die vorteilhaften Eigenschaften der gemäß der Erfindung hergestellten Acrylnitrilpfropfpolymerisate zeigen sich auch beim Verspinnen zu Fasern. Bei Verspinnen einer 180/,igen Lösung des Pfropfpolymerisats nach Beispiel 2 in Dimethylformamid unter Benutzung eines aromatenfreien Leuchtöles als Fällbad erhält man eine Faser von einem Querschnitt von 4,1 den und einem Modul von 0,57 g/den, die eine Zugfestigkeit von 3,1 g/den bei 280/o Dehnung beim Bruch zeigt und allgemein dieselben Eigenschaften wie eine in entsprechender Weise aus Homopolyacrylnitril hergestellte Faser besitzt. Das vorgeformte nicht gepfropfte Acrylnitrilpolymerisat ließ sich jedoch nicht in dieses Leuchtöl und unter den hier verwendeten Spinnbedingungen spinnen, was auch zeigt, daß das chlorhaltige Polymerisat eine andere Struktur als das vorgeformte Polymerisat hat.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten durch Polymerisation unter Katalysatorzusatz von 5 bis 50 Gewichtsprozent Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid in der wäßrigen Dispersion eines Polymerisats, das durch Polymerisation von Acrylnitril, gegebenenfalls zusammen mit anderen monoolefinisch ungesättigten, mit Acrylnitril polymerisierbaren Verbindungen, in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators in wäßriger Dispersion bei einem pH-Wert zwischen 2 und 7 hergestellt und nicht vom Polymerisationsmedium abgetrennt worden ist, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß die Dispersion des vorgebildeten Polymerisats auf einen p,-Wert zwischen 7 und 12 eingestellt und anschließend die Pfropfpolymerisation durchgeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 925430, 939 112, 970 964; französische Patentschrift Nr. 1150 650.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 098 203.
DEST14189A 1957-09-02 1958-08-30 Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpfropfpolymerisaten Pending DE1170643B (de)

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