DE1595589A1 - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcrylnitrilmischpolymerenInfo
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Description
1595583
LEVIRKUSEN-leyen»·* 1· Februar 1966
Patent-Abteilung Reu/ma
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Acrylnitrilmischpolymeren, die eine gute Affinität zu basischen
Farbstoffen besitzen und bedeutende Vorteile in der Anfärbbarkeit aufweisen.
Aus Acrylnitrilhomopolymeren und Mischpolymerisaten mit neutralen
Comonomeren hergestellte Fäden und Barne besitzen eine, für
die Praxis ungenügende Farbstoffaffinität. Demzufolge können sie
nur unter Schwierigkeiten mit besischen und sauren Farbstoffen
in tieferen Farbtönen angefärbt werden. Die Ursache hierzu ist das Fehlen oder ein zu geringer Gehalt an farbstoffäffinen Gruppen
im Polymerisat. Um die Mängel zu beheben, wurden bereits mehrere Vorschläge zur Modifizierung von Acrylnitrilpolymerieaten
vorgelegt.
Es wurde schon vorgeschlagen, Acrylnitril mit basischen Comonomeren,
wie z. B-. Vinylpyridin und seiner Derivate, zu mischpolymerisieren«.
So konnte zwar die Anfärbbarkeit mit sauren Farbstoffen erhöht werden, es wurden aber dabei andere Fasereigenschaften,
wie Weißgrad-, Thermostabilität und die Anfärb-■lt
basischen Farbstoffen, verschlechtert.
BAD ORIGINAL
AU?»- 0.09*18/1596 "2^
Uta die Anfärbbarkeit mit basischen; Parbatof£en zu erhöhen,
wurden Copolymerisate mit Carboxylgruppen enthaltenden·
komponenten, wie Acryl- und Methacrylsäure bzw. I thaconsäure ,..,....
hergestellt. Diese Polymere zeigen jedoch eine außerordentlich:
große Verfärbungsneigung bei höheren Temperaturen.
Durch Einpolymerisieren von Gomonomeren mit Sulfogruppen konn-- ,
te die Affinität für. basische Farbstoffe erhöht werden, j94.00h, ,
sind die bekannten Verfahren vom technischen Standpunkt noch. ;<
vielfach unbefriedigend. Natriummethallyl- und Allylsulfonate lassen sich mit Acrylnitril nur mit schlechten Ausbeutencopolymerisieren
und es wird nur ein Bruchteil der eingesetzten Comonomeren
in das Polymerisat eingebautster letztgenannte Mangel trifft auch für die Mischpolymerisation von Acrylnitril mit Sulfogruppen
enthaltenden N-monosubstituierten Acrylamidderiiiaten,
wie N-Acryloyltaurin oder N-Acrylayl-p-aminophenylmethansulfonsäure,
zu. Die, als Comonomere für Acrylnitril oft .benutzten
Vinylbenzolsulfonsäuren sinddin ausreichender Reinheit technisch nur umständlich zugänglich.
Die Textilpraxis erfordert gelegentlich Acrylnitrilmischpolymerisate
mit höherem SuIfogruppengehalt, wenn z. B, Fäden mit
einem erhöhten reversiblen Quellvermögen im Wasser erwünscht werden. Die Spinnprodukte aus solchen Polymerisaten haben gemeinsam
den Nachteil, daß sie - aufgrund ihres hohen Gehaltes an stark sauren Gruppen - zu hohe Sättigungswerte und Aufziehgeschwindigkeiten
für basische Farbstoffe besitzen. Dieee Eigen-
009 818/1586
Le A 9856
schäften.'-bereiten der Färbepraxis erhebliche Schwierigkeiten
hinsichtlich-der Egalität der Färbungen. Nachteilig ist es
weiterhinj daß das erwünschte Quellvermögen dieser Fasermaterialien
nach der Färbung stark·herabfällt.
Es ist ferner bekannt, ungesättigte Verbindungen mit Betain-
bzw. Sulfobetain-Gruppen zusammen mit Acrylnitril zu polymerisieren.
Die Copolymerisate besitzen jedoch, keine wesentlich erhöhte 'Anfärbbarkeiten für basische Farbstoffe,
Es wurde nun gefunden, daß man Acrylnitrilmischpolymerisate mit
mindestens 70 # Acrylnitrilgehalt mit wesentlich erhöhter Affinität
zu basischen Farbstoffen und vorteilhaften färberischen Eigenschaften
mit guter ThermoStabilität und geringer Neigung zur
Gelbildung in guten Ausbeuten erhält, wenn Acrylnitril zusammen mit 0,5 bis 20 f>
ungesättigten, copolymerisierbaren .Carbonsäurehydrazideulfobetainen - gegebenenfalls zusammen mit weite
ren Comonomeren - polymerisiert wird.
Die ungesättigten Carbonsäurehydrazid-sulfobetaine entsprechen
der Formel .
R'
1 +
1 +
A - C - NH - N - R - SO,"
Il I 3
0 R"
worin A einen aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen
Rest mit einer ungesättigten, copolymerisierbaren Gruppe, R einen Alkylenrest, *R' und R " niedere Alkylreste, öder zusammen
mit dem quaternierten Stickstoff einen heterocyclisohen Rest bedeuten.
0098 18/1586 'eAD ORIGIF^L,
Le A 9856
Eb ist ein besonderer Vorzug des Verfahrens, daß die erfindungsgemäßen
Acrylnitrilmischpolymerisate bzw. die daraus hergestellten
Formkörper, wie Folien, Faser und Fäden, überraschende, besonders günstige färberische Eigenschaften haben« Die Ziehgeschwindigkeit
und Sättigungswert von basischen Farbstoffen kann durch den pH-Wert des Färbebades im sauren Bereich eingestellt
bzw. während des Färbeprozesses durch Änderung des pH-Wertes verschoben
werden. Für die Färberpraxis wird hiermit ein günstiger Weg geboten, an Fasermaterialien mit hohem Sättigungswert für
eine helle oder tiefe Färbung optimale Bedingungen durch den pH-Wert einzustellen bzw. bei tiefen Färbungen gute Egalitäten
zu erzielen. Ein soches Verfahren kann (besonders die Überfärbung und Mischgewebefärbung in tiefen Farbtönen von Polyacrylnitrilgarnen
im Verband mit anderen Fasertypen (z. B. mit Wolle unter Verwendung saurer Farbstoffe auf der Wolle) erleichtern. Die erfindungsgemäßen
Mischpolymerisate lassen sich leicht herstellen; "die Polymerisation wird durch die Comonomeren nicht gestört und
es können gute Ausbeuten erzielt werden. Aus denen können leicht hochkonzentrierte Spinnlösungen hergestellt werden,die eine verminderte
Gelierungsneigung haben und. nach bekannten Verfahren ohne Schwierigkeiten versponnenwerden können. Die eingebauten erfindungsgemäßen
Comonomere üben eine merkbare gtabilieierendt
Wirkung gegen Verfärbung,.aowohl in Lösung als auch im verformten
Zustand bei höheren Temperaturen, aus. Die gesponnenen Fäden und Fasern haben auch mit verhältnismäßig hohem Mischkomponentengehalt
ausgezeichnete physikalische Eigenschaften. Sie haben bedeutend erhöhte Scheuerfestigkeiten und die erhöhte Hydrophile
und antistatisches Verhalten bleibt auch nach der Färbung erhal-
ten· 009818/1596
Ale Comonoaeren mit Carboneäurehydrazid-eulfobetain-Struk
türen seien beispielsweise genannt:
CH3 CH3
-Y-
c - comA2)
CIL
\i
2
OL· - C - COMH -(CH0)- CONH - N -(CH0)- SO
CH Cl·
- c - coo - CH - com . N+-(CH2).
so.
OL - C - COO -(CH2)- NHCONH -(CHp)-CONH - N -(CH0)- SO"
I 2 ^3
I
23
CH,
I W ,"-^5*3
CH- CH
J
~ ■
2
ι
OL-C
■Κ
- C - OWK-^. ^-Οβ« - N H
009818/1596
1595583
Le A 9856
CA2-C-COO
-001« - H -(du)- SO"
I -3 y
OH,
-C- COMI
CH5
- C - COMI
COMI - N - (CH0)- JO"
I 23 3
(CH )- SO" 3 3
OL5-C-COO -(CH9)- NHCOMI
I 2
COMI - N - (CH0)-I ^5
SO" -3
Diese Verbindungen können - gemäß einem eigenen älteren Vorschlag
- dadurch hergestellt werden, dai3 man ungesättigte N,N-disubstituierte
Carbonsäurehydrazide z. B. mit Propan- oder Butansulton quaterniert. Die Herstellung der genannten Carbonsäurehydrazide
ist individuell; im allgemeinen können sie durch Umsetzung von ungesättigten Carbonsäurechloriden mit den entsprechenden
N,N~disubstituierten Hydrazinen gewonnen werden. Die beschriebenen
ungesättigten Carbonsäurehydrazid-sulfobetaine sind farblose, feste Substanzen. Die meisten davon sind in Wasser gut löslich,
in Methanol und Äthanol noch löslich. Man kann sie mit Hilfe von bekannten Katalysatoren vorzugsweise im wäßrigen Medium,
allein oder zusammen mit anderen copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen, polymerisieren.
009818/1598
Bad
Ie A 9856
Die erfindungsgemäßen Mischpolymerisate mit Acrylnitril enthalten
0,5 bis 20 #, vorzugsweise 1 bis 10 %, der Verbindungen mit
Carbonsäurehydrazid-sulfobetain-Gruppen.
Die Copolymerisation kann auch in Gegenwart von weiteren, mit
Acrylnitril copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen vorgenommen werden» Solche Comonomere sind unter anderem Acrylsäure-
und Methacrylsäureester, Vinylester, Styrol und seine Derivate, Viynlchlorid, Vinylidenchlorid, Butadien, Chloropren,
Acryl- und Methadrylamide, Vinylakylketone, Diviny!verbindungen,
Vinylidencyanid, weiterhin Comonomere mit basischem Charakter, wie Vinylpyridin und seine Derivate.
Durch Einpolymerisieren eines dritten Mischkomponenten, wie z.B. Methylmethacrylat, Acrylsäuremethylester, Viynlacetat oder N-terV
Butyacrylamid, können die färberischen Eigenschaften der Pasern
u. Umständen weiter verbessert werden. Der Gehalt dieser Misch- -komponenten in den Mischpolymerisaten kann zwischen 2 und 10 %
liegen.
Die Mischpolymerisation von Acrylnitril mit den Carbonsäurehydrazid-Sulfobetainen
und gegebenenfalls mit weiteren Monomeren kann nach bekannten Polymerisationsverfahren z. B. in Emulsion,
Dispersion oder Lösung erfolgen. Bei der Emulsionspolymerisation können die bekannten Emulgatoren, wie Salze von Fettsäuren,
»Alkyl- oder Arylsulfonate sowie nichtionogene Emulgatoren verwendet
werden. Die Lösungspolymerisation kann in wäßrigen, konzentrierten Salalösungen wie Zinkchloridlösung oder Lösungen
anorganischer Thiocyanate ferner in organischen Lösungsmitteln wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Äthylenglycolkarbonat
0098 18/1596 bad orstsi
» 1595581
φ Le A 9856
oder Butysolakton in Gegenwart von radikalischen Katalysatoren,
wie ζ. B. Azoverbindungen, Peroxyde oder Redoxsystemen, die die
Polymerisation auslösen können, durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird jedoch in wäßriger Lösung ohne Zusatz von Emulgatoren
mit Hilfe von radikalbildenden Katalysatoren oder Katalysatorsystemen polymerisiert. Als solche können z. B. Wasserstoffperoxyd,
organische Hydroperoxyde, Alkylperoxyde, Ketoperoxyde, Acylperoxyde und Persulfate, weiterhin Azoverbindungen
wie Azodiisobuttersäurenitril eingesetzt werden. Bevorzugt werden
jedoch Redoxeyetem® allgemein, insbesondere auf Basis von
Perverbindungen und Schwefelverbindungen niedriger Oxydationsstufen.
Als Perverbindungen werden im Redoxsystem vorzugsweise wasserlösliche
Salze der Peroxydischwefelsäure, wie Natrium-, Kaliumoder Ammoniumpersulfat, benutzt, es sind aber auch u. A.. Perborate,
Perphosphate, Perchlorate und Chlorate geeignet. Sehr wirksame Reduktionskomponenten sind folgende Schwefelverbindungen
niedriger Oxydationsstufen: Schwefeldioxyd, Alkalihydrosulfite, Alkalipyrosulfite und Alkalithiosulfate bzw. die entsprechenden
Ammoniumsalze.
Zur Herstellung der erfindunfe.sgemäßen Mischpolymerisate wird
bevorzugt als Katalysator ein Redoxsystem aus Kalium- oder Natriumpersulfat und Kalium- oder Natriumhydrogensulfit bzw. Pyrosulfit
verwendet. Die eingesetzte Menge des Redoxsystems beträgt
009818/1596 R
in der Regel 0,5 bis 5 $V bezogen auf das Gesamtgewicht der
Monomeren. Das Verhältnis zwischen Oxydations- und Reduktionskomponente kann zwischen 4 i 1 und 1 : 50, vorzugsweise zwischen
1 : 2 und 1 : 10 liegen. Zur weiteren Aktivierung des
Redox-systems könnengeringe Mengen (1 - TOOO ppm) Schwermetallionen
in-Porm ihrer Salze zugesetzt werden. Sulfate, Chloride
bzw. Nitrate des zweiwertigen Eisens und Kupfers sind besonders wirksam. Neben den als Redoxkatalysatoren benutzten Salzen
können noch geeignete Neutralsalze, wie Alkalisulfate, Phosphate u. a., im Polymerisationsansatz sein. Außerdem können,
falls erwünsehty Radikalreaktive Substanzen - die s.g», Regler
- wie z. B. Merkaptane, ferner Verbindungen mit komplexbildendem Charakter wie z.B. Metaphosphorsäure, Oxalsäure, Äthylendiamintetraessigsäure
oder deren Salze, bei dem erfindungsgemäßen . Verfahren Verwendung finden.
Die Polymerisation erfolgt dabei entweder diskontinuierlich oder
nach dem kontinuierlichen Verfahren in der üblichen Weise.. Das :
als Polymerisatiansmedium dienende Wasser beträg-t etwa die
5 - 1Ofache Menge der eingesetzten Monomeren. Die Reaktionstsmperatür
liegt zwischen +10 und +70° C, vorzugsweise +40 bis 55° C Der pH-Wert des Reaktionsmediums liegt zwischen 2 und 6,
vorzugsweise bei pH 2,5 - 4» Zur Einstellung des pH-Wertes werdes
starke anorganische Säuren wie Schwefelsäure odei* Phosphorsäii2»©9
odsT organische Säuren wie Arylsulfonsäursn benutzt. Die
Polymerisation, wird vorzugsweise in einer inerten Gasatinosphäre
{%»""B-. Stickstoff) durchgeführt, sie kann aber auch in Ahweöen-
BAD ORIGINAL
00981871S86
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heit von Luft verlaufen. Die feinkörnig anfallenden Copolymerisate
werden nach .Beendung der Polymerisation von der flüssigen Phase meist durch Filtration oder Zentrifugieren getrennt,
mit entsalzenem Wasser neutral gewaschen und unter vermindertem Druck oder in Heißluftstrom getrocknet. Die für Faserzwekke
hergestellten Polymerisate besitzen in der üegel K-werte (nach
Fikentscher; Cellulosechemie Y^, -1932, S. 58) zwischen 75 und
110, vorzugsweise 80 bis 90.
Die in der Beschreibung und in den folgenden Beiapilen - die
das erfindungegemäße Verfahren näher erläutern sollen - angegebenen Teile und Prozente bedeuten Gewichtsteile und Ge
wichtsprozent®, beiog@n auf di« Gesamtmenge, wenn nicht anders angegeben.
0098Ϊ8/1586 .11-
44 Le. A 9856
Beispiel 1 - 11 :
In einem Reaktionsgefäß aus Glas - mit Rührer, Kontaktthermometer,
Stickstoffanschluß und Rückflußkühler ausgestattet wurden 900 g entsalztes Wasser vorgelegt, mit 20 #iger Schwefelsäure
ein Pg-Wert von- 3,5 eingestellt und nach Verdrängung
1 ο
der Luft durch Stickstoff auf 50 C erwärmt. Anschließend wurde die vorgesehene Menge ungesättigtes Sulfobetaine 70 g Acrylnitril
und evtl. ain drittes Comonomer gelöst und zuletzt die
Katalysatoren '(Kaliumpersulfat und Natriumpyrosulfit) - jeweils in20 ml Wasser gelöst - zugegeben. Falls es erforderlich war,
wurde der Ρττ-Wert durch Zugabe von weiteren Schwefelsäuremengen
•ti
auf 3 bis 3>5 korrigiert» Die Polymerisation wurde bei 50° C unter
einem Stickstoffschutzdruck (5-10 mmHg) durchgeführt und
nach 4 Stunden Reaktionszeit unterbrochen. Das abgeschiedene feinkörnige Polymerisat wurde durch Filtration isoliert, mit
entsalztem Wasser säurefrei gewaschen und bei 60 C im Vacuum
getrocknet. ' . ·
Nach dieser Vorschrift wurden verschiedene SulfObetain-Comonomere
init Acrylnitril copolymerisiert. Die eingesetzten Comono~
meren und deren Anteil (Gew.-#) im Konomergemisch, die Katalysatormengen,
ferner die erzielten Ausbeuten und die K-Werte der
,Polymerisate (nach Fikentscher, Cellulose chemie 21» S. 58, 1932jl_
- gemessen in 0,5 zeiger Demethylformamid-Lösung bei 20° C - sind
in der nachfolgen labelle 1 angegeben:
• BAD O6
009818/15SS
- 12 -
**t
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Beisp. Mischkomponente Nr. Bezeichnung +)
Katalysatoren Umsatz K-Wert K2S2°8 Na2S2°5 ^
1 | I | 1 | 0,60 | 1,80 | 83 | 85,3 |
AME | 5 | |||||
2 | I | 5 | 0,55 | 1,10 | 81 | 84,0 |
3 | II | 1 | 0,55 | 1,65 | 85 | 84,7 |
AME | 5 | |||||
4 | II | 5 | 0,45 | 0,90 | 84 | 81,5 |
VJl | II | 10 | 0,40 | 0,80 | 80 | 83,1 |
6 | III | 2-, 5 | 0,60 | 1,20 | 92 | 83,9 |
■7 | III | 5 | 0,55 | 1 ,10 | 89 | 85,7 |
8 | III | 10 | 0,55 | 1,10 | 87 | 87,7 |
9 | IV | 8 | 0,55 | 1,10 | 89 | 86,0 |
1Q | V | 8 | 0,55 | 1,10 | 88 | 94,8 |
11 | ohne (Vergleich) | 0 | 0,70 | 1,40- | 87 | 88,2 |
+) AME = Acrylsäuremethylester Die Formeln der Ilischkomponenten I - V:
CH0 = C - CO - NH -
I
CH,
N ± (CH0)-
I 2
CH7
II CHo =
C - CO
CH,
CH,
- NH -
III UH2 = C - CON
CH,
CH,
N ± CH,
- NH -
ι- so;
N i (CH2)- SO" CH3 5 3
009818/1596
BAD
1 9856
IV CH2 * C - CON
CH,
CH,
CH2 = C - COiH
GH,
GH,
-NH-
CO - NH -
N t
- so
N - (CH9)- SO
Um die Verfärbungsneigung der erfindungsgmäßen Mischpolymerisate
in Dimethylformamid-Lösung bei höheren Temperaturen zu
prüfen., wurden 5 #ige Polymerlösungen bei 80° C in Anwesenheit
von Luft getempert. Nach 2, 4 und 20 Stunden wurden die Extinktionswerte
der Lösungen mittels einem Elektro-Photometer (Typ Elko III der Fire» Zeil) bei einer Wellenlänge τβη 470 wf tt~
etiinrfc (Kärtttenetärkes 5 ca, fergleichelöeungi reine· MmtSiylfomaeid). Bie geaeaeenen Werte eind in der folgenden f·-
2
Tabelle 2 | nach 2 | - | . " ·' ■■ ■' |
Polymerisat | 0,202 | Extinktion | 20 Stunden |
aus Beispiel Nr. | 0,208 | 4 | 0,490 |
t | 0,215 | 0,250; | 0,503 |
2 | 0,217 | 0,235 | 0,580 |
3. | 0,220 | 0,276 | 0,625 |
4 | 0,188 | O,33O' | 0,590 |
5 | 0,177 | 0,318 | ' 0,510 |
6 | 0,190 | 0,260 | 0,490 |
7 | 0,198 | 0,257 | ":0,463 . |
a | 0,205 | 0,232 | 0,440 |
9 | 0,550 | 0,274 | 0,470 |
10 | 0,285 | 4,080 | |
11 (Vergl.) | 0,518 | ||
ORiGiNAL
009818/158$
Die nach Beispiel 1 bis 10 hergestellten erfindungsgemäßen Mischpolymerisate enthalten"saure Gruppen, die man z* B. durch
potentiometrische Titration genau bestimmen kann. Die Bestimmung
wurde wie folgt durchgeführt: 1g Polymerisat Wird in 100 ml destilliertem und mit einem Mischbett-Ionenaustauscher (Typ V
von Merck) behandeltem. Dimethylformamid gelöst. In die Lösung
gibt man ca. 10 cnr der genannten Misehbett-Ionenaustauscher
und läßt eine halbe bis eine Stunde rühren. Anschließend wird
die Lösung abfiltriert und 50 ml davon mit einer n/i00methanolischen
KOH-Lösung titriert. Als Meßgerät diente ein pH-Meter
der Firma Knick, Typ 52 (Kalomel-Glaselektrode). Die Meßwerte sind als. milliäquivalent saure Gruppen / 100 g Polymerisat
(mVal saure Grο/100 g PM) in der Tabelle 3 angegeben.
Die erhöhte Anfärbbarkeit der genannten Mischpolymerisate für
basische Farbstoffe kann auf einfache Weise durch Färbung von
Filmen gezeigt werden. Für diesen Zweck wurden aus etwa 15 ^igen
Dimethylformamid-Lösungen Filme mit einer Schichtdicke von ca.
50 αχ gegossen. Nach etwa 24-stündiger Trocknung im Vakuum bei
60° C wurden die Filme mit heißem Wasser lösungsmittelfrei ge^ waschen
und getrocknet. Die so angefertigten Filme wurden mit dem basischen Farbstoff Astrozonblau B (Color Index 2 nd. Ed.,
Bd. III., Nr. 42 HO) wie folgt angefärbt.
Die Zusammensetzung des Färbebades:
100 ml Astrazonblau B-Lösung (1 g/l)
2 ml Essigsäure (30 g/l) ^_
.0,3 ml Natriumacetat . (40 g/l). . 6^U
0 0 98!β/1506 5 ί ■ - 15
Der Farbstoff wird in kochendem Wasser gelöst, anschließend
filtriert und heiß abgemessen. Bei 80 0G Färbetemperatur wird
ca. 0,5-1 g Fun zugefügt und nach Erreichen der Kochtemperatur
eine Stunde gefärbt. Die angefärbten Filme wurden mit Wasser gut ausgewaschen und getrocknet.
Zur quantitativen Bestimmung der aufgenommenen Farbstoffmenge
wurden die gefärbten Filme in Dimethylformamid, das 1 g/l Schwefelsäure
enthielt, schonend gelöst. Die Bestimmung wurde durch Extinktionsmessung bei einer Wellenlänge von 625 myu (Absorptionsmaximum
des Farbstoffes) mit Hilfe eines Spektralphotometers und einer Eichkurve (Extinktion - g/l Farbstoff) durchgeführt.
Die nachstehende Tabelle 3 enthält die Meßergebnisse (g Farbstoff
χ 100 g/Film):
Tabelle 3 | mVal saure Gr- | R Farbstoff x 100 |
Polymerisat aus | 100 g Polym. | g Film x lü0 |
Beispiel Nr. | 5,4 | 0,73 · |
1 | 20,8 | 2,76 |
2 | 5,8 | 0,77 |
3 | 21,5 | 2,92 |
4 | 38,0 | 8,74 |
5 . | 9,3. | 1,02 |
6 | 16,7 | 1,60 |
•7 | 34,6 | 6,41 |
8 | 25,2 | 3,68 |
9 | 26,8 • 2,2 |
4,16 " "*■ - _ ■ .- BAD ORiGfNA* |
10 11 |
0 0 9818/1596 | - 16 - |
Ab
Die gH-äbhängige Arifärbbarkeit kann 4■emo2^■s.tΓl·e.rt^,w·er4e■n.i·;.;_l|L^■..
dem filme aus dem gleichen Polymerisat in Färbebädern mit ver-
-scfai^eneTi pH-Wertem, gefärbt werden» Es wurden Filme aus dem
Polymerisat Hi*. -9 jeweils in 100 ml 0,16 ^igen Astrazonbläu
B-L&sungen Y^ers-Ghie^en-er pH-Werte gefärbt, /wobei die pB-W^erte
wi« foigt ;e.in;g€stallt
1,3
► mit 10 #iger
3,0
3,5
3,0
3,5
4'°\ „
■
5 Q> -mit 3 :^iger CH^COOH
.6,0 -mit 4 %iger CH^COQlia-Lösung
'Die .''Parbungen und die :BeStimmung der auffienonmenen Farbstoff-.mengen
wurden wie oben besenrieben durchgeführt. Die Heß wer te
-sind :in .der Tab«:XXe-4 .zusammengefaßt: ·
Tabelle 4 | £ JBarb.stof f r00 |
pH-Wert | ^g :ϊϋϊιη |
0,21 | |
1,3 | .0,37 |
;2,.o | :o,7i |
,2,5 | |
3,0 | |
3,5 | |
■4,0 | |
Claims (1)
- LeA 9856Patentansprüche · -....:.■ .. -■■....T. Verfahren zur Herstellung.von gut anfärbbaren Acrylnitrilpolymerisaten mit mindestens 70 $ gebundenem Acrylnitril durch Copolymerisation von Acrylnitril mit Sulfobetain-Gruppen enthaltenden ungesättigten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Acrylnitril, gegebenenfalls in Gegenwart anderer mischpolymerisierbarer Monomeren, mit 0,5 - 20 $, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomere, einer Carbonsäurehydrazid-Sulfobetain-Verbindung. der Formel:RrI +A - C - NH - N - R - SO"- 1worin A einen aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen. Rest mit einer ungesättigten, copolymerisierbaren Gruppe, R
einenAlkylenrest, R' und R " niedere Alkylreste, oder zusammen mit dem quaternierten Stickstoff einen heterocyclischen Rest bedeuten, polymerisiert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Coeonoaerkomponente Methacrylamldo-N-(o-, m-, p~Phenyl)-carbonsÄure-Ii.I-diiiethylhydrazid-eulfobetaine verwendet werden.3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dme als weiteres Comonoaeres Acrylsäuremethylester oderVinylacetat verwendet wird. *■ - - - ιBAD ORIGINAL009818/1596 - ΐβ --λ Le A 98564. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation im wäßrigen Medium bei pH-Werten zwischen 2 und 6 mit Redoxsystemen auf Basis Fersulfat und Schwefelverbindungen niederer Oxydationsstufen, gegebenenfalls in Gegenwart von geringen Mengen von Schwermetallionen, durchgeführt wird.009818/1516
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0048319 | 1966-02-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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