DE1595590A1 - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcrylnitrilmischpolymerenInfo
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Description
ι D y o o y u
1 . Fobruar 1966
Äist*a»ag ■; Keu/ma
Verfahren zur Herstellung von lerylnitrilmischpolymeren
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Acrylnitrilmischpolymeren, die eine gute Affinität zu basischen Farbstoffen besitzen und bedeutende Vorteile in der Anfärbbarkeit
aufweisen* ·
Aus Acrylnitrilhomopolymeren und Mischpolymerisaten mit neutralen
Comonomeren hergestellte Fäden und Garne besitzen eine, für die Prdxis ungenügende Farbstoffaffinität. Demzufolge können sie
nur unter Schwierigkeiten mit basischen und sauren Farbstoffen
in tieferen Farbtönen angefärbt werden, Me Ursache hierzu ist
das Fehlen oder ein zu geringer Gehalt an farbstoffäffinen Gruppen
im Polymerisat. Um diese Mängel zu beheben, wurden bereits
mehrere Vorschläge zur Modifizierung von Aerylnitrilpolymerisaten vorgelegt.
Es wurde schon vorgeschlagen, Acrylnitril mit basischen Comonomeren, wie z. B. Vinylpyridin und seiner Derivate, mischpolymerisieren.
So konnte zwar die Anfärbbarkeit mit sauren Farbstoffen erhöht werden, «rs wurden aber dabei andere Fasereigenschaften,
wie Weißgrad5 Thermostabilität und die Anfärbbarkeit mit basischen
Farbstoffen, verschlechtert.
BAD ORIGINAL Eg A 9857 - Ütdgi/IISi -=2.-
- β— 159
Le
TJm die Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen zu erhöhen, wurden
Copolymerisate mit Carboxylgruppen enthaltenden Mischkomponenten, wie Acryl- und Methacrylsäure bzw. Ithaconsäure hergestellt.
Diese Polymere zeigen jedoch eine außerordentlich große Verfärbungsneigung bei höheren Temperaturen.
Durch Einpolymerisieren von Comonomeren mit Sulfogruppen konnte die Affinität für basische Farbstoffe erhöht werden, jedoch sind
die bekannten Verfahren vom technischen Standpunkt noch vielfach unbefriedigend. Natriummethallyl- und Allylsulfonate lassen sich
mit Acrylnitril nur mit schlechten Ausbeuten copolymerisieren und es v/ird nur ein Bruchteil der eingesetzten Comonomeren in
das Polymerisat eingebaut» Bsp letztgenannte Mangel trifft auch
für die Mischpolymerisation vosa Acrylnitril mit Sulfogruppen enthaltenden
H-monosubstituierten Acrylamidderivaten, wie N-Acrylnitril
oder N-Acryloyl-p-aminophenylmethansulfonsäure,"zu. Die, als
Comonomere für Acrylnitril oft benutzten VinylbenzolBulfonsauren sind in ausreichender Eeinehit technisch nur umständlich zugänglich.
Die Textilpraxis erfordert gelegentlich Acrylnitrilmischpolymerisate
mit höherem Sulfogruppengehalt, wenn z. B. Fäden mit einem
erhöhten reversiblen Quellvermögen im Wasser erwünscht werden· Die Spinnprodukte aus scflchen Polymerisaten haben gemeinsam den
Nachteil, daß sie - aufgrund ihres hohen Gehaltes an stark sauren Grupppen - zu hohe Sättigungswerte und Aufziehgeschwindigkeiten für basische Farbstoffe besitzen. Diese Eigenschaften es·=
1 / 1 711 BAD ORIGINAL
DDbU Le A 9857
reitenderFärb©praxis erhebliche Schwierigkeiten hinsichtlich
der Egalität der Färbungen. Nachteilig ist es weiterhin, daß
das erwünschte Quellvermögen dieser Fasermaterialien nach der Färbung stark herabfällt.
Es ist ferner bekannt, ungesättigte Verbindungen mit Betain- bzw. Sulfobetain-Gruppen zusammen mit Acrylnitril zu polymerisieren.
Diese Copolymerisate besitzen jedoch keine wesentlich erhöhte Anfärbbarkeiten für basische Farbstoffe.
Es wurde nunggefunden, daß man AcrylnitrilmiBchpolymerisate mit mindestens 70 i» Acrylnitrilgehalt mit wesentlich erhöhter Affinität
zu basischen Farbstoffen und vorteilhaften färberischen Eigenschaften mit guter Thermostabilitat und geringer Neigung zur
Gelbildung in guten Ausbeuten erhält, wenn Acrylnitril zusammen mit 0,5 bis 20 ^ungesättigten, copolymerisierbaren Oxalamidhydrazid-sulfobetainen
- gegebenenfalls mit weiteren Comonomeren polymerisiert wird.
Die ungesättigten Oxalamidhydrazid-Sulfobetaine entsprechen der Formel
R1 1 +
A- NH -C-C-NH-N-R- SO;
W Il I 3
0 0 R"
worin A einen Aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen
Rest mit einer ungesättigten, copolymerisierbaren Gruppe, R einen Alkylenrest, R* und R" niedere Alkylreste, oder zusammen mit
dem quaternierten Stickstoff einen heterocyclischen Rest bedeu-
ten· 009821/17 31 BAD 4
Es ist ein besonderer Vorzug des Verfahrens, daß die erfindungsgemäßen
Acrylnitrilmischpolymerisate bzw. die daraus hergestellten Formkörper, -wieBölien, Faser und Fäden, überraschende, besonders
günstige färbefische Eigenschafton haben: Die Ziehgeschwindigkeit
und Sättigungswert von basischen Farbstoffen kann durch den pH-Wert des Färbebades im sauren Bereich eingestellt bzw.
während des Färbeprozesses durch Änderung des pH-Wertes verschoben werden. Für die Färberpraxis wird hiermit ein günstiger Weg
geboten, an Fasermaterialien mit hohem Sättigungswert für eine helle oder tiefe Färbung optimale Bedingungen durch den pH-Wert
einzustellen bzw. bei tiefen Färbungen gute Egalitäten zu erzielen. Ein soches Verfahren kann besonders die Überfärbung und
Mischgewebefärbung in tiefen Farbtönen von Polyacrylnitrilgarnen
im Verband mit anderen Fasertypen (z.B. mit Wolle unter Verwendung saurer Farbstoffe auf der Wolle) erleichtern. Die «rfin-
«ungsgemääen Mischpolymerisate lassen sich leicht herstelle«!
die Polymerisation wird durch die Comonomeren nicht gestört und es können gute Ausbeuten erzielt werden. Aus denen können
leicht kochkonzentrierte Spinnlösungen hergestellt werden, die einevverminderte Gelierungeneigung haben und nach bekannten
Verfahren ohne Schwierigkeiten versponnen werden können. Die eingebauten erfindungsgemäßen Comonomere üben eine markbare
stabilisierende Wirkung gegen Verfärbung, sowohl in Lösung als auch im verformten Zustand bei höheren Temperaturen, aus. Die
gesponnenen Fäden und Fasern haben auch mit verhältnismäiig
hochem Mischkomponentengehalt ausgezeichnete physikalische Eigenschaften. Sie haben bedeutend erhöhte Scaeuerfestigkeiten
und die erhöhte Hydrophile und das antistatische Verhalten bleibt auch nach der Färbung erhalten. BAB or
0 0982 1/1711
Als Comonomere seien "beispielsweise folgend® ungesättigte
Ozalamidhydraz-id-sulfobetain© genannt s '
C - CONH -CBL-NH-CO-CO-NH-N- (GHL)- SO I I
(CH0)- NH-GO- CO- -NH-N- (CH0)- βθ"
2 I 3. 2
C - COO -
CE,
C-f \V NH - CO - CO - NH- N - (CH0)- SO
I W I 2 3 3
« C - C0O-^~ >$ NH - CO - CO - NH - N - (CH0)- 30"
CH3
OL, «
C - CONH
^ + - NH - CO - CO - NH ~ N - (CHo)-i
ι 23 3
d. j 2 2
CE,
I 23 3
BAD ORIGINAL,'-..
Diese Verbindungen können - gemäß einem eigenen älteren Vorschlag - dadurch hergestellt werden, daß man ungesättigte
Ν,ΙΤ-disubstituierte Oxalamidhydrazide z. B. mit Propan- oder
Butansulton quaterniert. Die beschriebenen ungesättigten Oxalamidhydrazid-sulfobetaine
sind farblose, feste Substanzen. Die meisten davon sind in Wasser gut löslich, in Methanol und
Äthanol noch löslich. Man kann sie mit Hilfe von bekannten Katalysatoren vorzugsweise im wäßrigen Medium, allein oder zusammen
mit anderen copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen, polymerisieren.
Die erfindungsgemäßen Mischpolymerisate mit Acrylnitril enthalten 0,5 bis 20 $, Torzugsweise 1 bis 10 #, der Verbindungen
mit Oxalamidhydrazid-sialfobetain-Gruppen.
Die Copolymerisation kann auch in Gegenwart von weiteren, mit
Acrylnitril copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen vorgenommen werden. Solche Com'onomere sind unter anderem Acrylsäure-
und Methacrylsäureester, Vinylester, Styrol und seine Derivate, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Butadien, Chloropren, Acryl- und
Methacrylamide, VinylakyIketone, Divinylverbindungen, Vinylidencyanid,
weiterhin Comonomere mit basischem Charakter, wie Vinylpyridin und seine Derivate.
Durch Einpolymerisieren eines dritten Mischkomponenten, wie
z, B. Methylmethacrylat, Acrylsäwremethylester, Vinylacetat
oder N-tert.-Butyacrylamid, können die färberischen Eigen»
αβ8·21/17|1 '■ " W
Le Α9β57
schäften der Fasern, u» Umständen weiter verbessert werden. Der
Gehalt dieser Kischkomponenten in den erfindungsgeniaßen Mischpolymerisaten
kann, zwischen 2 und 10 $ liegen.
Die Mischpolymerisation von Acrylnitril mit den Oxalamidhydra-ζi-sulfοbetainen
und gegebenenfalls mit weiteren Monomeren kann nach bekannten Polymerisationsverfahren z. B„ in Emulsion, Dispersion
oder Lösung erfolgen. Bei der Emulsionspolymerisation können die bekannten Emulgatoren, wie Salze von Fettsäuren, Alkyl-
oder Alkylsulfonate sowie nichtionogene Emulgatoren verwendet
werden. Die Lösungspolymerisation kann in wäßrigem, konzentrierten
Salzlösungen wie Zinkchloridlösung der Lösungen anorganischer Thiocyanate ferner in organischen Lösungsmitteln wie
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Ä'thylenglycolkarbonat oder Butysolaktön in Gegenwart von radikalischen Katalysatoren, wie
z. B. Azoverbindungen, Peroxyde oder Redoxsystemen, die die Polymerisation auslösen können, durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird jedoch in wäßriger Lösung ohne Zusatz von Emulgatoren
mit Hilfe von radikalbildenden Katalysatoren oder Katalysatorsystemen
polymerisiert. Als solche können z. B. Wasserstoffperoxyd,
organische Hydroperoxyde, Alkylperoxyde, Ketoperoxyde, Acylperoxyde und Persulfate, weiterhin Azoverbindungen wie Azodiisobuttersäurenitril
eingesetzt werden. Bevorzugt werden jedoch Hedoxsysteme allgemein, insbesondere auf Basis von Perverbindungen
und Schwefelverbindungen niedriger Oxydationsstufen.
00982 1/1731 bad original
Ala Perverbindungen werden im Redoxsystem vorzugsweise wasserlösliche
Salze der Peroxydischwefelsäure, wie NatriumTf Kaliumoder
Ammoniumpersulfat, benutzt, es sind aber auch u. A. Perborate,
Perphosphate, Perchlorate und Chlorate geeignet, Sehr wirksame Reduktionskomponenten sind folgende Schwefelverbindungen
niedriger Oxydationsstufen: Schwefeldioxyd, Alkalihydrosulfite, Alkalipyrosulfite und Alkalithiosulfate Iw, 41·
entsprechenden Ammoniumsalve·
Zur Herstellung der eriEindungsgemäßen Mischpolymerisate wird
bevorzugt als Katalysator ein Redoxsystem aus Kalium- oder Natriumpersulfat und Kalium- oder Natriumhydrogensulfit bzw. Pyrosulfit
verwendet. Die eingesetzte Menge des Redoxeystems beträgt
in der Regel 0,5 bis 5 #, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren.
Das Verhältnis zwischen Oxydations- und Reduktionskomponente kann zwischen 4 : 1. und 1 : 50, vorzugsweise zwischen
1:2 und 1 : 10 liegen. Zur weiteren Aktivierung des Redoxsystems können geringe Mengen (1 - 1000 ppm) Schwermetallionen in
Form ihrer Salze zugesetzt werden. Sulfate, Chloride bzw. Nitrate des zweiwertigen Eisens und Kupfers sind besonders wirksam.
Neben den als Redoxkatalysatoren benutzten Salzen können noch geeignete Neutralsalze, wie Alkalisulfate, Phosphate u. a., im
Poüiymerisationsansatz sein. Außerdem können, falls erwünscht,
Radikalreaktive Substanzen - die s.g. Regler - wie z. B. Merkaptane, ferner Verbindungen mit komplexbildenden Charakter wie
z. B. Metaphosphorsäure, Oxalsäure, Äthylendiamintetraeeeigsäura
oder deren Salze, bei dem erfindungegemäßen Verfahren Verwendung
finden. .
00„21/m, ^
Bie Polymerisation erfolgt dabei entweder diskontinuierlich
oder nach dem kontinuierlichen Verfahren in der üblichen Weise.
Das als Polymerisationsmedium dienende Wasser beträgt etwa_die 5 - lOfache Menge der eingesetzten Monomere. Die Reaktionstemperatur
liegt zwischen +10 und +70 G, vorzugsweise bei +40 bis 55° C-. Der pH-Wert des Reaktionsmediums liegt zwischen
2 und 6, vorzugsweise bei pH 2,5 - 4. Zur Einstellung
des pH-Wertes werden starke anorganische Säuren wie Schwefelsäure
oder Phosphorsäure, oder organische Säuren wie Arylsulfonsäuren benutzt. Die Polymerisation wird' vorzugsweise in einer
inerten Grasatmosphäre (z. B. Stickstoff) durchgeführt, sie
kann aber auch in Anwesenheit von Luft verlaufen. Die feinkörnig
anfallenden Copolymerisate werden nach Beendisuag der Polymerisation
von der flüssigen Phase meist durch Filtration oder Zentrifugieren getrennt, mit entsalzenem Wasser neutral gewaschen
und unter vermindertem Druck oder in Heißluftstrom getrocknet. Die für Ia s erzwecke hergestellten Polymerisate besitzen
in der Regel K-Werte (nach Pikentscher; Cellulosechemle
1 1932,. S. 58) zwischen 75 und 110, vorzugsweise 80 bis 90.
Die in der Beschreibung und in den folgenden Beispielen - die
das erfindungegemäße Verfahren näher erläutern sollen - angegebenen
Teile und Prozente bedeuten Gewichtsteile und Gewichtsprozente, bezogen auf die Gesamtmenge, wenn nicht anders angegeben.
BAD ORIGINAL
00 9.9 21/1731
- 10—
Le A 9867
Beispiele 1-10:
In einem mit Rührer, Kontaktthermometer, Stickstoffanschluß und Rückflußkühler ausgestatteten Reaktionsgefäß aus Glas
wurden die Polymerisationsversuche durchgeführt. Das. Reaktionsgemisch
bestand jeweils aus 930 ml entsalztem Wasser, 70 g Acrylnitril und der vorgesehenen Menge eines ungesättigten Sulfobetaine. Als Katalysator wurden Kaliumpersulfat
und Hatriumpyroeulfit verwendet. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wurde auf 3t5 mit 20^iger Schwefelsäure eingestellt.
Die Reaktion verlief bei 50 0C unter einem Stickstof
fschutzdruck (50 - 10 mm Hg) und dauerte 4 Stünden. Das
ausgefallene, weiße Polymerisat wurde abfiltriert, mit entsalztem Wasser neutral gewaschen und im Vakuum bei 60 70
0C getrocknet. J'
Verschiedene erfindungsgemäße Sulfobetain-Comonomere wurden
mit Acrylnitril nach dieser Vorschrift copolymerisiert. Die
eingesetzten Comonomeren und deren Anteil im Monomergemisch, die Kataiysatormengen, ferner die erzielten Ausbeuten und
die K-Werte der Polymerisate (nach Fikentscher, Cellulosechemie
22, S. 58, 1932) sind in der nachfolgenden labelle 1
angegeben.
BAD ORIGINAL
009821/1731
15§5590 -
Le A 9857
Ta be 1 1 β
1:
Beisp.-
Mr. |
CoBSonooere
Bezeichnung+) Gew.J< |
8 |
Katalysatoren
K2S2Og(g) Na3S2O5(g) |
2,2 | Itasatz | K-Wert |
1 | I |
1
5 |
o,55 | 2,o | 85 | 84,2 |
2 |
II
AMB |
4 | C5 | 2,0 | 86 | 85,5 |
II | ' 8 | O,5 | 2,o | 81 | 87,4 | |
4 | II |
1
5 |
O,5 | 2,o | 79 | 85,4 |
5 |
III
AMB |
2,5 | 0,5 | 2,o | 87 | 84,8 |
6 | III | 8 | 0,5 | 2,0 | 84 | 85,8 |
7 | III | . 2'5 | 0,5 | 2,2 | 86 | 84,6 |
8 | IV | 8 | o,55 | 2,6 | 93 | 84,7 |
9 | IV | ohne (Vergleich) | 0,65 | 2,0 | 95 | 85,2 |
Io | 0,5 | 86 | 87,8 |
+) AMB - AcrylaKuremethylester
IUe Fornein der Comonoeeren I - IV:
ι - au 2
- c - com - cho - nh - co - co - nh - ν - (chp)= so"
2 p
CH3
CH3
III - CH2 - C -
OH,
■« -CO-CO-NH-H- (CH2)j
CH3
CH,
-co - co - η-- ν -
BAD ORiGIfMAL
00982 1/1711
- 12 -
Lt A 9857
Uh die Verfärbungsneigung der erfindungegemäßen Mischpolymerisate in Dimethylformamid-Lösung bei höheren Temperaturen Buprüfen, wurden 5^ige Polymerlösungen bii 80 0C in Anwesenheit Ton Luft getempert, lach 2, 4 und 20 Stunden wurden die Extinktionswerte der Lösungen mittels einem Elektro
Photometer (Typ Elko III der Firma Zeiß) bei einer Wellenlänge von 470 mn bestimmt (Küvettenstärke: 5 cm, Vergleichs
löeung: reines Dimethylformamid). Me gemessenen Werte sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben.
2:
Polymerisat aus
Beispiel Nr. |
JH
nach 2 |
χτ,ιηκτιοη
4 |
2o Stunden |
1 | o, 21 ο | o,3oo | o,34o |
2 | o,32o | o,39o | o,57o |
3 | o,335 | o,4o5 | o,43o |
4 | o,137 | o,195 | 0,195 |
5 | o,34o | o,4oo | o,59o |
6 | o,33o | o,42o | 0,560 |
7 | o,31o | o,39o | o,54o |
8 | o,223 | 0,290 | 0,685 |
9 | 0,167 | 0,22o | o,4o8 |
Io (Vergleich) | o,34o | o,54o | l,12o |
Die nach Beispiel 1 bis 10 hergestellten erfindungsgemäßen Mischpo.'jmerisate enthalten saure Gruppen, die man z. B.
durch pot@ntiometrisch@ Titration genau bestimmen kann. Die
Bestimmung wurds wie folgt durchgeführt: 1 g Polymerisat
009821/1731
BAD ORfGiJVAL.
Ie A 9857
wird in 1.00 ml destilliertem und mit einem Misehbett-Ionenaustauscher
(Typ V von Merck) behandeltem Dimethylformamid
"5
gelöst. In die Lösung gibt man ca· 10 cm der genannten Mischbett-Ionenaustauscher
und läßt eine halbe bis eine Stunde rühren.Anschließend wird die Lösung abfiltriert und 50 ml
davon mit einer n/i00-methanolischen K0H-*LÖeung titriert.
Als Meßgerät diente ein pH-Meter der Firma Knick, Typ 52 (Kjklomel-Glaeelektrode). Die Meßwerte sind als milliäquivalent
saure Gruppen / 100 g Polymerisat (mVal saure Gr./100 g
PM) in der Tabelle 3 aggegeben.
Die erhöhte Anfärbbarice it der genannten Mischpolymerisate
für basische Farbstoffe kann auf einfache Weise durch Färbung von Filmen gezeigt werden. Für diesen Zweck wurden aus
etwa 15#igen Dimethylformamid-Lösungen Filme mit einer
Schichtdicke von ca. 50 M gegossen. Nach etwa 24stündiger
Trocknung im Vakuum bei 60 0C wurden die Filme mit heißem
Wasser lösungsmittilfrei gewaschen und getrocknet. Die so
angefertigten Filme wurden mit dem basischen Farbstoff Astrazonblau B (Cftlor Index 2 nd. Ed., Bd. III.t Nr. 42 HO)
wie folgt angefärbt.
Die Zusammensetzung des Färbebades χ
100 ml Aatrassonblau B-Löeung (1 g/l)
2 ml Essigsäure (30 g/l)
0,3 ml lateiiameQtat ,(40 g/l)
■ . ■ ■ ' "' ÖÖi§2171 TSi"
Le A 9857
Der Farbstoff wird in kochendem Wasser gelöst, anschließend filtriert und heiß abgemessen. Bei 80 0C Färbetemperatur
wird ca. 0,5 - 1 g Film ssugefügt und nach Erreichen der Kochtemperatur eine Stunde gefärbt. Sie angefärbten Filme
wurden Bit Wasser gut ausgewaschen und getrocknet.
Zur quantitativen Bestimmung der aufgenommenen Farbstoff-■enge wurden die gefärbten Filme in Dimethylformamid, das
1 g/l Schwefelsäure enthielt, schonend gelöst. Die Bestimmung wurde durch Extinktionsmessung bei einer Wellenlänge
von 625 BUi (Absorptionsmayimum des Farbstoffes) mit Hilfe
eines Spektralphotosaeters und einer Eichkurve (Extinktion -g/l Farbstoff) durchgeführt.
Die nachstehende Tabelle 3 enthält die Meßergebnisse (g Farbstoff χ 100/g Film):
Polymerisat aus | mVal saure Qr. . | r Farbstoff . |
Beispiel Nr. | loo g FM | g KLH |
1 | 17,8 | 3.27 |
2 | 5*3 | ο, 61 |
3 | 14,8 | 1,26 |
4 | 22,7 | 3,9o |
5 | 5,8 | o,69 |
6 | 11,0 | o,94 |
7 | 23,2 | 4,26 |
8 | 12,4 | I,o2 |
9 | 22,6 | 3*65 |
Io | 2,3 | 0927 8Λ0 " ~ |
009821/1731 |
Le A 9857
Die pH-abhängige Anfärbbarkeit kann demonstriert werden,
indem Filme aus den gleichen Polymerisat in Färbebädern
mit verschiedenen pH-Werten gefärbt werden. Es wurden FiI-He aus den Polymerisaten Nr. 4 und 7 jeweils in 100 ml
0,1 ewigen Astrazonblau B-Lösungen verschiedener pH-Werte gefärbt, wobei die pH-Werte wie folgt eingestellt wurden»
pH
1,5 2,0 2,s 3,0
. mit 1Obiger H3SO4
c n[ mit 3*iger CH-COOH
6,0 mit 4^iger CH-COOHa-Lösung
Die Färbungen und die Bestimmung der aufgenommenen Farbstoffmengen wurde wie oben beschrieben durchgeführt. Die
Meßwerte sind in der Tabelle 4 zusammengefaßt:
Ta be 11 e
pH-Wert | μ Farbstoff | - χ loo |
Polare. Nr. 4 | und Hr. 7 | |
1,5 | o,46 | 0,87 |
2,On | 1,22 | 1,47 |
1,70 | 1,85 | |
3 0 | 2,18 | 3,47 |
4^o | 3»9o | 4,26 |
5,o | 4,29 | 4,4o |
009821/1731
BAD ORIGINAL
- 16 -
Claims (6)
- Le A 9857JtPatentansprüche:1· Verfahren zur Herstellung von gut anfärbbaren Acrylnitrilpolymerisaten mit mindestens 70 % gebundenem Acrylnitril durch Copolymerisation von Acrylnitril mit Sulfobetain-Gruppen ent- * haltenden ungesättigten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daü man Acrylnitril gegebenenfalls in Gegenwart anderer mischpolymerteierbarer Monomeren mit 0,5 - 20 ^, bezogen auf die zu polymerieierenden Monomeren, einer Oxalamidhydrazid-sulfobetain-Verbindung der Formel:R1I+A-NH-C-G-NH-N-R - SO"Il I '0 0 R"worin A einen aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Rest mit einer ungesättigten copolymerisierbaren Gruppe, R einen Alkylenrest, R1 und R" niedere Alkylreste, oder zusanmen mit dem quaterhierten Stickstoff einen heterocyclischen Rest bedeuten, polymerisiert,,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Comonomer Methacryl^äure-athylestery^oxamido-NjN-dimethylhydrazid-sulfobetain verwendet wird.0 0 9 8 2 1/17 311 -- 17 -Le A 9857
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßals Comonomere Methacrylamido-N-Co-, m-, p-Phenyl)-oxamido~N,!T-dimethylhydrazid-sulfobetaine verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Comonomer Isopropenyl-Jihenyl-oxamido-N,Η-dimethylhydrazid-eulfobetalneverwendet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als drittes weiteres Comonomeres Acrylsäuremethylester oder Vinylacetat verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 -5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisatlon im wässrigen Medium bei pH-Werten zwischen 2 und 6 mit Rodexsystemen auf Basis Persulfat und Schwefelverbindungen niederer Oxydationsstufen, gegebenenfalls in Gegenwert von geringen Mengen von Schwermetallionen durchgeführt wird.BAD ORIGINAL 831
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