DE939108C - Verfahren zum Aufschluss von Vitamin-B, seine Vorstufe oder Vitamin-B-aehnliche Stoffe enthaltenden Kulturfluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum Aufschluss von Vitamin-B, seine Vorstufe oder Vitamin-B-aehnliche Stoffe enthaltenden Kulturfluessigkeiten

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DE939108C
DE939108C DEF9534A DEF0009534A DE939108C DE 939108 C DE939108 C DE 939108C DE F9534 A DEF9534 A DE F9534A DE F0009534 A DEF0009534 A DE F0009534A DE 939108 C DE939108 C DE 939108C
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vitamin
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culture
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DEF9534A
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Richard Dr Kreutzfeldt
Heinz Dr Oeppinger
Adolf Dr Oppermann
Ludwig Dr Schoernig
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
    • C12P19/28N-glycosides
    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

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Description

  • Verfahren zum Aufschluß von Vitamin-B12, seine Vorstufe oder Vitamin-B12-ähnliche Stoffe enthaltenden Kulturflüssigkeiten Für die Gewinnung von Vitamin B12 sind in der letzten Zeit außer Leberkonzentraten Kulturmedien gewisser Mikroorganismen wichtig geworden. Diese Mikroorganismen bilden aber in dafür geeigneten Nährlösungen außer dem eigentlichen Vitamin noch Vitamin-B"-ähnliche Verbindungen, die auch zum Teil wohl als Vorstufe für das Vitamin B12 anzusehen sind. Für die technische Gewinnung des Vitamins ist es wichtig, diese Stoffe nach Möglichkeit in das Vitamin selbst überzuführen.
  • Die Konstitution des Vitamins B12 ist noch nicht in allen Einzelheiten bekannt. Fest steht, daß es sich um einen Kobaltkomplex handelt, für den von E. Kaczka (Chemistry of Vitamin B12; Am. Chem. Soc.11g. Meeting, 1951, 19A) folgende Summenformel angegeben wurde: C61-64H86-s1N1401sPCo. Über den chemischen Aufbau Vitamin-BI.,-ähnlicher Substanzen, die sich in der Kulturflüssigkeit der einzelnen Vitamin-B12 bildenden Mikroorganismen befinden, wurde bisher sehr wenig veröffentlicht. Ihre Art und Menge ist abhängig von der Zusammensetzung der Nährlösung und dem verwendeten Mikroorganismus.
  • Es ist bereits bekannt, solche Vitamin-B1,-ähnlichen Stoffe in das Vitamin umzuwandeln. Nach den Angaben der USA.-Patentschrift 2 530 416 wird die Umwandlung dieser Vitamin-B"-ähnlichen Stoffe durch CN-Ionen bewirkt. Dementsprechend ist die Verwendung von freier Blausäure in wäßriger Lösung und in wasserfreier Form bekannt, ferner die Verwendung von Alkali-, Erdalkali- .und Ammoniumcyanid, die in wäßriger Lösung CN-Ionen liefern. So werden nach dem Verfahren der obengenannten Patentschrift z. B. 2 Zoo Gal. (etwa g 300 1) Kulturflüssigkeit auf* verschiedene Weise stark konzentriert, und das vorhandene Vitamin B12 wird abgetrennt. Die im Rückstand verbleibenden Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen werden dann mit wäßriger Cyankalilösung weiterbehandelt. Da das Arbeiten mit CN-Ionen-haltigen Lösungen, vor allem in der Wärme, gewisse Schwierigkeiten und Gefahren mit sich bringt, wird die Umsetzung von Konzentraten aus Kulturflüssigkeiten empfohlen, wobei nur kleinere Mengen blausäurehaltiger Flüssigkeiten zu handhaben sind.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, die Bildung von Vitamin B12 dadurch zu erhöhen, daß man der Kulturlösung vor oder während der Fermentation cyanhaltige Substanzen zugibt, aus denen der Organismus die Cyangruppe in verwertbarer Form freisetzen kann. ` Es wurde nun gefunden, daß für die Umwandlung der Vitamin-B,.,-ähnlichen Stoffe gar keine C N-Ionen notwendig sind, also auch keine freie Blausäure bzw. Blausäure abgebende Lösungen, sondern daß man auch Stoffe verwenden kann, die die CN-Gruppe in komplex gebundener Form enthalten oder sogar an ein Kohlenstoffatom gebunden, also als Nitrilgruppe, enthalten. Mit diesen Verbindungen gelingt es nach beendeter Fermentation ohne Schwierigkeit mit besseren, mindestens aber mit der mit CN-Ionen erreichbaren Ausbeute, die Vitamin-I3,2-ähnlichen Stoffe in das Vitamin B12 selbst umzuwandeln.
  • Verbindungen, die CN-Gruppen in komplexer Form enthalten, sind bekanntlich Ferro- und Ferricyankalium, Kobaltikaliumcyanid und andere Metallcyanidkomplexsalze. In all diesen Salzen ist die C N-Gruppe an das Metall koordinativ gebunden und nicht mehr als Ion nachweisbar, worauf die Ungiftigkeit der Verbindungen beruht.
  • Verbindungen, in denen die CN-Gruppe an Kohlenstoff gebunden ist, sind Nitrile. Auch diese geben in wäßriger Lösung keine Reaktion auf .C N-Ionen.
  • Wegen ihrer leichteren Löslichkeit eignen sich für den Aufschluß Vitamin-B12 haltiger . Kulturflüssigkeiten vor allem Nitrile mit niederem Molekulargewicht.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren des Aufschlusses mit CN-Ionen bedeutet das vorliegende Verfahren einen Fortschritt, der sich vor allem bei der großtechnischen Gewinnung des Vitamins B12 günstig auswirkt. Es liefert bessere Ausbeuten, es benötigt keine Vorkonzentration der Kulturflüssigkeit, um große Mengen blausäurehaltige Lösungen zu vermeiden, es sind keine Aufwendungen notwendig, um in den Kulturmedien nach der Gewinnung des Vitamins B12 die Blausäurereste zu beseitigen. Die für den Aufschluß eingesetzten Stoffe sind in der benutzten Konzentration ungiftig. Die Durchführung des neuen Verfahrens ist einfach. Es genügt, die Kulturflüssigkeit mit einer entsprechenden Menge des Komplexsalzes oder Nitriles auf höhere Temperatur, etwa bis ioo°, zu erwärmen. Ein Erhitzen unter Druck ist dabei nicht notwendig. Das vorliegende Verfahren beeinflußt das in der Kulturflüssigkeit bereits vorhandene Vitamin B12 nicht. Nach der Umsetzung kann die Isolierung des gesamten Vitamins B12 in an sich bekannter Weise, z. B. durch Adsorption, Eluieren usw., vorgenommen werden.
  • Beispiel i . ioo ml einer Kulturlösung, in der ein neben Vitamin B12 auch Vitanün-B12 ähnliche Stoffe erzeugender Mikroorganismus, etwa Streptomyces olivaceus, gewachsen ist, werden mitsamt dem in der Kulturflüssigkeit enthaltenen Zellmaterial mit 0,085 g Kaliumkobalticyanid K3 [C O (C N) s] versetzt und unter Umrühren etwa i Stunde auf g5° erwärmt. Der Test der behandelten Flüssigkeit mit Lb. Leichm. ergab 440 Milligamma Vitamin B12 in einem ml. Eine Behandlung mit 0,05 g KCN, analog der Vorschrift der USA.-Patentschrift 2 530 4i6 für eine Kulturflüssigkeit von Streptomyces griseus lieferte mit der obengenannten Kulturflüssigkeit des Streptomyces _olivaceus einen Test von 340 Willigamma Vitamin B12 im ml. Die Menge des Kaliumkobalticyanids kann auch größer bemessen werden und bis zu etwa 3 g in ioo ml Kulturflüssigkeit betragen.
  • Beispiel 2 ioo ml Kulturlösung gemäß Beispiel i werden mit 0,93 g gelbem Blutlaugensalz K4 [Fe (C N) s] - 3 H,0 versetzt und i Stunde bei 95° gerührt. Beim Test ergeben sich 460 Minigamma Vitamin B12 im ml. Es können an Stelle von 0,93 g auch Mengen zwischen o,i bis 3,5 g Kaliumferrocyanid benutzt werden. Beispiel 3 ioo ml Kulturlösung gemäß Beispiel i erwärmt man unter Umrühren mit 0,56 g Kaliumzinkcyanid K2[Zn(CN)4] i Stunde auf g5°. Das Testergebnis beträgt 385 Milligamma Vitamin B12 im ml. Beispiel 4 288 ml Kulturflüssigkeit gemäß Beispiel i werden mit 0,3 ml go °/oigem Glykolsäurenitril zusammen i Stunde bei 95° verrührt. Die behandelte Flüssigkeit wird nach der im Beispiel i angegebenen Weise --getestet. und ergibt 360 Milligamma Vitamin B12 pro ml.
  • Beispiel 5 Zoo ml Kulturflüssigkeit von Streptomyces olivaceus werden, ohne das--Zellmaterial abzutrennen, mit 0,351 g Benzylcyamd'versetzt und i Stunde bei 95° gerührt.
  • Der Test der behandelten Flüssigkeit mit Lb. Leichm. ergab an Vitamin B12 3,0 Y/ml. Zoo ml derselben Kulturflüssigkeit, aufgeschlossen mit o,2 g Kaliumcyanid an Stelle des Benzylcyanids, enthielten an Vitamin B12 ebenfalls 3,0 y/ml.
  • Beispiel 6 Zoo ml Kulturflüssigkeit entsprechend Beispiel 5 wurden mit 0,309 g Benzonitril i Stunde bei g5° gerührt. Nach dem üblichen Test wurde ein Gehalt an Vitamin B12 von 3,0 y/ml gefunden. Dieselbe Menge ergab der Aufschluß mit Kaliumcyanid an Stelle von Benzonitril.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Aufschluß von Vitamin B12, seine Vorstufe oder Vitamin-B1,-ähnliche Stoffe enthaltenden Kulturflüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese nach beendeter Fermentation mit CN-Komplexverbindungen oder Nitrilen behandelt. Angezogene Druckschriften: Deutsches Patent Nr. 897 3x6.
DEF9534A 1952-07-20 1952-07-20 Verfahren zum Aufschluss von Vitamin-B, seine Vorstufe oder Vitamin-B-aehnliche Stoffe enthaltenden Kulturfluessigkeiten Expired DE939108C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897316C (de) * 1950-05-11 1953-11-19 Merck & Co Inc Verfahren zur Herstellung von Vitamin B

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE897316C (de) * 1950-05-11 1953-11-19 Merck & Co Inc Verfahren zur Herstellung von Vitamin B

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