-
Verfahren zur Herstellung neuer 3, 4-Cyclopentano- und -hexanohydronaphtlialinverbindungen
Gegenstand
der Erfindung ist die Herstellung von #5,10-6-Keto-I, 2-[3'-ketocyclopentano- und
-hexano-(2', I')]-hydronaphthalinverbindungen, die in I,9-Stellung ungesättigt sind
und noch weitere Substituenten und bzw. oder Doppelbindungen enthalten können.
-
Die Erfindung betrifft insbesondere die Herstellung von Hydronaphthalinverbindungen,
die in 2- und stellung je einen niedermolekularen Alkylrest aufweisen, vor allem
#5,10-6-Keto-I,2-[3'-keto-cyclopentano- und -hexano-(2', I')]-hexahydronaphthaline
der Formel
in der n für I oder 2 steht und in der je eine Doppelbindung in I,9- und 5,10-Stellung
vorhanden ist
Als Zwischenprodukte können r-Keto-I, g-secohydronaphthaline
der Formel
und durch Ringschluß dl0-6-Keto-I-oxy-r, 2-[3'-ketocyclopentano- bzw. -hexano-(2',
I')]-octahydronaphthalinverbindungen entstehen. A dalO-6-Keto-I, 2-[3'-ketocyclohexano-(2',I')]-hydronaphthaline
können auch als A 8h 14~1, 7-Diketohydrophenanthrene mit dem Kern der Formel
bezeichnet werden.
-
Die gebildeten Z15 10; 9-6-Keto-r, 2-[3'-ketocyclopentano- und -hexano-(2',
t')]-hexahydronaphthalinverbindungen sind neu und haben insbesondere für die Synthese
von Steroiden und steroidähnlichen Verbindungen, wie d 4-3, I7 a-Dioxo-D-homo-androsten,
große Bedeutung.
-
Die neuen J 5,10; 1,9-6-Keto-r, 2-[3'-keto-cyclopentano- und -hexano-(2',
I')]-hydronaphthaline werden erhalten, wenn man in 4-Stellung nichtsubstituierte
3-Äthenylcyclohexen-(2)-one mit 5- oder 6-gliedrigen alicyclischen 1, 3-Diketonen,
die in 2-Stellung mindestens 1 Wasserstoffatom aufweisen, umsetzt, die erhaltenen
I, g-Seco-hydronaphthaline cyclisiert und in den erhaltenen Cyclopentano- und -hexano-r,
2, 3, 4, 6, 7, 8, g- octahydronaphthalinverbindungen die tertiäre Oxygruppe in I-Stellung
mit einer wasserabspaltenden starken Säure unter Bildung einer Doppelbindung entfernt:
Als Ausgangsstoffe verwendet man einerseits insbesondere in 4-Stellung nichtsubstituierte
3-Äthenylcyclohexen-(2)-one, die in 2-Stellung einen niedermolekularen Alkylrest,
besonders eine Methylgruppe, tragen, vor allem das 2-Methyl-3-äthenylcyclohexen-(2)-on.
Die 3-Äthenylcyclohexen-(2)-one können auch noch weitere Substituenten tragen.
-
Andererseits werden als Ausgangsstoffe der 5- und 6-gliedrigen alicyclischen
I, 3-Diketone diejenigen mit einem niedermolekularen Alkylrest, vorzugsweise Methyl,
in 2-Stellung gewählt, z. B. 2-Methylcyclohexan-I, 3-dion und 2-Methyicyclopentan-I,
3-dion.
-
Die Umsetzung wird in Gegenwart von Kondensationsmitteln, insbesondere
alkalischen, durchgeführt.
-
So können Hydroxyde oder Alkoholate der Alkali-oder Erdalkalimetalle,
beispielsweise des Natriums, Kaliums, Lithiums oder Calciums, oder stärkere organische
Basen, wie sekundäre oder tertiäre Amine, z. B. Triäthylamin oder Piperidin, in
Gegenwart von Säuren, wie Eisessig, oder quaternären Ammoniumhydroxyden, z. B. Trimethylbenzylammoniumhydroxyd,
verwendet werden. Vorzugsweise arbeitet man in tertiärem Butanol als Lösungsmittel
und in Gegenwart von Diäthylamin als Kondensationsmittel.
-
Je nach der Art der Umsetzung erhält man I, 9-ungesättigte Ccylopentano-
bzw. -hexanohydronaphthaline oder I, 9-Seco-hydronaphthaline. Diese I, 9-Secohydronaphthaline
lassen sich z. B. durch Behandeln mit starken Säuren in Eisessig unter Wasserabspaltung
in die I, 9-ungesättigten Hydronaphthaline überführen Die als Ausgangsstoffe verwendeten,
in 4-Stellung nichtsubstituierten 3-Äthenylcyclohexen-(2)-one sind neu. Sie werden
z. B. erhalten, wenn man Monoenolderivate von alicyclischen I, 3-Diketonen, insbesondere
Monoenoläther, mit Acetylen umsetzt, in den erhaltenen Äthinylcarbinòlen Wasser
abspaltet und die Dreifachbindung zur Doppelbindung reduziert.
-
Die alicyclischen I, 3-Diketone können nach bekannten Methoden gewonnen
werden.
-
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher beschrieben.
Zwischen Gewichtsteil und Volumteil besteht die gleiche Beziehung wie zwischen g
und ccm.
-
Beispiel I I7 Gewichtsteile 2-Methyl-3-äthenylcyclohexen-(2)-on,
I7 Gewichtsteile 2-Methylcyclohexandion-(I, 3), 10 Gewichtsteile Diäthylamin, 30
Volumteile absolutes tertiäres Butanol und 25 Volumteile absolutes Benzol werden
im geschlossenen Rohr 110 Stunden auf 105 bis II5" erhitzt. Nach dem Erkalten entfernt
man das Lösungsmittel im Vakuum, nimmt den Rückstand in Äther auf und wäscht die
ätherische Lösung mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung, 2 n-Salzsäure und Wasser.
Nach dem Trocknen des Äthers und Entfernung der flüchtigen Anteile im Vakuum werden
22 Gewichtsteile eines teilweise kristallinen Produktes erhalten, aus dem sich durch
Kristallisation aus Äther bei - 100 13,7 Gewichtsteile 8. 148, Ir-Dimethyl- I, 7-diketo-I2-oxy'-dodecahydrophenanthren
der Formel
gewinnen lassen. Das mehrmals aus einem Aceton-Hexan-Gemisch umkristallisierte Produkt
schmilzt bei 1710.
-
10 Gewichtsteile des Carbinols werden mit 2,5 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure
in I50 Volumteilen Eisessig 2112 Stunden unter Rückfluß gekocht. Hierauf entfernt
man das Lösungsmittel im Vakuum, nimmt den Rückstand in Äther auf und wäscht die
ätherische Lösung mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung und Wasser. Das nach dem
Trocknen und Verdampfen des Äthers anfallende Öl (9,0 Gewichts-
teile)
wird in 800 Volumteilen Benzol-Hexan-Gemisch (1: 1) durch eine Säule von 100 Gewichtsteilen
Aluminiumoxyd (Aktivität III, Brockmann) filtriert.
-
Man erhält 7,6 Gewichtsteile 8.14:13. 13-8; II-Dimethyl-I, 7-diketodecahydrophenanthren
der Formel
in Form schwachgelblicher Kristalle. Nach der Destillation im Hochvakuum schmilzt
das Produkt bei 66 bis 68".
-
Für die Überführung des Carbinols in das dz14: 12.13 - 8, II-Dimethyl-I,
7-diketodecahydrophenanthren ist es nicht unbedingt erforderlich, von der reinen,
kristallisierten Verbindung auszugehen; auch das obengenannte, nur teilweise kristallisierte
Rohprodukt kann zur Dehydratisierung verwendet werden.
-
Das als Ausgangsstoff verwendete 2-Methyl-3-äthenylcyclohexen-(2)-on
läßt sich folgendermaßen herstellen: 20 Gewichtsteile 2-Methylcyclohexandion-(I,
3) werden in einem Gemisch aus 120 Volumteilen Benzol und 30 Volumteilen Isobutanol
unter Zusatz von 0,5 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure 14 Stunden unter Rückfluß
gekocht; das bei der Umsetzung entstehende Wasser wird dabei mit Hilfe eines Wasserabscheiders
fortlaufend entfernt. Nach dem Erkalten nimmt man das Reaktionsgemisch in Äther
(oder Benzol) auf, entfernt den Katalysator mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung
und wäscht die Lösung mit Wasser neutral. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
werden bei der Destillation 27,6 Gewichtsteile 2- Methyl - 3- isobutoxy - cyclohexen
- (2) - on vom Kp. 0,1 = 100 bis 1060 erhalten, das zur Reinigung nochmals destilliert
wird.
-
II6 Gewichtsteile dieses Enoläthers (gelöst in 200 Volumteilen absolutem
Äther) werden innerhalb einer Stunde bei etwa 5" unter Einleiten von Acetylen und
gleichzeitigem kräftigem Rühren zu einer Suspension von Lithiumacetylid in 700 Volumteilen
absolutem Äther (hergestellt aus 6, 7 Gewichtsteilen Lithium und überschüssigem,
acetonfreiem Acetylen in 500 Volumteilen wasserfreiem Ammoniak bei -70° bis o")
zugetropft. Nachdem man weitere 10 Stunden unter Rühren bei 5 bis 200 einen schwachen
Acetylenstrom durchgeleitet hat, kocht man das Reaktionsgemisch noch 3 Stunden unter
Rückfluß.
-
Hierauf setzt man unter Eiskühlung 200 Volumteile Wasser zu und läßt
innerhalb einer halben Stunde bei 5 bis I5" unter guter Durchmischung der beiden
Schichten 300 Volumteile 700/,ige Schwefelsäure zutropfen. Nach einer weiteren Stunde
wird die wäßrige Schicht abgetrennt und die ätherische Lösung unter Eiskühlung mit
2 n-Sodalösung und Wasser gewaschen.
-
Nach Entfernung des Lösungsmittels werden durch Destillation im Hochvakuum
(Kp.0, 8 bis 620) 64 Gewichtsteile 2-Methyl-3-äthinyl-cyclohexen- (2) on der Formel
erhalten, das bereits während der Destillation sofort kristallisiert; F. = 40 bis
42°; 2, 4-Dinitrophenylhydrazon F. = I97° (aus Essigester).
-
24 Gewichtsteile des Äthinylketons werden in 400 Volumteilen absolutem
Hexan gelöst, zur Entfernung von geringen Mengen Polymerisat durch eine Säule von
6 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd (Aktivität II, Brockmann) filtriert und unter Znsatz
von 2 Volumteilen Pyridin und 2,5 Gewichtsteilen Palladium-Blei-Katalysator hydriert.
Die sehr rasch verlaufende Hydrierung wird nach Verbrauch von 4200 Volumteilen Wasserstoff
unterbrochen, die Lösung vom Katalysator abfiltriert, das Lösungsmittel im Vakuum
entfernt und der Rückstand im Hochvakuum destilliert. Dabei werden 20,7 Gewichtsteile
2-Methyl-3-äthenyl-cyclohexen- (2) -on der Formel
vom Kp. 0,4 70 bis 80" erhalten, das durch nochmalige Destillation weitergereinigt
werden kann.
-
2, 4-Dinitrophenylhydrazon, F. = I79 bis I8I° (aus Essigester).
-
Beispiel 2 8 Gewichtsteile 2-Methylcyclopentandion- (r, 3) und I5
Gewichtsteile 2-Methyl-3-äthenyl-cyclohexen- (2) -on werden in einem Gemisch von
12 Volumteilen tertiärem Butanol und 100 Volumteilen absolutem Benzol in Gegenwart
von 12 Volumteilen wasserfreiem Diäthylamin im geschlossenen Rohr 2 Tage auf 80°
erwärmt. Nach dem Abkühlen nimmt man das Reaktionsgemisch in Benzol auf und wäscht
die Lösung unter Kühlen mit Eis mit verdünnter Salzsäure, 2 n-Sodalösung und schließlich
mit Wasser.
-
Nach Abdampfen des Lösungsmittels bleiben I5,6 Gewichtsteile eines
Rückstandes, welcher nach einiger Zeit kristallisiert. Durch Kristallisation aus
Aceton-Hexan werden nach Behandlung mit Aktivkohle I2 Gewichtsteile farblose Kristalle
erhalten. Sie stellen das 15 l°-2, 5-Dimethyl-I, 6-diketo-I, 2-{3'-ketocyclopentano-
(2', 1')] -1, g-seco-octahydronaphthalin der Formel
dar, das nach einmaligem Umkristallisieren aus Aceton-Hexan bei
82,5 bis 83,5° schmilzt.
-
Ultraviolettspektrum: imax = 245 mµ; log E = 4,22.
-
Infrarotspektrum: v (C = o) bei 1724 cm- 1,I658cm-1.
-
2,2 Gewichtsteile dieses Produktes werden in 40 Volumteilen Eisessig
in Gegenwart von I,6 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure g Stunden unter Rückfluß
gekocht. Die Aufarbeitung nach den Angaben im Beispiel I (Verdampfen des Lösungsmittels,
Aufnehmen in Äther, Waschen, Trocknen und Eindampfen der Lösung und Chromatographie)
liefert ein braungefärbtes Rohprodukt, das im Ultraviolettspektrum ein Absorptionsmaximum
bei 296 mC (log E = 3,95) aufweist. Es ist das 1. 9; 8, 10 2, s-Dimethyl-6-keto-I,
2-[3'-keto-cyclopentano-(2', 1')]-hexahydronaphthalin der Formel