DE937389C - Verfahren zur Erzielung eines echten raumplastischen Eindrucks bei der Projektion von farbenphotographischen Steh- und Laufbildern - Google Patents

Verfahren zur Erzielung eines echten raumplastischen Eindrucks bei der Projektion von farbenphotographischen Steh- und Laufbildern

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DE937389C
DE937389C DEF4222D DEF0004222D DE937389C DE 937389 C DE937389 C DE 937389C DE F4222 D DEF4222 D DE F4222D DE F0004222 D DEF0004222 D DE F0004222D DE 937389 C DE937389 C DE 937389C
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Hans Carl Opfermann
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03BAPPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
    • G03B35/00Stereoscopic photography

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Processing Or Creating Images (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzielung eines echten raumplastischen Eindrucks bei der Projektion von farbenphotographischen Steh- und Laufbildern Verfahren zur Erzielung echter raumplastischer Eindrücke bei der regelrichtigen Projektion farbenphotographischer Steh- und Laufbilder unter Verwendung normaler, allgemein benutzter farbenphotographischer Aufnahmematerialien, Aufnahme-und Wiedergabegeräte, einschließlich normaler Projektionswände, bei denen mittelbar oder unmittelbar keinerlei zusätzliche Einrichtungen oder Bearbeitungsmaßnahmen, die den echten raumplastischen Eindruck verbürgen sollen, Verwendung finden, sind bisher nicht bekanntgeworden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich, bei der Projektion farbiger Steh- und Laufbilder einen echten raumplastischen Eindruck allein durch regelrichtige Anordnung, bzw. Auswahl der Farbe der bildwichtigen Aufbauelemente im Bildraum bei der Aufnahme mit Sicherheit zu erzielen.
  • Es ist bereits gelegentlich bei der Projektion farbenphotographischer Steh- und Laufbilder beobachtet worden, daß einzelne solcher Bilder einen echten, raumplastischen Eindruck machen können, der sie deutlich von dem normalerweise wesentlich geringeren räumlichen Eindruck der übrigen farbenphotographischen Steh- und Laufbilder unterscheidet. Die Deutung der Ursache dieser Erscheinung ist bisher trotz aller Versuche nicht allgemeingültig gelungen. Damit blieb dieser beobachtete Raumeffekt bisher unreproduzierbar. Es sind keinerlei allgemeingültige, Regeln aufgefunden worden, nach denen ein solcher echter raumplastischer Eindruck mit Sicherheit dort, wo er beabsichtigt ist, durch entsprechende Maßnahmen erzielt werden kann.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich, diesen echten raumplastischen Eindruck dadurch mit Sicherheit in jedem Fall zu erzielen, daß die Anordnung bzw. Auswahl der bildwichtigen Aufbauelemente des aufzunehmenden farbigen Motivs für die Aufnahme so getroffen wird, daß diejenigenAufbauelemente, die einen vom Betrachter wegführenden, sich in die Tiefe des Bildraumes erstreckenden raumplastischen Eindruck bewirken sollen, mit Farbstoffen gefärbt werden, die dem kurzwelligen Teil des Spektrums etwa von der Linie 5oo my ab entsprechen, oder solche Farbtöne enthalten, während diejenigen Aufbauelemente, die einen auf den Betrachter zuführenden, sich aus dem Bildraum in Richtung des Betrachters heraus erstreckenden raumplastischen Eindruck bewirken sollen, mit Farbstoffen gefärbt werden, die dem langwelligen Teil des Spektrums etwa von der Linie 55o m,u ab entsprechen oder solche Farbtöne enthalten.
  • Unter Aufbauelementen sind echte Gestalten im Sinne der gestaltpsychologischen Definition der menschlichen Merkwelt zu verstehen. Alle in der realen Welt vorkommende Gegenstände haben Gestaltcharakter. Nicht dagegen aber Licht für sich allein, sei es - weißes oder farbiges-, d. h. sogenannte »Flächenfarben«, die im Gegensatz zu »Oberflächenfarben« nur Erscheinungen ohne Gestaltcharakter darstellen. Oberflächenfarbenbesitzen insofern echten Gestaltcharakter, als sie von der Gestalt des Gegenstandes - dem sie angehören -nicht abgetrennt und als reine, selbständige Farbenerscheinungen aufgefaßt und empfunden werden können. So ist z. B. die-- Fleischfarbe menschlicher Gesichter eine echte Oberflächenfarbe, da sie als Wesenseigenschaft zur Gestalt des »menschlichen Gesichts« gehört. Flächenfarben, die in der realen Welt ebenfalls beobachtet werden können, dort@aber nicht als Gestalten, sondern als selbständige Erscheinungen ohne Gestaltcharakter definiert werden, folgen daher dem erfindungsgemäßen Verfahren nur bedingt, nämlich dann, wenn sie zur Erzeugung oder zur Vortäuschung einer Gestalt benutzt werden..
  • Aufbauelemente, die schwarz oder weiß gefärbt werden oder sind, bewirken grundsätzlich einen vom Betrachter wegführenden, sich in die Tiefe des Bildraumes hinein erstreckenden raumplastischen Eindruck. Diese Wirkung kann durch Zumischung von Farben, die dem kurzwelligen Ende des Spektrums entsprechen, verstärkt; von Farben, die dem mittleren Teil des Spektrums etwa von Linie 5oom,u bis zur Linie 58o. my entsprechen, geschwächt und durch Farben, die dem langwelligen Teil des Spektrums etwa von der Linie 58o mu ab entsprechen, kontinuierlich bis zur Aufhebung bzw. Umkehrung des raumplastischen Eindrucks beeinflußt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gründet sich auf die praktische- Verwendung dieser vom Erfinder erstmalig hier bekanntgemachten und experimentell allgemeingültig beweisbaren Entdeckung, nach der zu den beiden bisher allein bekannten raumbildenden Komponenten, der von H e 1 m h o 1 t z -H e r i n g beschriebenen und experimentell bewiesenen Querdisparation und Konvergenz, als dritte gleichberechtigte raumbildende Komponente die Farbe unter oben gekennzeichneten Bedingungen hinzukommen kann.
  • Nach dieser Entdeckung verhält es sich so, daß ilie Farbe der.'im Sehraum befindlichen Elemente, deren Anordnung sowohl beim natürlichen wie beim stereoskopischen Sehen mit Hilfe der Querdisparation und Konvergenz räumlich richtig erkannt wird, dann zur richtigen Lokalisierung dieser Elemente beiträgt, wenn die oben beschriebene raumbildende Wirkung der Farben mit der räumlichen Anordnung der einzelnen Aufbauelemente im natürlichen wie im Bildraum gleichgerichtet ist. Ist die Farbe der Aufbauelemente hinsichtlich der Färbenraumwirkung derjenigen durch Querdisparation und Konvergenz beim Betrachten natürlicher wie stereoskopischer Räume entgegengerichtet, dann wird der Raumeindruck entsprechend vermindert, um im Grenzfall aufgehoben bzw. umgekehrt werden zu. können.
  • Die selbständige raumbildende Wirkung der Farbe lädt sich experimentell durch die Betrachtung von farbenphotographischen Stand- und Laufbildern in Betrachtungsgeräten, die durch ihre Konstruktion Querdisparation und Konvergenz sicher ausschließen, und trotzdem die Bilder den Augen des Betrachters scheinbar so darbieten, als ob beide an der Betrachtung mitwirkend beteiligt wären, experimentell beweisen. In diesem Fall wird der echte raumplastische Eindruck von der Farbe der im Bildraum befindlichen Aufbauelemente allein geliefert und kann von jeder farbennormals-ichtigen Person eindeutig beobachtet werden. Es zeigt sich, daß der raumbildende Eindruck der Farbe unabhängig von der scheinbaren Lokalisation der farbigen Aufbauelemente im Bildraum ist. Er erstreckt sich, wenn er durch Farben, die dem langwelligen. Teil des Spektrums entsprechen, bewirkt wird, stets aus. dem Bildraum heraus auf den Betrachter zuführend, wenn er durch Farben, die dem kurzwelligen Teil des Spektrums entsprechen; bewirkt wird, stets in die Tiefe des Bildraums hinein, also vom Betrachter wegführend, und bleibt bei Aufbauelementen, die in einer dem mittleren Teil des Spektrums entsprechenden Farbe gefärbt sind, mehr oder weniger neutral, d. h., so gefärbte Aufbauelemente werden stets bei gleichzeitigem Vorhandensein von Aufbauelementen, die mit Farben, die dem kurzwelligen Teil des Spektrums entsprechen, gefärbt sind, als vor diesem in Richtung auf den Betrachter zuliegend, und bei- gleichzeitigem Vorhandensein von Aufbauelementen, die mit Farben, die dem langwelligen Teil des Spektrums etwa von der Linie 5oo m,u ab entsprechen, gefärbt sind, als hinter diesen vom Betrachter wegliegend eindeutig erkannt. .
  • Für schwarze oder weiße Aufbauelemente gilt folgendes: Es ist bekannt, daß physiologisch schwarz oder weiß wirkende Aufbauelemente fast nie als rein schwarz oder weiß zu bezeichnen sind. Ungefärbte, grau wirkende Aufbauelemente liegen in der physikalischen Wertskala zwischen Schwarz und Weiß. Den beiden extremen Werten Schwarz und Weiß nahestehende physikalisch graue Aufbauelemente ergeben stets einen in die Tiefe wirkenden raumplastischen Eindruck. Mischt man solchen -physiologisch noch schwarz oder weiß wirkenden-Aufbauelementen, wie oben beschrieben, noch Farben zu, so wird der ursprünglich ohne Farbzusatz vorhandene Tiefeneindruck im Sinne der vorangegangenen Darlegungen verändert, d. h., beim Zumischen von Farben, die dem kurzwelligen Spektralbereich entsprechen, wird der Tiefeneindruck verstärkt, beim Zumischen von Farben des langwelligen Spektralbereiches wird der Raumeindruck zu einem auf den Beschauer zuführenden raumplastischen Eindruck umgewandelt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzielung eines echten raumplastischen Eindrucks bei der Projektion von farbenphotographischen Steh- und Laufbildern, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Aufnahme die Anordnung bzw. Auswahl der bildwichtigen farbigen Aufbauelemente im Bildraum so getroffen wird, daß diejenigen Aufbauelemente, die der Erzielung eines vom Betrachter wegführenden, sich in die Tiefe des Bildraumes bemerkbar machenden, echten raumplastischen Eindrucks dienen, in Farben, die dem kurzwelligen Teil des Spektrums etwa von der Linie 5oo m,u ab zugeordnet werden können, gefärbt sind, während diejenigen Aufbauelemente, die der Erzielung eines auf den Betrachter zuführenden, sich aus dem Bildraum in Richtung des Betrachters heraus erstreckenden, echten raumplastischen Eindrucks dienen, in Farben gefärbt sind, die dem langwelligen Teil des Spektrums von der Linie 55o m,u ab zugeordnet werden können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung oder Auswahl von bildwichtigen, schwarz oder weiß gefärbten Aufbauelementen im Bildraum, der durch diese Farben grundsätzlich erzeugte, vom Betrachter wegführende, sich in die Tiefe des Bildraumes erstreckende, echte raumplastische Eindruck durch Zumischung von Farben, die dem kurzwelligen Ende des Spektrums zugeordnet werden können, verstärkt, durch Zumischung von Farben, die dem mittleren Teil des Spektrums etwa von der Linie 5oo m,u bis zur Linie 58o m@c zugeordnet werden können, geschwächt und durch Zumischung von Farben, die dem langwelligen Teil des Spektrums etwa von Linie 58o m,u ab zugeordnet werden können, kontinuierlich bis zur Aufhebung bzw. Umkehrung beeinflußt wird. Angezogene Druckschriften: »Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München«, Bd. 18 (19z5), S. 363 bisq.27. (»Farbenplastik in Vergangenheit und Zukunft«).
DEF4222D 1942-12-20 1942-12-20 Verfahren zur Erzielung eines echten raumplastischen Eindrucks bei der Projektion von farbenphotographischen Steh- und Laufbildern Expired DE937389C (de)

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