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Verfahren zur Herstellung unbeweglicher oder kinematographischer Projektionen
Das Hauptpatent 5 83 6 16 betrifft die Herstellung von Projektionsdiapositiven
durch üb.ereinanderdrucken seiner Gruppe von Teildiapositiven auf Grund der Mehrfarbenavswahl
auf dieselbe lichtempfindliche Schicht und die Verwendung der so erhaltenen ProjektIonsdiapositive
zur Herstellung von farbigen unbeweglichen oder kinematographischen Projektionen;
zu diesem Zweck wird durch ein Filter projiziert, -das sich in der Ebene, in welcher
die gebeugten Bilder der zur Projektion verwerteten Lichtquelle entstehen, befindet
und die Grundfarben des angewandten Mehrfarbenauswahiverfahrens aufweist.
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Es wurde nun gefunden, da.ß zur Herstellung unbeweglicher ioder kinematographischer
Schwarz-Weiß-Projektionen verschiedene, auch in keinem Zusammenhang zueinander stehende
und gemäß Hauptpatent übereinandergedruckte Bilder getrennt, nacheinander ioder
gleichzeitig projiziert werden, können.
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Wie bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent wird zunächst von jedem
der zu druckenden Bilder ein, Diapositiv hergestellt. Diese Diapositive werden dann
nacheinander auf eine einzige lichtempfindliche .Schicht gedruckt. Zwischen. die
lichtempfindliche Schicht und das zu druckende Diapositiv wird ein Beugungsraster
mit parallelen Linien geschaltet, wobei. den Rasterlinien für jedes zu druckende
Diapositiv eine andere Richtung gegeben wird. Jedes zu druckende Diapositiv kann
auch. zwischen den Raster und die lichtempfiRdliche Schicht geschoben werden. Die
für den Drttick der verschiedenen Diapositive verwandten Beugungsraster können (entweder
die gleiche ioder verschiedene Linienzahl pro Zentimeter haben. Der Druckkahn auch
ohne Beugungsraster vollzogen, werden, wenn man jedes zu druckende Diapositiv mit
einer Linierung aus einem Bündel paralleler Linien, deren Anzahl pro Zentimeter
und denen Neigung den Linien des von der Linierung zu ersetzenden Rasters entsprechen,
versieht.
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. Wie ierwähnt, können die auf diese Weise übereinandergedruckten
Bilder ,getrennt, nacheinander oder gleichzeitig projiziert werden. In der Praxis
zieht man selbstverständlich, besonders wenn, die Bilder ganz verschieden voneinander
sind, eine getrennte Projektion vor; die gleichzeitige Projektion kann. jedoch für
Sonderfälle, z. B. wenn zwei dieser Bilder Stereoskopbilder darstellen, vorteilhaft
sein.
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Das Projektionssystem wird erfindungsgemäß zur Anpassung an die getrennte
Projektion der übereinand@ergedruckten Bilder in der Weise abgeändert, daß: das
Farbfilter durch eine Vorrichtung ersetzt wird, die nur
das von
der Linierung des Bildes oder der Bilder, die projiziert werden sollen, gebeugte
Licht durchläßt und das von den Linierungen der anderen Bilder gebeugte Licht auf=
fängt. Diese Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einem undurchsichtigen Dia=-phragma,
das zweckmäßig in der Ebene, in welcher die gebeugten Bilder der zur Projektion
benutzten Lichtquelle entstehen, steht und das mit Öffnungen oder durchsichtigen
Zonen versehen ist, die das von der Linierung des oder der zu projizierenden Bilder
gebeugte Licht durchlassen. Dieses Diaphragma kann je nach Bedarf unbeweglich oder
beweglich sein, was durch die nachstehenden Beispiele veranschaulicht wird. Statt
eines Diaphragmas können auch Spiegel- oder Prismensysteme, die dem von den Linierungen
der einzelnen Bilder gebeugten Licht verschiedene Richtungen geben, Anwendung finden.
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Beispiel i Das Projektionsdiapositiv trägt aufeinanäergedruckt drei
verschiedene Bilder A, B und C. Wenn man nur das Bild A projizieren will, hält man
das Diaphragma stial und stellt es dabei so ein, daß es nur das' von der Linierung
des Bildes A gebeugte Licht durchläßt und das von den Linierungen der Bilder B und
C gebeugte Licht auffängt.
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Auf diese Weise kann man einen kinematographischen Film, der im Druck
verschiedene Gegenstände trägt, so projizieren, daß auf dem Schirm nur ein einziges
Bild erscheint.
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Beispiel 2 Das Projektionsdiapositiv trägt vier übereinandergedruckte,
verschiedene Bilder A, B,
C und D, die vier aufeinainderfolgenden Bildern
einer kinematographischen Aufnahme entsprechen. In diesem Falle dreht man das Diaphragma
stets in der gleichen Richtung, damit die Bilder A, B, C, D nacheinander
in der gewollten Reihenfolge auf den Schirm projiziert tverden.
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Beispiel 3 Das Projektionsdiapositiv trägt zwei übereinandergedruckte
Stereoskopbilder A und B.
Zur Erlangung der stereoskopischen. Sicht
können sie nacheinander in der im Beispiel e beschriebenen Weise projiziert werden.
Man betrachtet dann die in Projektion erhaltenen Bilder mit Hilfe bekannter Vorrichtungen,
gewöhnlich Sonderbrillen, die der Beschauer vor die Augen hält und die mit Blenden
versehen sind, die mit der Bewegung des Diaphragmas derart synchronisiert sind,
daß das rechte Auge nur die rechten Bilder und das linke Auge nur die linken Bilder
sieht.
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Natürlich muß man in gleicher Weise vorgehen, wenn das Projektionsdiapositiv
außer den beiden Stereoskopbildern auch noch andere Bilder im Druck trägt; dann
kann ntan das Diaphragma statt stets in derselben Rich-%,ti?ig in bestimmten Winkeln
abwechselnd in eüier und der entgegengesetzten Richtung drehen.
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Beispiel q. Das Projektionsdiapositiv trägt im Druck zwei Stere oskopbilder
A und B. Diese Bilder werden zwecks Erzielung der stereoskopischen
Sicht gleichzeitig projiziert. Das unbewegliche Diaphragma ist mit öfffnungen verseben,
die das von den Linierungen dieser Bilder gebeugte Licht durchlassen; diese öfnungen
sind mit Farbfiltern derart versehen, daß; das von der Linierung des für das rechte
Auge bestimmten Bildes gebeugte Licht eine bestimmte Farbe annimmt und das Licht,
das von der Linierung des für das linke Auge bestimmten Bildes gebeugt wurde, eine
andere Farbe annimmt. Bekanntlich müssen diese Farben Komplementärfarben sein, und
man erhält die stereoskopische Sicht, wenn man diese Bilder mit zweifarbigen Brillen
anschaut (Anaglyphverfahren). Beispiel 5 Das Projektionsdiapositiv trägt die drei
Bilder A, B und C. Diese drei Bilder werden gleichzeitig auf drei verschiedene,
an beliebigen Orten aufgestellte Schirme in folgender Weise projiziert. Das von
der Linierung des Bildes A gebeugte Licht wird durch ein Prismen- oder Spiegelsystem
abgezweigt und zu einem der Schirme gesandt. Ebenso verfährt man mit dem Licht,
das von den Linierungen der Bilder B und C gebeugt wurde.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für den Druck
der Pnojektionsdiapotitive weniger Material gebraucht. Außerdem bietet das Verfahren
für die stereoskopische Sicht den Vorteil, daß keine komplizierten Projektionssysteme
und -apparate benötigt werden, wie dies bisher der Fall war. Schließlich gestattet
es, mit einem einzigen Projektionsapparat die gleichzeitige Projektion verschiedener
Gegenstände auf verschiedenen Schirmen zu erhalten.