DE94051C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57: Photographs
Patenürt im Deutschen Reiche vom 25. August 1894 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine weitere Ausbildung eines der drei von Ducos
du Hauron in der französischen Patentschrift Nr. 83061 vom Jahre 1868 angegebenen Verfahren
zur Herstellung von in den Farben des aufgenommenen Gegenstandes erscheinenden
Photographien. Das angezogene Du cos du Hauron'sehe Verfahren ist eine Modification
des Verfahrens, farbige Bilder dadurch herzustellen, dafs man drei in den Grundfarben
roth, gelb, blau hergestellte Bilder des darzustellenden Objectes über einander legt.
Auch bei der Modification des Verfahrens wird der Farbeneindruck durch Zusammenwirken
der drei Grundfarben erzeugt, nur liegen bei derselben die drei Farben nicht
über, sondern neben einander, wodurch ermöglicht wird, mit einer einzigen Aufnahme
anstatt mit dreien auszukommen. Zur Durchführung, dieses Verfahrens bedient sich Ducos
du Hauron eines Rasters mit sehr feinen, an einander stofsenden rothen,· gelben und blauen
Linien, denen dadurch eine der chemischen Wirksamkeit der betreffenden Farbe entsprechende
Durchsichtigkeit gegeben wird, dafs auf der Rückseite des Rasters ein congruentes
System . dunkler Linien von verschiedener ,Absorptionsfähigkeit angeordnet wird. Mit Hilfe
eines solchen Rasters wird eine photographische . Aufnahme des darzustellenden Objectes
gemacht, von dem Negativ in bekannter Weise ein Positiv hergestellt, und dieses Positiv
darauf durch einen congruenten Raster aus' an einander stofsenden rothen, gelben . und
blauen Linien betrachtet.
Bei diesem Ducos du Hauron'schen Verfahren
ist wesentlich, dafs der zur Aufnahme dienende Raster dieselben Farben aufweist, wie
der zur Betrachtung dienende Raster. Nebensächlich ist die Wahl der Farben: statt roth,
gelb, blau könnte man auch roth, grün, violett wählen. Dieses Verfahren kann nach Ansicht
des Erfinders nicht zu einer getreuen Wiedergabe der wahren Farben der photographischen
Gegenstände führen. Der Erfinder weist zur Begründung dieser Ansicht auf Folgendes hin:
Beim Sehen auf die sogen. Farbenschaucurven ist es beobachtet worden, dafs beispielsweise
die rothe Empfindung in den rothsehenden Nerven der Netzhaut nicht nur durch Schwingungen am rothen Ende des Spectrums,
sondern auch durch Schwingungen im Orange und' Gelb und bis ins Grün hinein erregt
wurde. Ein Raster, welcher dazu besimmt ist, die verschiedenen Wellen des Spectrums
proportional dem Betrage an Rothempfindung durchzulassen, welchen sie zu erregen ■ im
Stande sind, mufs daher auch etwas von den gelben, orangefarbigen und grünen Strahlen
durchlassen. Ein solcher Raster wird dem normalen Auge als orangefarben erscheinen;
einem Auge dagegen, das gänzlich erfüllt ist von rothsehenden Nerven, würde nur solch ein
Raster das Ansehen von einem glänzendrothen haben und nur er würde scheinbar das ganze
sichtbare Spectrum durchlassen. Dieser Raster ist daher der einzige, welcher geeignet ist, auf
die photographische Platte alle jene Schwingungen, welche fähig sind, die Rothempfindung
zu erregen, in dem Mafse durchzulassen, in
welchem sie jene - Empfindungen hervorrufen. Aehnlich zeigen die Farbenschaulinien, dafs
der Raster zum Uebertragen der Grünempfindung eine gelblich grüne Farbe durch durchgelassenes
Licht und zum Hervorrufen der Violettempfindung eine blaue Farbe durch
durchgelassenes Licht haben mufs.
Die verschiedenen Linien auf dem Aufnahmeraster sollen diese Farben besitzen.
Auf dem Negativ, welches durch diesen Raster erhalten ist, ist der Grad an Silberniederschlag
und schliefslich auf dem Positiv der Grad der Durchlafsfähigkeit proportional dem Grade, in
welchem die Farben des photographirten Gegenstandes auf die drei Individualnerven
der Netzhaut würden eingewirkt haben, d. h. sie sind proportional dem Betrage der reinen
Rothempfindung, welche in den rothsehenden Nerven erregt ist, der reinen Grünempfindung,
welche in den grünsehenden Nerven erregt ist, und der reinen Violettempfindung, welche in
den violettsehenden Nerven erregt ist. Da dem so ist, mufs der Raster, welcher dazu
verwendet wird, das Positiv zu bedecken, um die Originalfarben des Gegenstandes wieder
hervorzurufen, in reinem Roth, reinem Grün, reinem Violett hergestellt sein. Das Auge
empfindet nun das Roth, Grün und Violett proportional den Mengen, welche der Original-
: gegenstand direct in dem Auge erregt haben würde. Die Originalfarben sind daher wiedergegeben,
-wie zusammengesetzt sie auch immer sein mögen. Wollte man den Aufnahmeraster
über das PosinV setzen, so würde man kein rothes Gebilde erhalten, und es würden violette
Schwingungen, welche nur durch violette Aufnahmelinien gewirkt hatten, als blau wiedergegeben
werden. Noch weniger genau würden die grünen Farben erscheinen.
Kurz, die Farben auf dem Aufnahmeraster sind geeignet, die Farbenschwingungen entsprechend
dem Grade zu sortiren, in welchem sie die verschiedenen Fundamentalempfindungen erregen, aber sie selbst stellen dem normalen
Auge nicht diese drei verschiedenen Fundamentalempfindungen,
an welchen allein alle Farben zusammengesetzt werden können, dar. Der Betrachtungsraster in fundamentalroth,
grün und blauviolett veranschaulicht die drei verschiedenen Fundamentalempfindungen, und
da diese infolge der früheren Wirkung des Aufnahmerasters das Auge in Mengen erreichen
, welche proportional denen sind, welche der Originalgegenstand in dem Auge
erzeugt haben würde, so dienen sie dazu, alle die Empfindungen, welche durch den Originalgegenstand
erregt sind, wiederzugeben, wä'h-.rend
eine genaue Wiedergabe durch den Gebrauch eines und desselben Rasters unmöglich ist, welches auch die Farben sein mögen.
Die Durchführung des auf den vorstehenden Erwägungen beruhenden Verfahrens gestaltet
sich wie folgt:
Eine Glasplatte wird mit einer grofsen Anzahl feiner, neben einander liegender durchscheinender
Linien bedeckt, die gefärbt sind, und zwar abwechselnd orange, gelblich grün und blau. Diese Glasplatte wird vor die
lichtempfindliche Schicht gebracht, so dafs die Lichtstrahlen sie erst durchdringen müssen,
ehe sie auf die lichtempfindliche Schicht wirken können, und zwar legt man die Glasplatte
mit der gefärbten Seite auf die lichtempfindliche Schicht. Entwickelt man nun
das Negativ, so zeigt sich dasselbe mit einer grofsen Anzahl sehr feiner, jedoch farbloser
Linien bedeckt. Von diesem Negativ wird ein Positiv in der üblichen Weise genommen,
welches ebenfalls die enge Liniirung ohne jede Färbung zeigt. Legt man auf dieses Positiv
eine Glasplatte, die ebenso wie die oben beschriebene liniirt ist, bei welcher jedoch die
Farben roth, grün und blauviolett sind, so wird der aufgenommene Gegenstand, falls die
den Orangelinien entsprechenden mit den rothen, die dem Gelblichgrün entsprechenden
mit den grünen und die dem Blau entsprechenden mit den blauvioletten zusammenfallen, in seinen natürlichen Farben erscheinen.
Die Farben, welche zur Anwendung gelangen, sind Chrysoidinorange entsprechend
den beim Betrachten des fertigen Bildes zur Verwendung gelangenden Roth, Aethylgrün
mit Chrysoidinorange entsprechend dem Grün, und Wasserblau entsprechend dem Blauviolett.'
An Stelle der Linien können auch kleine, eng neben einander liegende Flächen benutzt
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Abänderung eines der Ducos du Hauronschen Verfahren zur Herstellung von in den Originalfarben des Objectes farbig erscheinenden Photographien unter Anwendung farbiger Liniennetze zur photographischen Aufnahme und zur Betrachtung, dadurch gekennzeichnet, dafs den Linien (oder sonstigen Farbenflächen) des Aufnahmenetzes die Farben orange, gelblichgrün und blau, hingegen den Linien des Schaunetzes die Farben roth. grün und blauviolett gegeben werden. ■ .
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE94051C true DE94051C (de) |
Family
ID=365433
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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