DE93668C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATEN TA MT. W

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, um hochgelegene Fenster aus beliebiger Entfernung zu öffnen und zu schliefsen. Diese Vorrichtung besteht aus einer Steife (Fig. 1), die mit einem Ende am Flügel, mit dem anderen am Futter beweglich befestigt ist, und die von unten verlängert und verkürzt werden kann." Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Doppelfenster mit senkrechten Drehachsen ist geschlossen, wenn die Steife verkürzt ist; verlängert man sie langsam, so schiebt sie die vier durch Kettelhaken und durch die in Fig. 9 und 10 dargestellte, im Uebrigen nicht beanspruchte mittlere Verbindung der Flügel auf. Das Schliefsen erfolgt ebenso beim Verkürzen der Steife. Von diesen Steifen bringt man zweckmäfsig zwei über oder neben einander an beiden Seiten des Fensters an. Eine eigenthümliche Wirkung dieses Verschlusses besteht darin, dafs die Flügel mit zunehmender Geschwindigkeit geöffnet werden, weil der am Fensterflügel angreifende Hebelarm immer kürzer wird, je weiter das Fenster sich öffnet. In Fig. ι ist dieser Hebelarm gleich der Höhe des Dreiecks, in dem die vorhin beschriebene Steife die Grundlinie bildet. Verlängert man die Grundlinie, wie beim Oeffnen geschieht, so verkürzt man die Höhe. Für die Construction eines Fensteröffners ist diese Eigenthümlichkeit deshalb wichtig, weil das erste Losdrücken des Flügels aus dem Falz, besonders wenn das Fenster lange geschlossen war, gröfsere Kraft erfordert, als später zum weiteren Oeffnen nöthig ist, so dafs hierbei durch den kürzeren Hebelarm eine erhebliche Zeitersparnifs eintritt, ohne dafs verhältnifsmäfsig mehr Arbeit zu leisten ist. Da die Construction derartiger Steifen verschieden sein kann, so werden hier zwei Möglichkeiten besonders erklärt. Eine Art zeigen die Fig.. 5 und 6. Das Ende α sitzt am Futter, das Ende b am Fensterflügel. Das Ganze ist eine in einer Hülse steckende Schraube, die sich beim Drehen des Zahnrades durch Ziehen an einer endlosen Kette nach Art der durch Patent Nr. 76913 geschützten Einrichtung aus der Hülse schiebt oder hineingeht, wodurch die Steife verlängert oder verkürzt wird. Von den beiden in Fig. 6 gezeigten Zahnrädern dient das eine zur Verbindung der beiden Steifen unter sich, das andere zur Aufnahme der Zugkette. Eine andere Steife, die sich ebenfalls von unten verlängern läfst, - ist in Fig. 8 dargestellt. X und Y sind die Endpunkte der Steife, die wie die früher beschriebenen Schrauben zwischen dem Doppelfenster so angebracht werden, dafs das Fenster durch Verlängerung geschlossen, durch Verkürzen geöffnet wird. Das Verlängern geschieht hier dadurch, dafs man auf das Ventil m drückt, worauf Druckwasser oder anderer Druck in ein mit Glycerin oder einer anderen frostsicheren Flüssigkeit gefülltes Gefäfs geleitet wird, welches den' Kolben y so lange herausdrückt, bis das Ventil m wieder geschlossen wird. Das Verkürzen der Steife erfolgt, wenn man das Ventil η öffnet, worauf die Spiralfeder den Kolben in den Cylinder zurückdrückt. Das Rohr / verbindet mehrere solcher Steifen, so dafs man mit einem geringen Druck auf einen

Knopf aus beliebiger Ferne öffnen und schliefsen kann. Diese Art wird man besonders dort anwenden, wo es auf Vermeidung von Geräusch ankommt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Oeffnen und Schliefsen von Fenstern und Luftklappen, dadurch gekennzeichnet, dafs eine von unten zu verlängernde oder zu verkürzende Steife mit dem einen Ende am Fensterfutter, seitlich von der Fensterdrehachse, und mit dem anderen Ende am Fensterrahmen drehbar derart befestigt ist, dafs der zwischen dem Fensterrahmen und der Steife gelegene veränderliche Winkel des von der Fensterachse und den beiden Enden der Steife gebildeten Dreiecks bei geschlossenem Fenster seinen gröfsten Werth hat, so dafs sowohl im Anfang des Oeffnens als auch am Ende der Schliefsbewegung die gröfste Kraft ausgeübt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.