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Verfahren zur Übermittlungsprüfung telegrafischer Nachrichten bei
geringer Störwahrscheinlichkeit Die steigende Güte der Übertragungsanlagen hat die
Wahrscheinlichkeit von Übertragungsfehlern bei der Übermittlung telegrafischer Nachrichten
stark herabgesetzt. Trotzdem ist es aber häufig notwendig oder erwünscht, die Übermittlung
telegrafischer Nachrichten zu überwachen, um Übermittlungsfehler feststellen zu
können. Zu diesem Zweck sind schon verschiedene sogenannte Störanzeigeverfahren
bekanntgeworden. Insbesondere für die verhältnismäßig stark störanfälligen drahtlosen
Übertragungswege benutzt man' Störanzeigeverfahren, bei denen jedes Fernschreibzeichen
oder sogar jeder Stromschritt derselben auf fehlerfreie Übertragung überprüft wird.
Auch sind bereits Verfahren bekanntgeworden, die fehlerhafte Ferns,chreib7ei,chen:
selbsttätig berichtigen. Ein weiteres, verhältnismäßig unwirtschaftliches Verfahren
besteht darin, die Nachricht mehrmals nacheinander zu übertragen, um durch Vergleich
der verschiedenen Übertragungen Übertragungsfehler erkennen zu können.
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Bei Leitungsbetrieb ist die zu erwartende Fehlerzahl meist so gering,
daß es vielfach nicht nötig ist, jedes Zeichen einzeln auf richtige Übertragung
zu überwachen. Es reicht vielmehr in vielen Fällen aus, die fehlerfreie bzw. fehlerhafte
Übermittlung der Nachrichten als solche zu kennzeichnen. Dieser Forderung tragen
die sogenannten Zählverfahren Rechnung.
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Bei dem einfachsten der bekannten Zählverfahren werden bei der Sende-
und Empfangsstelle lediglich entweder alle Stromschritte oder aber nur die
Trenn-
oder Zeichenstromschritte der Fernschreibzeichen der Nachrichten gezählt und das
Zählergebnis übermittelt.
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Da dieses Verfahren nur einen sehr beschränkten Schutz gegen Entstellungen
der Nachricht bietet, ist als Verbesserung desselben bekanntgeworden, die ersten,
zweiten, dritten, vierten und fünften Stromschritte der Fernschreibzeichen, gruppenweise
zu zählen, so daß man fünf Zählergebnisse erhält.
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Da auch dieses Verfahren nicht befriedigen konnte, ist es durch ein
weiteres bekanntes Verfahren verbessert worden, bei dem die Zählung der Stromschritte
verschränkt erfolgt, indem der erste Stromschritt des ersten Zeichens vom Zähler
1, der zweite Stromschritt vom Zähler 2, der erste Stromschritt des zweiten Zeichens
vom Zähler 2, der zweite vom Zähler 3 usw., der erste Stromschritt des dritten Zeichens
vom Zähler 3, der zweite vom Zähler q. usw. gezählt werden. Man erhält auch hier
fünf Zählergebnisse.
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Die obengenannten Verfahren kann man als reine Zählverfahren bezeichnen,
daeinteAddition,inmathematischem Sinn erfolgt. Das nachfolgend erdäuberte, ebenfalls
bekannte Verfahren ist demgegenüber kein reines Zählverfahren in mathematischem
Sinn, es wird, aber itbli,cherweis@e ebenfalls als Zählverfahren bezeichnet. Der
Grundgedanke dieses Verfahrens ist folgender: Sender und Empfänger erhalten je drei
Prüfwalzen. Jedem Zeichen, d. h. jeder der beim internationalen Telegrafenalphabet
möglichen Stromschrittkombination entspricht eine bestimmte Drehung der drei Walzen.
Der für jedes Zeichen festgesetzte Drehwinkel ist jedoch für jede Walze ein anderer.
Die Bewegung der Prüfwalzen beginnt aus einer gemeinsamen Anfangslage und setzt
sich dann von den jeweils erreichten Zählstellungen aus um die den durchgegebenen
Zeichen zugeteilten Drehwinkel fort. Die am Sender und Empfänger erreichten Endstellungen
der drei Walzen müssen bei fehlerfreier Übermittlung übereinstimmen. Die Endstellungen
der drei Walzen der Sendestation werden nach Übermittlung der Nachricht in geeigneter
Weise an die Empfangsstation signalisiert. Auch ist es bereits vorgesehen, die Endstellungen
der Walzen selbsttätig zu vergleichen und bei Übereinstimmung derselben ein bestimmtes
Zeichen abzudrucken und/oder an die Sendestation zu übermitteln. Weiter sind Mittel
vorgesehen, um die Prüfeinrichtungen des Senders und Empfängers vom Sender aus gemeinsam
an-und abzuschalten und ihre Prüfwalzen in eine gemeinsame Ausgangsstellung zu bringen.
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Die obengenannten Verfahren bieten teils keine ausreichende Sicherheit
gegen auftretende Übertragungsfehler, teils bedingen die verhältnismäßig komplizierten
Zählverfahren, insbesondere bei den wirksameren Verfahren, einen untragbar großen
Aufwand.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zu
schaffen, das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist oder doch stark
vermindert. Insbesondere soll bei einem noch tragbaren Aufwand eine ausreichende
Sicherheit gegen auftretende Übertragungsfehler gewährleistet sein.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch Verwendung eines arteigenen Zählverfahrens,
das weitgehend von in der Fernschreibtechnik üblichen Verfahren und Einrichtungen
Gebrauch macht, sich also in gebräuchliche Fernschreibeinrichtungen organisch einfügen
läßt.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß bei der Sende-
und Empfangsstelle die Fernschreibzeichen der zu überwachenden Nachricht durch eine
Zähleinrichtung in der Weise gezählt werden, daß, ausgehend von einer bestimmten,
aus einer Schrittgruppe des Telegrafenalphabetes gebildeten Grundzählstellung, jeweils
aus der letzten Zählstellung und dem nächstfolgenden Pernschreibzeichen der Nachricht
ein neues Zählergebnis gebildet wird, indem jeweils Stromschritte gleicher Ordnungszahl
der beiden Stromschrittgruppen miteinander verglichen werden und aus Stromschritten
gleicher Art (-I-, -I- oder-,-)
ein Stromschritt der einen, aus Stromschritten
ungleicher Art (-I-, - oder -, -i-) dagegen ein Stromschritt der anderen Art gebildet
wird und die Endzählstellungen beider Zähler verglichen werden.
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In den Fig. 1 bis 24 sind Ausführungsbeispiele von Einrichtungen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie erläuternde Schaubilder dargestellt,
an Hand deren die Erfindung nachfolgend näher erläutert wird.
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Fig. 1 zeigt ein den Zählvorgang erläuterndes Zählschema eines beliebigen
Textes; Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zähleinrichtung,
bei der in der Fernschreibtechnik übliche Mittel Verwendung finden Fig. 3 zeigt
das Zusammenwirken der Eingangs-, Ausgangs- und Übersetzerschienen der Fig. 2; Fig.
q, zeigt das Zusammenwirken der Eingangs-, Ausgangs- und Übersetzerschienen, der
Einstell-und Zughebel sowie der Nockenwalze der Fig.2; Fig. 5 zeigt einen Teil der
Eingangsschienen der Fig. 2; Fg. 6, 7 und 8 zeigen Einrichtungen zur Durchführung
des Zählvergleiches unter Verwendung des Namengebers der Fernschreibmaschine; Fig.
9 zeigt die räumliche Zuordnung eines Zählers nach Fig. 2 zu einem -Fernschreiber;
Fig. loa und zob zeigen eine Einrichtung zur Steuerung der Eingangsschienen des
Zählers der Fig. 2 durch die Wählschienen eines Fernschreibers; Fig. 11 zeigt einen
Zeitplan des Zählvorganges des Zählers der Fig. 2; Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer Erweiterung des Zählers der Fig. 2 zum Erhalt von drei Zählergebnissen; Fig.
13, 14 und 15 zeigen Teildarstellungen der Fig. 12; Fig. 16 zeigt die Anordnung
der Zählkontakte der Fig. 12 bis 15 an einem Namengeber; Fig. 17 zeigt die Schaltungsanordnung
der Zählkontakte der Fig. 12 bis 16;
Fig. 18 zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer Zähleinrichtung unter Verwendung einer Zähltrommel; Fig. 19, 20, 21, 22 und
23 zeigen Darstellungen der die Zähltrommel steuernden Wählhebel, Hülsen und Sperrhebel;
Fig.2q. zeigt einen Zeitplan des Zählvorganges des Zählers der Fig. 18 bis 23.
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An Hand der Fig. i wird zunächst das Zählverfahren nachfolgend näher
erläutert. Wie weiter unten näher ausgeführt, kann der Zähler unter Verwendung von
im internationalen Telegrafenalphabet nicht belegten Schrittgruppen eingeschaltet
und in seine Grundstellung gebracht werden. Die diese Maßnahmen aus1ösend'en Fernschreibzechen
sollen für das Ausführungsbeispiel der Fig. i die Ziffernseite der Schrittgruppe
Nummer 6 des internationalen Telegrafenalphabetes sein.
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In Fig. i sind in der ersten Spalte die Nummer der jeweiligen Zeile,
in der zweiten Spalte Erläuterungen, in der dritten Spalte die Nummern der verwendeten
Schrittgruppen des internationalen Telegrafenalphabetes Nummer 2 und in der letzten
Spalte diese Schrittgruppen unter Verwendung des Symbols -I- für einen Trennstromschritt
und des Symbols - für einen Zeichenstromschritt dargestellt. In den Zeiten i und
2 sind die Einschaltsignale, also voraussetzungsgemäß die Schrittgruppen Nummer
30 und 6 aufgezeichnet. Nach Empfang dieser wird der Zähler, wie weiter unten
näher erläutert, eingeschaltet und in eine an sich beliebige Grundstellung gebracht.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist als Grundstellung die Schrittgruppe Nummer
32, die in Zeile 3 dargestellt ist, gewählt. Für einen aus Buchstaben bestehenden
Text muß nun zunächst zum Zwecke der Buchstabenumschaltung die Schrittgruppe Nummer
29 ausgesandt werden. Diese Schrittgruppe, die in Zeile q. dargestellt ist, ist
also nach Einschaltung des Zählers das erste Textzeichen, das durch den Zählvorgang
erfaßt werden muß. Zur Grundstellung der Zeile 3 muß also die Schrittgruppe der
Zeile q. in der erfindungsgemäßen Weise addiert werden. Die Addition der Zeilen
3 und q. ergibt die in Zeile 5 dargestellte Schrittgruppe 32. Da gemäß der Erfindung
als nächste Zählstellung die dieser Schrittgruppe folgende nächste Schrittgruppe
am Zähler eingestellt werden soll, wird im Zähler die Schrittgruppe, die in Zeile
6 dargestellt ist, gespeichert. Als nächstes Textzeichen soll der in Zeile 7 dargestellte
Buchstabe »S«, also die Schrittgruppe i9, übermittelt werden. Als nächster Zählvorgang
sind also Zeilen 6 und 7 zu addieren, wobei man die in Zeile 8 dargestellte Schrittgruppe
2 erhält, die als neue Zählstellung in die Schrittgruppe 3 umgewandelt wird. Zu
dieser Schrittgruppe wird der in Zeile io als drittes Textzeichen dargestellte Buchstabe
»I«, also die Schrittgruppe 9, addiert, wobei man die Schrittgruppe 17 erhält, die
in die Schrittgruppe 18, welche die nächste Zählstellung darstellt, umgeformt wird.
In der oben beschriebenen Weise werden auch, wie aus den Zeilen 13 bis 24. zu ersehen,
die weiteren Textzeichen der Zeilen 13, 16, i9 und 22 gezählt. Das Zählergebnis
aus Zeile 21 und 22 ergibt die Schrittgruppe 7 und nach Umsetzung die in Zeile 2¢
dargestellte, die nächste Zählstellung darstellende Schrittgruppe B. Zu dieser Schrittgruppe
wird als achtes Textzeichen die in Zeile 25 dargestellte Schrittgruppe i9 des Buchstabens
»S« addiert. Die Addition der Zeilen 2.1. und 25 ergibt die Schrittgruppe 3, die
voraussetzungsgemäß in der Schrittgruppe q., die in Zeile 27 dargestellt ist, umgesetzt
wird. Nimmt man an" daß damit der Text zu Ende sei, so stellt die Schrittgruppe
q. das Zählergebnis dar. Da sowohl auf der Sende- als auch auf der Empfangsseite
die Zähler aus der gleichen Grundstellung heraus gezählt -haben, muß auf beiden
Zählern als Zählergebnis die Schrittgruppe 4 ,gespeichert sein. Wird nun die Schrittgruppe
q., also der Buchstabe »D«, von der Sendestelle der Empfangsstelle übermittelt,
so kann die Empfangsstelle nachprüfen, ob sich während der übertragung ein Übertragungsfehler
eingeschlichen hat oder nicht. Im ersteren Fall hat ihr Zähler ein von der Schrittgruppe
d. abweichendes Zählergebnis, während im zweiten Fall die beiden Zählergebnisse
übereinstimmen.
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Diese kurze Darstellung des Zählvorgangs soll das Verständnis der
nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung erleichtern.
Im folgenden werden zunächst die wesentlichen Bestandteile der in Fig. 2 dargestellten
Einrichtung sowie die Wirkungsweise derselben in ihren Grundzügen erläutert.
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Die Vorrichtung besteht in ihrer in Fig. 2 dargestellten Grundform
aus drei Gruppen von je fünf bis acht in ihrer Längsrichtung leicht verschiebbaren
flachen Schienen i, 2 und 3, aus den Zughebeln, q., den Einstellhebeln 5 und einer
Nockenwalze 6. Die Ausgangsschienen i geben durch ihre Versschiebung nach rechts
oder links das letzte Zählergebnis wieder. Die Eingangsschienen 2 nehmen das zu
bewerbende Zeichen, ebenfalls in Form einer Rechts- oder Linksverschiebung, auf
und stellen in Abhängigkeit von den Ausgangsschienen i die Übersetzungsschienen
3 ein. Dieser erste Arbeitsgang ist bereits vollzogen, wenn die Eingangsschienen
2 das zu bewertende Zeichen aufgenommen haben. Sobald die Nockenwalze 6, die während
jedes Zählvorgangs eine halbe Umdrehung vollführt, ihre Bewegung beginnt, erhalten
die Zughebel q. Gelegenheit, in die Vertiefung 7 der Nockenwalze einzusinken. Hiervon
werden sie jedoch für gewöhnlich von den senkrechten Ansätzen 9 der Wählwinkel io
abgehalten, die von den Unterkanten i i der übersetzerschienen 3 an einer Drehung
gehindert werden. Nur der Zughebel q., dessen Wählwinkel io eine durchgehende, von
den Einschnitten 29 gebildete Einfallrinne 12 der übersetzerschienen 3 vorfindet,
sinkt in die Vertiefung 7 der Nockenwalze ein. Er wird von der Walze ein Stück mitgenommen
und dann wieder freigegeben. Während der Mitnahme schlägt das Ende 13 des mit dem
Zughebel q. über die Drehscheibe 14 verbundenen Einstellhebels 5 in dreieckförmige
Ausschnitte
15 der Ausgangsschienen i ein. Die Ausgangsschienen
erhalten hierdurch eine dem neuen Zählergebnis entsprechende Einstellung. Sie arbeiten
auf fünf Kontakte 16, die sie je nach dem Sinn der Schienenverschiebung öffnen oder
schließen. Die erwähnten Kontakte werden während des Namengeberablaufs hinter der
eigentlichen Namenmeldung vorübergehend in die Sendestromkreise des Springschreibers
eingeschleift. Ihre Stellung wird im gegebenen Augenblick, nämlich gegen Ende des
Ablaufs des eigenen und fremden Namengebers, in Fünlferzeichen umgesetzt und in,
Buchstabendruck festgehalten. Die kennzeichnenden Buchstaben der beiden Namenmeldungen
stimmen bei fehlerfreier Übermittlung überein.
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Es folgt nun eine ausführliche Darstellung der Wirkungsweise der Einrichtung
der Fig.2. Zunächst sei angenommen, daß die Eingangsschienen :2 das zu bewertende
Zeichen soeben durch Schienenlängsverschiebung übernommen haben, während die Ausgangsschienen
i in gleicher Weise das letzte Zählergebnis enthalten. Die Aufgabe, im ersten Arbeitsgang
die ersten, zweiten, dritten, vierten und fünften Schritte beider Zähleinstellungen
paarweise so zu verschmelzen, daß gleiche Einstellungen einen Plusschritt, ungleiche
dagegen einen Minusschritt ergeben, ist in folgender Weise gelöst worden: Die Eingangs=
und Ausgangsschienen gleicher Ordnung, z. B. 17 und 18 sowie i9 und 2o in Fig. 3,
sind paarweise an ihrer Außenseite durch drehbar angesetzte Stangen 21, 22 usw.
miteinander verbunden, so daß die Eingangsschiene 17 mit der Ausgangsschiene 18,
die Eingangsschiene ig mit der Ausgangsschiene 2o usf. gemeinsam auf eine Stange
2i, 22 usw. wirken. Jede Stange arbeitet auf das Ende 23 eines zweiarmigen, um die
Achse 24 drehbaren Hebels 25. Am Ende jedes Hebels ist je eine der fünf übersetzers-ohienen
3 so eingehängt, daß sie jeder Verschiebung des Hebels folgen kann.
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Sind die einander zugeordneten Ein- und Ausgangsschienen, z. B. 26
und 27 in Fig. 3, gleichsinnig verschoben, so nimmt die von ihnen gesteuerte Übersetzerschiene
28 der Übersetzerschienen 3 Links- oder Rechtsstellung ein. Sind sie ungleichsinnig
verschoben, so erteilen sie der zugehörigen übersetzerschiene eine mittlere Stellung.
Die Links- und Rechtsstellung der Übersetzerschienen 3 soll, der Zählvorschrift
entsprechend einen Plusschritt darstellen. Ihre Mittelstellung entspricht einem
Minusschritt. Die fünf übersetzerschienen haben nun, ähnlich wie die Empfangswählschienen
der Springschreiber, die Aufgabe, -an einer von zweiunddreißig möglichen Stellen;
eine durchgehende Einfallrcinne 'herzustellen. Zwischen den erwähnten beiden Schienenarten
besteht jedoch folgender Unterschied: Während die bekannten Empfängswählschienen
der Springschreiber nur zwei Stellungen; nämlich rechts oder links, einnehmen können,
gibt es bei den übersetzerschienen 3 des Zählwerks noch die Mittelstellung. Die
Stellung rechts und links der Übersetzerschiene hat die gleiche Bedeutung, wie sie-
von der Rechtsstellung der Empfangswählschienen her bekannt ist, d. h. Strom im
Einfachstromkreis, -I-. Die Mittelstellung der übersetzerschienen bedeutet das gleiche
wie die Linksstellung der Empfangswählschienen, d. h. kein Strom im Einfachstromkreis,
-. Die dem gleichen. Wählwinkel io zugeordneten rechten und linken Abtaststellen
einer Übersetzerschiene 3 sind-, da sie die gleiche Wirkurig hervorrufen sollen,
gleichartig mit einer Lücke oder einem Zahn; besetzt.
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Mit der Einstellung der übersetzerschienen 3, die zu der gleichen
Zeit stattfindet wie die Einstellung der Eingangsschienen 2, ist der erste Zählabschnitt
abgeschlossen.
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Die weitere Aufgabe, das nunmehr in den Übersetzerschienen 3 gespeicherte
Zäh!lergebnis so abzuwandeln, daß an Stelle jedes der zweiunddreißig möglichen Zeichen
des Fünferalphabetes ein bestimmtes anderes Zeichen erscheint, ist in folgender
Form gelöst worden: Die Übersetzerschienen 3 sind, wie bereits erwähnt, an ihrer
inneren Unterkante i i mit Einschnitten 29 versehen, die je nach der Schienenstellung
an einer von zweiunddreißig möglichen Stellen eine durchgehende Einfallrinne 12
bilden. Über den Schienengruppen sind einarmige, um die Achse 3o drehbare Einstellhebel
5 angeordnet. Sie tragen drehbar angesetzte, mit Haken 3 r versehene Zughebel 4,
die unter der Einwirkung von Zugfedern 32 gegen die Nockenwalze6 gedrückt werden,
in deren Vertiefungen 7 oder 8 sie während des Zählvorgangs einzufallen suchen.
Hieran werden sie für gewöhnlich durch die Wählwinkel 1o gehindert, die in ihrer
Ruhelage die Zughebel 4 von einer Drehung abhalten. Zu Beginn des zweiten Zählabschnitts
setzt sich die Nockenwalze6 in Bewegung und gibt mit ihrer Vertiefung 7 die Haken
31 der Zughebel 4 frei. Derjenige Zughebel, dessen Wählwinkel io an der Rahmenkante
ii der Übersetzerschienen 3 eine durchgehende Einfallrinne 12 vorfindet, vollführt
unter dem Einfluß der kräftigen Zugfeder 32 eine kleine Drehung, so daß sein Ende
in den Ausschnitt 7 der Nockenwalze einsinkt. Der Haken 31 des Zughebels wird daher
von dem zahnartigen Ausschnitt 7 der Nockenwalze erfaßt und hinabgerissen. Der Wählwinkel
io, der in die Einfallrinne der übersetzerschienen eingefallen war, wird bereits
zu Beginn dieser Abwärtsbewegung freigegeben und kehrt unter Federzug in seine Ausgangslage
zurück. Der mit dem Zughebel 4 verbundene Einstellhebel s nimmt an der Abwärtsbewegung
teil und schlägt mit seinem freien Ende 13 in dreieckförmige Ausschnitte 15 der
Ausgangsschienen i ein. Je nach der Art der Schrägung, auf die er trifft, verschiebt
er jede der fünf Ausgangsschienen in der Längsrichtung nach links oder rechts.
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Die Haken 31 der durch gesperrte Wählwinkel io am Einfallen gehinderten
Zughebel gleiten hinter der Vertiefung 7 auf den Rand 34 der Nockenwalze auf und
werden durch die Vorwölbung 35 in Fig. 4 der Nockenwalze 6 gleich :darauf so weit
zurückgedrückt, daß sie keinen Druck auf die Wählwinkel io mehr ausüben.
Der
mitgenommene Zughebel 4 wird von der Nockenwalze bei der weiteren Drehung ausgehakt
und schnellt unter der Einwirkung der an den Einstellhebeln 5 angreifenden Zugfeder
36 wieder aufwärts. Die Nockenwalze kommt nach einer halben Umdrehung wieder zum
Stillstand. Die Haken 31 aller Zughebel 4 stehen dann einfallbereit am Beginn der
weiteren Vertiefung 8 der Walze.
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Die Zählergebnisse am Sender und Empfänger müssen am Schluß der übermittelten
Nachricht miteinander verglichen werden. Soll die Zählung des gleichen Zeichenbestandes
zum gleichen Ergebnis führen, so müssen beide Zähler zu Beginn der Übermittlung
die gleiche Ausgangslage einnehmen. Das Zählergebnis erscheint als Buchstabengruppe
im eigenen und fremden Namengeberablauf. Es darf durch die Namenmeldung nicht verändert
werden. Die Zählung muß daher während des Namengeberaustausches aussetzen.
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Die Möglichkeit, den Zähler ein- und auszuschalten und ihn zu Beginn
der Übermittlung in eine vorbestimmte Ausgangsstellung zu bringen, soll mit Hilfe
der Zeichenseite zweier Fünferzeichen geschaffen werden, wobei die bisher nur auf
der Buchstabenseite belegten Fünferzeichen für »f «, »g« und »h« sowie das bereits
mit dem Kreuzzeichen belegte Fünferzeichen für »z« zur Auswahl stehen. Das Kreuzzeichen
(-I-) ist als Abschaltezeichen gut geeignet, weil es in der Regel zum Abschluß der
Nachricht gesendet wird. In den folgenden Darlegungen sei die Anwendung der Fünferzeichen
für »f« und »g« vorausgesetzt, und zwar »Zi/f« für Zählbeginn und Grundstellung,
»Zi/g« für Zählsperre.
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Die für die Ein- und Ausschaltung des Zählers und. die Herstellung
der Ausgangsstellung vorgesehenen Teile seien nachfolgend näher beschrieben. Die
im linken Teil der Fig. 2 dargestellten fünf kurzen Übersetzerschienen 37 sind von
den langen Übersetzerschienen 3 mechanisch völlig unabhängig. Sie -sollen in ihren
Bewegungen ausschließlich von den Eingangsschienen 2 gesteuert werden. Zu diesem
Zweck ist jede Eingangsschiene :2 durch ein Aufsatzstück 38 in Fig. 5, das gegebenenfalls
durch Aussparungen 39 der anderen Eingangsschienen hindurchgreift, mit einer der
kurzen Übersetzerschienen 37 in Fig. 2 fest verbunden. Die kurzen Schienen sind
in ähnlicher Weise wie die langen Übersetzerschienen an ihrem inneren Rahmen mit
Ausschnitten versehen, die hier jedoch bei der Zeichenstellung »Bu«, »Zi/Zchn«,
»f« oder »g« der Eingangsschienen 2 eine durchgehende Einfallrinne für die ihnen
vorgelagerten Wählwinkel bilden. Die bei der Stellung »Bu« und »Zi/Zchn« der Eingangsschienen
2 betätigten beiden Einstellhebel 40 und 41 der Fig. 2 arbeiten auf eine Zusatzschiene
42, die bei der Stellung »Bu« in der einen, bei der Stellung »Zi/Zchn« in der anderen
Richtung verschoben wird. Die in der Zeichenstellung »f« und »g« der Eingangsschienen
entstehenden Einfallrinnen der kurzen übersetzerschienen werden von der Zusatzschiene
42 nur dann freigegeben, wenn diese zuvor durch das Zeichen »Zi/Zchn« verschoben
worden ist. Die Einfallrinnen bleiben dagegen gesperrt, wenn die letzte Verschiebung
der Zusatzschiene von dem Zeichen »Bu« herrührt. Die Einstellhebel 43 und 44 für
»f« und »g« können daher nur einfallen, wenn den Eingangsschienen die Zeichen »Zi/f«
und »Zi/g« zugeführt worden sind.
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Der auf die Zeichenfolge »Zi/g« (Zählsperre) einfallende Einstellhebel
44 in Fig. 2 arbeitet auf eine weitere Zusatzschiene, die Sperrschiene 45 in Fig.
2, an deren unterer Rahmenkante Zähne und Lücken in regelmäßiger Folge miteinander
abwechseln. Auf »Zi/g« hin erteilt der einfallende Einstellhebel 44 der Sperrschiene
45, in deren dreieckförmige Aussparung er einfällt, gegebenenfalls eine seitliche
Verschiebung in dem Sinne, daß alle Einfallrinnen der langen Übersetzerschienen
3 von Zähnen überdeckt und somit gesperrt sind. Die Einfallrinnen der kurzen Übersetzerschienen
37 in Fig. 2 werden von der Sperrschiene 45 nicht überdeckt. Ihre Einfallstellen
für »Zi/Zchn«, »Bu«, »f« und »g« bleiben daher nach wie vor frei.
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Der auf der Zeichenfolge »Zi/f« (Zählbeginn und Grundstellung) einfallende
Hebe143 hat mehrere Aufgaben zu erfüllen. Er soll die etwa bestehende Zählsperre
aufheben und die Ausgangsschienen i in eine vorbestimmte Ausgangslage, die Grundstellung,
überführen. Mit Rücksicht auf eine einfache Bedienung der Prüfeinrichtung muß verlangt
werden, daß sich die Ausgangslage des Zählers auch dann herstellen läßt, wenn keine
Zählsperre vorhergegangen ist. Um dieser Forderung zu genügen, ist in der Gruppe
der Übersetzerschienen nochmals eine Zusatzschiene 46 vorgesehen. Sie hat die aus
Fig. 2 ersichtlichen dreieckförmigen Ausschnitte 47, 48 und 49. Die Einfallbewegung
der bisher erwähnten Einstellhebel wird durch die Zusatzschiene 46 nicht behindert.
Der auf die Zeichenfolge »Zi/f« einfallende Einstellhebel 43 verschiebt die Sperrschine
45 durch Einfall in eine entsprechend geformte dreieckförmige Aussparung in die
Freistellung. Er trifft ferner auf eine Schrägung der Zusatzschiene 46, die er hierdurch
nach rechts verschiebt. Der Zughebel 5o vollführt gleichzeitig während des ersten
Viertels der Drehung der Nockenwalze 6 eine durch den Nocken 5 i erzwungene Abwärtsbewegung.
Der ihm zugeteilte lange Hebel 52, der sich infolgedessen ebenfalls abwärts bewegt,
nimmt mit seinem Ansatz 53 den benachbarten Hebel 54 mit. Beim zweiten Viertel des
Walzenumlaufs, hebt ein zweiter, auf der Achse 55 befestigter Nocken 56 den Zughebel
5o in seine Ausgangsstellung zurück. Der mit diesem Zughebel verbundene Hebel
5.2 gibt den von ihm abhängigen Hebel 54 frei, der unter Federzug nach oben
gleitet und auf die linke Seite des dreieckförmigen Ausschnitts 49 der rechts verschobenen
Zusatzschiene 46 auftrifft. Während er in diesen Ausschnitt hineingleitet, schiebt
er die Zusatzschiene ein wenig nach links zurück. Sein aufwärts gleitender freier
Arm 57 verschiebt die entsprechend eingeschnittenen fünf Ausgangsschienen i in die
vorbestimmte Ausgangsstellung. Wenn der Hebel 54 den oberen Eckpunkt des Schienenausschnitts
49
erreicht hat, ist die. federnd auf der Oberkante der Zusatzschiene
46 reitende Rolle 58, die während der Rechtsstellung der Zusatzschiene im= Ausschnitt
47 ruhte, zum linker -oberen Punkt der Schrägung 48 hinübergewechselt und setzt
die Zusatzschiene 46 unter Linksdruck, der sich vorerst nur als Seitendrück auf
den in-die Aussparung 49 eingehobenen Hebel 54- äußert.
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Für das folgende Zeichen bestehen nun zwei Möglichkeiten. -Ist es
von --»Zi/f« verschieden, fällt also der Einstellhebel 43;für »Zi/f« nicht ein,
so gleitet die Zusatzschi Meq.6 beidem während jedes Zählvorgangs eintretenden Abwärtsgang
des Hebels 54 unter dem Druck der Rolle 58 in ihre Ausgangslage nach links zurück.
Der mittelbar durch den Zughebel 5o und den Hebel52 betätigte Hebel 54 trifft dann--
beim anschließenden Aufwärtsgang auf die Kante 59 des Fensters der Zusatzschiene
46. Sein Arm 57 kann alsdann nicht in die Ausgangsschienen i einfallen und diese
nicht mehr beeinflussen.
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Folgt dagegen wiederum das Zeichen »Zi/f«, so wiederholt sich der
eingangs beschriebene Vorgang mit nochmaligem -Einfall des Hebels 43 in den eine
Rechtsverschiebung veranlassenden dreieckförmigen Auschnitt der Zusatzschiene 46
sowie des Hebels 54 und seines verlängerten Armes 57 in den Ausschnitt 49 und die
fünf- unteren Ausschnitte der Ausgangsschienen i.
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Ein Zähler der beschriebenen Art sei einem als Sendeapparat verwendeten
Springschreiber so zugeordnet, daß er die ausgesandten Zeichen mit seinen Eingangsschienen
:2 aufnehme -und zählend bewerte. Der aufnehmende Springschreiber sei -mit einem
Zähler gleicher Bauart ausgerüstet, der in ähnlicher Weise die eingehenden Zeichen
bewerte. Beide Zähler sollen zu Beginn der Übermittlung gleiche Zählstellung gehabt
haben. Sind unterwegs keine Entstelllungen aufgetreten, so. müssen sich die Ausgangsschienen
i beider Vorrichtungen am Ende der Übermittlung in gleichen Zeichenstellungen befinden.
Um festzustellen, ob diese Übereinstimmung besteht, sind die Zählstellungen miteinander
zu vergleichen. Zu diesem Zweck werden beide Zähler zunächst durch ein bestimmtes,
z. B. von Hand zu sendendes Zeichen, also im vorliegenden Fall durch das Zeichen
»Zi/g«, am Weiterzahlen gehindert. Hierauf wird in bekannter Weise durch die Tasten
»Hier ist« und »Wer da?« der eigene und der fremde Namengeher betätigt. Das Zählergebnis
erscheint dann in--Form zweier Buchstaben im Anschluß an die eigentliche Namenmeldung,
z. B. sende der eigene Namengeher »benzwerk-kln_ rk«, wobei »benzwerk kln« das Stationskennzeichen
und »rk« das Zählergebnis darstellt. Die Gegenstelle sende z. B. »nordrad bln rk«,
wobei »nordrad bln« dessen Stationskennzeichen und »rk« wiederum das Zählergebnis
des dortigen. Zählers darstellt.
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Der Name wäre nötigenfalls zugunsten der Übermittlung des Zählergebnisses
um einige Zeichen zu kürzen. Für die Zeichen Zählbeginn und Grundstellung »Zilf«
und Zählsperre- »Zi/g« werden zweckmäßig Typenhebel eingesetzt. Mit Hilfe noch zu
bestimmender und sinnfällig zu wählender Typenbilder, etwa D für Zählbeginn und
4 für Zählende, ist dann der in die Prüfung einbezogene Teil der Nachricht klar
bezeichnet.
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Die zusätzlichen technischen Vorkehrungen. zur Durchführung des Zählvergleichs
bestehen in einem Kontaktsatz mit Vorschaltkontakten 6o und zwei Kontakten 61 und
62 in Fig. 6 und 7 und mehrerer auf dem Steuerflansch des Namengehers aufgesetzten
Steuerringen 63, 64 und 65 in Fig. 6. Die erwähnten Zusatzteile dienen der Verwirklichung
des folgenden Grundgedankens: Die Ausgangsschienen. = des Zählers sollen entsprechend
ihrer nach links oder rechts gerichteten Verschiebung die ihnen beigegebener Kontakte
16 in Fig. 2 schließen oder öffnen. Diese Kontakte sollen dann zu gegebener Zeit
als Sendekontakte in die Fernschreiberleitung eingeschleift und abgetastet werden.
Da einerseits jedes der zweiunddreißig Zeichen des Telegrafenalphabetes als Zählergebnis
eintreten kann, darunter auch die Zeichen für Zeile »Z1«, Wagenrücklauf »WR«, Zwischenraum
»Zwi«, Buchstaben »Bu« und Ziffer/Zeichen »Zi/Zchn«, andererseits jedoch das Zählergebnis
der besseren Lesbarkeit und Vergleichbarkeit halber nur in Buchstabenform zulässig
ist, sollen die fünf Stromschritte des Zählergebnisses, die an sich nur ein einziges
Fünferzeichen bilden würden, eine Aufteilung auf zwei Fünferzeichen erfahren. Beide
Fünferzeichen sollen unabhängig von dem zu übermittelnden Kriterium jeweils mit
einem Zeichenschritt (-) beginnen und mit einem Trennschritt (-f-) enden. Die unerwünschten
Zeichen »ZI«, »WR«, »Zwi« usw. sind dann ausgeschlossen. Schickt man ferner dem
Zählergebnis das Zeichen »Bu« voran, so ist sichergestellt, daß es in der verlangten
und leicht vergleichbaren Form zweier Buchstaben erscheint. `Ein Beispiel einer
Umwandlung eines. Zählergebnisses in zwei FS-Zeichen ist weiter unten näher erläutert.
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Die Kontakte 16 in Fig. 2, 66 bis 70 in Fig. 7 der Ausgangsschienen
i sind in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise in die Kreise der Springschreibersendekontakte
7i bis 75 eingeschleift. Solange kein Zählergebnis zu senden ist, sind diese Kontakte
66 bis 7o durch die Vors-chältekor.takte 6o kurzgeschlossen. Die Kontakte öffnen
,und hebern damit den. Kurzschluß auf, wenn die Namenmeldung, z. B. »nordrad bln«,
gefolgt von dem Zeichen »Bu«, abgelaufen ist und die beiden Buchstaben, die das
Zählergebnis darstellen, zur Aussendung an der Reihe sind. Vor der Aussendung des
ersten dieser Zeichen schließt der Kontakt 61 in, Fig. 6 und 7 und schaltet die
Ausgangsschienenkontäkte 66, 67 und 68 an. Vor der Aussendung des zweiten Zeichens
öffnet der Kontakt 61 wieder. An seiner Statt schließt der Kontakt 62 und -schleift
die Ausgangsschienenkontakte 69 und 70 in den Sendekreis ein. Während der
Aussendung der beiden Zeichen des Zählergebnisses müssen die Springschreibersendekontakte
2, 3 und 4 nacheinander geschlossen werden, weil sonst die Ausgangsschienenkontakte
66 bis 7o nicht wirksam werden würden. Jedes der
Fernschreibzeichen
des Zählergebnisses soll ferner, wie bereits begründet, mit einem Zeichenschritt
beginnen und mit einem Trennschritt schließen. Zur Erfüllung dieser Bedingungen
sind in die Namengeberwalze an den entsprechenden Stellen ihres Umfangs z. B. Wählkämme
einzusetzen, die dem Zeichen »V«, d. h. einmal Öffnung, viermal Schließung, entsprechen..
Für den vierten Schritt des zweiten Kriteriumzeichens ist kein Schienenkontakt vorgesehen.
An dieser Stelle erscheint daher stets ein Zeichenschritt. Ist das Zählergebnis
ausgesandt, so werden die Vorschaltekon.takte 6o zur Herstellung der normalen Sendeverhältnisse
wieder geschlossen.
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Die Steuerung der erwähnten Kontakte 6o, 61 und 62 soll mit dem Umlauf
der Namengeberwalze verknüpft werden. Als Beispiel sei ein an sich bekannter Namengeber
angenommen. Der Steuerflansch 76 in Fig. 6 ist auf seiner inneren Kreisfläche mit
Steuerringen 63 bis 65 versehen, deren Form aus der Einzeldarstellung der Fig. 8
hervorgeht. Die Steuerringe betätigen zu gegebener Zeit über die Winkelhebel 77,
78 und 79 der Fig. 6 die auf der Schutzkappe 8o aufgebrachten Kontaktsätze 6o bis
62. Der Winkelhebel 77 öffnet die ihm zugewiesenen Kontakte 6o für die Dauer der
Aussendung der beiden Zeichen, die das Zählergebnis enthalten, die Winkelhebel 78
und 79 schließen ihre Kontakte 6 1 und 62 in Fig. 6 und 7 nacheinander für
je eine Zeichendauer.
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Die beschriebenen Vorgänge treffen sowohl für die Zähleinrichtung
des sendenden als auch des aufnehmenden Springschreibers zu und ?finden inbeiden
Fällen während des Ablaufs des Narrengebers statt.
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Zur näheren Erläuterung sei noch die Aussendung des Zählergebnisses
-+--+ besprochen, dessen Schritte z bis 3 sich in den Kontakten 66, 67 und 68 und
dessen Schritte 4 und 5 sich in den Kontakten 69 und 7o der Fig. 7 gespeichert finden.
Vor Beginn der Aussendung des Kriteriums öffnet die Ringsteuerung des Steuerflansches
des Narrengebers die Kontakte 6o und schließt gleichzeitig den Kontakt 61. Die nun
folgende Betätigung der Springschreibersendekontakte geschieht entsprechend dem
eingefügten Namengeberkamm des Zeichens »V« (-+ + -I- -i-). Der erste nur vom ersten
Sendekontakt 71 in Fig. 6 bestimmte Schritt erscheint daher als Zeichenschritt.
Während der Abtastung des zweiten Schrittes besteht beim Springschreibersendekontakt
72 Schließung, beim Schienenkontakt 66 dagegen Öffnung. Als Ergebnis erhält man
daher einen Zeichenschritt. Während der Ab.tastung des dritten Schrittes sind die
Kontakte 73 und 67 geschlossen. Es wird daher ein Trennschritt ausgesandt. Der vierte
Schritt wird, weil der Kontakt 74 geschlossen und der Kontakt 68 geöffnet ist, wiederum
als Zeichenschritt ausgesandt. Der fünfte Schritt ist nur vom Sendekontakt 75 abhängig,
der infolge der Wählkammeinstellung geschlossen ist, und wird als Trennschritt gesandt.
Als erstes Zeichen des Zählergebnisses erhält man also die Schrittgruppe des Buchstabens
»H«. Vor der Aussendung des zweiten Zeichens öffnet die Ringsteuerung des Namengebers
den Kontakt 61 der Fig. 7 und schließt dafür den Kontakt 62. Der auch für das»zweite
Zeichen eingelegte Wählkamm bringt infolge des geöffneten ersten, nicht mit eingeschleiften
Kontakten versehenen Sendekontaktes 71 als ersten Sendeschritt wiederum einen Zeichenschritt.
Der geöffnete Kontakt 69 formt den zweiten Schritt ebenfalls als Zeichenschritt.
Da der Kontakt 70 geschlossen ist, erscheint der dritte Sendeschritt als
Trennschritt. Für den vierten Sendeschritt ist im zweiten Kriteriumzeichen kein
Kontakt vorgesehen. Die Sendeschleife bleibt daher wegen Öffnung des Kontaktes 61
offen, so daß ein Zeichenschritt ausgesandt wird. Der nur vom fünften Springschreibersendekontakt
75 abhängige fünfte Sendeschritt wird infolge des eingelegten Wählkamms des Zeichens
»V«, das an dieser Stelle eine Schließung aufweist, als Trennschritt ausgesandt.
Als zweites Zeichen des Kriteriums erscheint daher nochmals die Schrittgruppe des
Buchstabens »H«.
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Wenn jetzt der Namengeber auf das nächste Zeichen weiterschaltet,
schließt die Ringsteuerung die Kontakte 6o und schaltet hierdurch die Springschreibersendekontakte
2 bis 4 wieder für Handsendung durch. Der Kontakt 62 wird wieder geöffnet.
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Bestehen Zweifel an der fehlerfreien Übermittlung des von der Gegenstelle
eingehenden Zählergebnisses, so kann dieses, da die Zählung ja abgeschaltet ist
und der Zähler seine Zählstellung unverändert beibehält, im Bedarfsfalle auch mehrmals
angefordert werden.
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Für die Teilnehmertelegrafie kann die Aussendung des Zeichens für
Zählsperre in, den Namengeberablauf verlegt werden. Die Gleichheit des zu zählenden
Zeichenbestandes zwischen Sender und Empfänger bleibt hierbei erhalten. Der Taste
»Hier ist« entspricht lediglich die Auslösung des eigenen Narrengebers, dagegen
kein Sendezeichen. Dem Zeichen »Wer da?« entspricht ein auch auf dem sendenden Apparat
gezähltes Zeichen, obschon der Einfall des entsprechenden Zughebels, wie oben beschrieben,
unterbunden ist.
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Der Teilnehmer hat dann lediglich an das Zeichen für den Zählbeginn
zu denken, was man ihm gegebenenfalls durch eine Signallampe erleichtern kann, die
aufleuchtet, solange das Zählwerk abgeschaltet ist, während der Motor des Springschreibers
läuft.
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Als Ausführungsbeispiel für den Einbau der Vorrichtung sei ein bekannter
Blattschreiber angenommen. Die Eingangsschienen 2 in Fig. 2 des Zählwerks lassen
sich durch die Empfangswählschienen des Fernschreibers schrittgruppenweise steuern.
Die Empfangswählschienen werden mit entsprechenden Verlängerungen 8:r in Fig. 2
versehen und an die Eingangsschienen 2 der Zählvor. richtung in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise angesetzt. Die Bewegung der Zählwerksachse 55 wird von der Druckexzenterachse
des Springschreibers abgeleitet, womit sichergestellt wird, daß eine Drehung
nur
zeichenweise, d. h. während des Druckvorgangs, stattfindet. Die Drehbewegung wird
durch eine Kegelradübersetzung 82 .in Fig. z im Verhältnis von 2 : i übersetzt.
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Die räumliche Zuordnung des Zählers zum Springschreiber zeigt das
Schema der Fig. g, in der 83 den Springschreiber, 84 den Zähler, 8i die Verlängerungen
der Wählschienen des Springschreibers, 2 die Eingangsschienen des Zählers und 82
die Kegelradübersetzung zwischen Springschreiber und Zählwerk darstellt.
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Etwaigen Nachteilen, die durch die Belastung der Springschreiberwählschienen
mit der unmittelbaren Steuerung der Eingangsschienen des Zählers entstehen könnten,
kann erforderlichenfalls mit einer mechanischen Vorspannung der Eingangsschienen
nach Fig. ioa und iob begegnet werden. Eine Nase 85, die am linken äußeren Ende
der Nockenwalze 6 der Fig. ioa anzubringen wäre, hätte unmittelbar nach der Einstellung
der Eingangsschienen, also etwa zu der Zeit, wo die Zugwinkel .des, Zählers einfallen,
die Achse 86 zu drehen und die von ihr getragenen fünf drehbaren Vorspannhebel 87
kurz abzuheben. Die Vorspannhebel bewegen sich in fensterartigen Aussparungen 88
in Fig. lob der erforderlichenfalls ein wenig nach links zu verbreiternden fünf
Aufsatzstücke 37 in Fig. 2 der Eingangsschienen 2 des Zählwerles. Jedem Aufsatzstück
ist ein Vorspannhebel zugeteilt, der eine linke und rechte Raststellung einnehmen
kann und dabei auf eine Seitenfläche einer Auskerbung 89 in Fig. lob drückt. Die
nach der Einstellung der Wählschienen des Springschreibers und der Eingangsschienen
des Zählwerks angehobenen Vorspannhebel 87 treffen auf Zähne go in Fig. lob, die
ihnen über den Balken 9 1 jeweils eine solche Raststellung erteilen, daß
sie eine Änderung der gerade vorhandenen Stellung der Eingangsschienen begünstigen
und die Beweglichkeit der mit ihnen verbundenen Wählschienen des Springschreibers
erhöhen.
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Die Zeitverhältnisse während des Zählvorgangs, bezogen auf die Stromschrittzeiten
der Fernschreibzeichen, zeigt Fig. i i. In der ersten waagerechten Reihe der Fig.
i i sind die für einen Springschreiber gültigen Zeiten für die Zugstangen- und Typenhebelbewegung
eingezeichnet. Die zweite Reihe läßt den Zeitbedarf für die Bewegung der Zugwinkel
und Einstellhebel der Zählvorrichtung erkennen. Die dritte Reihe soll gelten, wenn
etwa verlangt wird, daß die Eingangsschienen sogleich nach dem Einfall der Zugwinkel
wieder frei beweglich werden. Die vierte und unterste Reihe betrifft die Zeit für
die Einstellung etwaiger Kipphebel für die Vorspannung der Eingangsschienen des
Zählers.
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Bei einer anderen Blattschreiberausführung läßt sich die Wählschienenstellung
ohne Schwierigkeiten von den als Zwischenglied eingesetzten Leisten abnehmen. Wenn
die Übertragung der Wählschienenstellung auf den Zähler bei Springschreibern anderer
Bauart nicht ohne weiteres gelingt, wird gegebenenfalls die übertragung der Bewegung
mit biegsamer Welle vorgeschlagen. Sollte der Achsantrieb bei solchen Springschreibern
nicht dem Springschreibergetriebe entnommen werden können, so wäre ein kleiner Motor
vorzusehen, dessen Achse für eine Zeichendauer mit der Nockenscheibenachse des Zählers
zu verkuppeln wäre. Die Kupplung könnte von der Druckhebelbewegung durch eine biegsame
Welle gesteuert werden. An die Stelle der Bewegungsübertragung durch eine biegsame
Welle kann gegebenenfalls auch die elektromagnetische Einstellung mit Kondensatorentladung
-treten, die indessen eine Gleichspannung erfordert.
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Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, daß ein fehlerhaft übertragener
Text zufällig das gleiche Zählergebnis ergibt wie der fehlerfreie Text. Auch kann
es vereinzelt vorkommen, daß ein vom Empfangsapparat zurückgegebenes falsches Kennzeic'hen
unterwegs in ein, richtiges Kennzeichen entstellt wird. Die fehlerhafte Textübermittlung
würde dann unerkannt bleiben.
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Die Wahrscheinlichkeit solcher Vorkommnisse wird viel kleiner, wenn
man statt eines Zählers mehrere, z. B. drei, anwendet. Es ist einleuchtend, daß
das Zählergebnis des zweiten und dritten Zählers nicht ausschließlich vom Ergebnis
des ersten Zählers abhängen darf und daß die Zähler in verschiedener Weise zählen
müssen. Die Zusatzzähler müssen somit ein eigenes Zählergebnis bilden, wenn ihre
Zählung von Wert sein soll. Es ist nicht erforderlich, mehrere unabhängige Zähler
nach Art des ersten Zählers vorzusehen, sondern es genügt folgende einfache Anordnung:
Die während des Zählvorgangs im ersten Zähler einfallenden Einstellhebel 5 in Fig.
2 und 12 schlagen mit ihren freien Enden in zwei weitere Gruppen von je fünf längs
verschiebbaren, zum Zähler 2 und 3 gehörenden Schienen 92 und 93 in Fig. 12 ein,
die sie gegebenenfalls bewegen, wenn sie auf die schräge Fläche eines Zahnes 94
treffen. Welche Schienen verschoben werden, hängt jeweils von dem einfallenden Hebel
5 ab. Zur besseren Veranschaulichung kann man sich vorstellen, daß jedem Hebel ein
anderes Zeichen des Fünferalphabetes zugeteilt ist und eine Verschiebung der Querschienen
9a und 93 in Fig. 12 nur bei den zugeführten negativen Stromschritten eintritt.
Die Zeichenzuteilung ist für jeden Zusatzzähler verschieden vorzunehmen.
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Jede verschobene Querschiene, z. B. 95 in Fig.13, greift mit einer
durch den Druck einer Feder 96 niedergehaltenen Zugklinke 97 hinter den gerade eingriffsfähigen
Zahn einer Zahnscheibe 98. Für jede Scheibe sind zwei große Zähne 99 und zwei kleine
Zähne ioo vorgesehen, die abwechselnd aufeinanderfolgen. Für den hier beschriebenen
Vorgang ist die unterschiedliche Zahngröße zunächst unwesentlich. Beim Rückgang
in ihre Ausgangsstellung, die der gegen Ende jedes Zählvorgangs in den Ausschnitt
ioi in Fig. 12 und 13 einer Unterkante der Querschienen einfallende Hebel 52 in
Fig. 2, 12 und 13 beim Aufwärtsgleiten bewirkt, dreht die Zugklinke 97 in Fig. 12
und 13 die Zahn-
Scheibe 98 um einen Schritt weiter. Die Zugklinke
ist so gelagert, daß sie auch die kleinen Zähne ioo in Fig. 13 der Zahnscheibe bei
ihrem Rückgang sicher mitnimmt.
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Jede der Zahnscheiben 98 in Fig. 12 und 13 hängt in ihren Drehbewegungen
lediglich von der vorgelagerten Querschiene 92 und 93 in Fig. 12, 95 in Fig. 13
ab. Jede Zahnscheibe hält je nach ihrer Stellung, d. h. kleiner Zahn ioo und großer
Zahn 99 in Kontaktstellung, den zugeordneten Kontakt zog in Fig. 12 und 13 geöffnet
oder geschlossen.
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Man überzeugt sich leicht, daß jeder Zusatzzähler die ihm über den,
jeweils. einfallenden Einstellhebel s in Fig. 2, 12 und 13 zugeführten Zeichen mit
der schon vorhandenen Zähleinstellung, d. h. dem letzten Zählergebnis, wie es in
der Zahnstellung der Scheiben 98 in Fig. i2 und 13 gespeichert ist, wiederum so
verschmilzt, daß Stromschritte gleicher Polarität einen Plusschritt und Stromschritte
ungleicher Polarität einen Minusschritt ergeben.
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Die für die Zusatzzähler vorgeschlagene Zählweise ist offenbar nur
dann verwendbar, wenn die einfallenden Einstellhebel bereits auf andere Weise, z.
B. wie hier durch den Grundzähler, ausgewählt werden. Zur selbständigen Zählung
ist die Zählweise ungeeignet, weil eine Änderung in der Reihenfolge der Zeichen
das Zählergebnis alsdann nicht beeinflußt.
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Die Rückführung der Zählkontakte 1o2 in Fig.12, 13 und 14 in eine
gleichartige Grundstellung geschieht bei den Zusatzzäh lern durch folgende Anordnung:
Der auf das Zeichen »Zi/f« (Zählbeginn und Grundstellung) betätigte Hebel 43 in
Fig.2 des Grundzählers erhält eine Verlängerung, die in die dreieckförmigen Ausschnitte
103 in Fig. 12, 13 und 14 sämtlicher Querschienen der Zusatzzähler einfällt und
die Schienen nach links verschiebt. Der Hebel verschiebt ferner gleichzeitig die
nur für das Zeichen Grundstellung vorgesehene Schiene 104 in Fig. 12, 14 und 15.
Der an diese Schiene angelenkte Bügel io5 dreht sich während der Schienenverschiebung
mit seinem freien Ende in der Pfeilrichtung der Fig. 15 und hebt die Zugklinken
97 sämtlicher Querschienen ein wenig an. Die Zugklinken können daher bei ihrem Rückgang
die Zahnscheiben 98 nur dann mitnehmen, wenn sie auf einen der großen Zähne 99 in
Fig. 12 bis 15 aufgelaufen sind, während sie über die kleinen Zähne ioo in Fig.
5 hinweggleiten. Nach Ablauf des nach dem Zeichen »Zi/f« eintretenden Zählvorgangs
befinden sich daher alle Zahnscheiben 98 in der Stellung, wie sie die Zahnscheibe
98 der Fig. 15 zeigt, und halten die zugehörigen Zählkontakte geschlossen.
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Bei der beschriebenen Anwendung von drei Zählern besteht das Zählergebnis
aus drei Fernschreibzeichen, die den übermittelten Text weit besser schützen als
ein einziges Fernschreibzeichen. Um das Zählergebnis bei der Rückmeldung ganz in
Buchstaben auszudrücken und unerwünschte Zeichen, wie Wagenrücklauf »WR«, Zeile
»Z1«, Buchstaben »Bu« u.sw., zu vermeiden; werden. die drei Zeichen für den Zählvergleich
z. B. in 5 X 3 Stromschritte aufgeteilt, die jedesmal unabhängig vom jeweiligen
Zählergebnis von einem Zeichenschritt eingeleitet und von einem Trennschritt abgeschlossen
werden. Das Zählergebnis wird also in: Form von fünf Buchstaben übermittelt. Im
Namengeber sind für die Aussendung des Zählergebnisses somit fünf Wählkämme des
Zeichens »V« einzusetzen. Die Anordnung der für den Zählvergleich dienenden Kontaktsätze
am Namengeber ist aus Fig. 16 zu ersehen. Es sind sechs Nockenringe io6 angesetzt.
Sie wirken auf die Hebel io7, die ihrerseits auf die Federsätze io8 bis 113 arbeiten.
Die Nockenringe bewirken, daß die Kontakte io8 während der Aussendung des Zählergebnisses
geöffnet sind und die Kontakte iog bis 113 jeweils nur für die Dauer der
Aussendung des ersten, zweiten, dritten, vieren und fünften Fünferzeichens des Zählergebnisses
schließen. Grundsätzliche Abweichungen gegenüber der Arbeitsweise der Vorrichtung
für ein Zählergebnis nach Fig. 7 bestehen nicht. Alles Nähere läßt sich daher der
Fig. 17 entnehmen.
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Überall, wo es sich nur um die Prüfung von Übßrtragung-swe,gen handelt,
wird ein einziges, in zwei Buchstaben ausgedrücktes Zählergebnis und somit auch
ein Zähler genügen. In Fällen, wo es hauptsächlich darauf ankommt, die übermittelten
Nachrichten vor unerkannten Entstellungen zu schützen, ist dagegen der größeren
Sicherheit wegen ein mehrfaches Zählergebnis vorzuziehen.
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Eine weitere Vereinfachung und Raumersparnis läßt sich mit der im
folgenden beschriebenen Zähleinrichtung erzielen, die nach dem gleichen Verfahren
zählt wie die bereits oben beschriebene Vorrichtung. Die in Fig. 18 dargestellte
Einrichtung besteht aus einer Zähltrommel 116, fünf Fühlhebeln 117, fünf Wählhebeln
118, zwei Zusatzhebeln iig und i2o, einem Sperrhebel 121, einer Antriebsachse 122
mit einer Steuerscheibe 123 und einer Übersetzung 124, einer Achse 125 mit der Antriebsscheibe
126, einer Reibungskupplung 127, einem fünfteiligen Kontaktsatz 128, vier Schalthebeln
129, 130, 131 und 132 und fünf über Winkel angesetzten Verlängerungsdeisten
133 der bekannten Springsehreiberempfangs.wählschienen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird nachfolgend näher beschrieben.
Der Zähler, dessen Bewegungsantrieb über die Achse 122 und die übersetzung 124 von
der Druckachse des Springschreibers abgeleitet wird, sei zunächst in Ruhe. Die fünf
Fühlhebel 117, deren kurze Enden 134 durch Federn 135 gegen die in bestimmter Weise
gezahnten Ränder 136 der Zähltrommel 116 gezogen werden, befinden sich mit ihren
langen, senkrechten Armen 137 je nach der Form des berührten Trommelrandes in der
Lage 138 oder 139 der Fig. i9. Die Steuerscheibe 123 nimmt während der Ruhe die
in der Fig. 17 dargestellte Stellung ein: Der Nocken 14o der Steuerscheibe 123 hält
über den Winkel 141 den Hebel 142 der Wählhebelachse 143 in annähernd senkrechter
Lage fest, so daß
auch die Enden der fünf Wählhebel z 18 in Tieflage
festgehalten werden und die Unterkante der Zähltrommel nicht berühren. -Das vom
Springschreiber rufgenommene Fünferzeichen gelangt zu dem Zeitpunkt, wo es in die
Einstellung der bekannten Springschreiberwählschienen übersetzt wird, über ähnliche
Winkel 145 in Fig.2 wie beim Zähler erster Bauart auf die Verlängerungsleisten 133
in Pig. 18 der Zählvorrichtung,, denen jeweils einer der fünf Wählhebel 118 zugeordnet
ist. Sobald das vom Empfangsteil des Springschreibers aufgenommene Fünferzeichen
in die -Stellung der Verlängerungen 133 umgesetzt ist, tritt in bekannter Weise
der Drucker des Springschreibers in Tätigkeit. Mit der Drehung der Druckachse beginnt
audh die Drehung der Achse 122 der Zählvorrichtung. Die anlaufende Steuerscheibe
123 bewirkt über den- dem abwandernden NOCken# 140 nachdrückenden- Winkel 141 ein
Kippen des hebelartigen Ansatzes 142 und damit eine Drehung- des gemeinsamen Lagerstückes
146 der Wählhebel 118; die zwar um ihre Achsen 148 unabhängig voneinander schwenkbar
sind, sich aber um die Achse 1q.3 nur gemeinsam drehen lassen. Jeder Wählhebel 118
trägt eine verschiebbare Hülse 149 in Fig. 1g, 2o und 21, die sich vom vorangegangenen
Zählvorgang her in einer der in Fig. 2o angedeuteten Grenzstellungen 15o und -151
befindet. Wird ein Wählhebel- angehoben, so trifft er mit einem schneiderartigen
Hülsenansatz Z52 in Fig. 1g bis 22 auf einen auf der Vorderseite oder der Rückseite
der Verlängerungsleisten 133 aufgebrachten Aufsatz 153 oder 5q. in Fig: 1g bis 22
und erhält hierdurch eine geringe Drehung im einen oder anderen Sinne: Ist die Hülse
149: beispielsweise in der Richtung auf die Trommel zu verschoben, so trifft ihr
Ansatz Z52, @ wie die Fig. 2o bis 22 zeigen, auf die Aussparung 155 des. Aufsatzes
154 der Verlängerungsleiste 133. Das Ende 144 des Wählhebels 118. wird dann in der
gleichen Richtung verschoben, in der die den Aufatz tragende Verlängerungsleiste
eingestellt ist. Ist die Hülse 149 dagegen in der Richtung auf die Achse 143 zu
verschoben, so trifft ihr Ansatz 152 auf den Schienenaufsatz 153. Das Ende 144 des
Wählhebels 118 wird dann im umgekehrten Sinne der Einstellung der tragenden Verlängerungsleiste
133 verschoben.' Fig. 22 läßt erkennen, daß die seitliche Stellung, die die Wählhebel
vor dem Anheben einnehmen, den Einstellvorgang nicht beeinflußt.
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Zu Beginn des Wählvorgangs werden sämtliche fünf Wählhebel angehoben
und auf die beschriebene Weise eingestellt. Sie legen sich dann unter Federzug an
die Unterkante der Zähltrommel 116 an. Der diesen Vorgang bewirkende ausweichende
Winkel 141 in Fig. 18 und 19 gibt ferner den. Ansatz 156 und damit den Sperrhebel
121 in; Fig. 18 und 23 frei, dessen Ende 158 aus dem Innenrand der Wähltrommel 159
in Fig. 23 ausdrückt, so daß die Trommel von derAntriebsscheibe126 derReibungskupplung
mitgenommen wird: - Die Drehung der Trommel setzt ein, sobald die Wählhebelenden
144 den Trommelrand erreicht haben: -Wie Fig. 18 zeigt, ist der Mantel der Zähltrommel
116 in fünf zweiteilige Laufrinnen 160' aufgeteilt, die planmäßig mit Vertiefungen
161 besetzt sind. Die Wählhebel 118 schleifen entsprechend ihrer seitlichen Einstellung
auf dem rechten oder linken Teil der ihnen zugewiesenen zweispurigen Laufrinne 16o.
Treffen alle Wählhebel während der Trommeldrehung auf eine Vertiefung, so fallen
sie in die Trommel ein und halten sie an. Die Vertiefungen sind so angeordnet, daß
jedem der zweiunddreißig in der Stellung der Wählhebel ausgedrückten Fünferzeichen
eine eigene Einfallstelle und ein bestimmter Drehwinkel der Wähltrommel entspricht.
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Nach dem Einfall- der -Wählhebel Z 18 und dem Stillstand der Zähltrommel
116 dreht sich die Achse 125 bis zum Stillstand der Antriebsachse 122 weiter. Die
Steuerscheibe 123 läßt kurz vor ihrem Stillstand mit ihrem wieder wirksam werdenden
Nocken 140 die Sperrhebelspitze 158 in Fig. 23 in einen Zahnzwischenraum 16ä des
Innenrandes der Zähltrommel einfallen, wodurch sie die Trommel verriegelt. Gleich
darauf drückt der Nocken 140 der Steuerscheibe 123 in Fig. 18 mit Hilfe des Hebels
142 die Wählhebel 118 - aus der Trommelunterkante hinaus.
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Der Trommelrand weist fünf ringartige, nach außen vortretende Ränder
-136 in Fig. 18 und ig auf, die planmäßig mit Vorsprüngen 163 besetzt sind.
Jedem der Ringe ist ein Fühlhebel 117 zugeteilt. Fehlt der Vorsprung, so kann das
kurze Ende 134 des zugehörigen Fühlhebels 117 unter Federzug in die Randvertiefung
164 eindrücken. Das Ende 165 des langen Hebels 137.schwenkt alsdann nach rechts
(s. Fig. 2ob). Linksstellung nimmt-es ein, wenn die Hebelspitze 166 auf einem Vorsprung
163 in Fig. 2o a steht. Bei stillgesetzter Trommel steht daher für gewöhnlich ein,
Teil der Hebelenden -137 in Links-, ein anderer in Rechtsstellung: Werden nun die
Wählhebel gegen Ende des Achsenumlaufs aus der Einfallstelle der Trommel entfernt
und in ihre untere Ausgangslage zurückgeführt, so treffen. die dreieckförmigen Ansätze
167 in Fig. 19, 2o und 21 ihrer verschiebbaren Hülsen 149 auf die Stifte 168 der
Fühlhebel. Die Hülsen 149 erhalten bei diesem Zusammentreffen eine der Fühlliebelstellung
entsprechende Einstellung in Richtung auf die Trommel 116 oder die Achse 143. Die
Hülsenstellung wird zu Beginn des nächsten Zählvorganges in der schon beschriebenen
Weise in seitliche Schwenkungen der Wählhebel 118 umgesetzt.
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Die jeweils erreichte Zählstellung der Vorrichtung drückt sich in
der Öffnung und Schließung der von den Fühlhebeln gesteuerten fünf Kontakte 128
in Fig. 18 und 1g aus, die das Zählergebnis in Form eines Fünferzeichens darstellen.
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Die Zählweise ist die gleiche wie bei dem bereits beschriebenen Zähler
erster Form. Das in der Stellung der Fühlhebel gespeicherte letzte Zählergebnis
(Stellung des Fühlhebels 117 auf Zahn -, Stellung auf Lücke -I-) wird. am Ende des
Zählvorgangs auf die verschiebbaren Hülsen 149 übertragen
(Hülsenstellung
links -f- [Fig. ig]) Stellung rechts -). Das neu eingehende und zu zählende Zeichen
wird in Verschiebungen der Wählschienenverlängerungsleisten 133 umgesetzt, wobei
in Fig. ig die Richtung zum Beschauer hin als positiv, die Gegenrichtung als negativ
gelten möge. Das in der Stellung der Hülsen 1,49 gespeicherte letzte Zählergebnis
und das in der Einstellung der Verlängerungsleisten 133 ausgedrückte zu bewertende
Zeichen werden zu Beginn des neuen Zählvorgangs nach der Vorzeichenregel der Multiplikation
schrittweise miteinander verschmolzen und in der seitlichen Einstellung der Wählhebelenden
144 festgehalten. Um Änderungen in der Zeichenreihenfolge kenntlich zu machen, wird
das verschmolzene Zeichen auf dem Wege über den Einfall der Wählhebel in die Trommel
und die hiermit verknüpfte Zuteilung eines bestimmten anderen Fünferzeichens an
den Ringen 136 der Trommel nochmals verwandelt.
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Es sei noch erwähnt, daß die Triebscheibe 126 der Reibungskupplung
127 während eines Zählvorgangs etwas mehr als eine volle Umdrehung vollführen muß,
weil der Teil der Drehzeit, der dem Anheben und Senken der Wählhebelenden 144 durch
den Nocken 14o der Steuerscheibe 123 zufällt, für das Abtasten der Wähltrommel verlorengeht.
Durch die etwas größere Drehzahl der Wähltrommel--ist sichergestellt, daß gleichwohl
alle ihre Zeichenzusammenstellungen während eines Zählvorgangs an den Wählhebeln
vorbeiziehen.
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Zur Sperrung des Zählers und zu seiner Einschaltung unter Rückführung
der zählenden Teile in eine vorbestimmte Ausgangslage sind folgende Vorkehrungen
getroffen: Vier um die Achse 169 drehbare Schalthebel 129 bis 132 in Fig. 18 finden
für gewöhnlich bei ihrem Streben, sich unter der Einwirkung der Zugfedern 17o aufwärts
zu bewegen, an den Unterkanten der Verlängerungsleisten 133 ein Hindernis. Nur wenn
die Leisten 133 eine bestimmte, für jeden Hebel anders festgesetzte Zeichenstellung
einnehmen, kann einer der Schalthebel in Einschnitte 171 der Verlängerungsleisten
einfallen. Dem Einfall des Schalthebels 129 muß beispielsweise die Leistenstellung
»Bu« vorangehen, dem Schalthebel 130 ist die Einfallstellung »Zi/Zchn« zugeteilt.
Jeder Schalthebel kann erst dann einfallen, wenn ihn der Nocken 14o der Steuerscheibe
123 über den zurückweichenden Winkel 141 freigibt.
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Die Aufgabe der Schalthebel 129 und 13o besteht darin, die Umschaltezeichen
»Bu« und »Zi/Zchn« in die seitliche Verschiebung einer Zusatzschiene 172 umzusetzen
und so als Einfallbedingung für die Haupthebel 131 und 132 zu speichern. Der Hebel
129, der bei der Zeichenstellung »Bu« der Verlängerungsleisten 133 einfällt, verschiebt
die Zusatzschiene 172 nach rechts, der Hebel 13o, der bei der Zeichenstellung »Zi/Zchn«
einfällt, verschiebt sie nach links. Die Verschiebung kommt in beiden Fällen durch
Druck auf die Schrägung einer dreieckförmigen Aussparung zustande. Einfallbedingung
für den Haupthebel 131, der Zählsperre bewirkt, ist die Zeichenstellung »f« der
Verlängerungsleisten 133 und die Linksstellung der Zusatzschiene 17.2. Der
Einfall des Haupthebels 132, dessen Betätigung Zählbeginn und Grundstellung auslöst,
hat außer der Linksstellung der Zusatzschiene 172 die Zeichenstellung »g« der Verlängerungsleisten
133 zur Vorbedingung. Hat der Zähler also nach voraufgegangenem Umschaltezeichen
»Zi/Zchn« das Zeichen »f« aufgenommen, so schiebt sich der Hebel 131, sobald ihn
der Nocken 14o der Steuerscheibe 123 freigibt, unter Federzug aufwärts. Er drückt
hierbei mit seiner Schrägung 173 den für gewöhnlich auf dem glatten Trommelrand
174 aufliegenden Sperrhebel i ig nach rechts. Das Hebelende 178 gerät infolgedessen
in eine Lücke 179 der Sperrbahn und hält die Trommel an. Der Rückgang des Hebels
131 hat auf die Stellung des Sperrhebels i ig keine Wirkung. Die Sperre bleibt bestehen,
bis nach Erfüllung der Vorbedingungen, nämlich der Zeichenstellung »g« mit vorangegangenem
Umschaltezeichen »Zi/Zchn«, der Haupthebel 132 betätigt wird. Er drückt beim Anstieg
mit seiner Schrägung 18o den Sperrhebel i ig auf die glatte Trommelrinne 174 zurück
und verschiebt gleichzeitig einen zweiten Sperr'hebe1.120 für die Dauer des Trommelumlaufes
von seiner glatten Laufrinne 181 auf die mit dem Sperrzahn 182 versehene erhöhte
Bahn 183. Wenn der Sperrzahn 182 den Sperrhebel i2o erreicht, kommt die Trommel
zum Stillstand. Die Zähltrommel erhält so die verlangte Ausgangsstellung.
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Solange der mit den Wählhebeln i 18 gemeinsam gelagerte Hebel i2o
auf der gegenüber der Rinne 181 erhöhten Rinne 183 läuft und so die Aufwärtsbewegung
aller im Lagerstück 146 gelagerten Hebel begrenzt, ist der für die Herstellung der
Ausgangslage hinderliche Einfall der Wählhebel 118 in die Zähltrommel 116 unterbunden.
Sinkt der Hebel 132 gegen Ende des Einstellvorgangs in seine untere Ausgangslage
zurück, so fällt sein seitlicher Druck auf den im Lagerstück 146 absinkenden Hebel
i2o fort. Dieser gleitet daher unter Federzug in seine Stellung über der tiefen
Rinne 181 zurück und gibt die Zähltrommel für die folgenden Zählvorgänge wieder
frei.
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Während des Einstellens der Hülsen 149 halten die niedergehenden Wählhebel
118 die Fühlhebel 117 durch einen Stift fest, der in Schlitze der Fühlhebel einfällt.
In den Zeichnungen sind diese Einzelheiten fortgelassen.
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Die Steuerscheibe 123 rückt den Sperrhebel 121 zur gleichen Zeit aus,
wo sie die Wählhebel 118 an die Zählitrommel 116 anlegt, und rückt ihn später gleichzeitig
mit dem Ausrücken der Wählhebel i 18 wieder ein.
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Um das einwandfreie Arbeiten der Hebel i i9 und 120 für Sperre, Zählbeginn
und Ausgangsstellung sicherzustellen, heben und senken sich die Schalthebel 131
und 132 etwas schneller als die Wählhebel 118.
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Der Druck beim Abtasten der Einfallskellen: soll gering, beim Arbeitsvorgang
(Verschiebung der Schiene 172 und der Hebel i ig und 12o) jedoch
groß
sein. Das Lagerstück 146 der Wählhebel 118 und die Schalthebel 129 bis 132 tragen
daher Federn mit Kippanordnung.
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Die Einordnung des Zählers in den Stromkreis des Namengehers und der
Sendekontakte und die Vorgänge beim Aussenden des Zählergebnisses sind grundsätzlich
die gleichen wie bei der eingangs beschriebenen ersten Ausführungsform des Zählers.
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Die Zeitverhältnisse beim Zählen sind aus der Fig. 23 ersichtlich.
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Die Erweiterung der Vorrichtung um einen zweiten und dritten Zähler
ist nicht schwierig. Die zusätzlichen Zähler wären in der Verlängerung der Achse
125 aufzureihen. Die Verlängerungsleisten 133 und der Winkel 141 lassen sich ebenfalls
leicht fortsetzen. Wie die 3 X 5 Zählkontakte 128 in den Sendestromkreis einzusetzen
wären, geht aus den Fig. 16 und 17 hervor. Die Arbeitsweise dieser Kontakte ist
die gleiche wie beim Zähler der- eingangs beschriebenen Bauart.
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In den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist eine mechanische
Kupplung zwischen Fernschreibmaschine und Zähleinrichtung vorgesehen, Die Erfindung
ist jedoch nicht darauf beschränkt. Es ist z. B. auch eine elektrische oder teilelektrische
Ausführung mit Relaisschaltungen der Kupplung zwischen Fernschreibmaschine und Zähleinrichtung
möglich.
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Ferner braucht auch die Zähleinrichtung nicht wie in den obigen Ausführungsbeispielen
mechanischer Art zu sein, sondern kann auch im Rahmen der Merkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens elektrisch oder teilelektrisch ausgeführt sein, wobei dann eine elektrische
Kupplung zwischen Fernschreibmaschine und Zählvorrichtung besonders vorteilhaft
ist.
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Nachfolgend werden noch einige besonders vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der übermittlungsprüfung nach der Erfindung erläutert.
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Für die Dienststellen der Telegrafenwählämter bietet die Möglichkeit
der Übermittlungsprüfung ein gutes Mittel zur Prüfung der Fernschreibwege unter
betriebsmäßigen Bedingungen. Der übertragungszustand abgehender Verbindungsleitungen
läßt sich z. B. durch regelmäßige, an die Dienstanschlüsse der fremden Wählämter
gerichtete Probeschreiben beobachten. Es sei vorausgesetzt, daß weiter oben bereits
beschriebene Einrichtungen vorhanden sind, die der sendenden Stelle die richtige
Übermittlung der Nachricht ohne Mithilfe des Gegenamtes anzeigen. Der Apparat der
Gegenstelle bedarf dann während: der gesamten Prüfung keiner Bedienung. Die erwähnten
Beobachtungen lassen sich mit Vorteil in .den späten Abend.- oder den Nachtstunden
vornehmen, wo dei Fernschreibverkehr erfahrungsgemäß gering ist. Zieht man auch
die Teilnehmerstellen in ein solches Prüfnetz ein, so kann die Übertragungsgüte
jeder irgend möglichen abgehenden Verkehrsbeziehung in ihrer vollen Länge im Betriebsversuch
erfaßt werden. Die ankommende Verkehrsrichtung läßt sich bekanntlich schon jetzt
in der Weise prüfen, daß man den fremden Namengeher mit Hilfe des »Wer da?«-Zeichens
auslöst und die eintreffende Namenmet= dung untersucht.
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Dem Fernschreibteilnehmer des Telegrafenwählnetzes wird es willkommen
sein, eine unmittelbare Bestätigung der richtigen Übermittlung der abgegebenen Nachricht
zu erhalten, damit er die von ihm hergestellte und entsprechend ihrer Dauer kostenpflichtige
Verbindung bald zu trennen vermag. Das gilt vor allem dann, wenn beim aufnehmenden
Apparat während der Übermittlung kein Personal anwesend ist. Eine Verkürzung der
nicht vom eigentlichen Schreibverkehr ausgefüllten Belegungszeiteu -trägt ferner
dazu bei, daß die -Wähler und Leitungen früher als bisher für den Verkehr der übrigen
Teilnehmer wieder verfügbar sind: Im öffentlichen Telegrafennetz besteht ein Bedürfnis
für die Kennzeichnung der richtigen Übermittlung, vorzugsweise für Zubringerleitungen
des Überseeverkehrs, weil die auf diesen Leitungen beförderten Nachrichten in verabredeter
Sprache das unerkannte Auftreten von Entstellungen besonders begünstigen und Übermittlungsfehler
in Kodewörtern besonders unangenehm sind.
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Eine Übermittlungsprüfung kann auch für Handvermittlungsnetzedes amtlichen
Telegrammverkehrs in Frage kommen, wenn die Zahl der einer Zentraltelegrafendienststelle
zugeteilten Telegrafenanstalten eine gewisse Größe übersteigt oder wenn die durchschnittliche
Leitungslänge über eine gewisse Grenze hinausgeht, so da,ß trotz guter Leitungsüberwachung
mit Mängeln zu rechnen ist.
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Jede Änderung in der Reihenfolge und Zahl der Zeichen, aus denen die
übertragene Nachricht besteht, ändert ihr Zählergebnis. Bei der Umtelegrafierung
von Hand sind solche Änderungen z. B. durch Zufügung von Zwischenraumzeichen, Umkehrung
der Reihenfolge zwischen dem Zwischenräum- und Buchstabenzeichen. oder dem Zwischenraum-
und Zifferzeichen, die an sich den Text nicht verändern., nicht zu vermeiden. Im
Lochstreifenbetrieb. wird die eigentliche Nachricht stets ohne irgendwelche Abweichungen
weitergegeben. Sie behält daher, sofern sie keine Entstellungen erfährt, bis zum
Eingang am Bestimmungsort ihr ursprüngliches Zählergebnis. Da der Einsatz von Empfangslochern
und Lochstreifensendern an Stelle des Umtelegrafierens von Hand Übermittlungsfehler
nicht ausschließt, ist es zur Erkennung von Fehlern in den Lochstreifengeräten und
Übertragungswegen vorteilhaft, das Zählergebnis bei der erstmaligen Abtelegrafierung
mitzutelegrafieren, etwa nach Art der Namengebermeldung, so@ daß es im Lochstreifen
enthalten ist und die Nachricht begleitet. Das Zählergebnis der Bestimmungsanstalt
muß bei fehlerfreier Überkunft mit dem ersten Zählergebnis übereinstimmen.
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Die Zusammenfassung der öffentlichen Telegrafenanstalten. eines größeren
Bereichs zu einem Wählnetz mit dem Ziele der flüssigeren Abwicklung des Telegrammverkehrs
würde vornehmlich Verkehrsbeziehungen mit geringem Nachrichtenfluß zu betreuen haben.
Verbindungen dieses Netzes sind
vielfach beim kleinen Empfangsamt
wegen des schwachen Verkehrs nicht ständig mit aufnehmendem Personal besetzt. Das
sendende Amt muß auch in diesem Falle ohne Mithilfe des Empfangsamtes erkennen können,
ob seine Nachricht richtig angelangt ist, um so Telegrammverzögerungen und eine
zu lange Belegung der Wähleinrichtungen und Leitungen zu vermeiden. Für den Verkehr
eines solchen Wählnetzes ist die Übermittlungsprüfung daher wohl als eine unerläßliche
Vorbedingung anzusehen.