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Schaltung zur Übertragung von Signalen in Fernsprechanlagen Die Erfindung
bezieht sich auf 'eine Schaltungsanordnung zur Signalübertragung in Fernsprechanlagen.
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Es ist bereits bekannt, die Signale mehrerer Leitungen über eine einzige
Leitung zu übertragen. Hierbei findet die Signa#übertragung mittels der bei Vielfachtelegraphierverfahren
üblichen Einrichtungen statt. Diese Art der Signalübertragung hat den Vorteil, daß
die Fernsprechleitungen noch zu anderen Zwecken, z. B. zum Telegraphieren, ausgenutzt
werden können, da sie von der Signalübertragung befreit sind.
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Die Signalübertragung nach diesem System macht jedoch dann Schwierigkeiten,
wenn verschiedenartige Signale übertragen werden sollen. Insbesondere macht die
Übertragung von Flaks kersignalen Schwierigkeiten. Wird das Flackersignal durch
eine Maschine erzeugt, so kann durch ein unglückliches Zusammentreffen mit der Umdrehungszahl
des Vielfachverteilers sich eine falsche Signahneldung ergeben. Wird das Flackersignal
durch den Teilnehmer z. B. durch absatzweises Betätigen des Hakenumschalters erzeugt,
so kann zufällig gerade in dem Augenblick, in welchem der Vielfachverteiler den
der betreffenden Leitung zugeordneten Kontakt erreicht, stets dasselbe Zeichen,
also Stromunterbrechung oder Stromschließung, vorhanden sein. Das Signal würde also
in diesem Falle nicht als Flacker-, sondern als Dauersignal übertragen werden.
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Gemäß der Erfindung wird die sichere Übertragung verschiedenartiger
Signale dadurch ermöglicht, daß jeder Fernsprechleitung am abgehenden Ende der gemeinsamen
Signalleitung eine Signalumsetzungseinrichtung zugeordnet ist, welche die über die
zugeordnete Fernsprechleitung ankommenden, mit irgendeinem Unterbrechungsrhythmus
ausgesandten periodischen Signale (Flackersignal hoher Unterbrechungs.-frequenz,
FlackersignalniedererUnterbrechungsfre quenz) aufnimmt und mit einer Unterbrechungsfrequenz
neu erzeugt, die zu der Drehzahl des Verteilers in einem vorbestimmten Verhältnis
steht, so daß das weiterzugebende periodische Signal unabhängig von dem Frequenz-
und Phasenverhältnis zwischen ankommendern Signal und Drehzahl des Verteilers auf
die gemeinsame Leitung stets in dem gleichen ordnungsmäßigen Rhythmus übertragen
wird.
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Die Wirkungsweise der erwähnien Umsetzungseinrichtung ist in großen
Zügen folgende: Die Einrichtung besteht aus mehreren Gruppen von Speicherrelais
und einem Drehwähler, der bei jeder Umdrehung des Verteilers einen Schritt macht.
Tastet der Verteiler die betrachtete Leitung also beispielsweise bei seiner
ersten
Umdrehung ab, so steht der Drehwähler auf seinem ersten Kontakt, tastet er dieselbe
Leitung bei seiner zweiten Umdrehung ab, so steht der Drehwähler auf seinem zweiten
Kontakt usf. Die Kontakte des Drehwählers sind nun derart vielfach geschaltet, daß
jeweils alle vierten Kontakte miteinander verbunden sind. An die vier auf diese
Weise gebildeten Vielfachleitungen können nun durch die erwähnten Gruppen von Speicherrelais
je nach Art des ankommenden Signals verschiedene Kombinationen von Dauerpotentialen
angelegt werden. Liegt z. B. Erdpotential an allen vier Vielfachleitungen, so findet
der Verteiler bei jeder Umdrehung an dem der betrachteten Leitung zugeordneten Segment
ein Erdpotential vor, da der Drehwähler auf jedem seiner Kontakten das Erdpotential
antrifft. In diesem Falle wird also ein Dauersignal über die gemeinsame Leitung
übertragen. Bei einem anderen ankommenden Signal stellen sich die Speicherrelais
so ein, daß sie beispielsweise nur an die Vielfachleitungen i: und 3
.Erde
anlegen. Alsdann findet der Drehwähler bei seinem ersten Schritt Erde, bei seinem
zweiten Schritt kein Potential, beim dritten Schritt findet er wieder Erde, beim
vierten kein Potential usf.; dementsprechend findet auch der Verteiler bei seiner
ersten Umdrehung Erde, bei seiner zweiten Umdrehung kein Potential, bei der dritten
Umdrehung Erde, beider vierten Umdrehung wieder kein Potential usf. Über die gemeinsame
Leitung wird also ein Flackersignal übertragen. Eine dritte Speicherrelaiskombination
kann z. B. derart sein, daß die erste und zweite Vielfachleitung geerdet wird, die
dritte und vierte aber unbelegt bleibt. Wie sich aus dem Vorhergehenden ergibt,
muß die Wirkung hiervon die sein, daß der Verteiler bei der ersten und zweiten Umdrehung
Erde vorfindet, bei der dritten und vierten Umdrehung nicht, bei der fünften und
sechsten wieder Erde, bei der siebenten und achten nicht. In diesem Falle kommt
also ein Flackersignal von einer Frequenz zustande, die halb so groß wie die in
dem vorher betrachtenen Fall ist.
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Die verschiedenen Speicherrelaiskombinationen entstehen dadurch, daß
die Relais mit verschiedenen Verzögerungszeiten versehen sind, so daß sich bei einem
ankommenden Flackersignal hoher Frequenz beispielsweise alle Relais halten können,
bei einem ankommenden Flackersignal niederer Frequenz dagegen nur ein Teil der Relais.
Bei einem Dauersignal ist die Relaiskombination wieder eine andere. Durch die Speicherrelais
werden also die ankommenden Signale ihrer Art entsprechend (Dauersignal, Flackersignal
hoher Frequenz, Flackersignal niederer Frequenz) aufgenommen und so an den Verteiler
weitergegeben, daß ihre Frequenz gegenüber der Drehzahl des Verteilers in einem
vorbestimmten Verhältnis (dem Betrage und der Phasenlage nach) steht, das irgendwelche
Störungsmöglichkeiten ausschließt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb. 1:, 7, und
3 dargestellt. Die Abbildungen sind, um die ganze Anlage daraus zu erhalten,
von links nach rechts aneinanderzureihen. Man erkennt dann eine Gruppe 'von Telephonleitungen,
die die Verinittlungsstellen X und Y miteinander verbinden. Zwei solcher Leitungen
sind mit L' und L2 bezeichnet. Im ganzen soll aber die Leitungsgruppe aus zehn Leitungen,
die nicht besonders dargestellt sind, bestehen. Der Leitung L' ist mittels der Übertrager
ig und 2o ein Telegraphiergle-ichstromkreis 27, 28
überlagert. Gemäß der Erfindung
überträgt dieser eine Telegraphierstromkreis alle Signale der erwähnten Leitungsgruppe.
Die den anderen Leitungen der Gruppe zuzuordnenden Telegraphierstromkreise können
infolgedessen für andere Zwecke benutzt werden. Der Telegraphierstromkreis
27 endet in der Vermittlungsstelle 6 in dem gewöhnlichen Telegraphenapparat,
der das Empfangsrelais 15 und das Senderelais 14 enthält. Diese Relais stehen über
einen Verteiler 12, dessen Segmente mit i bis ii bezeichnet sind, mit Schalteinrichtungen
in Verbindung. Die Segmente i bis io haben Verbindung mit einer Gruppe von abgehenden
Signalleitungen i x bis io x. Diese Verbindungen von den Segrnenten zu den abgehenden
Signalleitungen werden über eine Relaisanordnung, wie sie bei 13 dargestellt ist,
hergestellt. Beispielsweise ist die Signalleitung 6 x durch eine Relaisanordnung
13 mit dem Segment 6 des Verteilers verbunden. Die abgehende Signalleitung
4 x
ist durch die Relaisanordnung 21 mit dem Segment 4 des Verteilers verbunden.
Die Re-. laisanordnung 13, die mit der Leitung 6 x verbunden ist, ist im
einzelnen dargestellt, während die Relaisanordnung 21, die mit der Leitung 4x verbunden
ist, nur andeutungsweise dargestellt ist, in Wirklichkeit aber ebenso wie die Relaisanordnung13
ausgebildet ist. Ähnliche Relaisanordnungen sind den abgehenden Signalleitungen
ix bis iox zugeordnet. Die Segmente des Verteilers haben außerdem Verbindung mit
einer Gruppe von ankommenden Signalleitungen i x' bis io x#. Diese Verbindungen
werden durch Relais hergestellt. Beispielsweise wird das Segment 6 durch
das Relais RI, verbunden, das die Leitung 6 x' beherrscht. Das Segment 4
ist mit dem Relais R4 verbunden und beherrscht die Leitung 4 x'. jede der
übrigen Leitungen i x' bis io x' wird durch individuelle Relais beherrscht
und mit entsprechenden Segmenten des 'Verteilers verbunden. Die abgehende Signalleitung
i x und die ankommende Signalleitung i x' ist entsprechend der Abb. i mit dem Signalapparat
einer der Verbindungsleitungen der Gruppe verbunden. Die abgehende Signalleitung
2 x und
die ankommende Signalleitung 2 x' ist entsprechend mit einem
Signalapparat, der einer anderen Leitung der Gruppe der Fernleitungen zugeordnet
ist, verbunden. Entsprechend sind die übrigen Paare abgehender und ankommender Signalleitungen
den Signalapparaten der übrigen Leitungen zugeordnet.
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In der Station Y endet der Telegraphierstromkreis 28 in dem
Telegraphierapparat, der das Empfangsrelais 18 und das Senderelais 17 enthält. Diesen
Relais sind Stromkreise zugeordnet, die sie mit dem Verteiler 16, der die Segmefite
i' bis ii' aufweist, verbinden. Die dem Verteiler 16 zugeordneten Apparate entsprechen
denjenigen des Verteilers 12 der Stelle X. Eine Gruppe von abgehenden Signalleitungen
i y bis io y ist über Relaisanordnungen, die der Relaisanordnung 13
der Stelle X entsprechen, mit den Verteilersegmenten verbunden. In der Abb.
3 sind die abgehenden Signalleitungen 4 Y und 6 y als über die Relaisanordnungen
22 und 23 mit den Segmenten 4' und 6' verbunden dargestellt. Diese
abgehenden Leitungen 4 Y und 6 y sind jede für sich mit besonderen
Signalapparaten verbunden. Diese Signalapparate entsprechen denjenigen der Leitungen
4 x und 6 x der Stelle X. Die übrigen abgehenden Leitungen i
y bis io y sind mit entsprechenden Signalapparaten verbunden. Eine
Gruppe von ankommenden Signalleitungen i y' bis io y' ist ebenfalls vorgesehen.
Diese kommen von besonderen Signalapparaten, die an der Station Y mit der gemeinsamen
Signalleitung übgr Verteilersegment und Relais verbunden werden. In der Zeichnung
werden die Signalleitungen 4 Y' und 6 y' durch die Relais RV und R6' beherrscht
und mit den Segmenten 4' und 6'
verbunden.
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Bevor eine ausführliche Beschreibung der Schaltvorgänge gegeben wird,
sollen die verschiedenen Schaltbedingungen, die'die Signalapparate erfüllen, kurz
erwähnt sein. Diese Schaltbedingungen sind die folgenden: Wenn die Beamtin an der
Stelle X eine Verbindung mit einer der Fernsprechleitungen herstellt, wird ein Signal
zur Stelle Y gegeben, welches dort eine SignaHampe am Vermittlungsschrank zum Aufleuchten
bringt. Die Beamtin der Stelle Y antwortet dann und erhält seitens der Stelle X
die Anweisungen für die weitere Verbindung. Wenn die Beamtin bei Y antwortet, erlischt
dort die Lampe. Wenn die Verbindung beendet ist, trennt die Beamtin bei
X.
Durch diese Trennung wird bei X wiederum ein Signal abgegeben, welches
die Lampe b6i Y wieder zum Aufleuchten bringt. Die Beamtin bei Y trennt dann die
Verbindung, und die Lampe geht aus. Derartige Signale mögen durch Stromein- und
-ausschaltung begrenzte Dauersignale genannt werden. Signale dieser Art werden ebenfalls
von Y nach X gesandt, um die Überwachungslampe bei X einzuschalten, so daß das Fortschreiten
der Verbindung bei X überwacht werden kann. Außer diesen Signalen kann es noch notwendig
sein, intermittierende Signale der nachbeschriebenen Art übertragen zu müssen.
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Zunächst soll die Arbeitsweise der Einrichtung für Dauersignale beschrieben
werden.
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Für die Stromeinschaltung eines solchen Signals werde im Amt X Erde
an eine der abgehenden Signalleitungen, z. B. die Leitung 6 x,
wie
im folgenden beschrieben, angelegt. Hierdurch spricht das Relais A an, so
daß an die Leiter 30, 34 32 und 33 über den Leiter 29 und die
Kontakte des Relais H Erde angelegt wird, d. h. also, daß an allen Kontakten
des Wählers 26
Erde liegt. Hierdurch kommt folgender Stromkreis zustande:
Erde, Wähler, Leitung 34, Relais 25, Batterie. Das Relais 25 spricht
an und legt über seinen rechten Kontakt Erde an den Leiter 35 und das mittlere
Segment des Verteilers 12. Wenn die Bürste des Verteilers über das mittlere Segment
6
hinwegstreicht, kommt ein Stromkreis über den mittleren Ring des Verteilers
12, das Telegraphensenderelais 14 zur Batterie zustande. Das Relais 14 spricht an,
so daß ein Stromstoß über die Telegraphenleitung 27, 28 gesandt wird und
das Empfangsrelais 18 an der Stelle Y anspricht. Dieses Relais legt Batterie an
den Leiter 36 und den inneren Ring des Verteilers 16 an. Die umlaufenden
Bürsten des Verteilers 16 stehen in diesem Augenblick gerade über dem Segment
6', da die Verteiler synchron laufen. Die Batterie wird also an die Wicklung
des Relais RI" angelegt. Das Relais R6' spricht an, hält sich und legt Erde an die
ankommende Signalleitung 6 y' des Amtes Y. Hierdurch werden bei Y Signale
in der weiter unten beschriebenen Weise ausgelöst. Da sich das Relais Rl' hält,
bleibt die Erde an die ankommende Signalleitung 6 y' so lange angeschaltet,
bis ein Abschaltesignal vom Amt X eintrifft.
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Das zum Abschalten der Erde von der an kommenden Signalleitung
6 y' bestimmte Signal wird an der Stelle X durch Abtrennen der Erde von der
abgehenden Signallbitung 6 x erzeugt. Dies wird weiter unten beschrieben. Die
Ab-
schaltung der Erde von dem Leiter 6 x bringt das Relais
A zum Abfallen. Hierdurch wird die Erde von den Kontakte n- des- Wählers
26 abgeschaltet, so daß das Relais 25 abfällt. Infolgedessen 'wird
auch die Erde von dem mittleren Segment 6 des Verteilers 12 abgetrennt, so
daß, wenn die Bürste wieder auf dem Segment 6 steht, die Erde nicht mehr
am Stromkreis des Senderelais 14 liegt und infolgedessen der Stromkreis über die
Telegraphenleitung zum Empfangsrelais 18 unterbrochen wird. Das Relais 18 bleibt
infolgedessen abgefallen. Da die Bürsten des Verteilers 16 noch auf dem inneren
Segment 6' stehen, wird entsprechend das Relais Rß' - kurzgeschlossen
über den linken Kontakt des Relais 18. Das Relais R','
fällt ab.
Die Erde wird von der ankommenden Signalleitung 6 y' der Stelle Y abgeschaltet.
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In entsprechender Weise veranlaßt das Anlegen von Erde an irgendeine
der abgehenden Signalleitungen i x bis io x die Erdung und die Aufrechterhaltung
derErdungderankommenden Signalleitungen iy' bis ioy'.
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Ebenfalls veranlaßt das Anlegen und Ab-
schalten von Erde an
die abgehenden Signalleitungen i y bis io y #ler Stelle Y das Anlegen
und Abschalten von Erde an die entsprechenden ankommenden Signalleitungen i x' bis
io x' der Stelle X.
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Die Drehung der Bürsten der Verteiler kann auf irgend eine der bckaünten
Arten synchron gehalten werden. Die Segmente ii und ii' sind für diesen Zweck vorgesehen.
Es wird angenommen, daß jedesmal, wenn die Bürsten die Segmente ii und ii' überstreichen,
Stromstöße über die Leitung gesandt werden. Diese Stromstöße mögen Synchronisierungsmittel
steuern, die jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
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Die obige Beschreibung bezieht sich, wie erwähnt, auf Dauerstromsignale,
die durch Anfang und Ende begrenzt sind. Es gibt aber auch andere Arten von Signalen,
die mit der erfindungsgemäßen Anordnung übertragen werden können. Es sei beispielsweise
angenommen, daß nach einem von X nach Y gesandten Dauersignal, durch das die Lampe
bei Y zum Brennen veranlaßt wurde, die Beamtin bei Y es wünsche, ein Besetztsignal
nach X zurückzugeben, um dadurch die Überwachungslampe bei X, die bisher
gleichmäßig brannte, zum Flackern zu veranlassen, oder ein Teilnehmer mag es nach
Herstellung der Verbindung. für notwendig halten, der Beamtin an der Stelle X ein
Signal zu geben. Zu diesem Zwecke bewegt er seinen Hakenumschalter auf und ab, uin
die Lampe bei X zum Flackern zu bringen. Signale dieser Art würden in einer Reihe
von verhältnismäßig kurzen Änderungen bestehen, die an Stelle des Dauersignals,
das vorher beschrieben wurde, zu übertragen wären. Das intennittierende Signal kann
nicht so ohne weiteres übertragen werden, wie sich aus dem Folgenden ergibt. Die
Relaisanordnungen, von denen eine bei 13 dargestellt ist, sind dazu vorgesehen,
um die Übertragung solcher Signale zu ermöglichen. Diese Signale mögen aus 6o oder
i2o Unterbrechungen in der Minute bestehen, wenn sie maschinell erzeugt werden,
oder eine ungleichmäßige Folge haben, wenn sie vom Hakenumschalter des Teilnehmers
hervorgerufen sind. Praktisch sind die Unterbrechungen von 6o in der Minute meist
gleichmäßig geteilt, d. h. 0,5 Sek. Einschaltung, 0,5 Sek.
Unterbrechung, während bei i2o Unterbrechungen in der Minute 0,3 Sek. Schließung,
o,2 Sek. Öffnung vorhanden ist.
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Ohne den Apparat 13, wenn also die Leitungen i x bis io x unmittelbar
an die Segmente des Verteilers 12 angelegt wären, würden absatzweise gegebene Signale,
wie beispielsweise das obenerwähnte Besetztgignal, am entfernten Ort falsche Signale
erzeugen, falls die Umlaufsgeschwindigkeit des Verteilers in einem bestimmten Verhältnis
zu der zur Signalgabe benutzten Unterbrechungsfrequenz steht. Nimmt man beispielsweise
an, daß das Signal i2o Unterbrechungen in der Minute aufweise, so fallen auf die
Sekunde vier Änderungen (Einschalte- und Abschalteänderungen), die durch den Verteiler
zu übertragen sind. Nimmt man nun an, daß der Verteiler viermal in der Sekunde umläuft,
so würden vier Änderungen in der Sekunde auf die Signalleitung übertragen werden.
Wie oben bemerkt, sind nun die Unterbrechungen des Besetztsignals nicht gleichmäßig
geteilt. Hieraus ergibt sich, daß die Lampe am entfernten Ort gleichmäßig leuchten
wird, statt zu flackern, wenn der Einschaltestromstoß des Besetztsignals gerade
dann angelegt wird, wenn der Verteiler ein Zeichen auf die Leitung überträgt, weil
in diesem Falle nur Einschaltestromstöße des Besetztsignals übertragen werden können,
Wenn jedoch der Einschaltestromstoß des Besetztsignals gerade in dem Augenblick
angelegt wird, nachdem der Verteiler das Signal über die Leitung gesandt hat, so
besteht eine derartige Beziehung, daß die Signale, die über die Leitung gesandt
werden, abwechselungsweise Einschalte-und Abschaltesignale sind, so daß ein ordnungsgemäßes
Flackersignal am entfernten Orte empfangen wird. Hieraus ergibt sich, daß Geschwindigkeitsänderungen
entweder des Verteilers oder des Besetztsignalunterbrechers einen Wechsel von der
einen auf die andere der beiden obenerwähntenz Möglichkeiten ergeben, so daß sich
ein falsches Signal einstellt. Ebenso kann eine falsche Anzeige erzeugt werden,
wenn das Signal aus 6o Unterbrechungen besteht.
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Die Schalteinrichtung 13 ist derart ausgebildet, daß einerlei, ob
6o oder i2o Unterbrechungen in der Minute ausgesandt werden und ob das Signal gleichmäßig
oder ungleichmäßig gegeben wird, ordnungsgemäße Stromstöße zum anderen Ende gesandt
werden. Hierbei bleibt es gleichgültig, ob sich die Geschwindigkeit des Verteilers
oder des Unterbrechers ändert und welche Phasenbeziehung zwischen beiden entsteht.
Die Schalteinrichtung 1:3 besteht aus den Relais A bis H, dem Wähler
26 und dem Relais 25. Dieser Wähler weist eine Kontaktbank auf, deren
Leitungen zu vier gevielfacht sind. Alle vierten Kontaktstifte sind miteinander
verbunden. Der Schrittschaltmagnet 24 ist derart mit dem Verteiler verbunden, daß
der Wähler bei jeder Umdrehung des Verteilers- einen Schritt ausführt. Der Wähler
hat indirekten -Antrieb, so daß er beim Abfallen des Magneten fortgeschaltet wird.
Das Relais A dient als Verbindungsglied zwischen dem Wähler und der Relaisanordnung
13. Die
Relais E, F und G bilden eine
Kombination, die das Relais G arbeiten lassen, wenn das Relais
A
i2o Stromstöße in der Minute erhält, nicht aber, wenn es 6o Stromstöße in
der Minute erhält, oder dauernd angezogen ist. Die Relais B, C und
D
bilden eine zweite Kombination, die das Relais D
arbeiten lassen,
wenn das Relais A entweder mit 6o oder i:2o Stromstößen in der Minute arbeitet,
aber dann nicht, wenn es dauernd angezogen ist, Das Relais H legt in Abhängigkeit
von den Relais A, D und G Potential an die Kontaktbank des
Wählers. Wenn das Relais A dauernd erregt ist, wird Erde an alle Kontaktstifte
des Wählers angelegt. Ist das Relais A abgefallen, so wird die Erde abgeschaltet.
Wenn das Relais D erregt ist, das Relais G aber abgefallen ist, so
wird Erde abwechselnd an Gruppen von zwei Kontaktstiften angelegt. Falls beide Relais
D und G
erregt sind, wird die Erde an eine andere Kombination von Kontaktstiften
des Wählers angelegt. Das Relais 25 dient dazu, zu verhindern, daß sich an
den Schaltbedingungen des Wählers etwas ändert, während ein Signal auf den entsprechenden
Kanal gerade übertragen wird.
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Wenn das intermittierende Signal, das an die Leitung 6 x angelegt
ist, ic2o Unterbrechungen in der Minute ausführt, arbeitet das Relais
A viermal in der Sekunde. Die Relais B, C, E und F sind abfallend
verzögert. Wenn das Relais A
abfällt, werden die Relais B und E angezogen
gehalten. Wenn das Relais A anzieht, sprechen auch die Relais C und
F an. Wegen der Abfallverzögerung werden diese Relais während des Arbeitens des
Relais A angezogen gehalten. Ebenfalls werden die Relais D und
G angezogen gehalten. Das Ansprechen des Relais D verursacht das Anziehen
des Relais H. Hierdurch wird Erde an den Leiter 30 und 32
angelegt,
während sie vom Leiter 31 und 33 abgeschaltet wird. Hieraus ergibt sich,
daß Erde an jeden zweiten Kontakt des Wählers 26 angelegt wird. Dementsprechend
werden unabhängig von der Umlaufsgeschwindigkeit der Verteilerbürsten und des Wählers
26 die Signalstromstöße zum entfernten Amt in gleichmäßiger Folge gesandt.
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Wenn die interrnittierenden Signale mit 6o Unterbrechungen in der
Minute gegeben werden, ziehen die Relais B und C an und halten sich. Die
Relais E und F sprechen an und fallen wieder ab. Dies liegt daran, daß die
Relais B und C stärker verzögert sind als die Relais E
und F. Entsprechend
halten die Relais B und C
das Relais D. Die absatzweise Betätigung
der Relais E und F hat zur Folge, daß das Relais G
abgefallen bleibt.
Unter diesen Bedingungen wird, wenn das Relais H durch das Relais D betätigt
ist, Erde an die Leiter 3o und 31 angelegt, während die Leiter 32 und
33 keine Erde haben. Dies hat zur Folge, daß an die beiden ersten Kontakte
des Wählers, nicht aber an die beiden folgenden usw. Erde angelegt wird, mit anderen
Worten Erde wird abwechselungsweise an Gruppen von je zwei Kontakten des
Wählers angeschaltet. Dementsprechend werden ordnungsgemäße lange Impulse auf das
System übertragen, unabhängig von der Umlaufsgeschwindigkeit des Wählers und des
Verteilers. Unter der Annahme, daß der Verteiler die g2che Geschwindigkeit wie im
vorerwähnten Falle hat, werden die Signale die Hälfte von i2o Unterbrechungen in
der Minute, also 6o Unterbrechungen, aufweisen.
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Im obigen ist eine ausführliche Beschreibung für die Arbeitsweise
der Anordnungen nach den Abb. 2 und 3 gegeben, und zwar für die Übertragung
verschiedenartiger Signale, nämlich für Dauersignale, die durch Einschaltung und
Ausschaltung begrenzt sind und für intermittierende Signale. ImfolgendensollnuneineBeschreibung
der VermittlungsstellenX und Y gegeben werden, aus -der hervorgeht, wie diese
verschiedenen Typen von Signalen an die Leitung angelegt und am ankommenden Ende
weitergegeben werden, In der Abb. i sind die Apparate der Vermittlungsstelle X dargestellt,.
die jeder der Fernleitungen L', L2 USW. zugeordnet sind. Zur Veranschaulichung
der Vermittlungseinrichtungen sind die Apparate der Leitung L6 und der zugehörigen
Signalleitungen 6 x und 6 x' dargestellt. Entsprechende- Schalteinrichtungen
sind für die übrigen Fernleitungen der Vennittlungsstelle X und ebenso der Verinittlungsstelle
Y vorgesehen. Die Schaltung des Arbeitsplatzes und die Schnurverbindung ist ebenfalls
in der Abb. i dargestellt.
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Wenn die Beamtin der Vermittlungsstelle X erfährt, daß eine Vermittlung
mit einer Verbindungsleitung, beispielsweise L6, gewünscht wird, führt sie
den Stöpsel Pl ihrer Schnur in die Klinke JI der Fernleitung L11 ein. Hierdurch
spricht das Relais Sl. an, wodurch das Relais A'
erregtwird. DurchA'wirddasBesetztsignalBS
der Fernleitung L' eingeschaltet und Erde an die abgehende Signalleitung
6 x angelegt. Die Anlegung dieser Erde an die abgehende Signalleitung 6 x
veranlaßt die Übertragung eines Signals auf die Vermittlungsstelle Y, wo das Relais
R6' eingeschaltet wird, um Erde an die ankommende Signalleitung 6 y' in der
oben beschriebenen Weise anzulegen.
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Hierdurch werden der Leitung LO in der Vermittlungsstelle Y zugeordnete
Schalteinrichtungen betätigt, die denjenigen entsprechen, die in der Abb. i dargestellt
sind. Die ankommende Leitung 6 y' wird mit dieser Einrichtung ebenso verbunden
wie die Leitung 6 x' der Abb. i. Ebenso wird die Leitung 6 y entsprechend
der Leitung 6 x mit dieser Einrichtung verbunden. Bei der Beschreibung der
Schaltvorgänge auf der Vermittlungsstelle Y können wir uns auf die
Apparate
der 'Statian X beziehen, da beide Seiten der Verbindungsleitung gleich ausgebildet
sind.
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Der Anlegung von Erde an die Leitung 6 y
entsprechend wird das
Relais C bei Y eingeschaltet. Hierdurch wird das Besetztsignal an die
- Leitung L6 bei Y angelegt. Ebenfalls leuchtet die Signallampe L'
bei Y auf. Auf das Aufleuchten der Lampe LI hin empfängt die Beamtin bei Y die notwendigen
Informationen von der Beamtin bei X über einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Sprechapparat, worauf sie den Stöpsel der Schnur P3M' die KlinkeJI in eine Ve rbindungsleitungsklinke
bei Y einführt und der Beamtin des Ortsamtes die Nummer des verlangten Teilnehmers
mitteilt. Beim Einführen des Stöpsels -P3 in die Klinke 12 sprechen die Relais
S3 und S5 an. Beim Ansprechen des Relais S5 wird das Relais
G' zu dem unten beschriebenen Zwecke eingeschaltet. Das Relais S3 schaltet
das Relais B' ein, wodurch die Lampe LI erlischt und ein Haltestromkreis für das
Besetztsignal BS geschlossen wird. Relais B'legt außerdem Batterie an die Kontakte
der Relais D'
und 'E' und schaltet die Leitung 6y' zum Relais
D' um, so daß letzteres anspricht, da an der Leitung 6 y' Erde liegt.
Relais E' ist verzögert, so daß es nicht anspricht, falls es einen kurzen
Stromstoß erhalten sollte, bevor das Relais D' anspricht.
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Wenn die Beamtin im Ortsamt bei Y die Verbindung mit dem Teilnehmer
herstellt, spricht das Relais G' an und ändert den Widerstand der Klinkenhülse
von 18oo Ohm in 8o Ohm. Darauf spricht das Grenzstromrelais S4 an und legt Erde
an die abgehende Leitung 6 y. Hierdurch wird ein Signal von Y nach X über
die in den Abb. 2 und 3 dargestellte Einrichtung übertragen. Das Relais RI,
bei X spricht an und legt dauernd Erde an die ankommende Signalleitung
6 x'
bei X.
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Wie beschrieben, ist das Relais A' bei X bereits angezogen.
Wenn nun Erde -an die ankommende Signalleitung 6 x' angelegt wird, spricht
das Relais S2 an. S2 legt den 85-Ohm-Widerstand parallel zum Relais
S'I, so daß der Widerstand im Stromkreis der Klinkenhülse auf 8o Ohm herabgesetzt
wird, wodurch die Lampe L2 am abgehenden Ende des Schnurstromkreises zum Brennen
kommt. Auf diese Weise brennt die Lampe L2 bei X, wenn die VerbindungmitdemTeilnehmerbeiYhergestellt
ist.
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Wenn sich der Teilnehmer bei Y meldet, fallen bei Y die Relais
G' und S4 ab. Hierdurch wird die Erde vom Leiter 6 y bei Y abgeschaltet,
wodurch die Erde von 6 x' bei X ebenfalls abgeschaltet wird und die Lampe L2 erlischt.
Wenn der Teilnehmer YseinenHakenumschalter zum Flackern betätigt, flackert offenbar
die Lampe L2. Ebenso flackert die Lampe L ',wenn ein infermittierendes Besetz-tsiänal
bei Y angeschaltet wird.
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Wenn der Teilnehmer bei Y einhängt, ziehen die RelaisG'undS4wieder
an, und dieLampeL2 bei X leuchtet auf. Dies ist das Signal für die Beamtin bei X,
damit sie den Stöpsel PI aus der Klinke JI aus der Verbindungsleitung
L6 herauszieht. Wenn die Beamtin bei X trennt, wird die Erde vom Leiter 6
x abgeschaltet, und es wird durch die erfindungsgemäße Anordnung ein Signal ausgesandt,
durch das die Erde von der Leitung 6 y bei Y abgetrennt wird. Hierdurch fallen
die Relais D' und Y ab. Das Relais E'
zieht an und hält sich über das
Relais B'. Beim Anziehen des Relais E' wird Batterie an die Lampe L:' bei
Y angelegt als Schlußzeichen. Weiter wird Erde von der abgehenden Signalleitung
6y abgetrennt, um eine falsche Signalgabe zur Stelle X während der Zeit,
die bis zur Trennung der Verbindung durch die Beamtin bei Y vergeht, zu verhindern.
Die Verzögerung des Relais F' bei X verhindert, daß bei X während der Zeit, die
die Relais bei Y zum Arbeiten und zur Abtrennung der Erde von der Leitung
6 y
benötigen, ein Signalstromstoß gegeben wird. Wenn die Beamtin bei
Y den Stöpsel -P3 herauszieht, fallen die Relais S3, S4
3 B' und E' ab, so daß dieser Teil der Schaltanordnung in die
Ruhelage geht. Die Relais G' und S5 fallen ab, und es wird der Beamtin des
Ortsamtes ein Schlußzeichen gegeben.
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Die den übrigen Fernleitungen zugeordneten Verbindungseinrichtungen
sind genau so wie die beschriebenen ausgebildet.