-
Schwingmühle Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwingmühle, die
zum Zwecke eines Massenausgleiches aus zwei Massensystemen besteht, welche Kreisschwingungen
mit x8o° Phasenverschiebungen ausführen und durch eine Unbalanz erregt werden.
-
Es ist eine Schwingmühle mit zwei Mahlbehältern bekannt, die in verschiedenen
Höhenlagen parallel zueinander angeordnet sind. Beide Behälter sind mittels Blattfedern
gegen das Fundament abgestützt und durch Schwingfedern miteinander verbunden. Zwischen
den Behältern ist ein elektromagnetischer Schwingungserreger angeordnet. Hierdurch
werden die Behälter zu geradlinigen, gegeneinander gerichteten Schwingungen erregt.
Es handelt sich also hier nicht um eine Schwingmühle mit zwei Massensystemen, die
Kreisschwingungen mit z8o° Phasenverschiebung ausführen und durch einen Unbalanzantrieb
erregt werden. Es ist ferner eine Schwingmühle bekannt, welche aus zwei konzentrisch
zu einem Mittenrohr angeordneten und ineinandergeschachtelten Trommeln besteht.
Die äußere Trommel ist durch Stützfedern gegen das Fundament gehalten sowie mittels
symmetrisch angeordneter Schwingfedern mit der inneren Trommel verbunden. Die beiden
Trommeln bilden somit zwei Massen, die Kreisschwingungen mit 18o° Phasenverschiebung
auszuführen vermögen. Das Mittenrohr ist mit einem Unbalanzantrieb versehen, dessen
Frequenz mit oder etwa mit der Eigenfrequenz der Massen übereinstimmt. Bei dieser
bekannten Einrichtung ist lediglich die innere Trommel mit Kugeln gefüllt, die äußere
jedoch nicht. Es handelt sich also hierbei um eine Schwingmühle mit zwei Massen,
von welchen nur die eine Mahlarbeit verrichtet, die andere dagegen ausschließlich
als Gegenmasse dient.
Eine Schwingmühle der zuletzt beschriebenen
Art wird durch die Erfindung verbessert. Hierbei sind je zwei parallel zueinander
liegende Mahltrommeln zu einem Massensystem zusammengeschlossen und zwei solcher
Systeme konzentrisch zu einem Mittenrohr angeordnet. Eines dieser Systeme ist durch
Stützfedern am Fundament gehalten sowie mittels symmetrisch angeordneter Schwingfedern
mit dem anderen System derart verbunden, daß beide Systeme Kreisschwingungen auszuführen
vermögen, die in der Phase um 18o° gegeneinander versetzt sind. Das Mittenrohr ist
mit einem der beiden Systeme verbunden und weist einen Unbalanzantrieb auf, dessen
Frequenz mit oder etwa reit der Eigenfrequenz der Massensysteme übereinstimmt. Der
Zusammenschluß der Trommeln jedes Massensystems erfolgt durch Rahmen, welche die
Trommeln an ihren Enden starr miteinander verbinden. Schließlich sind die Trommeln
mit Abstand voneinander so um das Mittenrohr angeordnet, daB auf eine Trommel des
einen Systems eine Trommel des anderen Systems folgt. Bei der Erfindung ist also
eine besondere Gegenmasse zur Erzielung eines Massenausgleiches nicht erforderlich.
Hier werden vielmehr ausschließlich Mahltrommeln als schwingende Massen verwendet
und- somit beide Massensysteme zur Verrichtung von Mahlarbeit herangezogen. Dadurch
ergibt sich der Vorteil, daß die Leistung der erfindungsgemäßen Mühle gegenüber
der bekannten mit nur einer arbeitenden Masse und einer Gegenmasse bei an sich gleich
großen Massen praktisch verdoppelt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Schwingmühle mit zwei Massensystemen aus je zwei Mahltrommeln,
Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III,
Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV.
-
Die Schwingmühle besteht aus vier konzentrisch zu einem Mittenrohr
28 angeordneten Mahltrommeln 26, 27, 33 und 34. Die Trommeln 26 und 27, die einander
schräg gegenüberliegen, sind an ihren Enden in hohlen, d. h. als Kästen ausgebildeten
Rahmen 35 und 36 starr befestigt. Die Trommeln 26 und 27 sowie die Rahmen 35 und
36 stellen ein erstes Massensystem dar. Die Trommeln 33 und 34. sind an ihren Enden
ebenfalls in hohlen Rahmen 29 und 3o starr gehalten und bilden mit diesen ein zweites
Massensystem. Die Schwingmühle besteht demnach aus zwei Massensystemen. Ein Massenausgleich
wird hierbei durch Gegeneinanderschwingen der beiden Massensysteme erreicht. An
den Kreuzungsstellen der Rahmen 29 und 35 bzw: 30 und 36 sind diese, wie
Abb. i erkennen läßt, gegenseitig ausgespart, wobei genügend Spiel gelassen ist,
daß sich die Rahmen beim Schwingen nicht berühren. Das Mittenrohr 28 ist mit den
Rahmen 29 und 30 fest verbunden. Gegenüber den Rahmen 35 und 36 ist es dagegen
frei beweglich, so daß Schwingbewegungen der beiden Massensysteme möglich sind.
In den Rahmen 35 und 36 sind aus diesem Grunde Bohrungen 68 und 68 a vorgesehen,
durch welche das Mittenrohr mit Spiel hindurchragt. An den Rahmen 35 und 36 sind
Ringe 82 und 83 befestigt. In den Ringen sind Federn 31 und 32 sternförmig angeordnet,
die sich über Kragen 66 und 67, die auf dem Mittenröhr befestigt sind, gegen dieses
abstützen. Zum Einstellen der Vorspannung der Federn dienen Hülsen 8o und 81, die
mit Gewinde in den Ringen 82 und 83 befestigt sind. Die sternförmige Anordnung von
Federn, die sich einerseits gegen ein Mittenrohr, andererseits gegen Ringe abstützen
und in ihrer Vorspannung einstellbar sind, ist bei Schwingmühlen an sich bekannt.
-
Gegenüber dem Fundament 37 sind die Trommeln 33, 34 mit dem Mittenrohr
28 und den Rahmen 29, 3o auf Federn 38, 39 mit geringer Federkonstante abgestützt.
Zu diesem Zweck sind vorteilhaft, wie in den Abb. i und 3 dargestellt, zwei Ringe
40 und 41 vorgesehen. Die Ringe sind lose auf dem Mittenrohr 28 angeordnet. In den
Ringen sind lösbare Bolzen 42, 43 vorgesehen, die in die Kragen 66, 67 eingreifen.
Durch Herausziehen der Bolzen 42, 43 kann die gesamte Mühle mit allen vier Trommeln
um das Mittenrohr 28 gedreht werden, wodurch das Ein- bzw. Ausbringen der Mahlkörper
bedeutend erleichtert wird.
-
Zentrisch zu den Trommeln ist ein Unbalanzantrieb 65 angeordnet. Dieser
ist in einem' Rohr 51 untergebracht. Das Rohr 51 ist an beiden Enden in dem Mittenrohr
28 gelagert.
-
Wird-=der Unbalanzantrieb in Drehung versetzt, so führt das Mittenrohr
und mit ihm das zweite Massensystem Kreisschwingungen aus. Das erste Massensystem
wird hierdurch über die Federn 31 und 32 zu Kreisschwingungen erregt, die in der
Phase um 18o° gegen die Schwingungen des zweiten Systems versetzt sind. Auf diese
Weise ist ein guter Massenausgleich und damit ein erschütterungsfreier Betrieb der
Schwingmühle gewährleistet.
-
Das Mahlgut wird am rechten Ende in die oberen Trommeln 26 und 33
durch die Einfüllstutzen 85 bzw. 86 (Abb. 2) eingebracht. Am linken Ende der Trommeln
ist j e eine Siebwand 54 vorgesehen, welche das Mahlgut hindurchläßt, die Mahlkugeln
jedoch zurückhält. Das Mahlgut, welches hier aus der Trommel 26 austritt,
fällt in den hohlen Rahmen 35, in dem schräge Wände 87, 88 angebracht sind, und
gelangt dann durch eine Öffnung 89 in die untere Trommel 27. Das Mahlgut, das aus
der Trommel 33 austritt, fällt in den hohlen Rahmen 29, in welchem schräge Wände
ioo und ioi angeordnet sind, und gelangt durch die Öffnung io2 in die untere Trommel
34. Am rechten Ende der Trommeln 27 und 34 ist ebenfalls je eine Siebwand 57 vorgesehen,
welche das Mahlgut, nicht aber die Mahlkugeln durchläßt. Nach dem Durchtritt durch
die Siebwände 57 fällt das Mahlgut in den unteren Teil der Rahmen 29 bzw. 35. Aus
ihnen wird es durch. die Stutzen 99 bzw. =03 ausgetragen.
-
Durch Einbau weiterer Siebwände z8, i9 können die Trommeln in der
Länge unterteilt werden. Auf diese Weise werden verschiedene Trommelabteilungen
geschaffen, welche man mit verschieden großen Mahlkörpern füllen kann.