DE935704C - Verfahren und Vorrichtung zum Querschneiden einer oder mehrerer laufender Bahnen ausPapier, Karton od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schneiden einer oder mehrerer laufender Bahnen aus Papier, Karton od. dgl., die mittels umlaufender Messer in Bogen zerlegt werden, deren Schnittkanten mit den Längskanten der Papierbahn einen im wesentlichen rechten Winkel bilden. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Bei den Querschneidern dieser Art und insbesondere bei Quer schnei dem mit einem feststehenden und einem umlaufenden Messer müssen, da im allgemeinen das umlaufende Messer zur Erzielung eines über die Bahnbreite hin laufenden Schnittes eine Neigung gegenüber seiner Umlaufachse aufweist, Vorkehrungen getroffen werden, um den auf diese Weise erzeugten Schrägschnitt auszugleichen. Es ist zu diesem Zweck üblich, die aus dem umlaufenden und dem feststehenden Messer gebildete Schneidvorrichtung einschließlich der Lagerung und des Antriebs in einer von der Senkrechten der Papierbahnlaufrichtung abweichenden Schräglage anzuordnen, wobei der Grad der Schrägstellung abhängig ist von der Neigung des umlaufenden Messers zu seiner Umlaufachse. Weiterhin muß die Schräglage der gesamten Schneidvorrichtung entsprechend der Länge der zu schneidenden Formate veränderlich sein, d. h. bei jeder Formatänderung muß eine entsprechende Verstellung der Schneidvorrichtung vorgenommen werden.

In dieser Notwendigkeit liegen insofern Schwierigkeiten, als die Schneidvorrichtung als der wesentlichste Teil einer solchen Maschine eine ver-

hältnisoiäßig schwere und umfangreiche Vorrichtung darstellt, die den sich ändernden Arbeitsbedingungen angepaßt werden muß. Es müssen daher umfangreiche Mittel zur Einstellung und Feststellung der Schneidvorrichtung vorgesehen sein,- wobei sich darüber hinaus durch die . veränderliche Schrägstellung antriebstechnische Schwierigkeiten ergeben.

Zur Beseitigung dieser Nachteile wird nun ίο unter wesentlicher Vereinfachung der Gesamtanordnung vorgeschlagen, die sich aus der Formatumstellung ergebende Abweichung der Schnittkante von der Senkrechten dadurch auszugleichen, daß im übrigen in einer zur Umlaufachse des Messers parallelen Ebene zugeführte Papierbahn unmittelbar vor der Schneidvorrichtung in einer zur Umlaufachse geneigten Ebene geführt wird. Zu diesem Zweck ist die Anordnung so getroffen, daß ein über die gesamte Breite der Papierbahn sich erstreckendes, vor der Schneidvorrichtung angeordnetes Leitorgan vorgesehen ist, durch das die Papierbahn einseitig angehoben oder gesenkt wird. Dieses Leitorgan wird zweckmäßig durch eine heb- und senkbare Führungswalze gebildet, deren Lager in ihrer Höhenlage veränderlich am Maschinengestell befestigt sind. Der Schneidvorrichtung ist dabei eine der Neigung des umlaufenden Messers entsprechende unveränderliche Schräglage zu geben.

Auf diese Weise bedarf es lediglich der Verstellung einer leichten Führungswalze, die mit einfachen Mitteln bewirkt werden kann, wodurch der durch die Neigung des umlaufenden Messers auf der einen Bahnseite ansetzende Schnittbeginn, verzögert und der Ausgleich herbeigeführt wird. Zur weiteren Vereinfachung der Formatumstellung ist es zweckmäßig, die die Messerumlaufzahl und damit die Formatlängen regelnde Einstellvorrichtung durch geeignete Übertragungselemente mit der Verstellvorrichtung für die Führungswalze zu kuppeln, so daß bei Formatumstellungen nur ein einziges Regelglied betätigt zu werden braucht.

Die Erfindung wird nachstehend beschrieben und an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Querschneidemaschine in schematischer Darstellung;

Fig. 2 veranschaulicht die · Wirkungsweise der die Papierbahn einseitig anhebenden Führungswalze;

Fig. 3 stellt 'eine Seitenansicht des verstellbaren Führungslagers dar;

Fig. 4 zeigt das verstellbare Führungswalzenlager, teilweise im Schnitt.

Wie mit Fig. 1 veranschaulicht, wird die zu schneidende Papierbahn 1 von einer nicht dargestellten Vorratsrolle mit gleichbleibender Geschwindigkeit abgezogen und über die Leitwalzen 2 in den Bereich der Vorzugswalzenpaare 3 und 4 gebracht und durch diese der aus dem feststehenden Untermesser 5 und dem um die Achse 6 umlaufenden Obermesser 7 gebildeten Schneidvorrichtung zugeführt. Die einzelnen Bogen werden dann' von Fördergurten 8 und 9 erfaßt und auf den Bogenstapel 10 abgelegt. Zwischen dem Vorzugswalzenpaar 4 und der Schneidvorrichtung 5, 7 ist eine Führungswalze 11 angeordnet, deren Umlaufachse gegenüber der Horizontalen derart geneigt ist, daß die Papierbahn 1, die im übrigen in einer zur Umlauf achse 6 des Messers 7 und der Umlaufachsen der Vorzugswalzen 4 parallelen Ebene vorgeführt wird, im Bereich der Führungswalze 11 in einer zu der Umlaufachse 6 geneigten Ebene geführt wird. Durch diese vor der Schneidvorrichtung 5,7 erfolgten Ablenkung der Papierbahn 1 wird, wie mit Fig. 2 schematisch dargestellt, das einseitige Zurückhalten der Bahn 1 bewirkt, so daß die sich bildende Schnittkante 12 gegenüber dem normalerweise zu erwartenden, gestrichelt dargestellten Schnittverlauf den gewünschten Ausgleich aufweist. -

Zur Einstellung der' Schräglage der Führungswalze 11 ist, wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, die Anordnung so getroffen, daß der eine Achsenschenkel 13 der Walzen mittels eines Pendelkugellagers 14 von einem Führungslager 15 aufgenommen wird, das in seiner Höhenlage verschiebbar an dem Maschinengestell 16 befestigt ist. Die Verschiebung des Lagers 15 erfolgt durch eine mit Stell- und Gegenmutter 17, 18 versehene Stellspindel 19, die in einem am Maschinengestell 16 befestigten Halter 20 geführt ist. Zur Sicherung der Höhenlage des Lagers 15 sind Halteschrauben 21 vorgesehen, die durch die Schlitze 22 hindurchtretend das Lager 15 am Maschinengestell 16 befestigen. Eine am Maschinengestell 16 angeordnete Skala23 und ein an dem-Lager 15 befestigter Zeiger, 24 dienen zur genauen Eineteilung der Schräglage der Führungswalze 11.

Neben der vorerwähnten direkt zu betätigenden Verstellvorrichtung für die Führungswalze 11 ist es vorteilhaft, zur Vereinfachung der Bedienung der Querschneidemaschine die Einstellvorrichtung für die verschiedenen Formatlängen, die im allgemeinen durch Änderung der Messerumlaufzahl hervorgerufen wird, durch geeignete Übertragungsorgane, gegebenenfalls unter Einschaltung elektrischer Mittel, mit der Einstellvorrichtung für die Schrägstellung der Führungswalze 11 zu verbinden, so daß damit die Möglichkeit gegeben ist, eine zentrale Verstellung vorzunehmen.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum Querschneiden einer oder mehrerer laufender Bahnen, aus Papier, Karton od. dgl. mittels eines feststehenden und eines umlaufenden Messers, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines im wesentlichen rechtwinkligen Schnittes- die im übrigen in einer zur Umlaufachse (6) des Messers (7) parallelen Ebene zugeführte Papierbahn (r) unmittelbar vor der Schneidvorrichtung (5, 7) in einer zur Umlauf achse (6) geneigten Ebene geführt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn-

zeichnet, daß vor der Schneidvorrichtung (5, 7) ein über die gesamte Breite der Papierbahn (1) sich erstreckendes Leitorgan (11) vorgesehen ist, durch das die Papierbahn (1) einseitig angehoben oder gesenkt wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitorgan durch eine einseitig heb- und senkbare Führungswalze (11) gebildet wird, deren eines Lager (15) mittels einer Stellschraube (19) od. dgl. verschiebbar am Maschinengestell (16) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das Heben und Senken der Führungswalze (11) bewirkende Verstelleinrichtung mit der die Umlaufzahl des Messers (7) und damit die Formatlänge regelnden Einstellvorrichtung gekuppelt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen