DE10050713B4 - Vorrichtung zum gleichzeitigen Aufschneiden von zumindest zwei Lebensmittelprodukten - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum gleichzeitigen Aufschneiden von zumindest zwei einer Schneidstation, insbesondere der Schneidebene eines mit hoher Schnittfolge arbeitenden Slicers, parallel zugeführten Lebensmittelprodukten, wie z.B. Schinken, Wurst, Käse und dergleichen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine derartige Vorrichtung ist aus
WO 00/59 689 A1 - Es sind bereits mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Slicer bekannt, die zum Zwecke der Leistungssteigerung zum gleichzeitigen Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte ausgebildet sind. Dabei werden die aufzuschneidenden Produkte zueinander parallel der Schneidebene des Slicers zugeführt, dessen rotierendes und gleichzeitig planetarisch umlaufende Messer das Abtrennen von Scheiben von den einzelnen Produkten in schneller Schnittfolge bewirkt.
- Um auch bei einem gleichzeitigen Aufschneiden von zwei Produkten möglichst gewichtskonstante Portionen der beiden Produkte zu erhalten, ist es bereits bekannt, für beide gleichzeitig aufzuschneidende Produkte jeweils eine eigenständige, von der anderen Produktzuführung völlig unabhängige Produktzuführung vorzusehen und diese eigenständigen Produktzuführungen in Abhängigkeit von durchgeführten Gewichtsmessungen so anzusteuern, dass die Scheibenstärke jedes der beiden aufzuschneidenden Produkte individuell und unabhängig von dem benachbarten Produktvorschüben geregelt werden kann. Sind bei dieser bekannten Vorrichtung zum Aufschneiden von zwei Produkten im Falle von Portionsbildungen Leerschnitte zwischen aufeinanderfolgenden Portionen durchzuführen, dann müssen dazu die individuellen Antriebe der jeweils eigenständigen Produktvorschübe entsprechend angesteuert werden.
- Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum gleichzeitigen Aufschneiden von zumindest zwei Lebensmittelprodukten mittels eines Slicers zu schaffen, das es ermöglicht, unter Beibehaltung eines gemeinsamen Produktvorschubs für alle aufzuschneidenden Produkte trotz der hinsichtlich der einzelnen Produkte vorhandenen Unterschiede in ihrer Zusammensetzung und/oder Umfangskontur sowohl ein Aufschneiden mit Scheiben gleicher Stärke als auch ein Aufschneiden von im wesentlichen gewichtskonstanten Portionen gewährleisten, wobei diese Vorrichtung in einfacher und wirtschaftlicher Weise ausgebildet sein sowie hinsichtlich bestehender Anlagen Nachrüstmöglichkeiten schaffen soll.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die gemäß der Erfindung vorgesehene vollständige oder teilweise Überlagerung der auf alle aufzuschneidenden Produkte wirkenden Grund-Vorschubbewegung mit sich auf die einzelnen Produkte beziehenden Korrekturbewegungen führt zu einer Gesamtfunktion eines nach der Erfindung arbeitenden Slicers, die sich durch Flexibilität, Genauigkeit und Betriebssicherheit auszeichnet. Die Synchronität bezüglich der Vorschubbewegung sämtlicher aufzuschneidender Produkte ermöglicht den Einsatz eines gemeinsamen Basisantriebs, was im Falle erforderlicher Leerschnitte ohne jegliche Justierprobleme eine einwandfreie synchrone Stillsetzung bzw. kurze Rückzugsbewegung aller Produkte gewährleistet.
- Da die den Produkthaltern unmittelbar zugeordneten Hilfsantriebe im Vergleich zum Gesamthub des Basisantriebs nur geringe Hubwege in positiver oder negativer Richtung ausführen müssen, können diese Hilfsantriebe als konstruktiv entsprechend einfache, jedoch schnell reagierende Einheiten ausgebildet werden.
- Die zur Ausführung von Korrekturbewegungen bezüglich des Produktvorschubs über Gewichtsmessungen oder Produktabtastungen erzeugten Signale werden über eine Recheneinheit so verarbeitet, dass unter Berücksichtigung der Relativbewegungen zwischen Basisantrieb und Hilfsantrieb die jeweils erforderlichen Scheibenstärken exakt erzielt werden können.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine schematische Vorderansicht eines Slicers gemäß der Erfindung, und -
2 eine Draufsicht des Slicers nach1 . - Ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen
1 gekennzeichneter Slicer umfasst in üblicher Weise eine Schneideinheit2 mit einem Schneidkopfgehäuse, in dem ein rotierend angetriebenes und planetarisch umlaufendes Messer eine Schneidebene3 festlegt. - Dieser Schneidebene
3 werden über parallel zueinander angeordnete ProduktZuführeinheiten4 die jeweils aufzuschneidenden Lebensmittelprodukte8 ,8' zugeführt. Dazu sind das jeweilige Produkt8 ,8' ergreifende Produkthalter5 ,5' vorgesehen, welche mittels eines Basisantriebs6 in vorgebbarer bzw. steuerbarer Weise in Richtung der Schneidebene3 bewegt werden. Die Ansteuerung des Basisantriebs6 erfolgt in Abhängigkeit von der jeweils geforderten Stärke der vom Produkt8 ,8' abzutrennenden Scheiben. Neben der erforderlichen Rückfahrbewegung am Ende eines Aufschnittvorgangs kann der Basisantrieb6 auch kurzhubige Rückzugsbewegungen ausführen, wie sie im Falle der Durchführung von Leerschnitten zweckmäßig sind. - Die Draufsicht nach
2 zeigt, dass bei diesem Ausführungsbeispiel zwei nebeneinander angeordnete und parallel zueinander verlaufende Produktzuführeinheiten4 vorgesehen sind, wobei jede Produktzuführeinheit4 einen Produkthalter5 bzw.5' umfasst. Beide Produkthalter5 ,5' sind mit dem einzigen Basisantrieb6 gekuppelt oder fest verbunden, so dass jede vom Basisantrieb6 ausgeführte Bewegung eine entsprechende bzw. synchrone Bewegung der beiden Produkthalter5 ,5' bewirkt. - Grundsätzlich kann jeder Produkthalter
5 ,5' mit einem Hilfsantrieb7 ausgestattet sein, aber gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden einem ohne Hilfsantrieb ausgestatteten Produkthalter5 ein oder mehrere Produkthalter5' mit Hilfsantrieb7 zugeordnet. Sind die jeweiligen Produkthalter5 ,5' mit dem Basisantrieb6 lösbar verbunden bzw. kuppelbar, dann ist auch eine Nachrüstbarkeit bzw. ein Austausch von Produkthaltern ohne Hilfsantrieb durch Produkthalter mit Hilfsantrieb möglich. Produkthalter und Hilfsantrieb können auch als Einheit ausgebildet sein, die ihrerseits wiederum auswechselbar gestaltet sein kann. - Die Anforderungen, die an den dem Basisantrieb
6 überlagerten Hilfsantrieb7 gestellt werden, lassen sich bereits in vollem Umfange erfüllen, wenn der Hilfsantrieb7 nur einen im Vergleich zum Gesamt-Vorschubweg des Hauptantriebs6 geringen Hub besitzt. Beträgt beispielsweise der Gesamt-Vorschubweg des Basisantriebs6 1200 mm, dann genügt für den Hilfsantrieb ein Hub von etwa 40 mm. - Wie
2 zeigt, befinden sich zu Beginn eines Aufschneidevorgangs von zwei Produkten8 ,8' die Produkthalter5 ,5' in der gleichen Ausgangslage, nämlich in der gezeigten Position1 . - Im Verlauf des Aufschneidevorgangs für beide Produkte
8 ,8' werden beispielsweise die Stapelgewichte beider Produkte laufend durch Messung erfasst und die dabei erhaltenen Messwerte bzw. Signale dazu verwendet, die Scheibenstärke der aufgeschnittenen Produkte durch Veränderung des Vorschubs zu beeinflussen. - Bezüglich des Produktes
8 kann diese Beeinflussung über die entsprechende Steuerung des Basisantriebs6 erfolgen. Um sicherzustellen, dass durch die Veränderung des Vorschubs des Basisantriebs6 resultierend aus Messsignalen im Zusammenhang mit dem Produkt8 nicht das parallel aufgeschnittene Produkt8' hinsichtlich dessen Scheibendicke fehlerhaft beeinflusst wird, muss gleichzeitig der Hilfsantrieb7 des Produkthalters5' beeinflusst werden, um die notwendigen Korrekturen des Vorschubs zu bewirken. Die vom Hilfsantrieb7 bewirkte Überlagerungsbewegung kann dabei in positiver oder negativer Richtung erfolgen. Ist nur eine Korrektur der Scheibenstärke des Produkts8' erforderlich, dann muss nur der Hilfsantrieb7 , jedoch nicht der Basisantrieb6 beeinflusst werden. - Die Darstellung in
2 zeigt in Position2 die Relativstellung der Produkte8 ,8' bzw. der Produkthalter5 ,5' am Ende eines Aufschneidevorgangs. Dabei ist zu sehen, dass aufgrund der während des Aufschneidevorgangs durchgeführten Korrekturvorgänge hinsichtlich des Vorschubs beider Produkte die Produkthalter5 ,5' unterschiedliche Wege zurückgelegt haben, obwohl der Basisantrieb6 beide Produkthalter synchron über den gleichen Weg bewegt hat. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Slicer
- 2
- Schneideinheit
- 3
- Schneidebene
- 4
- Produktzuführeinheiten
- 5, 5'
- Produkthalter
- 6
- Basisantrieb
- 7
- Hilfsantrieb
- 8, 8'
- Produkte
Claims (6)
- Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum gleichzeitigen Aufschneiden von zumindest zwei einer Schneidstation, insbesondere der Schneidebene eines mit hoher Schnittfolge arbeitenden Slicers, parallel zugeführten Lebensmittelprodukten, wie z. B. Schinken, Wurst, Käse und dergleichen, mit zumindest zwei zueinander parallelen Produktzuführeinheiten (4) mit jeweils einem senkrecht zu der Schneidebene (3) einer Schneideinheit (2) verfahrbaren Produkthalter (5, 5'), wobei alle Produkthalter (5, 5') mit einem gemeinsamen, über den gesamten Vorschubweg wirksamen Basisantrieb (6) verbunden und mittels dieses gemeinsamen Basisantriebs (6) synchron bewegbar sind und wobei zumindest die zusätzlich zu einem ersten Produkthalter (5) vorgesehenen weiteren Produkthalter (5') ergänzend mit jeweils einem Hilfsantrieb (7) ausgestattet sind, dessen auf den Produkthalter (5') wirkende Antriebsbewegung der vom Basisantrieb (6) erzeugten Bewegung positiv oder negativ überlagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass Produkthalter (5') und Hilfsantrieb (7) zu einer mit dem Basisantrieb (6) kuppelbaren Einheit zusammengefasst sind.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Hubweg der Zusatzbewegung nur einen Bruchteil des durch den Basisantrieb (6) bewirkten Verfahrwegs der Produkthalter (5, 5') beträgt. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Hubweg der Hilfsantriebe (7) im Bereich von etwa 2 bis 8%, insbesondere 5% des Hub- bzw. Verfahrwegs des Basisantriebs (6) gelegen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Basisantrieb (6) und/oder jedem Hilfsantrieb (7) Ansteuersignale zur Vorschubveränderung in Abhängigkeit von Gewichtsmessungen der parallel aufgeschnittenen Produkte (8, 8') zugeführt werden können.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Basisantrieb (6) Steuersignale in Abhängigkeit von einer Gewichtsmessung der aufgeschnittenen Portionen eines einem Produkthalter (5) ohne Hilfsantrieb (7) zugeordneten Produktes (8) und jedem Hilfsantrieb (7) Korrektur-Steuersignale in Abhängigkeit von einer Gewichtsmessung der aufgeschnittenen Portionen des ihm jeweils individuell zugeordneten Produktes (8') zugeführt sind.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung von Leerschnitten allein der Basisantrieb (6) angesteuert werden kann.
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