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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere einen Hochleistungs-Slicer, mit einer Produktzuführung, die dazu ausgebildet ist, wenigstens ein Produkt entlang einer Vorschubrichtung durch eine Schneidebene zu fördern, in der zum Abtrennen von Scheiben von dem Produkt sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend und/oder umlaufend, bewegt, wobei für eine Leerschnittphase, in der sich das Schneidmesser weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt abtrennt, zwischen dem Schneidmesser und dem Produkt ein Abstand herstellbar ist.
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Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Lebensmittelprodukte wie beispielsweise Wurst, Fleisch und Käse mit hoher Geschwindigkeit in Scheiben zu schneiden. Typische Schnittgeschwindigkeiten liegen zwischen mehreren Hundert bis einigen Tausend Schnitten pro Minute. Moderne Hochleistungs-Slicer unterscheiden sich unter anderem in der Ausgestaltung des Schneidmessers sowie in der Art und Weise des Rotationsantriebs für das Schneidmesser. So genannte Sichel- oder Spiralmesser rotieren um eine Rotationsachse, wobei diese Rotationsachse selbst keine zusätzliche Bewegung ausführt. Rotierende Kreismesser laufen dagegen zusätzlich um eine von der Rotationsachse beabstandete weitere Achse planetarisch um. Welchem Messertyp bzw. welcher Antriebsart der Vorzug zu geben ist, ist dabei von der jeweiligen Anwendung abhängig.
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Die vorstehend erwähnten hohen Schnittgeschwindigkeiten machen es – und dies gilt unabhängig vom Messertyp und von der Antriebsart – erforderlich, dass bei einem portionsweisen Aufschneiden von Produkten so genannte Leerschnitte durchgeführt werden, in denen sich das Messer weiterhin bewegt, d. h. seine Schneidbewegung ausführt, dabei jedoch nicht in das Produkt, sondern ins Leere schneidet, damit vorübergehend keine Scheiben vom Produkt abgetrennt werden und diese Schneidpausen dazu genutzt werden können, eine mit den zuvor abgetrennten Scheiben gebildete Portion, beispielsweise einen Scheibenstapel oder geschindelt angeordnete Scheiben, abzutransportieren. Die zwischen zwei aufeinanderfolgend abgetrennten Scheiben verstreichende Zeit reicht ab einer bestimmten Schneidleistung bzw. Schnittgeschwindigkeit für einen ordnungsgemäßen Abtransport der Scheibenportionen nicht aus. Die Länge dieser Leerschnittphasen oder Schneidpausen und die Anzahl der Leerschnitte pro Schneidpause sind von der jeweiligen Anwendung abhängig.
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Bei der Durchführung von Leerschnitten genügt es in den meisten Fällen nicht, einfach die Zufuhr des Produkts vorübergehend anzuhalten, um das Abtrennen von Scheiben zu verhindern. Bei Produkten mit weicher Konsistenz kommt es nämlich regelmäßig vor, dass sich nach dem Anhalten des Produktvorschubs Entspannungseffekte einstellen, wodurch das vordere Produktende über die Schneidebene hinaus und damit in den Wirkungsbereich des Schneidmessers gelangt. Die Folge ist ein unerwünschtes Abtrennen so genannter Produktschnipsel oder Produktschnitzel. Zu einer solchen Schnitzelbildung kann es grundsätzlich auch bei Produkten mit fester Konsistenz kommen. Als Maßnahme zur Vermeidung von Schnitzelbildung kann daher ein Abstand zwischen dem Schneidmesser und dem Produkt hergestellt werden, also das Schneidmesser z. B. etwas von dem vorderen Produktende zurückgezogen werden. Alternativ kann auch das Produkt von dem Schneidmesser weg bewegt werden. Beide Lösungsansätze haben zur Folge, dass zwischen dem vorderen Produktende und dem Schneidmesser ein ausreichend großer Abstand besteht, um eine Schnitzelbildung auszuschließen.
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Bei den Lösungen des Stands der Technik wird prinzipiell der Produktvorschub während der Leerschnittphase angehalten, d. h. das Fördern des Produkts entlang der Vorschubrichtung wird vorübergehend unterbrochen. Bei Beendigung der Leerschnittphase, wenn also Produkt und Schneidmesser wieder aneinander herangeführt werden, wird der Produktvorschub wieder in Gang gesetzt. Dabei besteht das Problem, dass es zu Ungleichmäßigkeiten in der Bewegung des vorderen Produktendes kommen kann, was sich in einer verminderten Schnittqualität äußert.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine mit vertretbarem konstruktiven Aufwand realisierbare Möglichkeit zu schaffen, bei einer Aufschneidevorrichtung der eingangs genannten Art trotz wiederkehrender Leerschnittphasen eine Verschlechterung der Schnittqualität zu vermeiden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die Erfindung berücksichtigt die Erkenntnis, dass eine Ursache für die leerschnittbedingten Schnittqualitätseinbußen darin bestehen könnte, dass bei jedem neuerlichen Ingangsetzen des Produktvorschubs zunächst die Haftreibung überwunden werden muss, was den antreibenden Komponenten der Produktzuführung vorübergehend einen erhöhten mechanischen Widerstand entgegensetzt. Nach dem Übergang in die Gleitreibungsphase sinkt dieser Widerstand schnell ab und kann zu einer kurzfristigen Beschleunigung des Produkts führen. Je nach Konsistenz des Produkts sowie Anzahl, Frequenz und Dauer der Leerschnittphasen können somit Ungleichmäßigkeiten in der Produktzuführung entstehen, die letztlich zu einer Verschlechterung der Schneidqualität führen können.
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Deshalb ist die Produktzuführung erfindungsgemäß dazu ausgebildet, das Produkt während der Leerschnittphase weiterhin entlang der Vorschubrichtung zu fördern. Erfindungsgemäß wurde nämlich erkannt, dass das wiederholte Unterbrechen und wieder Ingangsetzen des Produktvorschubs hinsichtlich der Schneidergebnisse nachteilig ist. Weiterhin wurde erkannt, dass ein Anhalten der Produktförderung in Vorschubrichtung während der Leerschnittphase nicht zwingend erforderlich ist. So könnte es beispielsweise bei bestimmten Anwendungen akzeptabel sein, nach jeder Leerschnittphase eine dickere Produktscheibe abzutrennen. Sollte dies nicht erwünscht sein, so besteht die Möglichkeit, das Produkt nicht anzuhalten, sondern lediglich die Vorschubgeschwindigkeit zu verringern, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird. Durch das Wegfallen der wiederholten Beschleunigungs- und Abbremsphasen für das Produkt sowie durch Vermeidung einer periodischen Abfolge von Haftreibungsphasen und Gleitreibungsphasen wird ein wesentlich stabilerer und gleichmäßigerer Betrieb der Schneidvorrichtung ermöglicht, was insbesondere bei schnell arbeitenden Hochleistungs-Slicern bedeutende Vorteile hinsichtlich der Schnittqualität bietet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Produktzuführung dazu ausgebildet, das Produkt während der Leerschnittphase mit einer verringerten Leerschnittgeschwindigkeit entlang der Vorschubrichtung zu fördern. Die Produktfördergeschwindigkeit wird also bei Beginn der Leerschnittphase gegenüber dem aktuellen Wert herabgesetzt. Diese Herabsetzung der Produktfördergeschwindigkeit auf die Leerschnittgeschwindigkeit erfolgt unabhängig davon, dass die Produktfördergeschwindigkeit auch während des Normalschnittbetriebs Schwankungen unterworfen sein kann. Beispielsweise kann eine Steuerung dafür sorgen, dass trotz der Änderung in der Größe der Produktquerschnittsfläche stets Produktscheiben von gleichem Gewicht abgetrennt werden, indem während des Aufschneidens des Produktes die Fördergeschwindigkeit fortlaufend entsprechend angepasst wird. Die Geschwindigkeitsverringerung ist bei einer derartigen Anwendung bezogen auf den jeweiligen aktuellen Wert der Normalschnittgeschwindigkeit oder auf einen durchschnittlichen Wert für die Normalschnittgeschwindigkeit zu sehen. Das Ausmaß der Geschwindigkeitsverringerung kann in weiten Bereichen nach der jeweiligen Anwendungsvorgabe gewählt werden, da es erfindungsgemäß genügt, ein vollständiges Anhalten oder Stoppen des Produkts zu verhindern, um Haftreibungseffekte auszuschließen.
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Die Leerschnittgeschwindigkeit kann in Abhängigkeit von der Dauer der Leerschnittphase und/oder der Größe des Abstandes zwischen Schneidmesser und Produkt gewählt sein. Die Leerschnittgeschwindigkeit kann insbesondere umso geringer gewählt werden, je länger die Dauer der Leerschnittphase oder je größer der Abstand zwischen Schneidmesser und Produkt ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei der Wiederannäherung von Schneidmesser und Produkt nach Beendigung der Leerschnittphase keine unerwünscht dicken Produktscheiben abgetrennt werden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes das Schneidmesser relativ zu dem Produkt bewegbar ist.
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Dabei kann ein das Schneidmesser umfassender und für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes als Ganzes bewegbarer Schneidkopf vorgesehen sein, welcher entsprechend verstellt wird. Diese Variante hat unter anderem den Vorteil, dass ein für eine Rotation des Schneidmessers erforderliches Lager von der Verstellbewegung nicht betroffen ist. Zur praktischen Umsetzung der Erfindung ist es somit nicht erforderlich, spezielle Schneidköpfe zu entwickeln, da die Erfindung in Verbindung mit herkömmlichen Schneidköpfen eingesetzt werden kann, die ohne eine Verstellbewegung des Schneidkopfs als Ganzes keine Verstellbewegung des Messers oder der Messerwelle ermöglichen.
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Der Begriff Schneidkopf ist insofern breit zu verstehen, als hierdurch die Größe oder der Umfang der als Ganzes verstellbaren Einheit nicht festgelegt ist. Insbesondere kann je nach konkreter Ausgestaltung der Aufschneidevorrichtung ein für den Drehantrieb des Schneidmessers sorgender Antriebsmotor entweder zu dem Schneidkopf gehören und somit gemeinsam mit dem Schneidmesser und den übrigen Komponenten bewegt werden oder an dieser Bewegung nicht teilnehmen. Die Antriebsmittel zwischen insofern stationärem Antriebsmotor einerseits und Schneidmesser oder Messerwelle andererseits können in diesem Fall so ausgestaltet werden, dass sie die Verstellbewegung zulassen. Des Weiteren kann der Schneidkopf nur einen so genannten Messerkopf, der insbesondere das Schneidmesser samt Halterung und Getriebe umfassen kann, oder den Messerkopf und ein so genanntes Messerkopfgehäuse umfassen, das den Messerkopf zumindest teilweise umgibt und den für den Drehantrieb des Schneidmessers sorgenden Antriebsmotor umfassen kann, wobei letzteres aber nicht zwingend ist. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass es für die in der Praxis relevanten Situationen, in denen ein Verstellen des Schneidmessers erforderlich oder gewünscht ist, ein maximaler Verstellweg von nicht mehr als 5 bis 10 mm ausreichend ist, wobei in vielen Fällen die maximal notwendigen Verstellwege sogar kleiner als 5 mm sind. Insbesondere reicht es für die Durchführung schnitzelfreier Leerschnitte aus, wenn zwischen dem Schneidmesser und dem vorderen Produktende ein Abstand von wenigen Millimetern hergestellt wird.
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Alternativ kann für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes zumindest ein Teil der Produktzuführung relativ zu dem Schneidmesser bewegbar sein. Beispielsweise könnte eine Produktauflage oder ein schlittenartiges Teil derselben relativ zu dem Schneidmesser bewegt werden oder die Produktzuführung als Ganzes könnte zum Durchführen von Leerschnitten von dem Schneidmesser weg bewegt werden. Auf welche Weise die Beabstandung zwischen Produkt und Schneidmesser letztlich erfolgt, also durch Bewegung des Schneidmessers oder durch Bewegung eines Teils der Produktzuführung, bleibt der jeweiligen Anwendung überlassen und kann insbesondere in Abhängigkeit vom Messertyp oder der Produktzuführungsanordnung ausgewählt werden. Bei gängigen Anwendungen mit hoher Schneidgeschwindigkeit sollte für eine Leerschnittphase ausgehend vom regulären Schneidebetrieb die Herstellung des Abstands zwischen Produkt und Schneidmesser innerhalb einiger Millisekunden erfolgen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Produktzuführung eine Produktauflage, auf der das Produkt aufliegt, und/oder ein, insbesondere am hinteren Produktende und/oder an einer Produktseite angreifendes, Fördermittel, wobei für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes die Produktauflage und/oder das Fördermittel relativ zu dem Schneidmesser bewegbar ist. Beispielsweise kann das Produkt auf einem verschiebbaren Schlitten aufliegen, welcher zur Durchführung von Leerschnitten um einen Rückzugshub von dem Schneidmesser zurückgezogen wird. Alternativ könnte das Produkt auch auf einem Bandförderer aufliegen, welcher das Produkt zum Durchführen von Leerschnitten entgegen der Vorschubrichtung bewegt. Bei dem Fördermittel kann es sich z. B. um angetriebene Krallen handeln, welche am hinteren Produktende angreifen und das Produkt auf der Produktauflage entlang der Vorschubrichtung fördern.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Produkt auf einer Produktauflage aufliegt und mittels eines, insbesondere am hinteren Produktende und/oder an einer Produktseite angreifenden, Fördermittels relativ zu der Produktauflage bewegbar ist, wobei für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes die Produktauflage relativ zu dem Schneidmesser und während der Leerschnittphase das Produkt mittels des Fördermittels relativ zu der Produktauflage bewegbar ist. Das Fördermittel kann also während der Leerschnittphase als Ganzes um einen Rückzugshub von dem Schneidmesser wegbewegt werden, dabei aber weiterhin das Produkt in Vorschubrichtung fördern, so dass stets eine Relativbewegung zwischen Produkt und Produktauflage gegeben ist.
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Die Erfindung sieht auch ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten vor. Erfindungsgemäß wird mittels einer Produktzuführung wenigstens ein Produkt entlang einer Vorschubrichtung durch eine Schneidebene gefördert, in der zum Abtrennen von Scheiben von dem Produkt sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend und/oder umlaufend, bewegt. Während einer Leerschnittphase, in der sich das Schneidmesser weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt abtrennt, wird zwischen dem Schneidmesser und dem Produkt ein Abstand hergestellt. Während der Leerschnittphase wird das Produkt weiterhin entlang der Vorschubrichtung gefördert. Die Produktförderung wird also nicht wie bei den Lösungen des Stands der Technik zu Beginn der Leerschnittphase gestoppt. Insbesondere kann die Produktförderung kontinuierlich weiterlaufen.
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Gemäß einer Ausführungsform wird während der Leerschnittphase eine Relativbewegung zwischen dem Produkt und einer Produktauflage, auf der das Produkt aufliegt, ununterbrochen aufrechterhalten. Der Vorteil dieser ununterbrochenen Aufrechterhaltung der Relativbewegung besteht in der Vermeidung von Haftreibungseffekten, wie sie bei einem Stillstand zwischen Produkt und Produktauflage auftreten.
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Für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes kann das Schneidmesser, insbesondere ein das Schneidmesser umfassender und für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes als Ganzes bewegbarer Schneidkopf, relativ zu dem Produkt und/oder das Produkt, insbesondere zumindest ein Teil der Produktzuführung, relativ zu dem Schneidmesser bewegt werden. Es kann also – vereinfacht gesagt – entweder das Messer weg vom Produkt oder das Produkt weg vom Messer bewegt werden. Es ist prinzipiell auch möglich, sowohl das Messer als auch das Produkt wegzubewegen, also – anders als bei einem Wegbewegen nur des Messers oder nur des Produkts – weder das Produkt noch das Messer stationär zu belassen.
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Gemäß einer Ausführungsform wird für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes eine Produktauflage, auf der das Produkt aufliegt, relativ zu dem Schneidmesser bewegt, wobei während der Leerschnittphase das Produkt relativ zu der Produktauflage bewegt wird. Das zugehörige Fördermittel kann mit der Produktauflage relativ zu dem Schneidmesser bewegt werden. Die durch das Fördermittel hervorgerufene Relativbewegung zwischen Produkt und Produktauflage bleibt von der Relativbewegung zwischen der Produktauflage und dem Schneidmesser also unbeeinflusst.
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Während der Leerschnittphase kann das Produkt mit einer verringerten Leerschnittgeschwindigkeit entlang der Vorschubrichtung gefördert werden. Die Leerschnittgeschwindigkeit kann dabei wie oben erläutert in Abhängigkeit von der Dauer der Leerschnittphase und/oder der Größe des Abstandes zwischen Schneidmesser und Produkt gewählt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird die Leerschnittgeschwindigkeit derart gewählt, dass während der Leerschnittphase das Produkt um ein Maß gefördert wird, das der gewünschten Dicke der nach der Leerschnittphase als erstes abzutrennenden Scheibe entspricht. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die Dicke der Produktscheiben trotz des wiederholten Durchführens von Leerschnitten stets gleich bleibt, obwohl der Produktvorschub nie angehalten oder unterbrochen wird.
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Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung, sowie der beigefügten Zeichnung angegeben.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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1 zeigt schematisch eine Aufschneidevorrichtung gemäß dem Stand der Technik.
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2 zeigt die Aufschneidevorrichtung gemäß 1 während einer Leerschnittphase.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung während einer Leerschnittphase.
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In 1 ist eine Schneidvorrichtung dargestellt, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Schneidvorrichtung umfasst eine Produktzuführung 11, welche eine Produktauflage 13 und ein Fördermittel 15 umfasst. Auf der Produktauflage 13 liegt ein Produkt 17 auf, an dessen hinterem Ende das Fördermittel 15 angreift, um das Produkt 17 auf der Produktauflage 13 entlang einer Vorschubrichtung R mit einer Fördergeschwindigkeit V0 durch eine Schneidebene S zu fördern. Wie vorstehend erwähnt kann es sich bei der Fördergeschwindigkeit V0 um einen Durchschnitts- oder Basiswert handeln, um welchen der tatsächliche Wert z. B. zur Anpassung an eine variierende Querschnittsform des Produktes schwankt. Die Produktzuführung 11 kann weitere Komponenten zur Produktführung und -halterung, wie z. B. seitliche Führungsschienen oder Niederhalter, aufweisen, welche in 1 der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Bei dem Fördermittel 15 handelt es sich im dargestellten Beispiel um ein Paar angetriebener Krallen, welche das Produkt 17 auf die Schneidebene S zu schieben.
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In der Schneidebene S läuft ein Schneidmesser 19 planetarisch um, wobei alternativ auch ein nicht planetarisch umlaufendes, sondern lediglich rotierendes Schneidmesser, insbesondere ein Sichelmesser, Verwendung finden kann. Das Schneidmesser 19 wirkt mit einer am vorderen Ende der Produktauflage 13 vorgesehenen, hier die Schneidebene S definierenden Schneidkante 21 zusammen, die als Gegenmesser wirkt, um Scheiben von dem geförderten Produkt 17 abzutrennen.
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Die abgetrennten Produktscheiben fallen auf eine in 1 ebenfalls nicht dargestellte Transporteinrichtung, beispielsweise einen beweglichen Tisch oder einen Band- oder Riemenförderer, und werden portionsweise abtransportiert. Beispielsweise können sie einer nachgeschalteten Verpackungsmaschine zugeführt werden. Um einen fertiggestellten Portionsstapel aus abgetrennten Produktscheiben abzutransportieren, ist bei der Schneidvorrichtung eine Leerschnittphase vorgesehen, in der sich das Schneidmesser 19 weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt 17 abtrennt.
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Für die Leerschnittphase wird ein Abstand D zwischen dem Schneidmesser 19 und dem vorderen Ende 20 des Produkts 17 hergestellt, wie aus 2 hervorgeht. In dem dargestellten Beispiel wird das Schneidmesser 19 zum Durchführen von Leerschnitten von der Produktzuführung 11 weg bewegt. Alternativ könnte auch umgekehrt vorgegangen werden, also die Produktzuführung 11 mitsamt der Produktauflage 13 und dem Fördermittel 15 von dem Schneidmesser zurückgezogen werden. Der Rückzugshub, welcher dem Abstand D entspricht, ist in 2 zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt. Wie vorstehend ausgeführt, beträgt er üblicherweise nur wenige Millimeter. Außerdem wird im Stand der Technik der Produktvorschub gestoppt oder angehalten, indem das Fördermittel 15 entsprechend angesteuert wird. Die Fördergeschwindigkeit V0 beträgt somit während der Leerschnittphase Null.
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Demgegenüber wird gemäß 3, welche eine Aufschneidevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt und bei welcher die gleichen Bezugszeichen verwendet werden wie in den 1 und 2, das Produkt 17 während der Leerschnittphase weiterhin durch das Fördermittel 15 gefördert. Abgesehen von der erfindungsgemäßen Weiterförderung des Produkts 17 während der Leerschnittphase weist die Aufschneidevorrichtung gemäß 3 die gleichen Merkmale auf wie die in Zusammenhang mit 1 und 2 beschriebene Vorrichtung des Stands der Technik.
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Die Förderung während der Leerschnittphase erfolgt mit einer Leerschnittgeschwindigkeit VL, welche gegenüber der ursprünglichen Fördergeschwindigkeit V0 verringert ist. Dies wird dadurch erreicht, dass das Fördermittel 15 durch eine in 3 nicht dargestellte Steuereinrichtung entsprechend angesteuert wird. Während der Leerschnittphase wird also eine Relativbewegung zwischen dem Produkt 17 und der Produktauflage 13 ununterbrochen aufrechterhalten. Der Wert der Leerschnittgeschwindigkeit VL wird derart gewählt, dass während der Leerschnittphase das Produkt 17 um ein Fördermaß M gefördert wird, das der gewünschten Dicke der nach der Leerschnittphase als erstes abzutrennenden Produktscheibe entspricht. Die Produktscheibendicke bleibt dann konstant, obwohl ein stetiger Produktvorschub stattfindet, sodass also durch die Leerschnittphase kein negativer Einfluss auf die Produktscheibendicke ausgeübt wird. Dies bedeutet, dass die Leerschnittgeschwindigkeit VL umso geringer gewählt wird, je mehr Leerschnitte in der Leerschnittphase durchzuführen sind bzw. je größer der Abstand D ist.
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Da erfindungsgemäß in Verbindung mit Leerschnitten zu keinem Zeitpunkt ein Stillstand zwischen dem Produkt 17 und der Produktauflage 13 eintritt, werden Probleme, welche durch Haftreibung bedingt sind, vermieden.
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Das Zurückbewegen des Schneidmessers 19 zur Beendigung der Leerschnittphase erfolgt insbesondere in zeitlicher Abstimmung mit der Schneidebewegung des Schneidmessers, beispielsweise mit dessen Winkelstellung, um eine störungsfreie Wiederaufnahme des Schneidebetriebs sicherzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Produktzuführung
- 13
- Produktauflage
- 15
- Fördermittel
- 17
- Produkt
- 18
- hinteres Produktende
- 19
- Schneidmesser
- 20
- vorderes Produktende
- 21
- Schneidkante
- R
- Vorschubrichtung
- S
- Schneidebene
- VL
- Leerschnittgeschwindigkeit
- V0
- Fördergeschwindigkeit
- D
- Abstand
- M
- Fördermaß
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0289765 A1 [0005]
- DE 4214264 A1 [0005]
- EP 1046476 A2 [0005]
- DE 101147348 A1 [0005]
- DE 154952 [0005]